Der tragische Tod von Tanja Gräff

@DEFacTo
ich verstehe sichtungen halbwegs guter menschlicher zeugen gleichwertig mit riechaussagen von halbwegs guten mantrailern.

immer sind es aussagen, die durch die weiterer menschlicher oder tierischer zeugen, oder den fund des opfer bestätigt werden müssen.

Blondi23 schrieb:Ein Fahrzeug ist nicht auszuschließen.
Sichtungen sind immer problematisch, deshalb würde ich eher noch den Mantrail-Spuren vertrauen.

die aussage zur mantrailerspur ist ja, dass sie an der gondelstation endet, also müsste TG bis dort hin sicher gelaufen sein.

vorausgesetzt, dass wir die mantrailspur bis zur talstation als wichtigen hinweis werten, find ich @nightshade2000
deine argumente passend:

Talstation weil:

- Kabinenbahn am Zurlaubener Ufer, mehrmals explizit im Polizeibericht genannt
- Kabinenbahn am Moselufer, nennt der Volksfreund
- Wegzeit passt mit 15 Minuten, d.h. sie war spätenstens bis 4:30 Uhr dort unten
- der Schrei wurde um etwa 4:30 Uhr vom Zurlaubener Ufer vernommen, laut Zeuge
- das mit der Polizei abgestimmte Video zeigt in dem Filmausschnitt die Talstation
- die Polizei hat eine Wegsteckenanalyse gemacht, das wäre bei der, von der FH 200 Meter entfernten Bergstation nicht nötig gewesen
- am Ufer war weniger los, denn an der FH waren lauf Polizeischätzung gegen 4:00 Uhr noch 5000 Menschen
- augustus bestätigt, dass da bei der Masse an Menschen auch der Weisshauswald frequentiert war, es hätte an der Bergstation also Zeugen geben müssen, denn die liegt 1-200 Meter neben der FH, insbesondere bei einem Schrei hätte ein Gast das mitbekommen
- sie wurde auf dem Weg in Stadt möglicherweise von einem Taxifahrer gesichtet
- die Mantrailer-Spur, "passt" laut Volksfreund zu der Aussage des Schrei-Zeugen u. führte daher ans Zurlaubener Ufer
- ihre letzte bekannte Willenserklärung war zur Gruppe aufzuschließen, das spricht für den Weg in die Stadt bzw. an den Parkplatz am Moselufer
- die Parkplätze in FH-Nähe waren für die Organisatoren u. Mitarbeiter reserviert

folgendes ist noch offen bzw. merkwürdig:

warum ist TG nach dem gespräch um 4:13 nicht mehr telefonisch erreichbar, das handy war tot.
warum war das handy tot? selbst abgeschaltet, weil letztes gespräch sie bockig werden ließ?
war sie in begleitung ab letzter ortung handy bis zur talstation? könnte sein und sie dachte sich handy aus, hab ja einen netten begleiter jetzt.
hat ihr der begleiter angeboten ssie ab der talstation mitzunehmen?

wichtiger für mich ist aber die frage:

wie kam sie wieder hoch ohne, dass die mantrailer die frischere spur hätte erkennen müssen, wenn TG den weg zurückgegangen wäre?
also müsste sie im auto hochgekommen sein. weniger wahrscheinlich, dass sie dabei noch gelebt hat.

@DEFacTo
Das ist ja genau der Knusus- Knacktus. genau das fragen sich wahrscheinlich viele. Wie soll soetwas ohne Spur beantwortet werden?

@DEFacTo

Ich kann mir das Ausschalten des Handys so erklären, dass sie enttäuscht gewesen ist, zurückzuführen auf etwas, das während des Telefonats thematisiert wurde. Vielleicht eine Reaktion aus Wut, Trotz, Verzweiflung, aber auch möglicherweise kontrolliert, da sie erstmal ihre Ruhe haben wollte.

@nightshade2000
Danke. Ganz toller Überblick über die letzten Telefonate und die entsprechenden Verortungen.

Daraus könnte man schließen, dass sie, falls sie zu Fuss in die Stadt wollte, über den Schillingssteg nach unten ging, oder?

i.S. Mantrailing
Ich meine schon mehrfach angemerkt zu haben, dass ein Mantrailer entgegen mancher Meinungen
KEINER PERSON folgt sondern
EINER GERUCHSSPUR...

