Wo ist Katrin Konert?

@Krautwurm

Wenn ich dich richtig verstanden habe, frage ich mich aber auch ob das nach so langer Zeit überhaupt noch wirklich Sinn macht? Es sind sicher noch einige im Ort verblieben oder dahin verwurzelt, aber der Fall ist sicherlich nicht mehr so präsent und käme da jetzt einer "von Außen" und würde damit beginnen, Fragen über das Verschwinden von Katrin zu stellen, so würde das sicher für Misstrauen sorgen.
Ich denke auch wie es @Triquetrum bereits schrieb, dass das wohl einen längeren Zeitraum beanspruchen würde, aber selbst da würde ein "Auswärtiger" mit dem Thema auf Argwohn stoßen.

Ich denke einfach auch, dass es für diese Art der Ermittlung leider zu spät ist.

Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass da mal nichts außen gedrungen wäre, wäre tatsächlich ein Einheimischer betroffen.
Sollte dem so sein, weiß dir Polizei mit Sicherheit auch davon, nur fehlt da wohl das letzte Puzzlestück um den Täter dingfest zu machen.

Ansonsten spricht die aktuelle Lage auch zwar für einen Einheimischen, der - sagen wir es mal so - einfach die "richtigen" Kontakte oder den Ruf hat, damit die Tat verdeckt bleibt.

Ansonsten bleibt halt noch der Fremde, der eine für ihn günstige Situation oder einen Unfall, wie auch immer, erlebt hat.

Irgendjemand hat mal gesagt, man ist am Land erst dann nicht mehr „der Zugezogene“, wenn der letzte, der sich an daran erinnert, wie derjenige zugezogen ist, gestorben ist. Also eher schwierig für jemand von außen, das Vertrauen der Einheimischen zu gewinnen. Wenn sie überhaupt was wissen. Gerüchte helfen ja auch nicht weiter.

Polizei und V-Leute.

Zu diesem Thema ein interessanter Link, auch hinsichtlich Begrifflichkeiten und Rechtsgrundlagen:
https://www.kriminalpolizei.de/ausgaben/2013/september/detailansicht-september/artikel/v-leute-im-recht.html

Schließe mich bzgl der Thematik "verdeckte(r) Ermittler / V - Mann" @Herbstkind und @FritzPhantom an, befürchte auch, dass diese eventuelle Chance verpasst wurde, das hätte sich zeitnah nach der Tat vll angeboten, dürfte nach knapp zwei Jahrzehnten aber nicht mehr unbedingt zu realisieren sein.

Andererseits hat der Einsatz von verdeckten Ermittlern im Fall Georgine Krüger auch zur Aufklärung des mysteriösen Verschwindens des Mädchens geführt und dieser Fall lag ebenfalls schon eine Weile zurück, als die verdeckten Ermittler zum Einsatz kamen.
Aber man muss wohl dabei auch immer berücksichtigen, in was für einem Umfeld sich der jeweilige Fall zugetragen hat.
Georgine verschwand mitten in Berlin, lebte in einem typischen Großstadt - Umfeld währenddessen Katrin doch in einer vergleichsweise sehr ländlichen Gegend lebte, wo eben jeder jeden kennt, zumindest "um drei Ecken rum".

@ThoFra
Nicht zu vergessen, dass im Fall Georgine Krüger ein Verdächtiger da war.
Bei Katrin gab es „nur“ Verdächtige, die zu dieser Uhrzeit kein Alibi hatten und sich in Bergen aufgehalten haben.

Diese sind zum Teil Monate überwacht und sogar abgehört worden, also so ganz tatenlos war die Polizei ja nicht.

Das einzige, was man bekritteln könnte, dass die Polizei zu spät die Ermittlungen aufnahm(damals waren die Castor Transporte) und die Aussage vom Vater, dass man die Tochter wenn sie das nächste Mal weglaufen würde, nicht suchen bräuchte.

Gibt es was Neues?

@Missy2020
Wie kommst du darauf?

