Wo ist Katrin Konert?

Der letzte belegte Kontakt war mit "Sven".

Ich hatte es weiter oben schon einmal zusammengefasst.

Prinzipiell bleibt nur "Sven", wenn Martin und der neue Zeuge (von 2018) nicht gelogen, bzw. sich abgesprochen haben.

"Sven" wohne in der Nähe der Bushaltestelle (ca. 50-80 Meter entfernt), er hatte die Zeit und die Gelegenheit, die Leiche nach der (unabsichtlichen) Tat vorläufig zu verstecken und später zu beseitigen.
Da die Ermittlungen erst relativ spät begonnen haben, hatte er auch gute Möglichkeiten ggf. Spuren in seiner Wohnung und in seinem Auto zu beseitigen.

@Gastschreiber
"Einer der Jungs" ist nicht zu simpel. Es könnte tatsächlich nur einer gewesen sein. Das ist sogar wahrscheinlicher, als eine Kooperation, weil dann die "Gefahr des Gewissens" viel größer ist.
Der Eine hat einfach ein unglaubliches Glück gehabt, dass die Leiche nicht zufällig gefunden wurde.

@Opti-Mist
Katrin hatte am Nachmittag zuerst von ihrem Handy aus und als da das Guthaben aufgebraucht war auch noch 6-7 Leute von Joachims Handy aus angerufen. Da Katrins Handy verschwand, konnte man nur noch die von Joachims ausfindig machen. Als sie die Wohnung ihres Freundes verließ, konnte sie zwar nicht mehr telefonieren, aber noch angerufen werden. Jeder von den vorher angerufenen hätte sie also zurückrufen können, inklusive Sven.

Triquetrum schrieb:Die Spur führte nicht zu ihrem Freund Joachim, jedoch zu seinem direkten persönlichen Umfeld.

Das wäre natürlich interessant gewesen, wessen Feld das war, wo der Hund anschlug. Vielleicht lag sie da eine Weile. Auf einem Feld hätte sie allerdings jeder ablegen können, nicht nur der Besitzer. Im NDR Podcast wurde gesagt, dass Katrin nicht so in Joachims Freundeskreis integriert war, weil sie denen zu jung war. Im Ablauf kommen aber zwei Freunde von Joachim vor, einmal der, der sie gemeinsam mit Joachim von zu Hause abgeholt, aber dann nicht mehr heimgebracht hat und dann natürlich Sven.

BoobSinclar schrieb:Ich glaube, hier liegt ein massives Missverständnis vor. Man kann einen Mord auch ohne eine Leiche, ohne ein Geständnis und ohne einen vorhandenen Plan nachweisen.

Ich denke halt. Je mehr Zeit vergeht. Desto schwieriger wird es überhaupt jemanden als verdächtigen zu finden. Zu verurteilen. Vielleicht ist der Täter selber schon verstorben. Wer weiß das schon nach 21 Jahren. Ist halt doch eine lange lange Zeit. Beispiel Täter war zur Tatzeit 42 Jahre. Er wäre heute schon 63 Jahre. Und was ich sagen will. Wenn die nächsten Jahre hier nichts passiert. Ist die Wahrscheinlichkeit doch sehr hoch, dass der Täter nicht mehr lebt.
Und dann war es das in dem Fall. Aber irgendwie hab ich das Bauchgefühl, dass hier noch ein Täter präsentiert wird. Dass es rauskommen wird.

BoobSinclar schrieb:Deswegen gehen die Ermittlungen auch noch weiter, man ermittelt nicht aus Jux und Dollerei oder weil man denkt, das gehöre sich so, sondern weil man von einem Mord ausgeht.

Wer hat das behauptet? Das nur auch noch aus Jux und dollerei ermittelt wird?

Kommt jemand hier aus der Nähe dieses Vermisstenfalls?

Mein Problem mit den Kids ist halt das Verschwinden lassen in der Perfektion. Angenommen etwas lief aus dem Ruder. Im Dunklen, bei Blitzeis im eigenen Dorf oder Umgebung. Wie cool müsste jemand sein, danach ganz chillig den Abend weiter zu verbringen, abgesehen davon diese Person dann bei gefrorenem Boden verschwinden zu lassen. Das kommt ja fast filmreif rüber, das waren aber keine Psychos, sondern ganz normale Dorfjugend.

