Der tragische Tod von Tanja Gräff

Hier noch ein Fall von Geiselnahme: Haupttäter muss acht Jahre und zehn Monate ins Gefängnis:

Ein Jahr lang hielten sie eine junge Frau gefangen und misshandelten sie: Im Fall der Haussklavin von Hassmersheim ist nun das Urteil gesprochen. Haupttäter muss acht Jahre und zehn Monate ins Gefängnis. Der Vorsitzende Richter sagte bei der Urteilsverkündung, die Geständnisse hätten ganz erheblichen Einfluss auf das Strafmaß gehabt, denn sie hätten das Opfer davor bewahrt, im Prozess umfänglich auszusagen. Bei ... wäre ohne das Geständnis eine Freiheitsstrafe im zweistelligen Bereich fällig gewesen.

http://www.news.de/gesellschaft/855249929/gerichtsurteil-ehepaar-muss-nach-geiselnahme-mehrere-jahre-ins-gefaengnis/1/

Bei Geiselnahmen scheint dei Haftstrafe sehr unterschiedlich auszufallen. Hier weitere Beispiele:

"Der Angeklagte war bereits zuvor mehrfach gegenüber seiner Ex-Freundin gewalttätig geworden Wegen Geiselnahme seiner Ex-Freundin muss ein 21-Jähriger für drei Jahre und drei Monate ins Gefängnis. Das Landgericht Düsseldorf bewertete am Montag den Angeklagten als «vermindert schuldfähig». Ein Polizist hatte den 21-Jährigen mit Schüssen stoppen müssen."

http://www.ad-hoc-news.de/haftstrafe-fuer-21-jaehrigen-wegen-geiselnahme-seiner--/de/Fotostrecke/20712016/0

Wegen Vergewaltigung und versuchter Beteiligung an einer Geiselnahme seiner früheren Ehefrau hat das Landgericht Leipzig einen 43-Jährigen zu acht Jahren Haft verurteilt.

http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/SACHSEN/Acht-Jahre-Haft-wegen-Vergewaltigung-und-geplanter-Geiselnahme-artikel8021884.php

Die Geiselnahme in Zewen war schlimm: "Die heute 18-Jährige leide aber noch immer unter den Folgen des Verbrechens, sagte ihre Anwältin." Und dafür erhielt der Täter nur 6,5 Jahre Haft !!!

http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1682/nid=1682/did=9979268/2ybgs9/

Hier zwei Berichte, die genau zeigen, welche Details in jeden der Berichte verschwiegen werden:

Erster Bericht vom 11. Oktober 2011: 17-Jährige mit dem Tod bedroht:

TRIER. Die Staatsanwaltschaft Trier hat gegen einen 37 Jahre alten Mann ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ihm wird Freiheitsberaubung, Bedrohung und Besitzes kinderpornographischer Schriften zur Last gelegt.
Nach dem bisherigen Ergebnis der von der Kriminalinspektion Trier geführten Ermittlungen hatte der Beschuldigte Ende September in einem Internetportal eine Annonce aufgegeben, in der er unter falschem Namen vorgab, eine Babysitterin zu suchen. Eine 17-jährige Trierer Schülerin hatte sich hierauf gemeldet. Es entwickelte sich zwischen beiden in den folgenden Tagen ein reger E-Mail-Verkehr, in dessen Verlauf der Mann, der sich als junge Mutter ausgab, mit der jungen Frau ein Treffen an seinem angeblichen Wohnsitz im Trierer Stadtteil Zewen verabredete.

Dort gelang es ihm, die Frau zu überreden, in sein Auto zu steigen. In dem Fahrzeug bedrohte er sie sodann mit einem Brotmesser und drohte sie umzubringen, falls sie schreien sollte. Danach fesselte und knebelte er die Zeugin und stülpte ihr eine Tüte über den Kopf. Sodann verbrachte er die junge Frau, die um ihr Leben fürchtete, zu einem Gartengrundstück und sperrte sie in ein dort befindliches Gartenhäuschen. Während einer kurzen Abwesenheit des Beschuldigten gelang es der Frau glücklicherweise, sich zu befreien. Sie wandte sich an zwei zufällig vorbeikommender Fußgänger, die ihr halfen und den Beschuldigten stellen wollten, dem jedoch die Flucht mit seinem Fahrzeug gelang. Er konnte kurze Zeit später von der Polizei gestellt und festgenommen werden. Er hat die Tat im Wesentlichen gestanden. Am 1. Oktober erließ das Amtsgericht Trier gegen ihn einen Haftbefehl. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.