@Blondi23
Ich glaube nicht, dass sie das Handy ausgeschaltet hat, weil sie enttäuscht, bockig oder sauer war.
Sowas ist eher untypisch-ACHTUNG ich pauschalisiere- für Frauen.
Was sollte das auch für einen Sinn haben? Wenn man jemandem signalisieren möchte, dass man sauer ist, ist es sinnvoller einfach nicht ranzugehen, falls derjenige sich meldet. Und um nicht gestört zu werden, reicht es auch auf stumm zu schalten. ES SEI DENN, sie wollte es so aussehen lassen, als sei sie nicht mehr erreichbar, um mögliche Abwehrversuche seitens der Stadt zu ignorieren...
Sprich, nach dem letzten Telefonat, indem, nach ständigem hin-und her, abgemacht wurde, dass sie nun in die Stadt kommt, macht sie das handy aus, um keine Änderung mehr erhalten zu können, sodass man sich verpflichtet fühlt auf sie zu warten. (Das wäre aber dann schon höhere weibliche Taktik ;))

Ich geh aber davon aus, dass entweder ihr Akku leer war oder es von jemand anderem ausgeschaltet wurde.
Wobei ich mir letzteres zeitlich auch nicht ganz logisch erklären kann .... dies müsste ja sehr schnell gegangen sein.

@bonnie99

Das mag aus deiner Sicht untypisch sein.
Ich bin selber eine Frau, habe Freundinnen und habe ziemlich viel mit weiblichen Personen unterschiedlichen Alters zu tun und es bei einigen erlebt. Auch bei mir. Auch wenn es für dich untypisch erscheinen mag, so bedeutet das nicht, dass es nicht doch vorkommt.

@DEFacTo

Wissen wir denn genau, wann das Handy vom Netz ging? Ich lese immer wieder nur "danach war sie nicht mehr zu erreichen", und laut einem Bericht hat AH sie noch einmal von der Porta Nigra angerufen, als sie nicht im naechsten Bus sass. Ich denke mal, dass AH vielleicht etwa nach einer Viertelstunde wieder angerufen haette, er haette sie also so gegen 4:30 nicht erreicht. Bis dahin haette sie schon zur Talstation gelaufen sein koennen.

Wann genau das Handy vom Netz ging, wird die Polizei wissen, aber wohl nicht sagen wollen.

@AnnaKomnene

AnnaKomnene schrieb:Wissen wir denn genau, wann das Handy vom Netz ging? Ich lese immer wieder nur "danach war sie nicht mehr zu erreichen", und laut einem Bericht hat AH sie noch einmal von der Porta Nigra angerufen, als sie nicht im naechsten Bus sass. Ich denke mal, dass AH vielleicht etwa nach einer Viertelstunde wieder angerufen haette, er haette sie also so gegen 4:30 nicht erreicht. Bis dahin haette sie schon zur Talstation gelaufen sein koennen.

Wann genau das Handy vom Netz ging, wird die Polizei wissen, aber wohl nicht sagen wollen.

du willst jetzt nicht wirklich diese als fakten feststehenden zeiten in frage stellen?

@AnnaKomnene
Sehr gut aufgepasst / aufmerksam gelesen...
In der Tat hätte das Mobiltelefon von TG, sofern es eingeschaltet war, sowohl an der Bruchkante als auch am Fundort unterhalb der Bruchkante guten Empfang gehabt. Der Empfang dort ist deutlich besser, als am rechten Moselufer unterhalb der Kabinenbahn.

@Blondi23
@DEFacTo


Dazu tendiere ich auch, Blondi. Beim letzten Telefonat um 4:13 Uhr hat sich die Situation schlagartig geändert, womöglich wurde TG mitgeteilt, dass man nicht mehr auf sie wartet sondern zurück nach Tarforst zieht, außerdem könnte durchgesickert sein, dass die Ex nun mit dabei ist.

TG realisiert nun:
- sie kann die Gruppe ohne Mitfahrgelegenheit nicht mehr erreichen (nach Tarforst kommt sie nur per Taxi oder Auto, nicht per Shuttle u. zu Fuß sind es rund 10 km))
- sie ist für die Gruppe nicht wichtig
- sie ist für AH nicht wichtig
- AH zieht seine Ex ihr vor u. will sie gar nicht mehr dabei haben

Dass das Handy direkt nach dem Telefonat abgeschaltet wurde u. nicht 5 Minuten später spricht für eine Impulsivreaktion.

TG wird als trotzig u. impulsiv beschrieben wenn ihr mal was nicht passte. Hier könnte sie wütend den neuen Plan gefasst haben, mir reichts, ich fahr jetzt heim, Abend ist gelaufen, Handy aus, Taxi oder Mitfahrgelegenheit bei einem der Begleiter?