Opti-Mist schrieb am 06.05.2021:Auch im Podcast werden daher nicht alle Informationen veröffentlicht worden sein, die die Polizei in ihren Akten stehen hat.

Das ist eben in diesem Fall ein verdammt zweiseitiges Schwert. Wenn man sich besieht wie lange die Tat zurückliegt und wie verzweifelt man schon versucht hat den Fall zu lösen und wie viele Strafbestände mittlerweile verjährt sind, dann wird es vielleicht langsam mal Zeit mit offenen Karten zu spielen. Das ist einer dieser Fälle, die im Grunde nur noch durch die Öffentlichkeit gelöst werden können, weil alle Spuren im Sande verlaufen. Wenn man nicht alle relevanten Informationen publiziert, sehe ich komplett schwarz, dass dieser Fall jemals gelöst wird, sehr zum Leidwesen der Familie Konert, der es sicherlich mittlerweile weniger um den Täter an sich geht, sondern einfach um das Wissen um den Verbleib und Schicksal ihrer Tochter und Schwester.

Ich glaube der Fall wird nie gelöst,
Es hat sich all die Jahre bis heute nix neues ergeben , außer der Neue Zeuge.
Es gab ja verdächtige , nur man könnte Ihnen nix nachweisen.
Ich glaube nicht das der Täter sich freiwillig stellen wird hat ja all die Jahre gut geklappt .

Denkt ihr ein Aufruhf nochmal bei Akten Zeichen lohnt sich ?

Also ein Versuch ist es wert.
Es gibt bestimmt mitwisser oder Leute die damals was geahnt haben aber schweigen .

Krushak schrieb:wie lange die Tat zurückliegt

Krushak schrieb:weniger um den Täter an sich geht

@Krushak
Welche Tat und Täter von was?
Es ist doch nicht sicher, dass ihr tatsächlich was zugestossen ist. Es besteht ja immer noch, wenn auch unwahrscheinlich, die Möglichkeit dass Katrin einfach nur untergetaucht ist und noch irgendwo lebt.

cromm schrieb:Welche Tat und Täter von was?
Es ist doch nicht sicher, dass ihr tatsächlich was zugestossen ist. Es besteht ja immer noch, wenn auch unwahrscheinlich, die Möglichkeit dass Katrin einfach nur untergetaucht ist und noch irgendwo lebt.

Dann Gegenfrage: Wo untergetaucht und wo leben? Das ist noch viel unwahrscheinlicher, eigentlich sogar ausgeschlossen, wenn man sich wenige, aber doch vorhandene Spuren und Indizien betrachtet, ihren menschlichen Charakter berücksichtigt und Umstände. Daran verschwende ich keinen einzigen Gedanken, dass es so sein könnte, weil es das ganz sicher nicht ist und jeder der ein wenig ehrlich zu sich selbst ist, wird zum selben Ergebnis kommen.

An dieser Stelle Happy Birthday Katrin.<3
Gestern wäre oder ist sie 36 Jahre geworden.

cromm schrieb:Es ist doch nicht sicher, dass ihr tatsächlich was zugestossen ist. Es besteht ja immer noch, wenn auch unwahrscheinlich, die Möglichkeit dass Katrin einfach nur untergetaucht ist und noch irgendwo lebt.

Das halte ich ebenfalls für komplett ausgeschlossen.

Krushak schrieb:dann wird es vielleicht langsam mal Zeit mit offenen Karten zu spielen. Das ist einer dieser Fälle, die im Grunde nur noch durch die Öffentlichkeit gelöst werden können, weil alle Spuren im Sande verlaufen. Wenn man nicht alle relevanten Informationen publiziert, sehe ich komplett schwarz, dass dieser Fall jemals gelöst wird, sehr zum Leidwesen der Familie Konert, der es sicherlich mittlerweile weniger um den Täter an sich geht, sondern einfach um das Wissen um den Verbleib und Schicksal ihrer Tochter und Schwester.

Was soll die Öffentlichkeit hier lösen, wo es (anscheinend) keine Zeugen gibt?
Die Öffentlichkeit kann den Fall auch nicht besser lösen, als es Ermittler können.

