Der Fall Tanja Mühlinghaus

@Feelee
@Adell

Sie wollte ja ne Auszeit von den Eltern, das Jugendamt hat ihr diesen Wunsch leider nicht erfüllt. Am naheliegendsten ist es, dass jemand ihre Lage ausgenutzt hat...

Es waren übrigens keine Postkarten sondern zwei Briefe.

Ich vermute, dass Jemand ihre Situation ausgenutzt hat. Er diktierte die Briefe und als er genug von Tanja hatte, ermordete er sie.

Die Frage ist dann " nur " wer und wo... :/

1998 gab es die ganzen Internet-Bekanntschaften noch nicht. Somit vermute ich den Täter im Umfeld von Wuppertal- Düsseldorf. Sie muss ihm nach der Schule begegnet sein. Inwiefern Tanja abends raus durfte, weiß ich nicht.

@Ocelot

Richtig, der mit den Postkarten kam aus Hamburg und wurde gefasst.

Es waren Briefe.

@Feelee

Als 15jährge hatte man wohl eher keine Bekannten aus Düsseldorf. Ich vermute auf einen Zufallsbekannten (der hat sie irgendwo auf der Straße aufgelesen und gesehen, dass sie nicht gut drauf war, angesprochen, ihr gottweisswas versprochen und mitgenommen).

Dass sie von zu Hause raus wollte ist eine Sache. Sie hatte aber noch relativ frisch einen Freund, und dass der so gänzlich uneingeweiht war und auch nicht mal den Funken einer Idee hatte, mit wem sie freiwillig verschwunden sein könnte, passt nicht da rein in die These, dass sie so ganz freiwillig und geheim weg ist.

Ich wohn ja hier im Tal und war hier zu internetlosen Zeiten auch mal 15 ;-), war in der Tanzschule (aber in einer anderen und habe danach übrigens auch 20 Jahre als Tänzerin gearbeitet und in Tanzschulen unterrichtet), und mein Bekanntenkreis ging nur unwesentlich über Wuppertal hinaus.

Auch ich bin 2 x von zu Hause weg (1 x mit 13, 1 x mit 15) und trotzdem immer aufgegriffen worden. So gut kann man sich als Teenie kaum verstecken, aber vielleicht war die Polizei und die Nachbarschaft damals einfach wachsamer.

Tanja hatte hier ihren Bezugskreis, und ich denke nicht, dass sie bis heute freiwillig untergetaucht ist.

Da passt die Variante einer kurzen Auszeit-vielleicht, um die Eltern zu schocken-besser, aber auch hier denke ich nicht, dass sie nicht vorhatte, mehr als 2, 3 Tage wegzubleiben.

Bereits beim Briefeschreiben aber bin ich mir sehr sicher, dass sie nicht mehr freiwillig weg war.

Ich vermute, er wusste über ihren Tagesablauf gut Bescheid. Am besten sie wegholen, wenn die Eltern nicht zuhause sind. Er wartete auf ihren Schulweg, sprach sie an und bot ihr an, die Auszeit bei ihm zu nehmen.


Warum er in ihrem Umfeld so unbekannt war, weiß ich auch nicht. Vermutlich hat er ihr gesagt, dass sie niemanden von ihm erzählen soll. Vll jemand älteres?

Eine große Gefahr mMn des Falles Kampusch und auch der anderen Fälle, die in letzter Zeit ans Tageslicht gekommen sind, bei denen Mädchen Jahrelang festgehalten wurden...

Sie zeigen Tätern auf, dass es eben möglich ist, andere Menschen sehr sehr lange Zeit einzusperren und mit Ihnen nach Belieben zu verfahren... ich hoffe nicht, dass das andere Täter zu ähnlichen Taten animiert...

Gleichzeitig generieren diese Fälle natürlich Hoffnung bei den Familien, dass das Kind eventuell doch noch lebt, bzw die Furcht, dass das Kind gerade furchtbar leidet...

Es ist echt schade das die ZDF Spezial Sendung auch in diesem fall scheinbar nichts nützliches gebracht hat.
leider muss man vom schlimmsten ausgehen, aber ich erinnere an die 13 jährige Maria aus Freiburg, die ist jetzt ja auch schon über ein Jahr auf der "Flucht "mit ihrem Begleiter.
je länger es dauert , desto schwerer wirds die wiederzuerkennen,wenn der Fall überhaupt noch in den Köpfen der Menschen ist...
es gibt Mädchen die auf ältere Herren stehen,fakt,genau wie es Männer gibt die auf ältere, aber auch auf viel jüngere stehen...

In diesem Fall finde ich, kann alles passiert sein, dass macht es so schlimm. Wir gehen davon aus, (ich auch) dass die Briefe unter Zwang geschrieben wurden. Aber können wir das wirklich sagen?

Ich persönlich glaube nicht, dass Tanja noch lebt. Leider sind die Fälle in denen es so ist, sehr gering.

Trotzdem kann Objektiv betrachtet, mit dem Mädel alles passiert sein was man sich nur vorstellen kann. Stutzig für ein nicht freiwilliges Verschwinden macht mich auf jeden Fall dieser Telefonanruf an die Mutter, in der Tanja sich noch mit Ihr verabredet vor der Schule, obwohl sie gar nicht in der Schule war.

Könnte doch widerum für ein freiwilliges Verschwinden sprechen. Ein täuschen in einer Person. Einer Person vertraut, die das ausgenutzt hat?

Hallo und Guten Morgen,

ich teile eure tendenzielle Meinung, dass es sich um kein freiwilliges Verschwinden handelt, leider.

