Ich begebe mich noch mal auf das Glatteis hier:
1. Die Schreibung "Konat" ist lautsprachlich, nicht mehr und nicht weniger.
Das ist also kein Hinweis auf mangelnde Rechtschreibkenntnisse, auch nicht auf einen Ausländer, auch nicht auf eine Herkunft aus Franken. Es ist einzig und allein ein Hinweis (und zwar ein deutlicher Hinweis) darauf, dass der Schreiber den Namen hauptsächlich aus mündlichen Quellen kennt (Gespräche vor Ort, eventuell Fernsehen) und nicht aus schriftlichen (Zeitungen, Internet, Plakate). Dass der Schreiber die orthographisch korrekte Schreibung nicht von Plakaten kennt, könnte die These stützen, dass er noch relativ jung ist (da die Plakate schon seit längerer Zeit nicht mehr aushängen), von einem Beweis ist es aber weit entfernt.
Wie man aber darauf kommen kann, dass der Text von einem Ausländer geschrieben ist, ist für mich nicht nachvollziehbar.
2. Ansonsten ist die Rechtschreibung leidlich gut, allerdings sind auch keine allzu schwierigen Wörter im Text.
3. Für einen ausländischen Hintergrund des Schreibers gibt es KEINERLEI Hinweise. Der Dativ Plural von "Jäger" ist völlig korrekt gebildet, der Schreiber weiß auch, dass die Präposition "von" den Dativ fordert. Die Redewendung "die Polizei nimmt Ermittlungen auf" ist ebenfalls in Form und Anwendung vollkommen korrekt; Ausländern sind gerade Redewendungen oft nicht bekannt, schon gar nicht solche, die dem Behördendeutsch entstammen.
4. Von dieser Blockschrift aus Rückschlüsse auf Alter oder Geschlecht zu ziehen, halte ich für fast unmöglich. Glaubt mir, ich habe da ein paar Erfahrungen.
5. Zu den Buchstabenformen:
suburbia schrieb:Und da es eigentlich eher merkwürdig ist, alles in Großbuchstaben zu schreiben, das 'i' aber klein, fällt das schon auf, dass sowohl bei 'Heino', als bei dem Satz über Katrin diese Merkmale vorhanden sind.
Die ähnlichen Buchstabenformen finde ich nicht so überzeugend, aber das "i" mit Punkt bei Großbuchstaben ist in der Tat auffällig. Auch wenn das anscheinend einige Leute so machen.
tobak schrieb:Das "N" bei "JägerN" wurde definitiv im Nachhinein angefügt, das erkennt man am schwächeren aufdrücken und der daraus resultierenden geringeren Breite.
Soso, erkennt man das, und sogar noch "definitiv"? Ach, ich wäre auch froh, wenn ich so viel erkennen und wissen würde...
6. Ein Zusammenhang zwischen dem Anruf aus Nürnberg und der Aufschrift ist schwer herzustellen. Einige versuchen ja, auch in dem Text auf einen Ausländer oder eine Ausländerin zu schließen, aber siehe Punkt (3). Fränkisch ist "Konat" auch nicht, außerdem hat die Anruferin damals nicht einmal Fränkisch gesprochen. Nur einen Aspekt könnte man nennen: Beide, sowohl die Anruferin als auch der Verfasser im Bushäuschen, haben gewisse Insiderkenntnisse. Die Anruferin kannte die Telefonnummer der Schwester, der Schreiber die besondere Bedeutung des Bushäuschens. Aber beides könnte man eventuell auch ohne Insiderwissen herausfinden, und selbst wenn nicht, muss kein Zusammenhang bestehen. Ich tippe mal: Es gibt keinen solchen.
7. Der Zusatz "Die Polizei nimmt Ermittlungen auf" ist für mich ein klarer Hinweis darauf, dass es sich um einen Rufmord handelt (und eben um KEINEN ernstzunehmenden Hinweis):
Hier wird nämlich einer Person unterstellt, sie habe etwas mit dem Verschwinden der K.K. zu tun und die Polizei habe diese Person auch unter Verdacht und ermittle gegen sie.
Dieser Zusatz soll also die Glaubwürdigkeit des Behaupteten unterstreichen!!!
Nur so ergibt dieser Zusatz einen klaren Sinn, einen anderen kann ich dagegen nicht erkennen.
Fazit: Ich halte die Aufschrift zu 95% für einen Rufmord der ganz üblen Sorte gegen eine missliebige Person.
Weniger wahrscheinlich ist m.E. ein Scherz von Jugendlichen, noch weniger ein ernstzunehmender Hinweis auf das Verschwinden von K.K.
Komplett ausschließen kann man Letzteres nicht, doch es ist sehr, sehr unwahrscheinlich, aber man klammert sich halt an jeden Strohhalm.