brigittsche schrieb:J a, die "Handwerker-These" klingt wirklich recht plausibel. Einerseits weil ein solcher Täter Kenntnisse von dem Haus haben könnte, andererseits weil er sich seine Zeit, zumindest wenn er selbstständig ist (und nicht als Geselle angestellt) recht frei einteilen kann.
Ja, es muss ja jemand sein, der werktags für einige Stunden "verschwinden" kann, ohne dass es auffällt. Die Frage ist ja auch, wie er das mit der Mobilität gemacht hat - er war ja mit ihrem Auto unterwegs - war der Autoabstellplatz vorab geplant und er hatte dort ein Auto untergestellt?
brigittsche schrieb:Das glaube ich allerdings nicht. Das geht zwar grundsätzlich, wenn es sich um Häuser handelt, die einigermaßen "gewöhnlich" gebaut sind, aber auch nur bis zu einem gewissen Grad. Man kann so aber z. B. nicht sehen, ob es eine Verbindungstür zwischen Haus und Garage gibt und noch viel weniger, welche Räume wie genutzt werden. Das können aber gerade die entscheidenden Details bei einem solchen Plan sein.
Da hast du Recht ... ich weiß seit unserem Hauskauf, dass du bei berechtigtem Interesse auch Baupläne einsehen kannst. Das nehmen die Bauarbeiter teilweise nicht ganz so genau (z.B. haben Freunde ein Haus ersteigert und es geschafft, vorher einen vergleichbaren Plan einsehen zu dürfen) - da brauchst du eben wieder die Connections, dass das nicht auffällt.
brigittsche schrieb:Daher würde ich eher auf jemanden tippen, der mindestens einmal für längere Zeit in dem Haus gewesen ist und sich dort einigermaßen umsehen konnte. Und da wäre ein Handwerker ideal.
Das stimmt. Die Frage ist, ob man das Jahre später noch nachvollziehen kann (für die Ermittler). Aber es würde sich ein Kreis ziehen: Wenn er z.B. beim Bau oder einer Renovierung dabei war, dann hat er das Haus vor Augen. Später braucht er Geld - so als Sparkassenvorstand bist du ja immer irgendwie in den Medien, da fällt dir wieder ein "bei dem war ich doch mal + der kommt leicht an Geld" ....
Ländle schrieb:Zwar ist der Täter viele Risiken eingegangen aber erst in das Haus einzudringen, MB zu überwältigen und dann wieder zusammen vor das Haus zu gehen um die Garage zu öffnen, sowas passt nicht in die so genau geplante Entführung meiner Meinung nach. Bereits da hätte MB einen Fluchtversuch machen können.
Da Blut im Auto gefunden wurde, weißt du nicht, ob sie da schon verletzt und entsprechend eingeschüchtert war. Ich denke, die meisten Leute, die so zu Hause überfallen werden, stehen erst mal unter Schock, wenn er ihr nun sagt, sie muss kooperieren, damit sie am Leben bleibt - da würden die meisten sicher einwilligen. Mit 54 bist du ja auch nicht mehr so schnell wie ein männlicher Täter, je nach Schuhwerk weißt du schon, dass er dich nach wenigen Schritten einfach einholt.