Weitere Möglichkeiten für das Abschalten nach dem letzten Telefonat:
- Akku ging gerade in dem Moment leer, unwahrscheilnich da die Akkus damals noch pro Aufladung über eine Woche hielten, das wär schon ein großer Zufall gewesen, dass er gerade in der Minute aufgibt
- Funkloch, aunwahrscheinlich, denn sonst wär das Handy später wieder ins Netzt zurückgekommen
- Ein Begleiter hat es ihr abgenommen u. ausgeschaltet, möglich falls KO-Tropfen im Spiel waren u. sie langsam ihre Sinne verlor

KAES- artikel

Um 4 Uhr morgens bricht die Handyverbindung ab

Nur wenige Minuten später trifft ein Trio alter Freunde (Svenja, Katharina und Tim) an jenem Bierstand auf Tanja, die gerade telefoniert (um 4.01 Uhr, mit Andreas, ergibt die Funkzellen-Auswertung; Andreas versichert in der Zeugenvernehmung, Tanja habe ihn angerufen und er habe ihr vorgeschlagen, in die Stadt nachzukommen). Die drei alten Freunde warten, bis Tanja ihr Handy-Telefonat beendet und fragt: "Wie komme ich denn jetzt am schnellsten zum Nikolaus-Koch-Platz?" Sie habe fröhlich gewirkt. Euphorisch gar. Svenja, Katharina und Tim erinnern sich, dass hinter Tanja zwei junge Männer standen, die offenbar zu ihr gehörten.

Den einen konnten sie nicht richtig sehen, weil sein Gesicht von Tanjas Schatten verdeckt wurde, aber den anderen Mann, den kann Svenja detailliert beschreiben: Mitte zwanzig, 1,80 Meter groß, mollig, schwarze Kleidung und ein auffälliger, spitz zulaufender Kinnbart. Die ganze Zeit habe der Mann mit dem Spitzbart das Trio feindselig angestarrt. Ob es sich bei dem anderen Mann möglicherweise um den Unbekannten handelte, der dort kurz zuvor Heiko angeblafft hatte, wird nicht ermittelt. Der identische Ort und der extrem kurze zeitliche Abstand zwischen den beiden Ereignissen legen den Verdacht nahe. Von dem Mann mit dem Spitzbart wird später ein Phantombild erstellt, aber nie veröffentlicht.

Tanja muss anschließend zum Nebenausgang geeilt sein, ergibt die Funkzellen-Auswertung. Um 4.13 Uhr telefoniert sie von dort erneut mit Andreas. Der wartet zu diesem Zeitpunkt aber schon nicht mehr am vereinbarten Treffpunkt am Nikolaus-Koch-Platz auf sie, sondern ist mit der Clique bereits auf dem Rückweg zur WG nach Tarforst im Osten der Stadt, um dort weiter zu feiern - unter anderem mit Andreas' Ex-Freundin Rena (Name geändert). Ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes am Nebenausgang erinnert sich später an eine zierliche Frau mit rotblonden Haaren, die mit ihrem Handy telefonierte und sehr verärgert wirkte. Bei ihr standen zwei junge Männer. Das Telefonat um 4.13 Uhr ist Tanjas letztes Lebenszeichen. Danach ist das Handy tot. Nicht mehr erreichbar. Und niemand will die 21-Jährige nach 4.13 Uhr gesehen haben.

http://www.rundschau-online.de/aus-aller-welt/schwere-vorwuerfe-im-fall-tanja-graeff---jemand-hat-tanja-einfach-weggeworfen-,15184900,30723400.html (Archiv-Version vom 15.08.2015)

Um 4.01 Uhr und um 4.13 Uhr benutzt Tanja auf dem FH-Gelände ihr Handy, ergibt später die Funkzellenauswertung. Danach ist das Handy tot. Jemand hat es ausgeschaltet. Und nach 4.13 Uhr will niemand der zehntausend Festbesucher Tanja Gräff gesehen haben.

@nightshade2000

Stimme dir da zu.
Ich bin eigentlich gegen diesen Erfahrungsaustausch, weil wir wahrscheinlich nie das erfahren haben, was TG an diesem Abend erlebte.
Aber bezüglich dieser Situation: Ich kenne einige Männer, die auch teilweise meinem Freundeskreis angehörten, die öfter mit Frauen "gespielt" haben. Manchmal bewusst, manchmal entstand sowas aber auch, weil die Männer zwischen zwei Frauen standen und sich nicht entscheiden konnten. Letzteres ist darauf zurückzuführen, dass sie nicht so selbstbewusst waren etc.