Habt ihr Euch schon einmal überlegt, ob es sein kann, dass bereits der Anruf bei der Mutter eine Art "Hilhalten durch den Täter" bzw. "ein Hilferuf" von Tanja war...?

Ich habe den Thread zwar nach und nach immer gelesen, kann mir aber durchaus vorstellen, dass ich Details vergessen habe - falls dem so ist, entschuldigung!

@annilein

Nach meinem Kenntnissstand rief Tanja, als sie noch zuhause war, bei der Mutter auf der Arbeit an, und bat darum nach Schulschluss von ihr abgeholt zu werden.

Wenn das der Täter eingefädelt hat, wäre das kontraproduktiv, denn dadurch wurde ja schon früher Tanjas Fehlen bemerkt.

Wenn Tanja bei dem Anruf schon wusste, dass sie für paar Tage weggeht, verstehe ich den Sinn des Anrufes nicht.

Ich halte aufgrund des Anrufes und den Umstand, dass sie nur ihre Schulsachen dabei hatte folgende Szenarien für möglich:

Täter fängt sie auf dem Schulweg ab

1) freiwilliges Mitgehen - sie kannte ihn und lies sich überreden
a) er bot ihr die Auszeit an, welches sie annahm
b) er bot ihr an, sie zur Schule zu fahren und entführte sie

oder

2) Entführung durch einen Fremden - sprich Zufallsopfer

Ich weiß nicht wieso- aber ich denke bei Tanja immer, dass sie einem loverboy in die arme gelaufen sein könnte und anfangs wirklich freiwillig und später unter Druck und zwang weg geblieben ist... Ich weiß nicht, woher der Gedanke kommt.. Bauchgefühl wohl nur.

was ich mich immer frage, wenn sie tot ist, wo ist die leiche?
hätte man nicht längst irgendeine spur haben müssen?
das ist bei so vielen Fällen so ..
ich kann mir nicht vorstellen, dass die Täter alles bis ins kleinste durchdacht haben und nicht irgendwelche spuren hinterlassen ..

@herzchen0712

Die Aufklärungsrate bei den Fällen in denen eine nahestehende Person der Täter war ist sehr groß. Prozentual machen diese Fälle ja auch die meisten aus. Meistens ist es der Freund, Mann oder Bekannter.

Für die Polizei wird es dann schwierig, wenn ein Fremder irgendwas macht. Wenn die Person ein Zufallsopfer ist. Da haben die Polizisten ganz schlechte Karten.

Das liegt dann oft daran, dass man einfach keine Spuren hat. Die Täter haben das sicherlich nicht bis ins kleinste Detail geplant. Sondern sind halt einfach aufgrund der anonymität nicht auszumachen. Wenn man dann auch noch die Leiche nicht findet. Ist das echt ein Problem.

Hatte Tanja überhaupt eine Tasche dabei? Kann mich da nich mehr dran erinnern ist ewig her als ich hier reingeschaut habe

@Feelee
Aber klar doch gab es bereits 1998 Internet-Bekanntschaften. Ich weiß doch, wann und wo ich selber meine erste Internet-Bekanntschaft herhabe ;)

Auch wenn das gerade die Anfangszeit dessen war, dass das Internet langsam in die Privathaushalte einzog - aber gänzlich auszuschließen ist es nicht. Ich selber habe zu der Zeit noch regelmäßig Internet-Cafés heimgesucht.

Bin leider nicht so gut in dem Fall drin.

Eines fiel mir auf . Vielleicht können da die Experten helfen.

Es wurde in einem Artikel ,den ich zu dem Fall gelesen habe ,gesagt ,Tanja habe ihre Mutter um 8.30 angerufen und gebeten ,sie später von der Schule abzuholen.

Hatte Tanja ein Handy. Normal beginnt die Schule doch gegen 8 Uhr. Hatte sie erst zu zweiten Stunde? Fiel es daher nicht auf,dass sie nicht von der Schule aus anrief? Stimmt das ,dass sie s p ä t e r abgeholt werden wollte. Das würde nämlich eher für ein geplantes Verschwinden sprechen. Ob dieses dann irgendwann einen ungeplanten Verlauf nahm,kann natürlich immer noch nicht beurteilt werden. Auch Mädchen ,die geplant ausreissen können ungeplant einem Kriminellen in die Hände fallen.

@Luminarah

Ocelot schrieb am 05.06.2014:Nach meinem Kenntnissstand rief Tanja, als sie noch zuhause war, bei der Mutter auf der Arbeit an, und bat darum nach Schulschluss von ihr abgeholt zu werden.

So habe ich es auch in Erinnerung, Handys waren damals erst im kommen, da hatten erst mal die Geschäftsleute eins, Tarife etc. waren damals noch teuer ... sie hatte kein Handy so viel ich weiß ...

Vielleicht bin ich jetzt etwas blond, aber warum schließt man auf ein geplantes Abhauen, weil sie ihre Mutter anrief und sie bat, sich von ihr von der Schule abholen zu lassen?

Genau das sagt mir, dass es nicht geplant war. Denn wenn ich abhauen möchte, verabrede ich mich doch nicht mehr expizit mit meiner Mutter.

Feelee schrieb:Genau das sagt mir, dass es nicht geplant war. Denn wenn ich abhauen möchte, verabrede ich mich doch nicht mehr expizit mit meiner Mutter.

Oder ich versuche zu verhindern, dass meine Mutter zu einer bestimmten Uhrzeit schon zu Hause ist.