In der Wohnung des Mannes wurde ein Personalcomputer mit kinderpornographischen Bildern sichergestellt. Er war erst im vergangenen Jahre wegen Besitzes von 10.000 kinderpornographischen Bildern zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden und stand deswegen unter Bewährung. Die Ermittlungen dauern derzeit noch an.

Staatsanwaltschaft und Polizei warnen noch einmal ausdrücklich davor, Verabredungen mit so genannten Internet-Bekanntschaften an abgelegenen Ortenund ohne Begleitung zu treffen. Jeder, der im Internet persönliche Kontakte knüpft, muss sich darüber im Klaren sein, dass die vorgegebene Identität des Gegenübers falsch sein kann. Man hat daher keine Gewissheit, wer sich dahinter verbirgt.

http://www.16vor.de/index.php/2011/10/11/17-jahrige-mit-dem-tod-bedroht/

Zweiter Bericht vom 02.07.2012: Geiselnehmer verurteilt:

TRIER. Weil er im vergangenen Herbst eine 17-jährige Frau entführte, hat die 3. Große Strafkammer des Landgerichts Trier einen 33-Jährigen zu einer Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren verurteilt.
Der 33-jährige Arbeitslose aus einem kleinen Ort an der luxemburgischen Grenze in der Nähe von Trier ist pädophil veranlagt. Mitte September 2011 fasste er den Entschluss, über das Internet Kontakt zu einem jungen Mädchen herzustellen, sich ihrer gewaltsam zu bemächtigen und dann sexuelle Handlungen vor oder an dem Mädchen vorzunehmen. Zu diesem Zwecke hat der Angeklagte auf zwei Internetplattformen Anzeigen geschaltet, in denen er unter dem Pseudonym Herr R. und Frau S. Müller vorgab, einen Babysitter für ein acht Monate altes Kind zu suchen.

Auf eine der Anzeigen hin meldete sich die damals 17-, heute 18-jährige Zeugin K. per E-Mail, worauf der Angeklagte als Frau S. Müller antwortete. Bei der E-Mail-Kommunikation gab der Angeklagte als Frau S. Müller eine Adresse in Zewen als angebliche Wohnanschrift der Familie Müller an, wo er das Opfer zu einem Treffen einlud.

Die junge Frau fuhr zum verabredeten Zeitpunkt dorthin, wo sie der Angeklagte in einem Auto bereits erwartete. Um ihr gegenüber glaubhaft zu wirken, hatte er das Kind seiner Lebensgefährtin mitgenommen und auf dem Rücksitz in einem Kindersitz platziert. Gegenüber der Zeugin K. hat sich der Angeklagte dann als Herr R. Müller ausgegeben und sie aufgefordert, in den PKW zu steigen. Da die Zeugin den Säugling auf der Rückbank sah, wähnte sie sich nicht in Gefahr und stieg ein.

Als sie im Auto saß, hielt ihr der Angeklagte ein Brotmesser an den Hals und drohte ihr, sie umzubringen, wenn sie schreien sollte. Dann fesselte er sie an Händen und Füßen mit Klebeband und steckte ihr ein Stück Stoff in den Mund. Schließlich fuhr er mit dem Opfer in sein Gartengrundstück in Zewen, fesselte sie auf einen Stuhl und schaltete eine Videokamera ein. Als der Angeklagte dann kurzfristig die Gartenlaube verließ, um nach dem im Auto befindlichen Säugling zu schauen, gelang der Frau die Flucht.

Darüber hinaus hat der Angeklagte im Jahr 2011 eine Vielzahl – mindestens 20 – kinderpornographische Schriften über das Internet verbreitet. Bei seiner Festnahme wurden zudem auf seinem Computer insgesamt 120 kinderpornographische Abbildungen gefunden. Diese Fälle wurden eingestellt.