Der Umstand das Katrin mehrere Fahrgelegenheiten abgelehnt haben soll aber in früherer Zeit getrampt haben soll macht mich so stutzig . Wenn hatte Sie wirklich schon eine Fahrgelegenheit oder aber jemand erzählt seine „ eigene Geschichte „ .
Zudem kommt das der neuste Zeuge ( aus dem aktuellen Stern Podcast) eine bis jetzt neue Person belastet die angeblich auch von Katrin kontaktiert wurde und auch abgelehnt. Wenn Sie so dringlich eine Fahrgelegenheit gesucht hat um nach Hause zu kommen , warum sollte Sie dann mehrere ausschlagen?

abberline schrieb:Das kommt ja fast filmreif rüber, das waren aber keine Psychos, sondern ganz normale Dorfjugend.

@abberline
Wie heißt es so schön: "Leg dich niemals mit Leuten vom Dorf an, die kennen Ecken,- da findet dich keiner."

abberline schrieb:abgesehen davon diese Person dann bei gefrorenem Boden verschwinden zu lassen.

Auch ein Punkt, den ich nicht überbewerten würde.
Sucht man sich in den damaligen Wetteraufzeichnungen die Bedingungen heraus, stellt man fest, das es nicht so kalt war das der Boden mehr als ein paar Zentimeter tief gefroren sein konnte.
Der Boden ist relativ sandig in der Gegend, was so ein Unterfangen als durchaus machbar erscheinen lässt.

MettMax schrieb:Wie heißt es so schön: "Leg dich niemals mit Leuten vom Dorf an, die kennen Ecken,- da findet dich keiner."

Ich komm vom Dorf, ich kenn das. Was ich meine ist, dass es sowohl einer schauspielerischen Glanzleistung bedarf, das so locker durchzuziehen, entweder mit "verschwinden lassen" noch in der Nacht, oder verstecken und das im Schnellverfahren und kein Kumpel merkt später angeblich irgendwas. Auch Eltern etc fällt nie was auf. Irgendwas gefällt mir da nicht.

abberline schrieb:Irgendwas gefällt mir da nicht.

Also deiner Meinung nach ein Auswärtiger mit einem Bezug zu der Gegend?

@MettMax
Ich hab gar keine Meinung, ich versuche nur für mich pro und contra Argumente ein wenig zu sortieren. Es gibt sicher einiges, was für die These eines der Bekannten spricht, aber es wäre andererseits schon eine Hausnummer, das so cool wegstecken und durchziehen zu können, dass kein einziger Freund, keine Eltern, kein niemand was merkt. Möglich ist das, klar, aber das waren keine Profis.
An einen ganz fremden Täter glaub ich auch weniger, dafür deutet zu viel auf jemanden aus der Gegend hin, der Katrin kannte. Ich denke auch, dass der Täter schon auf dem Schirm der Polizei war oder ist. Nur wer, ist ganz schwer einzuschätzen. Alles kann, nichts muss und das macht es schwer

Heribert schrieb:Wer hat das behauptet? Das nur auch noch aus Jux und dollerei ermittelt wird?

Niemand hat das explizit behauptet. Es folgte nur aus den mehreren Äußerungen, man könne Mord ja ohnehin nicht mehr nachweisen und Totschlag sei bereits verjährt.

Solange ein Mord wahrscheinlich ist oder auch in Frage kommt, wird ermittelt werden können. Ob dieser Mord dann gerichtsfest verurteilt wird, steht auf einem Blatt und hat mit polizeilichen Ermittlungen erstmal nichts zu tun.

Apo_Andreas schrieb:Mal angenommen, die Polizei nimmt aufgrund neuer Aussagen/Informationen jemanden fest, dann dürfte es aber dennoch nicht einfach sein, ihm einen Mord im Rahmen von Vernehmungen und ggf. vor Gericht zweifelsfrei nachzuweisen (wenn wir mal davon ausgehen, dass es zu keinem Geständnis kommt).

Einfach ist es mit Sicherheit nicht. Aber nochmal: Man braucht weder die Leiche, noch eine Aussage eines Tatverdächtigen, um einen Mord zu beweisen und zu verurteilen. Wenn es z.B. genügend Indizien dafür gäbe, ein Tatverdächtiger habe Katrin umgebracht, dann müssen, wie bereits erwähnt, "nur" noch die Mordmerkmale erfüllt sein. Wenn man also annimmt, Katrin sei zur Verdeckung eines Sexualdeliktes umgebracht worden, handelt es sich um Mord.

Apo_Andreas schrieb:Ein halbwegs guter Anwalt dürfte seinem Mandanten eher dazu raten, keinerlei Aussagen zu machen, die ihn belasten und zu einer Verurteilung wegen Mordes führt. Der Anwalt soll seinen Mandanten ja bestmöglich beraten und das für ihn (den (möglichen) Täter) geringstmögliche Strafmaß zu erreichen, im besten Falle natürlich einen Freispruch)...

