Der Kindermord an Claudia Ruf

@Sherlocke
Bist du dir da sicher? Wenn da jm zum damaligen Zeitpunkt Brwndwunden hätte und ein Zeuge sagt das auch, dann kann man den Verdächtigen doch befragen und in dem Zuge auch bitten, eine Speichelprobe abzugeben... Da sehe ich jetzt wenig Probleme. Das wäre doch auch viel billiger. Der Aufwand eines Massentests wird doch nicht gewählt, wenn man jm konkret im Fokus hat. Die Fall Analytiker haben das bestimmt statistisch ausgewertet, die zu Verfügung stehenden Daten. Und dabei kam Raum:Ortsbezug zum Dorf und Ablageort sind sehr wahrscheinlich. Also Massentests im Dorf.
Wer sich da dem Test verweigert... Hm... Der steht unter sozialem Druck.

Auf RTL gerade ein Beitrag zum Fall, "wir wissen, warum sie dort abgelegt wurde...." hört sich wirklich kryptisch an; es soll sicher Druck auf den Täter ausgeübt werden.....auch komisch, dass er in engerem Bezug sein soll (Dorfgemeinschaft), aber anscheinend nie wieder auffällig wurde (zumindest nicht offensichtlich).

JasminTea schrieb:und in dem Zuge auch bitten, eine Speichelprobe abzugeben... Da sehe ich jetzt wenig Probleme. Das wäre doch auch viel billiger

Vielleicht ist das ja geschehen und er hat die Abgabe verweigert?

JasminTea schrieb:Wer sich da dem Test verweigert... Hm... Der steht unter sozialem Druck.

Es reicht ja nicht mehr, den Test zu verweigern, Man muss auch seine Familie dazu bringen.

Das Problem werden jedoch auch Datenschutzbestimmungen sein. Wer den Test verweigert, bleibt verschwiegen. Einerseits absolut richtig so. Datenschutz ist wichtig. Andererseits kann man sich dann dahinter verstecken.

https://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/stadt-bonn/mordfall-claudia-ruf-moerder-soll-aus-grevenbroich-hemmerden-kommen_aid-47199535

Hallo @all!

Ich habe die neuesten Entwicklungen im Fall Claudia R. intensiv verfolgt und den Thread durchstöbert. Den obigen link finde ich weg. des wdr-Videos interessant (befindet sich auf der Seite weiter unten). Chefermittler Andreas Müller zeigt ab 00:41 den Weg, den das Kind wahrscheinlich genommen hat. Er gibt an, dass sich die Vermutung der EB verändert hat: früher gingen die Ermittler von einer Entführung auf freien Feld aus und ermittelten Richtung ortsfremde Person/Zufallsopfer; jetzt gibt es wohl Hinweise, dass das Mädchen bereits auf dem Rückweg war und im Ort verschleppt wurde.

Ich finde die Frage es außerordentlich interessant, warum dieser Umstand jetzt aufploppt. Meine einzige logische Erklärung wäre, dass erst in jüngerer Zeit jemand eine Aussage zu einer Sichtung des Kindes im Ort gemacht hat, sich also ein Zeuge gemeldet hat, der auch offenbar sehr glaubwürdig ist - sonst hätte die OFA nicht so reagiert und die Meldung nach einer Nahraumtat veröffentlicht.

Wenn das so wäre: warum erst jetzt? Der Ort war nach dem Verschwinden und dem Auffinden von C. sicher im Ausnahmezustand und der Fall war wahrscheinlich Topthema der Dorfgespräche. Alle werden sich überlegt haben, wann und wo sie das Kind zum letzten Mal gesehen haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das einem Bewohner erst Jahrzehnte danach „plötzlich“ wieder einfällt.

Hat jemand jahrelang zu dieser Beobachtung geschwiegen? Was meint ihr?

lightbride schrieb:Der Mörder von Claudia kommt aus dem Dorf und mindestens eine Person weiß wer er ist.

Nur weil derTäter ein Bezug zu Hemmerden hatte, muss er kein Einwohner sein. Dort gab schon damals Einrichtungen die von auswärts frequentiert wurden.

Gibt es eigentlich ein Video der vollständigen Pressekonferenz?

gärtnerin schrieb:Wenn das so wäre: warum erst jetzt? Der Ort war nach dem Verschwinden und dem Auffinden von C. sicher im Ausnahmezustand und der Fall war wahrscheinlich Topthema der Dorfgespräche. Alle werden sich überlegt haben, wann und wo sie das Kind zum letzten Mal gesehen haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das einem Bewohner erst Jahrzehnte danach „plötzlich“ wieder einfällt.

