Silberkaute schrieb:Warum die Zeugenaussage zum Heimweg von CR erst so spät kam, ist mir nicht bekannt.
Da kann man momentan nur spekulieren. Es könnte sein, dass der Zeuge eine ihm nahestehende Person der Tat verdächtigte und deswegen schwieg, weil er nicht wollte, dass diese Person ins Gefängnis kommt. Jahre später hat der Zeuge vielleicht mit dieser Person gebrochen oder endlich der Aufklärung des Mordes an einem Kind mehr Bedeutung beigemessen als der Beziehung, die er zu dieser Person hatte. Es könnte auch sein, dass die besagte Person mittlerweile tot ist und das die Zunge des Zeugen gelöst hat.
Hoffentlich handelt es sich nicht um eine falsche Tatsachenbehauptung oder gar um eine Lüge. Beides hat es in vergleichbaren Fällen schon gegeben: im Fall Monika Frischholz und im Fall der 1986 in Radolfzell ermordeten Patricia Kramer. Im Fall der 1976 in Flossenbürg verschwundenen Monika Frischholz gab eine Zeugin an, sie habe gesehen, wie Monika Frischholz in Floß in ein gelbes Auto gestiegen sei. Später stellte sich heraus, dass sie wohl ein Mädchen beobachtet hatte, das in Floß wohnte und Monika Frischholz sehr ähnlich sah.
Im Fall Patricia Kramer hat ein Zeuge die Polizei schlicht angelogen und behauptet, er habe gesehen, wie Patricia Kramer mit einem jungen Mann in dessen Golf saß und sich mit ihm stritt, dann ausstieg und vom Täter zurück in den Golf gezerrt wurde, woraufhin der Täter mit Patricia davonfuhr. Das war im Gegensatz zum Fall Monika Frischholz keine falsche Tatsachenbehauptung, sondern eine mutwillige, dreiste Irreführung der Polizei.