Für den Rat, dass ich mich nicht selbst belasten muss, brauche ich keinen Anwalt, da reicht die Beschuldigtenvernehmung. Und auch ansonsten kommt es auf den Einzelfall an. Wenn ich durch eine Aussage zum Tatgeschehen z.B. ein Mordmerkmal entkräftigen kann, dann wird mir ein guter Anwalt bei entsprechend überzeugender sonstiger Indizienlage durchaus dazu raten, auszusagen.

Einen Rat z.B., den sich unter Umständen ein Bence Toth anhören hätten sollen, da wäre durchaus eine Verurteilung wegen Totschlags im Bereich des Möglichen gewesen.

Und ansonsten - Klugscheissmodus - ist es nicht die ausschliessliche Aufgabe des Anwaltes, seinen Mandanten auf Teufel komm raus möglichst milde "rauszuhauen". Ein Anwalt ist ein sogenanntes Organ der Rechtspflege zur Verfahrensicherung und der Wahrung der Rechte des Angeklagten. Das Strafmass ist da nur ein kleiner Teil von, auch wenn das landläufig anders gesehen wird.

BoobSinclar schrieb:Wenn man also annimmt, Katrin sei zur Verdeckung eines Sexualdeliktes umgebracht worden, handelt es sich um Mord.

Kann man denn aufgrund einer Annahme jemanden des Mordes verurteilen? Und wie will man in diesem Fall noch ein Sexualdelikt nachweisen?
Ich denke, es wird wirklich mehr als schwer hier noch eine Verurteilung zu erreichen.
Aber die Hoffnung stirbt nie und ich wünsche der Familie von Katrin, dass sie noch Gewissheit über ihr Schicksal erlangen.

MYTHOS27 schrieb:Kann man denn aufgrund einer Annahme jemanden des Mordes verurteilen? Und wie will man in diesem Fall noch ein Sexualdelikt nachweisen?

Nicht aufgrund einer Annahme, aber aufgrund einer Überzeugung. Nämlich der des Gerichts. Und diese Überzeugung muss mindestens mal indizienbasiert sein. Wenn man jemandem nachweisen kann, Katrin getötet zu haben, durch Indizien, durch Zeugenaussagen, durch Aussagen eines Tatverdächtigen, was auch immer, dann kann man durch weitere Ermittlungen oder die mangelnde Glaubwürdigkeit der Aussage des Tatverdächtigen oder ähnliches durchaus ein sexuelles Motiv zumindest ohne berechtigten Zweifel gerichtsfest annehmen. Und dann wäre es Mord.

MYTHOS27 schrieb:Ich denke, es wird wirklich mehr als schwer hier noch eine Verurteilung zu erreichen.

Das denke ich auch. Aber grundsätzlich ausgeschlossen ist es nicht.

@MYTHOS27
@BoobSinclar
Der Mordfall an der damals Schwangeren Maike Thiel ist ein Mordfall mit Verurteilung, wegen Mordes und ohne Leiche.
Aufgrund eines langwierigen Indizienprozesses wurden der EX Freund und dessen Mutter zu lebenslanger Haft wegen Mordes an Maike und ihrem ungeborenen Kind verurteilt.
Mordmotiv war das Einsparen des Kindesunterhaltes des Ex , der das Kind nicht wollte und von seiner Mutter unterstützt wurde. Kann über Handy den Gall gerade nicht verlinken.

@Rotmilan

Danke für den Hinweis.

Wobei strenggenommen bei dem Motiv

Rotmilan schrieb:das Einsparen des Kindesunterhaltes des Ex

Habgier das Mordmerkmal ist. Und wahrscheinlich auch die sogenannten "niederen Beweggründe".

Nachtrag: Da ist wohl auch "Heimtücke" festgestellt worden, sehe ich gerade. Das würde ja hier auch reichen können.

Ich habe das auch schon geschrieben, die Jungs waren keine Profis. Und sowas steckst du nicht locker weg.
Der Vermieter, der ja angeblich einfach so in der <Gegend umher fuhr, ist immer noch mein Favorit. Der kann durchaus zufällig dort vorbei gefahren sein, Katrin gesehen haben (Mensch die kenn ich doch) und angehalten haben. Sie kannte ihn und stieg ein.

