Wo ist Katrin Konert?

@chelsi

chelsi schrieb:Offenbar irgendeine Frau, die irgendjemand für Katrin-ähnlich befunden und gemeldet hat. Fand ich aber auch seltsam, daß die Dame, die offenbar kein Deutsch sprach, das nicht gleich widerlegen konnte.

Es wurde ja im Auto gesprochen, dass laut Polizei die DNA nicht passt. Aber ich kann mir vorstellen, dass wenn nach jahrelangem täglichen Warten plötzlich so eine Hoffnung da ist, es könnte Katrin sein. Dass man den Gedanken nicht sofort wieder loslassen kann, sondern nur noch mit eigenen Augen das glaubt und die persönliche Begegnung hier braucht.
Ich fand die Szene sehr berührend und unendlich traurig. Vielleicht hat Katrins Mutter sich einfach vorstellen wollen, wie es wäre, wenn sie ihre Tochter in die Arme schliessen kann.

Laut dem Film ist Hoffmann wohl nicht zu 100% aus dem Schneider.

Schon krass, irgendwie beschäftigt mich der Fall immer und immer wieder. Dürfte wahrscheinlich der einzige Vermisstenfall sein, wo die Polizei und wir auf gleichem Kenntnisstand sind, weil es einfach absolut nichts gibt – außer Spekulationen.
Keine Spuren, keine Zeugen, nichts! Einfach weg. Seit mehr als 14 Jahren.

So, ich schweige jetzt auch mal wieder. Es hat einfach so aufgewühlt, deshalb musste ich so viel dazu schreiben.

@nonameboy
Ja, der Fall lässt einen nicht los.
Ich kann den Bruder so gut verstehen, wie er seine Wut rausgeboxt hat.


Wenn dieser verdammte Täter wenigstens ein Müh Anstand hätte und die Familie von der Ungewissheit befreien würde.

Ich war leider etwas enttäuscht von dieser Doku, die fast ausschließlich das Leben der Familie beleuchtet hat. Es erfreut zwar zu sehen, dass es der Familie den Umständen entsprechend gut geht, sie offenbar Wege gefunden hat damit umzugehen und dass sie nie auseinandergebrochen sind, aber ich hätte mir von der Doku selbst erwartet, dass sie mehr auf den Fall an sich eingeht.
Die Passage übrigens, wo Kommissar Rusche sagt, er denkt, sie hätten mit dem vermeintlichen Mörder auch schon gesprochen, war schon von 2003.
Es wurde, warum auch immer, gar nichts erwähnt von dem ominösen Anruf aus der Nürnberger Telefonzelle vom Oktober 2006.
Kommissar Rusche war in der XY-Ausgabe vom 06.08.2014 anwesend wo er äußerte, es gäbe mittlerweile Anhaltspunkte, dass es sich hier um einen Mordfall handelt. Diesbzgl. muss es also bei der Polizei gewisse Erkenntnisse geben, die wahrscheinlich aus taktischen Gründen nicht veröffentlicht werden.
Auch hätte man mehr darauf eingehen können, wie Katrin denn aussehen könnte, wenn sie denn noch leben würde.

Da der Filmbeitrag gestern ziemlich spät kam, hier :
http://www.ndr.de/fernsehen/epg/import/Das-Warten-auf-Katrin,sendung339834.html

@maxxb74

maxxb74 schrieb:Die Passage übrigens, wo Kommissar Rusche sagt, er denkt, sie hätten mit dem vermeintlichen Mörder auch schon gesprochen, war schon von 2003.

Ja, die war mir auch aus einer anderen Doku schon bekannt, aber ich fand es bemerkenswert, dass sie in einem aktuellen Film wieder auftauchte. Hier sind ja nicht irgendwelche Phrasen zusammen geschnitten worden, sondern ich verstehe es so, dass es sich um einen Zusammenschnitt handelt, der auch immer noch geltende Erkenntnisse aufzeigt.

@Sillyrama
schrieb:

Ich hab vor Wochen/ Monaten mal geschrieben: wie gruselig das klingt, aber ich würde, wäre ich Angehörige von Katrin, versuchen einen brieflichen Kontakt zu diesem Mann aufzubauen. Das ist jetzt nur so eine Idee, und natürlich ist es absolut verstehbar, wenn die Familie das ablehnt. Ich denke nur, dass ein solcher Kontakt was anderes ist als ein Verhör. Vielleicht würde er doch nochmal reden?

Vielleicht ist es aber auch eine blöde Idee. Kann auch gut verstehen, wenn die Familie da anders denkt.

Nein, ist keine blöde Idee. Und die Schwestern haben ja mehrfach gesagt, daß sie sich endlich Klarheit wünschen.
Die Eltern von Katrin schienen da anders zu denken.
Ein Täter, der mit seinen grausamen Taten prahlt, ist doch bestimmt stolz, wenn er Aufmerksamkeit bekommt nach dem Motto "ich weiß was, was Du nicht weißt". Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Täter verurteilt irgendwo sitzen, ohne daß die ganze Wahrheit ans Tageslicht gekommen ist.