Der Angeklagte, der in der Hauptverhandlung über seinen Verteidiger ein Geständnis abgelegt hat, wurde nicht nur zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt, sondern muss auch die Kosten des Verfahrens und die notwendigen Auslagen der Nebenklägerin tragen. Das Urteil ist rechtskräftig

http://www.16vor.de/index.php/2012/07/02/geiselnehmer-verurteilt/

Ich nehme an, dass auch im Vermisstenfall Tanja Gräff sehr viel verschwiegen wird seit 5 Jahren. Dazu nur 2 Beispiele: Was hat Tanja ab 20.30 Uhr vor dem Festbesuch gemacht. Wo wollte Tanja nach dem Festbesuch hin? Sie wollte angeblich (ZDF-Mona Lisa-Sendung) erst zum Mittagessen zu Hause sein.

Danke @Scipper für die ergänzenden Artikel.
Wenn ich bedenke, dass das fast vor meiner Haustüre passiert ist ...
Nur gut, dass es so "glimpflich" ausgegangen ist und das Mädchen fliehen konnte. Wie wäre das Ganze sonst ausgegangen? Hätte er sie danach laufen lassen?

Ich hoffe doch mal, dass die Kriminalpolizei ihn auch in Bezug zu Tanja überprüft hat (siehe z.B. die Fragen von @Robert80 ). Man wird ja wohl auch das Gartengrundstück genau unter die Lupe genommen haben?!

Nachtrag:
Ja @Scipper davon kann man leider ausgehen.

@valadon

Das Mädchen leidet nach Angaben seiner Anwältin in einem Bericht heute noch unter den Folgen der Geiselnahme. Ich verstehe nicht, warum der Täter nur eine Haftstrafe von 6,5 Jahren erhalten hat. Der Täter hat mit erheblicher krimineller Energie die Strafttat geplant und sich als Frau ausgegeben. Und zudem hat er ein Kleinkind im Auto dabei gehabt, damit das Mädchen keinen Verdacht schöpft. Es ist unvollstellbar was geschehen wäre, wenn das Mädchen nicht aus dem Gartenhaus geflohen wäre.

Man muss sich das mal vorstellen: Da sucht ein Mädchen eine Stelle als Babysitter und dieser Kerl gibt sich im Internet zuerst als "Frau Müller" und dann vor Ort "Herr Müller" aus Zewen aus. Und damit das Mädchen keinen Verdacht schöpft, hat der Kerl ein Baby auf dem Rücksitz. Dieser Verbrecher hat das Mädchen mit einem Brotmesser bedroht. Und es gefesselt und geknebelt. Man muss sich den Schock des Mädchens mal vorstehen. Und dieser Kerl bekommt vom Gericht nur 6,5 Jahre aufgebrummt.

@Scipper Reg Dich nicht zu sehr auf - Gerichtsurteile werden wir wohl selten verstehen (siehe u.a. Lolita Brieger).
Aber wie dreist er vorging und ein Baby mit nahm. Wobei mir da gerade spontan einfällt dass er doch wohl nicht auch noch das Kind dazu nehmen wollte, er war doch pädophil ...
Gott sei Dank konnte das Mädchen fliehen ... nicht auszudenken wie das möglicherweise geendet hätte!

@valadon

Ich rege mich nicht aus, sondern prangere nur an. Von mir hätte er 12 Jahre Haft bekommen. Im übrigen hätte ich einen Gutachter beigezogen, um seinen Geisteszustand untersuchen zu lassen.

@Scipper
Von mir auch! Unfassbar, dass er in 6,5 Jahren, wenn nicht sogar früher wieder frei herum spaziert.

@Scipper
Die Gesetze in unserem Land sind leider so ansgelegt , dass sie oft den Tätern mehr nutzen als den Opfern, den aktuellen und den zukünftigen. Welche ethischen und moralischen Grundgedanken und Wertevorstellungen dahinter stehen kann man nur erahnen.

