Es gibt kein „normal“. Nicht jeder reagiert gleich, außer bei dir in Takatukaland vielleicht. Wie kann man so eine naive Denke haben? 🙄Kleinerose15 schrieb:Jeder normale Mensch wäre doch in Panik ausgebrochen und hätte einen Krankenwagen gerufen oder die Leiche liegen gelassen. Aber doch nicht verstecken und dann so gut das man sie nicht findet.
Das ist auch für mich die inzwischen wahrscheinlichste Lösung. Und wenn sie dann zu einem späteren Zeitpunkt (vielleicht Wochen später) irgendwo anders in der Republik (oder gar im Ausland) um Leben kam, ist auch klar, warum man in der Umgebung von Bergen keine Leiche findet.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie sich Katrin gefühlt haben musste, wenn sie Stress mit den Eltern hatte, dann kam der Streit mit Joachim dazu, Stefanie ließ sie auch an dem Tag hängen, keiner der Freunde war bereit sie zu fahren, selbst auf den engeren Familienkreis (Thilo) konnte sie bei einer MfG scheinbar nicht mehr bauen. In ihrem Kopf könnte der Gedanke entstanden sein „ich habe niemanden, also brauche ich auch niemanden“.
Für mich gar nicht unwahrscheinlich, dass Katrin vielleicht zuerst noch nach einer MfG gesucht hatte, aber je aussichtsloser die Situation wurde und umso klarer ein Zuspätkommen mit etwaigen Repressalien der Eltern im Raum stand, umso eher könnte der „jetzt-ist-eh-alles-egal-Effekt“ Einzug gehalten haben.
Sie ruft vielleicht Sven nochmal kurz an, um ihm zu sagen, dass er doch nicht mehr zu kommen braucht, weil sie jetzt bereits plant, irgendwo hin zu fahren - Hauptsache weg und nicht nach Hause - Sven wartet dann evtl. bei Joachim vorm Haus, Katrin ist nicht da, er fährt genervt heim, während Katrin zu irgendeinem Fremden ins Auto steigt.
Ein kurzfristig gefasster Entschluss, tatsächlich abhauen zu wollen, könnte erklären, warum sie die MfG von Martin (und evtl. Sven) nicht mehr annahm. Dabei muss sie nicht so planvoll wie zuvor vorgegangen sein, oft hilft einem auch eine Extremsituation ein vorheriges Wunschdenken erst möglich zu machen, welches man sonst bei halbwegs rationalem Sachverstand gar nicht umgesetzt hätte.
Aus eigener Erfahrung kann ich hierzu beitragen, dass ich auch mal nach einem Streit mit Eltern und Freund wütend abgedampft bin und in einem Hotel im Nachbarort übernachtet habe. Am nächsten Morgen kam mir das dann alles mega kindisch und lächerlich vor, aber im Streit am Vorabend war es genau die richtige Lösung. Ich hatte den Vorteil, dass ich etwas älter war und Geld dabei hatte, wäre ich aber wie Katrin jünger und ohne Bargeld in diese Situation geraten, hätte ich auch nicht gerade vernünftiger gehandelt. Für mich kann es daher gut sein, dass Katrin abgehauen ist und dann in Folge erst zum Opfer wurde.
Katrin hatte zu ihrer Schwester ein ausgesprochen gutes Verhältnis. Irgendwann hätte sie sicher sicher die Mark zusammengebettelt um von einer Telefonzelle aus sich zumindest bei ihrer Schwester zu melden. Auch bei Stefanie hätte sie sich melden können.
Es sein denn, dass die so viel Angst vor ihrer Familie gehabt hätte (nach dem sie eine Nacht gefehlt hat eventuell erst recht) dass sie lieber bei jemanden Hilfe gesucht hat, denn sie von irgendwoher kennt. Vielleicht hat sie da erstmal ein paar Tage Unterschlupf gefunden. Und dann ist irgendwas passiert. Vielleicht bei jemand der Kontakt zur Personen aus Osteuropa hat.
Was glaube ich sehr wahrscheinlich ist
Ja, das schließe ich gar nicht mal aus. Es könnte sogar sein, dass sie bereits am Folgetag wieder vor gehabt hätte, reumütig zurückzukehren. Vielleicht ist sie auch noch gut zu ihrem Ziel gekommen, aber nicht mehr gut zurück? Sie könnte irgendwo bei einem Fremden Unterschlupf gefunden haben, am nächsten Morgen dann per Anhalter versucht haben zurückzutrampen und dann ist was passiert?
Glaube ich nicht irgendein Sozialarbeit oder die Polizei selbst hätte sie früher oder später erkannt.
Aber schreibt man dann noch eine SMS an die Schwester, mit einer Zeitangabe wann man zurück ist, und sie (die Schwester) solle den Eltern Bescheid geben?
Ja, früher oder später schon. Aber vielleicht war sie da schon nicht mehr da? Richte gefahndet wurde ja erst nach ein paar Tagen. Bis sich das nach Hamburg oder Berlin durchspricht ist vielleicht längst schon was passiert....
Da hast Du mich falsch verstanden. Ich meinte, dass dieser Entschluss erst nach einigen wiederholten Absagen einer MfG bei ihr im Kopf entstanden sein könnte. Die SMS an ihre Schwester hat sie ja glaube ich noch zu Beginn ihrer Suche nach einer MfG geschrieben?
Es gab den Fall von der Verschwunden Teenagerin die sich nach über 3 Jahrzehnte sich bei ihrer Familie gemeldet hat.
Sie hätte in diesem Fall einfach die Polizei über 110 (kostenfrei) anrufen und sagen können, ich bin Katrin, mir geht es gut, stellt die Suche ein.
Und sie wurde für tod gehalten.
Auf die Frage warum sie sich nicht schon früher gemeldet hat kam die Antwort weil sie sich schämte.
Kann sein das es bei Katrin auch so ist und sich deswegen nicht meldet, wenn sie noch lebt.
