Der Kindermord an Claudia Ruf

@Silberkaute

Vielen Dank!

NRW76 schrieb:Es muss ganz eindeutig einen Bezug des Täters zum Ablageort geben, denn er musste ja befürchten, dass er auf der Strecke dorthin irgendwie entdeckt werden könnte, hat das Risiko dennoch in Kauf genommen.

Es sei denn...man würde genau diese Person mit genau diesem Auto (oder auch was anderem) an genau diesem Ort erwarten, weil er da hin gehört.

Und wenn da jetzt noch regelhaft im Feld gearbeitet wird, fällt es vielleicht auch nicht auf, wenn da was verbrannt wird.

Iva schrieb:Und wenn da jetzt noch regelhaft im Feld gearbeitet wird, fällt es vielleicht auch nicht auf, wenn da was verbrannt wird.

Im Mai wurde wohl nicht mehr auf dem Feld gearbeitet. Die Videos zeigen Bewuchs von ca 1/2m. Für die Ernte war es noch zu früh. Bei den Pflanzen soll es sich auch um Gründünger gehandelt haben. Wann die Leiche in Brand gesetzt wurde haben die EB nicht bekannt gegeben. Möglich schon gleich nach dem Mord am Samstagabend, am Sonntag oder erst am Montag. Getötet wurde CR wahrscheinlich schon bald nach der Entführung (ca. 4-5 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme). Ob man einen Feuerschein im Ort hätte sehen können, könnten vielleicht die Euskircher Foristen beantworten.

Silberkaute schrieb:beschrieben

Silberkaute schrieb:Vielleicht kannte er sich dort aus, vielleicht wollte er eine besondere Aufmerksamkeit auf die Fundstelle legen. Die EB haben auffallend detailreich den Bewuchs des Feldes beschrieben.

Claudia Ruf wurde relativ schnell gefunden. Richtig versteckt hat der Täter sie nicht. Vielleicht wollte er sie nur weit weg von seinem Bezugsraum bringen. Und sein Bezugsraum war dann eben gerade nicht südlich von ihm.

Leonx schrieb:Claudia Ruf wurde relativ schnell gefunden. Richtig versteckt hat der Täter sie nicht. Vielleicht wollte er sie nur weit weg von seinem Bezugsraum bringen. Und sein Bezugsraum war dann eben gerade nicht südlich von ihm.

Dass er sich keine Mühe machte, die Leiche zu verstecken (meines Wissens lag CRs Leiche direkt auf dem Feldweg), könnte auch darauf hindeuten, dass er zwar zu feige war, sich zu stellen, aber gewissermaßen die Wahrscheinlichkeit seiner Festnahme durch eine solche Ablage der Leiche erhöhen wollte.

Oder die Tat war eher spontan motiviert, so dass er keine gedanklichen Vorbereitungen hinsichtlich des Versteckens der Leiche traf. Vielleicht hat er zur Tatzeit auch zumindest nicht zurückgezogen gelebt, understand also einer gewissen sozialen Kontrolle und musste deswegen in Bezug auf die Leiche schnell handeln.

KalterFall schrieb:aber gewissermaßen die Wahrscheinlichkeit seiner Festnahme durch eine solche Ablage der Leiche erhöhen wollte.

Das ist ja ein ganz neuer Aspekt und könnte bedeuten, dass man den Täter eher im Raum Euskirchen suchen müsste.

Silberkaute schrieb:Das ist ja ein ganz neuer Aspekt und könnte bedeuten, dass man den Täter eher im Raum Euskirchen suchen müsste.

Wenn man den Täter für besonders dumm hält oder wenn man der Ansicht ist, dass er gefasst werden möchte ganz bestimmt.

KalterFall schrieb:Oder die Tat war eher spontan motiviert, so dass er keine gedanklichen Vorbereitungen hinsichtlich des Versteckens der Leiche traf. Vielleicht hat er zur Tatzeit auch zumindest nicht zurückgezogen gelebt, understand also einer gewissen sozialen Kontrolle und musste deswegen in Bezug auf die Leiche schnell handeln.

Vielleicht war die Tat halb spontan passiert. Denn ansonsten hätte ja jemand registriert, wenn er zu spät nach Hause gekommen wäre. Ich habe hier ja immer noch eine bestimmte Person in Verdacht.