Fakt ist , dass versierte Verteidiger es immer wieder schaffen, die Gerichte davon zu überzeugen dass ihre Klienten, die Straftäter auf Grund der gesetzlichen Auslegungen unschuldig oder nur im geringen Masse schuldig sind.

Die Gestze werden leider in letzter Zeit allzuoft zu Ungunsten der Opfer ausgelegt, so kommen Straftäter, die das Leben anderer Menschen nachhaltig zerstört oder durch deren Zutun sogar Menschen zu Tode kamen, mit lächerlich geringen Strafen davon oder werden sogar freigelassen.

Hier wäre, alleine zur Abschreckung, dringend ein Sinneswandel und eine neue Rechtssprechung notwendig, Gesetze müssten dahingehend geändert werden, dass sie nicht mehr zugunsten der Täter interpretiert und ausgelegt werden könnten.

Auch im Falle Tanjas werden die oder wird der Täter wahrscheinlichmit einer sehr geringen Strafe davonkommen wenn er einen guten Anwalt hat und auf einen liberalen Staatsanwalt trifft.

Dennoch muss Tanja gefunden werden, damit die Eltern endlich von ihrer Ungewissheit erlöst werden.

@Robert80

Wenn er sich im Gefängnis gut führt, kann er nach Verbüßung von zwei Dritteln der Strafe wieder frei sein. Ob er sich dann gebessert hat, steht in den Sternen. Der Geiselnehmer leidet vermutlich an einer Persönlichkeitsstörung. Daher wäre eher eine Einweisung in die Psychiatrie angebracht gewesen.

Will mich nicht unnötig wichtig machen, aber vom Fall Tanja Gräff sind wir im Moment weit entfernt. Ich finde wir sollten langsam wieder zum eigentlichen Thema dieses Threads zurückkehren!

@pinkman

Und was ist, wenn der Geiselnehmer auch auf dem Sommerfest war und Tanja was getan hat? Wenn ein derartiger Krimineller damals sein Unwesen trieb, dann ist das auch mit zu beachten. Wir können aber auch wieder über den Peugeotfahrer reden, ob Tanja diesen kannte oder nicht kannte.

@pinkman
Das stimmt , wir sollten wieder zu unseren Überlegungen die sich mit den Fragen nach dem Verbleib von Tanja und dem was passiert sein könnte, zurückkehren.

Einen Zusammenhang sehe ich allerdings: Im Falle Tanjas haben wir es mit der gleichen Strafverfolgungsbehörde zu tun wie in dem zuvor diskutierten Fall des Laubentäters.

@Scipper
Wenn es bei den letzten zwei Seiten um mögliche Zusammenhänge zwischen dem Typen und TG ginge, wär es ja was anderes. Es ging aber nur um das Straßmaß, und das dies ungerecht ist... Und das hat mit TG nichts, rein garnichts zu tun... sry, ist aber so

Der Laubentäter könnte durchaus auf dem FH_Sommerfest aktiv gewesen sein, aber das sind reine Vermutungen. Wir wissen auch nicht, ob er und Tanja einander über Dritte kannten, wir wissen ja nicht einmal um wen es sich handelt und wie er aussieht.

@pinkman

Es geht erstens um das Strafmaß und zweitens um die 7 Fragen, die @Robert80 gestellt hat.

Man sollte einmal die entsprechenden Einträge bei Hunderttausend .de aus dem Mai und Anfang Juni 2007 untersuchen um zu schauen ob der Mann auch damals eventuell Anzeigen aufgegeben hat auf die Tanja sich eventuell gemeldet haben könnte.

Leider findet man diese Einträge nicht mehr, also könnte nur die Polizei das untersuchen.

@pinkman

Wir sind hier nicht in der Schule, wo der Herr Lehrer mir sagen durfte was ich zu schreiben habe. Ich verbitte mir solche Belehrungen nach dem Motto: Zwei Seiten handelten nur vom Strafmaß. Das weiß ich auch selbst. Der springende Punkt ist, dass dieser Sexualstraftäter sein Unwesen in Trier trieb und nur durch Zufall entdeckt wurde, weil das 17-jährige Mädchen sich befreien und fliehen konnte.