Wenn das mit den neuen Möglichkeiten des DNA-Abgleiches wirklich so stimmt, könnte es dann nicht sein, das man nochmals die bisherigen Proben mit der an Claudia gefundenen DNA näher betrachtet und somit auf eine Spur gekommen ist?

Rotkäppchen schrieb:Wenn das mit den neuen Möglichkeiten des DNA-Abgleiches wirklich so stimmt, könnte es dann nicht sein, das man nochmals die bisherigen Proben mit der an Claudia gefundenen DNA näher betrachtet und somit auf eine Spur gekommen ist?

Ich meine, gestern nacht irgendwo gelesen zu haben, dass man diese vernichten musste (Datenschutz). Ich gucke mal, ob ich die Quelle finde.

Rotkäppchen schrieb:Wenn das mit den neuen Möglichkeiten des DNA-Abgleiches wirklich so stimmt, könnte es dann nicht sein, das man nochmals die bisherigen Proben mit der an Claudia gefundenen DNA näher betrachtet und somit auf eine Spur gekommen ist?

Das ist auch meine Vermutung. Ich denke, man hat damals schon einen Verwandten des Täters mit dabei gehabt, durfte aber die Probe nicht verwenden und inzwischen ist sie natürlich vernichtet worden. Das wäre auch eine Erklärung, warum man darauf kommt, man wisse, warum der Täter Claudia gerade zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort abgelegt hat. Weil man schon einen bestimmten Täter vermutet und nun hofft, dass er höchstpersönlich zum Test erscheint. Ich denke, die Ermittler haben schon mindestens zum Beispiel ein Brüderpaar in den näheren Verdacht gezogen. Oder Cousins. Jemanden, der auch Zugang oder Bezug zum Ablageort hat.

@Rotkäppchen und @all

"Die Speichelproben aus den Entnahme-Aktionen der Jahre 2010 und 2018 waren alle sofort wieder vernichtet worden, nachdem sie keine Übereinstimmung mit der Täter-DNA ergeben hatten. Das deutsche Gesetz schreibt dieses Prozedere vor. Das ist auch der Grund, warum viele zum dritten Mal zum Speicheltest gehen müssen."
Quelle: https://www.express.de/duesseldorf/mordfall-claudia-ruf---11--ihr-vater-sendet-emotionale-videobotschaft-33468766

Rotkäppchen schrieb:Wenn das mit den neuen Möglichkeiten des DNA-Abgleiches wirklich so stimmt, könnte es dann nicht sein, das man nochmals die bisherigen Proben mit der an Claudia gefundenen DNA näher betrachtet und somit auf eine Spur gekommen ist?

Nein, das kann nicht sein. Wenn freiwillig abgegebene Speichelproben entgegen der Zusage und gesetzeswidrig aufgehoben würden, würde sich (völlig zu Recht) kein Mensch mehr an Massentests beteiligen.

Dieses Risiko geht kein Ermittler ein.

Vor allem aber durften die Labors die Ergebnisse bisher nur bei Volltreffern herausgeben. Das ist jetzt anders. Jetzt kann man auch Beibahe-Treffer herausgeben und damit in den Ermittlungskreislauf bringen.

Sherlocke schrieb:Vor allem aber durften die Labors die Ergebnisse bisher nur bei Volltreffern herausgeben. Das ist jetzt anders. Jetzt kann man auch Beibahe-Treffer herausgeben und damit in den Ermittlungskreislauf bringen.

Richtig, diese Gesetzesänderung bei Beinahetreffern gilt nunmehr seit etwa zwei Jahren.

Hier der entsprechende Link:
https://www.juraforum.de/gesetze/stpo/81h-dna-reihenuntersuchung

Die betroffenen Personen sind schriftlich darüber zu belehren, dass die Maßnahme nur mit ihrer Einwilligung durchgeführt werden darf. Vor Erteilung der Einwilligung sind sie schriftlich auch darauf hinzuweisen, dass

1. die entnommenen Körperzellen ausschließlich zur Feststellung des DNA-Identifizierungsmusters, der Abstammung und des Geschlechts untersucht werden und dass sie unverzüglich vernichtet werden, sobald sie hierfür nicht mehr erforderlich sind,

2. das Untersuchungsergebnis mit den DNA-Identifizierungsmustern von Spurenmaterial automatisiert daraufhin abgeglichen wird, ob das Spurenmaterial von ihnen oder von ihren Verwandten in gerader Linie oder in der Seitenlinie bis zum dritten Grad stammt,

3. das Ergebnis des Abgleichs zu Lasten der betroffenen Person oder mit ihr in gerader Linie oder in der Seitenlinie bis zum dritten Grad verwandter Personen verwertet werden darf und