Es wurden (anscheinend) paar Fehler gemacht (Sven, Pizzerianachweis) gemacht, die eventuell hätten weiterführen können. (Aber eben auch nur eventuell!)
Mich hätte interessiert, wie der Freund aus der Sache herausgekommen ist (sofern er raus ist). Denn von dem weiß man nicht, wie er den Abend im Anschluss an Katrins Weggang verbracht hat. Man weiß nur, dass aus Konerts Familie später Schwester(n) + deren Freund dort waren.
Der KatrinFreund scheint aber nicht zu den Verdächtigen gezählt zu haben, (wenn ich den Podcast richtig interpretiere). Hier hätte mich einfach interessiert, warum. (Ohne ihn hiermit verdächtigen zu wollen. Die Ermittler werden ja wissen, warum.)

Ich vermute, dass es der Familie schon immer weniger darum ging, einen Täter zu finden, sondern Katrins Verbleib immer an erster Stelle stand.

Krushak schrieb:dann wird es vielleicht langsam mal Zeit mit offenen Karten zu spielen.

Das Problem besteht wohl weniger darin, die Spurenlage komplett offen zu legen, sondern mehr, dass dadurch datenschutzrechtliche Probleme entstehen. Viele Ermittlungsansätze verliefen direkt im Zusammenhang mit einer bestimmten Person. Würde man hier Sachen offen legen, könnte man durchaus die ein oder andere Person noch enger in einen Tatverdacht rücken. Zwar wurden im Podcast und auch in den Berichten der anderen Medien die Namen abgeändert, aber im Endeffekt weiß doch, zumindest im lokalen Bereich, fast jeder um wem es bei den einzelnen Charakteren in Wirklichkeit geht.

Krushak schrieb:dann wird es vielleicht langsam mal Zeit mit offenen Karten zu spielen. Das ist einer dieser Fälle, die im Grunde nur noch durch die Öffentlichkeit gelöst werden können, weil alle Spuren im Sande verlaufen.

@Krushak
Hättest du mal Beispiele von Fällen, welche durch die Öffentlichkeit gelöst wurden nachdem sozusagen "mit offenen Karten gespielt" wurde?

@Krushak
Was heißt mit offenen Karten spielen?
Es gab laut Dau-Rödel noch mehrere Personen, die an dem Tag mit Katrin gesprochen haben.
Ich gehe davon aus, dass es Anwohner waren, die z.B. gegen das Glatteis gestreut haben etc.
Jedenfalls, als der Bus kam, war Katrin nicht mehr da.

@Syllyrama
Wie kommst Du auf den Freund, 1.hatte der kein Auto, 2.war er wohl eh nicht nüchtern.
Also den hab ich überhaupt nicht auf dem Schirm

Schade, dass sich scheinbar gar nichts mehr tut. Ich hatte große Hoffnung, dass sich aus dem Podcast was Neues ergibt. Der geheimnisvolle Zeuge scheint die Ermittlungen nicht weitergebracht zu haben oder weiß jemand was Gegenteiliges?

Sillyrama schrieb:Was soll die Öffentlichkeit hier lösen, wo es (anscheinend) keine Zeugen gibt?
Die Öffentlichkeit kann den Fall auch nicht besser lösen, als es Ermittler können.

Wenn nur noch ein paar Puzzleteile fehlen, vielleicht schon. Das kann man nicht ausschließen. Zu verlieren haben sie auf jeden Fall nichts mehr.

Dr.Edelfrosch schrieb:Hättest du mal Beispiele von Fällen, welche durch die Öffentlichkeit gelöst wurden nachdem sozusagen "mit offenen Karten gespielt" wurde?

Negativ, was aber nicht zuletzt daran liegen könnte, dass es wohl kaum solche Fälle gibt und die Cops sich meist immer Informationen zurückbehalten, weil sie glauben, dass ein Verdächtiger irgendwann einen Fehler begeht. Wie man aber sieht, passiert das nach so vielen Jahren meist eher wenig bis gar nicht.

