Hier ein kleiner Beitrag zur Leichenstarre und zur Verwesung:
http://bestatterweblog.de/archives/Stadien-der-Verwesung/2600 (Archiv-Version vom 27.04.2012)Zitate:
Die Stadien des Todes
Wenn durch den Stillstand des Herzens der Blutstrom durch den
Körper zum Erliegen kommt, sammelt sich das Blut an den
Stellen, auf denen der Leichnam liegt (sog. Leichenflecken).
Die Haut nimmt dort eine rötlich-violette Färbung an.
Körpertemperatur
Die Körpertemperatur nimmt merklich ab, weil die Zellen
infolge des Stillstandes aller Körperfunktionen keine Wärme
mehr erzeugen. Als Messinstrument zur Bestimmung eines
Todeszeitpunktes – was beispielsweise in Kriminalfällen von
Bedeutung ist – eignet sich die Körpertemperatur des Toten
jedoch nur bedingt, da auch die äußeren Umstände, insbesondere
die Umgebungstemperatur, beachtet werden müssen.
Leichenstarre
Während ein soeben gestorbener Körper noch eine Weile biegsam
bleibt und vor der Bestattung relativ mühelos in einen Sarg gelegt werden kann,
versteifen sich infolge chemischer Reaktionen die Gliedmaßen
etwa vier Stunden nach Eintritt des Todes. Die Leichenstarre
beginnt mit der Augenmuskulatur und breitet sich über Kiefer,
Hals und Rumpf über die Gliedmaßen aus und hat nach etwa sechs
Stunden den gesamten Körper erfasst. Indem die Muskelfasern
jedoch schnell zerfallen, lässt auch die Leichenstarre nach
etwa 36 Stunden wieder nach.
Verwesung
Der weitere Zerfall des Körpers ist einen von Enzymen
maßgeblich bestimmter Vorgang, der von den jedem Menschen
innewohnenden Darmbakterien ausgeht und den gesamten Körper
erfasst. Weil totgeborene oder in den ersten Lebenstagen
verstorbene Säuglinge noch keine Darmbakterien ausbilden
konnten, ist bei diesen Körpern der Eintritt einer Art
Mumifizierung zu beobachten.
Die äußerlich sichtbare Verwesung setzt im unteren
Bauchbereich ein, wenn die Bakterien das Hämoglobin im Blut zu
zersetzen beginnen, was eine grünliche Färbung der Haut nach
sich zieht. Durch die explosionsartige Vermehrung der
Bakterien verfärben sich die äußerlich sichtbaren Verläufe der
Venen und Adern ebenfalls grünlich, so dass der tote Körper
nach etwa sieben Tagen marmoriert erscheint.
Verwesungsgeschwindigkeit
Ein an der Luft liegender toter Körper verwest etwa doppelt so
schnell wie ein im Wasser liegender und viermal so schnell wie
ein begrabener. Eine Wasserleiche bildet nach einiger Zeit
durch chemische Reaktionen eine seifenartige Substanz aus, die
die Körperform erhält und den Körper langsamer verwesen lässt.
Dieses Phänomen der sogenannten Wachsleichen ist auf einigen
in feuchten Gebieten angesiedelten Friedhöfen zu einem echten
Problem geworden, da die Verwesungszeit die vorgesehene
Ruhezeit von ca. 30 Jahren zum Teil deutlich überschreitet.
Skelettierung
Über die Zeit – in gemäßigten Zonen unseres Planeten etwa nach
ein bis zwei Jahren - zersetzt sich das Körpergewebe
vollständig, wobei Haare, Fingernägel und Sehnen länger
erhalten bleiben, und nur noch das Knochengerüst der Körpers
bleibt übrig. In vergangenen Jahrhunderten war es üblich, nach
einer gewissen Ruhezeit Schädel und Oberschenkelknochen zu
bergen, zu säubern, teilweise sogar zu beschriften und zu
bemalen und in sogenannten Beinhäusern auf den Friedhöfen
aufzubewahren.