Wo ist Katrin Konert?

Deutschland ist aber nicht gleichzusetzen mit Papua Neuguinea.

Die Frau sprach einigermaßen Deutsch, und hat sich offenbar einige Nummern herausgesucht.
Klar, wohlmöglich hat sie LKA/BKA verwechselt, aber jeder normale Mensch hätte nicht nach einem Kriminalamt gegoogelt, sondern nach der Polizei.

Ich hoffe, ihr wisst was ich meine - wenn man die Sprache eines Landes einigermaßen spricht, ist es keine Raketenwissenschaft, auch die Polizei nachzuschauen.

Und wenn sie nach Jahren etwas wegen Katrin Konert mitteilen will, hat sie sich doch sicher auch mit den Gegebenheiten beschäftigt. Hätte sie also "Polizei GrGaddau" gesucht, wäre sie an die lokale Polizei geraten.

@crabbitrabbit

normale Menschen...okay, gehen wird doch mal von der Behördenstruktur eines möglichen Heimatlandes der Anruferin aus.

Welcher "Heimatstaat" übersetzt die dortige zuständige Polizeidienststelle mit Kriminalamt? Oder ähnlich?

Ich weiß...ganz weit hergeholt.

Puh - gute Frage... ich denke aber mal, dass wir uns auf Eurasien konzentrieren können, wenn das eventuell etwas tröstet ;)

Eine ähnliche Struktur gibt es meines Wissens nach nur in Österreich..Würde nun jemand von England nach Österreich reisen, kämen wir über Nürnberg. Wäre auch eine Theorie.

Nehmen wir mal Tschechien:

Gemäß wikipedia


Abteilungen mit gesamtstaatlicher Zuständigkeit:
Kriminalistisches Amt Prag (Kriminalistický ústav Praha)
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Fiel mir da sofort ins Auge.

Wenn man nach Tschechien reist, führen die Routen meist über Nürnberg (- Waidhaus/Prag), aber auch auf den Balkan oder Eurasien. Kommt aber jemand von Süden, würde man an Nürnberg auch auf einer Reise nach Berlin vorbeikommen. Ich denke, die Stadt Nürnberg ist letztendlich kein Schlüssel dazu, damit die Polizei den Fall lösen kann, auch nicht die Herkunft der Anruferin, wenn man die Schnittstelle nicht kennt, wo (in welchem Millieu) sich diese Frauen begegnet sind und Informationen ausgetauscht haben...!

Meine damalige WG-Partnerin war neben dem Studium auch Stripperin...unter anderem hat sie in Nürnberg gearbeitet und mir erzählt das sie dort nie wieder hin möchte. Die ganze Stadt wäre in osteuropäischer Hand. Die Mädchen würden dort zu Tiefstpreisen angeboten und menschenunwürdig "gehalten". Das war übrigens um Anfang 2000 herum. Die Verhältnisse dort dürften sich wohl kaum zum Besseren wendet haben.
Vielleicht ist der Gedankengang ja doch nicht so verkehrt, das die Anruferin aus dem Milleu kommt?

@jerry 142

Gute Frage, genauso denkt man als Ausländer. Mit den eigenen Strukturen des Landes. Nur wo führt uns die Frage hin? Vielleicht zur Nationalität. Aber mit der Nationalität allein können wir auch keinen Bezug allein denken. Und wie könnte diese Frau in Kontakt zu Katrin stehen, wenn sie so schlecht Deutsch kann? Was kann sie da schon mitbekommen haben?

Teki schrieb:Vielleicht ist der Gedankengang ja doch nicht so verkehrt, das die Anruferin aus dem Milleu kommt?

So schlimm es auch klingen mag, man kann das wirklich nicht auschließen. Daraus würde sich dann auch die Frage von

@porcupinetree

porcupinetree schrieb:Und wie könnte diese Frau in Kontakt zu Katrin stehen, wenn sie so schlecht Deutsch kann? Was kann sie da schon mitbekommen haben?

erklären. Die Frauen haben vielleicht in einer Art WG zusammengelebt und wurden getrennt. Im Vorfeld haben sie sich vielleicht Zettel ausgetauscht, wie sie sich gegenseitig helfen könnten, wenn sich eine Gelegenheit dazu bietet. Die war der Anruf.

Vielleicht war die Nummer in England die dritte im Bunde, und man hatte eine gemeinsame Zeit verbracht, unter welchen Umständen auch immer.
Das könnte auch eine Erklärung dafür sein, warum Polizei und Familie nicht die ersten waren, die angerufen wurden.

Merkwürdig, das man an der Nummer in England nicht mehr feststellen konnte, welche Nummern noch mit dieser SIM Karte angerufen wurden, als sie noch aktiv war. Das sagt mir, das sie schon länger nicht mehr aufgeladen wurde.
Anhand dieser Vermisstenfälle, sei es nun Katrin Konert, Maria Baumer und sicher auch noch andere, stecken die Ermittlungen fest, weil man solche Anrufe nicht mehr nachvollziehen kann, indem Daten nicht mehr vorhanden sind. An diesen für Angehörige sehr schlimmen Fällen kann man auch die Forderung der Behörden nach der Vorratsdatenspeicherung irgendwie verstehen. Vielleichte hätte man damit mehr über diese britische SIM Karte herausfinden können und dieses, oder auch noch andere Mädchen und Frauen aus vielleicht einer Notlage befreinen können!