@chelsi
Ich hab meine Idee deshalb selbst wieder in Frage gestellt, weil der Impuls für so was wirklich aus der Familie bzw. dem Familienmitglied dafür selbst kommen müsste. Die Idee in der Theorie ist vielleicht nicht schlecht. Aber die Praxis bedeutet: erstmal überhaupt mit diesem Mann in Kontakt zu treten und zwar recht vertraulich. Das hieße auch: eine Art Interesse an ihm und dem, was da in ihm vorgeht, wirklich aufzubauen. Ich glaube nicht, dass nur ein Brief über die Familie und wie es ihnen nach Katrins Verschwinden geht, den Mann zu einem Geständnis, wer und wo weitere Opfer sind. Und dazu muss man erstmal bereit sein, sich diesem Mann eben auch zu nähern. Ob der Familie das zuzumuten ist, weiß ich nicht. Das können nur sie selbst entscheiden. Es besteht ja auch die große Wahrscheinlichkeit einer Enttäuschung. Das da nix rauskommt.

Letztlich hängt das v.a. mit der Person dieses Mannes zusammen, ob der innerlich irgendwie erreichbar ist und mit der Person, die mit ihm in Verbindung tritt. (Psychologen werden sowas auch versuchen, aber letztlich ist es auch eine Sympathiefrage für den Mann.)

hmm...hab die Doku auch gesehn.
Was ich mich immer Frage bei solchen Fällen. Wenn sie noch lebt dann hat sieht sie doch sicherlich diese Dokus auch bzw. hat auch Zugriff auf das Internet und somit hätte sie sich doch schon längst gemeldet.
Selbst wenn sie im Ausland ist usw...

Somit unwahrscheinlich das sie noch lebt.....

@knopper
Naja, manchmal können bei Jemanden, der untergetaucht ist (ohne sich über die Folgen große Gedanken gemacht zu haben), durch offizielle Suchmeldungen, ggf. Dokus und das Wissen, was man selbst für ein Leid über die Familie gebracht hat, große Schamgefühle ausgelöst werden. Ich kann mir auch vorstellen, dass die Presse und die Medien eine große Hürde sind: man kann nicht mehr still zurückkehren und das mit der Familie unter sich ausmachen, sondern da werden sich erstmal sämtliche Zeitungen drüber zerfetzen. Sowas schreckt ab.

Allerdings wenn ich die Familie sehe, kann ich mir kaum vorstellen, dass ein Mädchen wie Katrin die Familie von sich aus verlassen hat. Die Geschwister, die Eltern - Ich glaube nicht, dass Katrin das alles willentlich zurückgelassen hat. Nein, leider nicht. :-(

Es wurde ja erwähnt, dass die Familie noch am selben Abend bewusst nach Bergen gefahren ist, d.h. die Familie wusste Bescheid, dass sie dort war(was ich so auch nicht wusste). Da frag ich mich wieso sie nicht zu hause jemanden angerufen hat mit der Bitte sie dort abzuholen. :/

Was mich interessiert hätte, wäre gewesen, ob die Familie bis zum Freund gefahren ist und auch dort gefragt hat, wo Katrin ist. Aber es kann natürlich sein, dass die Eltern das erstmal nicht wissen sollten, weil die das sicher nicht toll fanden, dass ihre Tochter bei dem älteren Freund war. Vielleicht haben die Schwestern (ich weiß nicht, wer von der Beziehung was wusste) das erst später gesagt, erst als wirklich klar war, dass was nicht stimmen kann.

Nadine Konert sprach ja davon, dass sie hinter das Haus gegangen sind und ihren Namen gerufen haben. Ich dachte, damit meint sie das Haus vom Freund.

Es war wohl auch sehr naiv von mir zu hoffen, noch ein paar Details über den neusten Anruf zu erfahren. Hätte mich schon interessiert, aber war irgendwie klar dass die darüber nichts sagen. Aber auch interessant, dass die BEIDE Anrufe überhaupt nicht erwähnt haben.

Der Moment, als Katrins Mutter noch so lange die für Katrin gehaltene Frau umarmt fand ich so traurig. Oder wie ihr Bruder davon sprach, immer ihr Bild zu küssen und dass sie ihn beschützt.
Es soll einfach endlich Gewissheit herrschen.

off topic, nur mal so aus Interesse @all:
wie war es bei Euch,als Ihr in dem Alter wart, oder wie macht ihr es mit Euren Kindern, wenn die weggehen? Klärt ihr vorher, wie sie nach Hause kommen und wann?
Ich komme auch vom Dorf und bei uns war das immer ein großes Thema für meine Eltern: fährt noch ein Bus, müssen wir Dich abholen, wer könnte Dich mitnehmen. Per-Anhalter fahren habe ich ein mal gemacht, meine Eltern haben es rausgekriegt und mir wurde das Taschengeld gestrichen.
Das soll um Gottes Willen kein Vorwuf in Richtung von Katrins Familie sein, aber mich machen diese Anhalter-Verbrechen so betroffen. Einfach weil sie oft vermeidbar wären.
Andererseits werden auch so viele Kinder verschleppt, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind.