4. die festgestellten DNA-Identifizierungsmuster nicht zur Identitätsfeststellung in künftigen Strafverfahren beim Bundeskriminalamt gespeichert werden.

gärtnerin schrieb:Ich finde die Frage es außerordentlich interessant, warum dieser Umstand jetzt aufploppt. Meine einzige logische Erklärung wäre, dass erst in jüngerer Zeit jemand eine Aussage zu einer Sichtung des Kindes im Ort gemacht hat, sich also ein Zeuge gemeldet hat, der auch offenbar sehr glaubwürdig ist

Das würde auch den Umstand erklären warum die wissen warum Claudia dort abgelegt wurde wo man sie auffand .

Vielleicht handelte es sich der Vermutung nach bei dem Täter auch um ein in der Kaserne Euskirchen damals stationierten Bundeswehrsoldaten?
In der Frauenberger Straße in Euskirchen gibt es die Mercator Kaserne. Die Straße liegt im Nordwesten von Euskirchen und führt in Richtung Oberwichterich. Hier soll der Ablageort gewesen sein.

Würde evtl. auch zu einer Ablage am Sonntag (?) passen, als derjenige wieder zum Dienst musste.


Etwas anderes:
Leider finde ich die einzelnen Punkte des Livetickers der Pressekonferenz nicht mehr, aber ich meine mich zu erinnern, dass von der Polizei eine Aussage kam, dass es sich nicht zwingend bei dem Mörder um einen Sexualstraftäter handeln müsse. Wie würde das zusammenpassen?
Da es sich um eine Vergewaltigung handelt, kann ich mir diese Aussage nur so erklären, dass es evtl. zwei handelnde Personen gab?!
Hat die zweite Person dann den Mord und das Wegbringen durchgeführt, um die erste Person nach der Vergewaltigung zu schützen?
Oder gibt es einen anderen Grund, warum jemand nach einer Vergewaltigung und einem Mord dennoch nicht als Sexualstraftäter angesehen werden sollte?

Werden eigentlich die in Massen-Gentests erhobenen DNA-Proben auch mit den Datenbanken abgeglichen? Oder nur solche von Personen, deren DNA aufgrund einer anderen konkreten Tat erhoben wurde?

@angellost
So wie ich das verstehe, werden die DNA-Proben lediglich mit dem vorliegenden Spurenmaterial abgeglichen.

Stauder schrieb:ich meine mich zu erinnern, dass von der Polizei eine Aussage kam, dass es sich nicht zwingend bei dem Mörder um einen Sexualstraftäter handeln müsse.

Könnte es sein, dass du folgende Annahme des Profilers meinst? Meiner Erinnerung nach war die Rede davon, dass der Täter vermutlich keine weiteren Sexualstraftaten begangen hat.

emz schrieb:Richtig, diese Gesetzesänderung bei Beinahetreffern gilt nunmehr seit etwa zwei Jahren.

Hier der entsprechende Link:
https://www.juraforum.de/gesetze/stpo/81h-dna-reihenuntersuchung

Es könnte also sein dass der 2018er Gentest einen beinahe Treffer bei einem Verwandten des Täters ergeben hat. Allerdings ist ja schon Ende 2019, ob die Auswertung solange gedauert hat ?

https://www.express.de/bonn/nach-22-jahren-elfjaehrige-an-a1-ermordet-aufgefunden---neue-spuren-im-fall-claudia-ruf-29847528 - 10.03.18

Nach Informationen Völls sei es nun gelungen, DNA-Material aus den Spuren, die am Tatort oder am Leichnam des Mädchens gesichert worden waren, mit neuen Methoden zu extrahieren. ...

Die daraus gewonnenen Erkenntnisse erscheinen jetzt offenbar so vielversprechend, dass die Mönchengladbacher Staatsanwaltschaft, die den Fall federführend bearbeitet, eine gerichtliche Anordnung erwirkt hat, mit deren Hilfe eine „größere Überprüfung“ eingeleitet werden soll.

Es handele sich dabei um ein Verfahren, das einem Massen-Gentest ähnele. Laut Strafverfolgungsbehörde erstreckt sich der Beschluss auf einen bestimmten Kreis von Personen, der noch einmal überprüft werden soll. Wie viele Personen das umfasst, wurde nicht bekannt.

Irgendetwas wird sich da wohl ergeben haben bei dem Test vor eineinhalb Jahren, so dass man nun einen erneuten Massengentest für sinnvoll erachtet. Aber was, darüber schweigt man sich aus, zumindest habe ich noch keinen Hinweis gefunden.