Die Zeugin die einen schwarzen BMW gesehen hat, ist mir zu perfekt. Im Dunkeln, einen schwarzen BMW zu erkennen, aus entgegengesetzter Richtung, Evtl bei angeschalteter Fahrzeugbeleuchtung, eine Kette bei dem Mädchen zu erkennen sind mir fast schon zu viele Details…
Aber es scheint ja da ein Auto gestanden zu haben…

Gastschreiber schrieb:Der Vermieter, der ja angeblich einfach so in der <Gegend umher fuhr, ist immer noch mein Favorit. Der kann durchaus zufällig dort vorbei gefahren sein, Katrin gesehen haben (Mensch die kenn ich doch) und angehalten haben. Sie kannte ihn und stieg ein.

Die Zeugin die einen schwarzen BMW gesehen hat, ist mir zu perfekt. Im Dunkeln, einen schwarzen BMW zu erkennen, aus entgegengesetzter Richtung, Evtl bei angeschalteter Fahrzeugbeleuchtung, eine Kette bei dem Mädchen zu erkennen sind mir fast schon zu viele Details…

Man mag mich da gerne korrigieren, aber ich glaube, dass Du da zwei Zeuginnen verwechselst bzw. zwei Zeuginnen zu einer "zusammenführst". Die eine, die ja auch im NDR-Podcast zu Wort kam, fuhr von Jiggel aus nach Bergen rein (also von Norden kommend); die andere, die im Podcast nur erwähnt wird, hatte sich ja in der Gegend irgendwo verfahren (lt. Herrn Rusche hatte sie während ihrer "Odyssee" ein Schild mit der Aufschrift "Salzwedel" gesehen). In den älteren Fernseh-Dokus wird es so dargestellt, dass diese Zeugin von der B71 in die Neue Straße einbog (also von Süden kommend). Diese Zeugin hätte aufgrund der eigenen eingeschalteten Frontscheinwerfer eine recht gute Sicht auf die Bushaltestelle gehabt, während man von einem Fahrzeug, welches an der Bushaltestelle gehalten hätte, nur die weniger "aggressiven" Rücklichter gesehen hätte. Gleichzeitig, und das wurde hier ja auch schon besprochen, geht die Polizei ja lt. Podcast davon aus, dass diese (auswärtige) Zeugin wohl eher eine andere Szene beobachtet hat und nichts, was mit Katrin zu tun hatte. Zudem sagt die Zeugin die aus Richtung Jiggel kam im Podcast, dass ihr nur ein Fahrzeug entgegen kam. Genaueres hat sie nicht wahrgenommen und eine Szene mit den beschriebenen Details (BMW, Mädchen mit schwarzen Kette) hat sie nicht beobachtet; dies war wie gesagt die andere Zeugin von auswärts.

Zum Vermieter: Der wurde erst mehr als zwei Jahre später vernommen, und der Grund war ausschließlich das "Blaue Auge", mit dem er einige Tage später (oder auch Wochen später, so genau kann das keiner mehr sagen) gesehen wurde. Hätte ihm allerdings Katrin an dem fraglichen Abend eine verpasst (und man geht ja allgemein davon aus, dass Katrin sich im Falle eines Übergriffs entsprechend gewehrt hätte), dann hätte sich bereits wenige Stunden später ein Blaues Auge eingestellt und nicht erst 5-6 Tage oder 2-3 Wochen später. Der Vermieter und Katrin's Mutter haben sich aber lt. Aussage im Podcast am Morgen nach Katrins Verschwinden (also mind. 12 Std. später) in der Waschküche getroffen. Kann man ja alles im Podcast nachhören; der Punkt ist aber, dass Katrin's Mutter ein Blaues Auge (und ggf. Kratz- und Schürfwunden im Gesicht) bereits dann aufgefallen wären...darüber ist aber nie etwas bekannt geworden.
Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass die Ermittler ihn noch auf dem Schirm haben. Dafür gibt es zu wenig greifbares (gleiches gilt für Joachim).

Ich denke, dass die Ermittler darauf setzen, dass sich ein Mitwisser meldet. Weil der Mörder eben kein Profi war, deckt ihn vielleicht ein Familienmitglied oder Freundin. Bei einem Familienmitglied hätte ich weniger Hoffnung, aber wenn die Freundin mittlerweile eine Exfreundin ist, schon eher. Trotzdem ist es nach so langer Zeit schwierig sich zu melden, auch wenn eine Straftat (Mitwissertum) jetzt schon verjährt wäre. Immerhin würde die Person genug Feindseligkeit ernten, weil sie solange geschwiegen hat. Da ist es doch bequemer, das ganze zu vergessen. Es sei denn, es wird zu heiß und es besteht die Möglichkeit, dass man aufgeblättert wird.

Hatte schon mal gefragt, ist hier jemand aus der Nähe dieses Falles?