Silberkaute schrieb:Das ist ja ein ganz neuer Aspekt und könnte bedeuten, dass man den Täter eher im Raum Euskirchen suchen müsste.

Es wurden doch Männer im Bereich Euskichen zum DNA-Test gebeten, aber da hat man vielleicht keine Verzogenen und/oder Verstorbenen berücksichtigt.

Leonx schrieb:Vielleicht war die Tat halb spontan passiert. Denn ansonsten hätte ja jemand registriert, wenn er zu spät nach Hause gekommen wäre. Ich habe hier ja immer noch eine bestimmte Person in Verdacht.

Das kann bedeuten, dass diese Person im Rahmen der bisherigen DNA-Tests bereits überprüft und als Täter augeschlossen wurde, da es im entgegengesetzten Fall ja eine Festnahme gegeben hätte.

Oder die Person wohnt außerhalb des Radius der ersten DNA-Tests und wurde deswegen in der Vergangenheit nicht behelligt. Vielleicht musste sie aber im Rahmen des DNA-Tests, der jetzt ausgewertet wird, eine Speichelprobe abgeben. Es wäre auch möglich, dass sie zu den Männern zählt, die eine Speichelprobe verweigert haben. Das waren, wenn ich mich recht erinnere, acht an der Zahl, wobei drei davon per Gerichtsbeschluss zur Abgabe einer Speichelprobe gezwungen wurden.

KalterFall schrieb:Oder die Person wohnt außerhalb des Radius der ersten DNA-Tests und wurde deswegen in der Vergangenheit nicht behelligt

Sie wohnte und wird jetzt vermutlich auch nicht in Hemmerden wohnen. Sie hatte nur einen starken Bezug zu dem Viertel in dem Claudia Ruf gelebt hat. Wobei es sein könnte, dass sie bereits überprüft worden ist. Denn nicht nur ich dürfte über die Information verfügen, dass mein Verdächtiger diesen starken Bezug zum Viertel hatte.

Leonx schrieb:Sie wohnte und wird jetzt vermutlich auch nicht in Hemmerden wohnen. Sie hatte nur einen starken Bezug zu dem Viertel in dem Claudia Ruf gelebt hat. Wobei es sein könnte, dass sie bereits überprüft worden ist. Denn nicht nur ich dürfte über die Information verfügen, dass mein Verdächtiger diesen starken Bezug zum Viertel hatte.

Hast du dich diesbezüglich schon mit der Polizei in Verbindung gesetzt? Auch ein vager Verdacht kann dazu führen, dass die Polizei eine Person zumindest auf dem Schirm hat, ggf. beobachtet und in diesem Fall in den für eine DNA-Untersuchung vorgesehenen Personenkreis einbezieht.

KalterFall schrieb:Hast du dich diesbezüglich schon mit der Polizei in Verbindung gesetzt? Auch ein vager Verdacht kann dazu führen, dass die Polizei eine Person zumindest auf dem Schirm hat und dann ggf. beobachtet.

Die Polizei weiß nun dieses. Aber da es noch nicht mal eine Rückfrage (meine Angaben setzen weitere Recherchen von Seiten der Polizei voraus) gab, gehe ich davon aus, dass die Person schon überprüft worden ist.

KalterFall schrieb:Es wurden doch Männer im Bereich Euskichen zum DNA-Test gebeten, aber da hat man vielleicht keine Verzogenen und/oder Verstorbenen berücksichtigt.

2009 wurde der erste Massengentest begonnen nachdem 2008 aus der DNA-Mischspur die (wahrscheinliche) DNA des Täters extrahiert wurde. 350 Männer aus dem Wohnumfeld von CR wurden eingeladen, darunter einschlägig vorbestrafte aus ganz Deutschland, die ins Schema passten. Das nahe persönliche Umfeld war ebenfalls eingeschlossen. Die Untersuchungen zogen sich bis 2011 hin, da zwei Männer sich ursprünglich geweigert hatten. Alle 350 waren negativ.

