@Hammurapi Ich halte es für ausgeschlossen, dass es sich um eine Trittbrettfahrerin gehandelt hat. Auf die Idee, vor diesem Anruf eine konkrete Nummer beim LKA und eine nicht mehr existierende Handynummer in GB anzurufen, kommt keiner, der nur einen "Scherz" machen will.
Sie wusste wirklich etwas - oder glaubte zumindest etwas zu wissen.
Allerdings ist die Frage, warum sie diese Nummern gewählt hat und keine andere(n). Wo würdet ihr anrufen, wenn ihr etwas über Katrins Schicksal wüsstet?
Ich würde sagen, bei der normalen Polizei.
Aber warum hat die seltsame Anruferin das nicht getan? Möglicherweise, weil sie allgemeine Scheu vor der Polizei hatte oder, weil sie befürchtete, dass dort ihre Stimme aufgenommen und später veröffentlicht wird.
Gut, es mag Gründe geben, dass bestimmte Leute nicht direkt mit der Polizei reden möchten, aber wo ruft man dann an?
Bei Angehörigen ist im Prinzip eine gute Idee, weil man dort sicher sein kann, dass der Anruf ernstgenommen wird. Andererseits stellte es aber einen erheblichen Aufwand dar, eine solche Nummer zu ermitteln. Und warum dann bei der Schwester, nicht im Elternhaus bei Frank Konert?
Und weshalb beim LKA, wenn man nicht mit der Polizei sprechen will. Ich kann mir das nur so erklären, dass die Anruferin den betreffenden Beamten kannte und ihm vetraute. Jetzt wäre es natürlich interessant zu wissen, in welchem Kriminalitätsbereich der Beamte tätig war oder ist. Gibt es darüber Informationen? Ich bin mir jedenfalls relativ sicher, dass die Anruferin den Mann kannte, auch wenn der sich umgekehrt vielleicht nicht mehr an sie erinnert hätte.
Warum hat sie nur so dünne Angaben gemacht? Eine Möglichkeit wäre, dass das Gespräch einen anderen Verlauf genommen hat wie von Mandy angegeben oder wie in der Öffentlichkeit verbreitet. Wenn Mandy die Anruferin z.B. mit der Frage überfallen hätte, ob Mandy lebt, könnte die Anruferin zurückgeschreckt sein. Dass ihr erst in dem Moment klar geworden ist, dass sie der Familie mit ihrem Anruf die letzte Hoffnung nimmt. Aber eigentlich glaube ich das nicht. Es wird gesagt, dass der Anruf nur Sekunden dauerte und das konnte die Polizei bestimmt auch überprüfen. Der Anruf konnte also nur den Verlauf genommen haben, den die Anruferin beabsichtigt hatte. Dass sie unterbrochen oder gestört worden ist, glaube ich auch angesichts der Kürze des Telefonats nicht.
Aber was wollte sie mit "Hamburg BMW schwarz" sagen? Wusste sie nicht, wie groß Hamburg ist und wie viele BMWs es dort gibt? Eher unwahrscheinlich. Ich könnte mir folgende Möglichkeiten vorstellen:
1. Die Anruferin kannte die Familie Konert besser, als alle denken (vielleicht hat sie auch nur die Stimme verstellt und ist gar keine Osteuropäerin). Das könnte nebenbei das Rätsel erklären, woher sie die Telefonnummer von Mandy kannte. Und sie hat nicht IRGENDEINEN schwarzen BMW aus Hamburg gemeint, sondern einen, der Mandy selbst bekannt war.
2. Die Worte waren gar nicht die hauptsächliche Botschaft, sondern der ORT! Vielleicht auch in Verbindung mit dem Verweis auf den BMW. Die Anruferin konnte sich denken, dass der Anruf nachverfolgt wird und die Polizei früher oder später in der Leyer Straße landen wird.
So war es dann auch, leider ohne Ergebnis. Möglicherweise, weil die Polizei den eigentlichen Inhalt der Botschaft nicht verstanden hat?