@porcupinetree

Wenn man die Nationalität ermitteln könnte, wäre man ggf. in der Lage, die Einwohnermelderegister von Nürnberg und/oder Fürth diesbezüglich zu filtern.

@jerry142
Aber was, wenn diese nur Frau auf der Durchreise war?
Über die Reiserouten und mögliche Verbindungen zu Fernbussen, Pause bei Mc.D. usw. hatten wir ja hier letzte Tage geschrieben.

@Deichschaf

Will ich gar nicht widersprechen, dass das möglich ist.

Aber es wäre ein Ansatz, der zumindest greifbar ist.

Vermutungen zu einer Unbekannten, von der man nicht weiß, woher, wohin und warum führen ohne eine weitere Spur oder einen Hinweis zumindest zunächst in einen Wust von Vermutungen.

@Deichschaf

Deichschaf schrieb:Merkwürdig, das man an der Nummer in England nicht mehr feststellen konnte, welche Nummern noch mit dieser SIM Karte angerufen wurden, als sie noch aktiv war. Das sagt mir, das sie schon länger nicht mehr aufgeladen wurde

Das beschäftigt mich auch. Aber dann kann es seitens der Anruferin auch kein Nahkontakt in England gewesen sein, weil sie dann doch gewusst hätte, ob die Person diese Nummer noch aktiv nutzt.

@porcupinetree
Richtig! Wenn eine Familie jemanden vermisst, wird sie wohl kaum eine Nummer verfallen lassen, über die sie diese vermisste Person ggf. erreichen könnte. Dazu passt, was @crabbitrabbit um 15.27 Uhr schrieb, es war jemand aus einer Personengruppe, der aus welchen Gründen auch immer nicht in der Lage war, die Karte neu aufzuladen, so dass sie sich deaktivierte.

Oder jemand, der sich eine neue Nummer besorgt hat, weil er/sie keinen Kontakt mehr zu bestimmten Menschen haben will.

Nehmen wir jetzt zB. die Rotlicht-These... 3 Arbeitskolleginnen, die zusammen einiges erlebt haben, und irgendwann vom Wind verstreut waren. Vielleicht hält man noch etwas den Kontakt, aber irgendwann will man vom alten Leben nicht eingeholt werden.
Oder: ein Exfreund, der im Laufe der Zeit einen Vertrag abgeschlossen hat, oder den Anbieter wechseln wollte (ich MUSS hier beispielsweise einen bestimmten Anbieter haben, um ein bisschen Netz zu bekommen, ich wohne fern von Gut und Böse!).

Eine 1-Pfund-SIM tut ja nicht weh, auch wenn das Handy geklaut oder verloren wurde, klar, man weint um das Telefon, aber nach einer SIM würde kein Hahn krähen, dann holt man sich die neue, schade um die Nummern, aber man kann die meisten ja wiederbeschaffen. Nur die "unwichtigen", da kümmert man sich nicht mehr drum.

Man sollte eines dabei nicht vergessen. Die 0044 muss als Vorwahl für England gewählt worden sein. Die Anruferin muss auch gewusst haben, dass die Handynummer ohne 0 danach gewählt werden muss. Ich habe selbst mehrfach vergebens Anrufe auf Handys nach Polen gestartet, ohne diese Kleinigkeit zunächst zu bedenken. Das heißt, auch dieses Detail muss die Frau gewusst haben, bevor sie angerufen hat. Daraus folgt für mich, dass sie häufiger aus dem Ausland nach England angerufen haben muss. Und eine andere Frage ist auch, ob sie sich diese Telefonkarte nur für diese 3 Anrufe gekauft hat oder doch eben mehrere Anrufe von der Karte aus startete. Wenn Sie vorab andere Handynummern in England antelefonierte, so kann ich mir vorstellen, dass das Guthaben ziemlich schnell aufgefressen war. Ist ja nicht billig, von einer Telefonzelle aus auf ein Handy nach England zu telefonieren. Da Osteuropäerinnen, die im Ausland ihr Geld verdient haben, für gewöhnlich ziemlich sparsam sind mit teuren Telefonaten, gehe davon aus, dass diese Anrufe (sofern sie von einer Osteuropäerin kamen) doch sehr dringlich waren.

Ach, noch etwas. Am Montag, den 30.Oktober 2006 gegen 20:00Uhr werden die Anrufe getätigt. Bereits eine Woche später weiß die Polizei, woher die Anrufe stammen, siehe Datum des Artikels.

http://www.abendblatt.de/nachrichten/nachrichten-des-tages/article429608/Neue-Spur-im-Fall-der-vermissten-Katrin-Konert-aus-Niedersachsen.html (Archiv-Version vom 05.11.2010)

Habt ihr euch mal gefragt, wie schnell das gegangen ist? Die Schwester muss ihr Handy zur Verfügung gestellt haben. Oder war's das Festnetz? Es gibt ja hier offenbar zwei Versionen. Und dann konnnte die Polizei innerhalb einer Woche feststellen, woher der Anruf getätigt wurde. Weil er aus einer registrierten Telefonzelle kam. Geht das wirklich so schnell mit der Rückverfolgung? Auch schon im Jahre 2006?