Rotkäppchen schrieb:Wenn ich mir vorstelle, ich müsste mein Gewissen entlasten, will aber auf keinen Fall erkannt werden, weil ich um mein Leben fürchte oder sonst etwas befürchte, würde ich gar nicht erst anrufen, sondern einen Brief am Computer tippen, ausdrucken und in eine fremde Gegend fahren und dort einwerfen.
Sollten meine Angaben nicht zum Erfolg führen, würde ich dies mit möglichst konkreteren Angaben und mehr Nachdruck wiederholen.
Das verstehe ich auch nicht - warum soll der Anrufer Jahre nach dem Verschwinden plötzlich für ein paar Tage ein dermaßen schlechtes Gewissen haben dass er mehrmals der Polizei anruft, danach aber plötzlich wieder mit seinem schlechten Gewissen leben können?
Wenn es für mehrere Anrufe reicht in denen er präzise (aber falsche) Ortsangaben macht, warum hat er dann hinterher nicht nochmal angerufen um seinen Irrtum richtigzustellen? Er muss ja mitbekommen haben, dass die Leiche nicht gefunden wurde.
Ein schlechtes Gewissen tritt doch nicht nur für 3 Tage in einem Zeitraum von mehreren Jahren auf und ist danach wieder weg.
Ich vermute mal dass man den Anrufer nicht mehr finden wird. Der XY-Effekt ist längst verpufft - da hat ihn offensichtlich keiner erkannt. Wirklich Schade - allerdings wundert es mich nicht. Es wurde ja schon öfter erwähnt, dass der Anrufer quasi akzentfrei die Hochsprache großstädtischer Jugendlicher mit Migrationshintergrund sprach. Er hatte auch keine besonderen Merkmale, wie Lispeln, Stammeln, Stottern, Nuscheln und keine ungewöhnliche Stimme. Die meisten aus seinem Umfeld dürften darüber hinaus Aktenzeichen XY noch nicht einmal kennen.