Triquetrum schrieb:Das Problem besteht wohl weniger darin, die Spurenlage komplett offen zu legen, sondern mehr, dass dadurch datenschutzrechtliche Probleme entstehen. Viele Ermittlungsansätze verliefen direkt im Zusammenhang mit einer bestimmten Person. Würde man hier Sachen offen legen, könnte man durchaus die ein oder andere Person noch enger in einen Tatverdacht rücken.

Absolut, stimme ich zu. Hier muss man eben Prioritäten legen, entweder auf Datenschutz oder auf die zumindest deutlich verbesserte Chance in einem Fall weiterzukommen. In Deutschland wird man das aber nicht erleben.

Alexandra0711 schrieb:Was heißt mit offenen Karten spielen?
Es gab laut Dau-Rödel noch mehrere Personen, die an dem Tag mit Katrin gesprochen haben.
Ich gehe davon aus, dass es Anwohner waren, die z.B. gegen das Glatteis gestreut haben etc.

Siehst du? Du gehst lediglich davon aus, aber dir fehlen explizite Informationen, ein Fundament an wirklich bestätigten Aussagen eines Personenkreises und ohne diese Gewissheit in den Grundfesten, ist alles weitere nur lose Annahme und so etwas löst keinen Fall.

@Krushak
hm es kann ja genauso gut sein, dass sie jemand von den Nachbarn angeredet und reingelockt hat z.B. komm rein, ich mach Dir nen Tee und fahr Dich dann heim und es dann eskaliert ist.
Ich glaube nicht, dass die Ermittler sooo viel mehr wissen.

Alexandra0711 schrieb:hm es kann ja genauso gut sein, dass sie jemand von den Nachbarn angeredet und reingelockt hat z.B. komm rein, ich mach Dir nen Tee und fahr Dich dann heim und es dann eskaliert ist.
Ich glaube nicht, dass die Ermittler sooo viel mehr wissen.

Ausschließen kann man natürlich gar nichts. Persönlich glaube ich daran allerdings nicht. Wenn man sich die Vergangenheit besieht, so tauchen immer wieder Kriminalfälle (Mordfälle) auf, in denen ein ähnliches Schema zu beobachten ist und die Vermissten, meist weiblichen Geschlechts, wurden dann immer irgendwann durch Zufall tot aufgefunden und wiesen Spuren von Vergewaltigungen auf. Die Paralellen dazu sprechen hier Bände, auch die Umstände liegen nah beieinander: Eine Frau allein verschwindet nach Einbruch der Dunkelheit, sucht vergebens eine Mitfahrgelegenheit (was jedem Täter in die Arme spielt, da es u.U. keine größeren Mühen benötigt, um die Person ins Auto zu bekommen) und ward nie wieder gesehen. In solch einem Ort wo jeder jeden kennt, da glaube ich nicht daran, dass man Katrin einfach zu sich ins Haus gegenüber einlädt und dann ermordet. Die Gefahr ist viel zu groß, dass man dabei gesehen wird, wenn man sie einlässt. Gerade in kleineren Ortschaften sind Nachbarn oft schlimmer als die Stasi. Da muss man immer mit rechnen, dass man gesehen wird. Ich denke nicht, dass man dieses Risiko auf sich genommen hätte.

Ausschließen würde ich allerdings eine komplett ortsunkundige Person. Es war Abend, es gab Blitzeis und mal ehrlich: Niemand, der es nicht gemusst hat, wird an diesem Abend freiwillig mit dem Auto längere Strecken fahren und in solcher Provinz schon dreimal nicht. Wie groß ist da die Chance, dass ein wirklich völlig ortsunkundiger Kerl durch das kleine Örtchen fährt und es sich dabei auch noch um einen Kriminellen handelt. Daran glaube ich nicht. Ich bin sicher, dass der Täter aus dem Umkreis stammt, vermutlich aus dem Landkreis oder allerhöchstens dem nächsten sich anschließenden Landkreis. Noch weitere Entfernungen halte ich persönlich für unwahrscheinlich.