Ich fand es auch auffällig, dass der Anruf aus Nürnberg bei der Schwester nicht erwähnt wurde. Möglich, dass es eine Trittbrettfahrerin war, die sich nur interessant machen wollte.

Ziemlich makaber, angesichts des Leids der Familie Konert, aber solche Leute tauchen immer wieder auf.
Die Frage ist natürlich, woher sie die Handy Nummer der Schwester von Katrin hatte.

Wenn man die Umgebung um Bergen/ Dumme und Groß Gaddau kennt, wundert es nicht weiter, dass die Polizei von einem Einheimischen als Täter ausgeht.

Wer dort nicht wohnt, ist doch da kaum mit dem PKW ausgerechnet bei Glatteis abends am Neujahrstag unterwegs.
Da ist ja nun wirklich nichts los, der Landstrich schon ziemlich abgelegen.
Andererseits will die Zeugin aus dem Auto ja ein B für Berlin im Nummernschild des schwarzen PKW gesehen haben.

Letstalk schrieb:Andererseits will die Zeugin aus dem Auto ja ein B für Berlin im Nummernschild des schwarzen PKW gesehen haben.

Auch darüber wurde in dieser Doku leider kein Sterbenswörtchen erwähnt...

Die Doku war auf jeden Fall eine sehr gute Idee, damit Katrin nicht vergessen wird und auch an sie zu erinnern, sowie vielleicht auch neue Leute, welche bisher noch nichts davon gehört haben, einzubinden.

Was ich immer etwas verwirrend fand, war, das man immer in den Jahren hin und her geswitcht ist. Zunächst 2003, dann 2013, dann 2005, dann 2012. Nachher wusste man gar nicht mehr wirklich wann was war. Wie bereits angesprochen wurden leider viele Informationen nicht ausgeleuchtet bzw. nicht mal erwähnt. Aber die Sache mit der Frau aus Berlin war mir persönlich neu. Ich glaube, dass Katrins Mutter instinktiv gedacht hat, sie hat gerade Katrin im Arm, auch wenn sie es nicht war.

Tja, was ist mit Katrin passiert. Wir werden es wohl (wahrscheinlich) nie erfahren. 14 Jahre sind schon echt ein Brett. Sehr gruselig, das man sie nie gefunden hat, denn man muss ja leider quasi von einem Tötungsdelikt ausgehen, auch wenn natürlich noch die Hoffnung besteht das es nicht so ist!

Wie gesagt ich sage es nochmal...heutzutage gibt es Smartphones, Foren, Facebook und Co.

Sicherlich hätte sie Zugriff auf sowas und würde es auch nutzen....

@knopper
aber doch nur, wenn sie mehr oder weniger freiwillig verschwunden ist.
Die Fälle, wo Menschen jahrelang gefangengehalten werden, sind ja Einzelfälle und die Opfer werden dermaßen vom Täter beeinflusst, daß ich mir nicht vorstellen kann, daß sie sich einfach ins Internet begeben und posten "hallo, hier bin ich".
Was meinst Du mit "sicherlich hätte sie Zugriff"?
Ich denke da an den Fall Jaycee Lee Dugard aus den USA, die 18 Jahre oder so gefangengehalten wurde. Als die Polizei ihr schließlich gegenüberstand, hat sie sich nicht mal getraut, ihren Namen auszusprechen.

@Letstalk

Ein Fake-Anruf ist meiner Meinung nach unwahrscheinlich aufgrund der Reihenfolge der Anrufe. Wenn eine Trittbrettfahrerin sich tatsächlich die Mühe macht die Handynummer der Schwester herauszufinden, fragt sich weslhalb sie erst bei der Polizei anruft und danach bei der Schwester. Müsste nicht jemand wenn er sich schon diese Mühe macht direkt bei der Schwester anrufen?

Die einzige plausible Erklärung wäre folgende: Die Anruferin (evtl. eine Prostituierte) tätigt diesen Anruf im Auftrag und der Auftraggeber hatte bereits die Nummer von Katrins Schwester oder er konnte die sich einfach besorgen, weil er zum erweiterten Umfeld der Schwester (und Katrin) gehört.

Möglich wäre, dass der Auftraggeber der Anruferin den Inhalt des Gesprächs (also BMW, Schwarz, Hamburg), sowie ein paar Telefonnummern von Leuten, die in irgendeinen Zusammenhang zu Katrin und dem Vermisstenfall stehen, aufgeschrieben hat und die Anruferin sollte denjenigen den sie nunmal erreicht diese Infos mitteilen.

Und jemand der zum erweiterten Umfeld gehört, würde wohl eher nicht so einen Fake-Anruf tätigen bzw. tätigen lassen.

Ich weiß, dass das auch erstmal nur Spekulation ist, aber zumindest würde diese Erklärung etwas Sinnhaftigkeit in die Reihenfolge der Anrufe bringen.

Dabei wäre noch zu erwähnen, dass ein möglicher Auftraggeber für diesen Anruf der Täter sein könnte. In diesem Fall wüsste er ja, dass die Sichtung des Berliner BMWs falsch ist und er wollte diese Spur bekräftigen um Rückschlüsse auf einen Täter aus Katrins Umfeld zu entkräften.