Dann wurde auch mal eine Frau mitgenommen, bei der ersten Gruppe abserviert, wenn "was Besseres" auftauchte, bei der zweiten, wenn deutlich wurde, dass die Frau doch nicht ganz zu dem entsprechenden Mann gehörte.
Die haben häufig auch so reagiert.
Und wie ich bereits schrieb: Wenn ich ein Gespräch führe, in dem ich nach einiger Zeit keinen Sinn mehr erkenne, dann schalte ich mein Handy auch lieber ab und habe meine Ruhe, als dass die Person weiter versucht, mich zu erreichen.

@nightshade2000
Der Casus knacksus ist das letzte Telefonat bzw der Inhalt dessen.
War TG von diesem Gespräch so enttäuscht, wütend, beleidigt o.ä. wäre es absolut nachvollziehbar, dass sie das Handy aus Zorn ausgemacht hat.
Wie aber einige hier schon erwähnten, sagte WG dass ihre Tochter ihr Handy nie ausschaltete.

Da wir keine gesicherten Erkenntnisse haben, kann es dementsprechend ebenso möglich sein, dass das Handy auch während/kurz nach dem letzten Telefonat selbst ausging.

Auch modellspezifische technische "Kinderkrankheiten" kann das Handy gehabt haben. Dies wurde ebenfalls hier bereits erwähnt. Bei manchen ging wohl das Handy beim Zuklappen (?) einfach aus.

Wie immer wissen wir nichts...

@Perli123

"Nie" ist so eine Sache.
Wenn sie ihr Handy nie ausschaltete, was durchaus stimmen mag, muss das nicht gleich heißen, dass sie dies nicht doch machte. Nämlich dann, wenn sie wirklich sauer und enttäuscht war. So, wie es die Eltern womöglich noch nicht erlebt haben.

@Blondi23

Blondi23 schrieb:@bonnie99

Das mag aus deiner Sicht untypisch sein.
Ich bin selber eine Frau, habe Freundinnen und habe ziemlich viel mit weiblichen Personen unterschiedlichen Alters zu tun und es bei einigen erlebt. Auch bei mir. Auch wenn es für dich untypisch erscheinen mag, so bedeutet das nicht, dass es nicht doch vorkommt.

;-) Ja klar aus meiner Sicht, aus welcher denn sonst?

Aber ich kann das auch:
Auch wenn du und deine Freundinnen es so prakizieren, so muss es bei TG nicht so gewesen sein ;-)

Generell ist also alles möglich!!! Wir waren ja alle nicht dabei, und können eh nur rätselraten! Und jeder hat halt seine subjektive Sicht der Dinge.

Aber für mich ist es also eher unogisch ...ich kenne auch jede Menge Frauen...
die meisten sind viel zu neugierig als dass sie verpassen wollten, wie oft der Typ denn jetzt versucht sie zu erreichen, und ob überhaupt ... und wenn er oft genug versucht, dann geht man ja vielleicht doch noch ran ...
außerdem könnte ja auch jemand anderes wichtiges anrufen oder smsen.

Und letzter Stand der Dinge war aber wohl, sie wird in der Stadt erwartet, sagt zumindest der der angeblich wartete. Wenn man das als Fakt nimmt, fällt Bockigkeit, zumindest mal in Bezug auf den Freund in der Stadt, weg.
Wenn man das nicht als Fakt nimmt, zweifelt man ja an der Aussage von A. .... und dann fragt man sich ja wieder, warum sagt er, sie wollten sich treffen, wenn es nicht stimmt? Schlechtes Gewissen? Kann sein ... muss aber nicht.

Auf Zeugenaussagen sollte man sich selten verlassen. Viele Zeugen hier waren alkoholisiert, in den Tagen danach von dem Verschwinden von TG geschockt und wenn eine ganze Stadt mit Umland auf Tätersuche ist, dann sagen viele Leute gutgemeint, aber faktisch falsch aus, bringen Uhrzeiten durcheinander etc. Ich kann mich im Regelfall schwer erinnern, wen meiner Freunde ich wann auf einem Fest bis tief in die Nacht wo gesehen habe. Dass muss es in der Erinnerung schon einen bestimmten Bezugspunkt geben, an den ich mich genau erinnere, ansonsten merkt sich niemand genau, wann er einen Schrei gehört oder wo er wann TG gesehen hat.