2018 gab es den zweiten Massengentest mit ca. 120 Teilnehmern. Dieses Mal erfolgte der Abgleich mit einer verfeinerten Täter-DNA. 2018 gab es schon die Vermutung zur Nahraumtat (ebenfalls alle negativ).

Der jetzt laufende DNA-Test mit 2400 Teilnehmern ist der erste mit der Möglichkeit der Entdeckung von Verwandten als Täter.

Bei allen Tests waren keine bzw. nur sehr wenige Männer aus Euskirchen eingeschlossenen worden.

Silberkaute schrieb:Bei allen Tests waren keine bzw. nur sehr wenige Männer aus Euskirchen eingeschlossenen worden.

Dann könnte das ja bei künftigen DNA-Tests der Fall sein. Wobei solche Tests natürlich immer auch ein Eingriff in Grundrechte sind, weil man notfalls ja auch dazu gezwungen werden kann. Ist die Rechtlage so, dass die Staatsanwaltschaft beim Landgericht die Genehmingung eines solchen Tests beantragen muss?

Silberkaute schrieb:Der jetzt laufende DNA-Test mit 2400 Teilnehmern ist der erste mit der Möglichkeit der Entdeckung von Verwandten als Täter.

Dann ist es natürlich sehr verdächtig, wenn sich zum Beispiel miteinander verwandte Männer weigern, beim Test mitzumachen.

KalterFall schrieb:Silberkaute schrieb:
Der jetzt laufende DNA-Test mit 2400 Teilnehmern ist der erste mit der Möglichkeit der Entdeckung von Verwandten als Täter.
Dann ist es natürlich sehr verdächtig, wenn sich zum Beispiel miteinander verwandte Männer weigern, beim Test mitzumachen.

Ein neuer Massengentest außerhalb Grevenbroich bzw. Rheinkreis Neuss würde ja bedeuten, dass die OFA komplett daneben lag. Es sei denn, der Täter ist noch in der Gruppe "starker Bezug zu Hemmerden" zu finden. Mit Stand April 2020 waren ja ca. 800 Proben noch nicht ausgewertet (400 davon müssen noch gezogen werden). Da unter den offenen Fällen sowohl die Verstorbenen als auch die Auslandsfälle sind, wird es noch einige Monate dauern, ehe sich die EB einem neuen Szenario zuwenden werden.

https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/fall-maddie-mordfall-ruf-100.html

Die EB untersuchen Verbindungen zum TV McCann. 280 DNA-Proben sind noch offen laut Ermittler R. Jordan.

Da TÄTER-DNA vorliegt, sollte der Abgleich mit CB ja problemlos möglich sein.

Von einem DNA-Abgleich habe ich nichts gelesen; es soll aber wohl ein Bewegungsprofil des TV im Fall Maddie für den Zeitraum erstellt werden:

Im Gespräch mit dem Kölner Stadt-Anzeiger bestätigte Robert Scholten, Erster Polizeihauptkommissar bei der Bonner Polizei, dass auch eine Verbindung zu Christian B. nun geprüft werde. „Wir werden weiterhin nichts unversucht lassen, den Mord an Claudia Ruf aufzuklären“, so Scholten. Auch wenn es aktuell keine direkten Hinweise auf einen Zusammenhang mit dem Tatverdächtigen im Fall Maddie gebe, sei eine „Erkenntnisabfrage beim Bundeskriminalamt gestellt“ worden.

Damit soll nun ein Bewegungsprofil erstellt werden, um zu prüfen, ob der 43-Jährige zur Zeit des Verbrechens in der Nähe des damaligen Tatorts gewesen sein könnte.

https://www.sauerlandkurier.de/deutschland-welt/maddie-mccann-tot-news-taeter-eltern-tatverdaechtiger-rtl-doku-phantombild-beweis-wende-zr-13794650.html
(Update vom 16. Juni 2020, 20.45 Uhr)

Edit: sorry, erst lesen, dann posten - steht ja schon im Link von @Silberkaute oben.

sooma schrieb:Von einem DNA-Abgleich habe ich nichts gelesen;

Da die wahrscheinliche Täter-DNA am Körper von CR gefunden wurde, liegt es auf der Hand, sie mit der von möglichen TV zu vergleichen.
Wie aber in den Berichten von heute erwähnt wird, sind es "Routineuntersuchungen".