Aggie schrieb am 28.07.2013:Die starke Polarisierung zwische 'pro-Knox' und 'anti-Knox'-Gruppen lässt ihn jedoch oft so erscheinen, da jede Gruppe dazu neigt, in erster Linie solche Dinge anzuführen, die ihre bevorzugte Theorie stützen, und was nicht reinpasst, wegzulassen.
Die Behörden sind sehr stark darin, Dinge wegzulassen, die ihnen nicht ins Konzept passen.
Da ist ja nicht nur die Untersuchung des Steins, das gesamte Einbruchsszenario wurde nicht untersucht.
- Man hat die Mauer nicht nach Spuren untersucht, noch hat man sie detailliert fotografiert. Man hat einfach
erklärt, daß sie keine Spuren aufweise. Wie man das von einer derart strukturierten Mauer sagen kann, ist mir ein Rätsel.
- Man hat unterhalb des Fenstes nicht nach Glassplittern gesucht, noch die Stelle fotografiert. Man hat einfach behauptet, da seien keine und
erklärt das Fenster sei deswegen von innen, bei geschlossenen äußeren Fensterläden eingeschlagen worden. Aber für die Glassplitter im Zimmer die bis gegenüber an den Nachttisch verteilt sind, hat man keine Erklärung.
- Man
erklärt einfach, es habe Glassplitter auf Kleidungsstücken gegeben, aber Fotografien davon fertigt man nicht an, noch vermerkt man, um welche Kleidungsstücke es sich gehandelt hat.
Das zieht sich durch den ganzen Fall. Man untersucht entweder gar nicht und
erklärt etwas einfach zu einem Beweis oder man verwendet falsche Methoden.
- Der Fußabdruck auf der Matte wird mit millimetergenauen Vergleichen einfach zu dem von Raffaele Sollecito bestimmt. Dabei lässt das die Struktur der Matte gar nicht zu, noch kann man davon ausgehen, daß die gesamte Fußsohle gleichmäßig mit Blut bedeckt sein musste.
- Ein Schuhabdruck wird einfach zu einem von Raffaele Sollecito
erklärt, obwohl die Zahl der Profilringe nicht mit seinem Schuh übereinstimmt.
- Die Luminolabdrücke werden einfach zu denen von Amanda Knox und Raffaele Sollecito
erklärt, obwohl sich bei denen noch weniger Charakteristiken ausmachen lassen, die eine eindeutige Identifikation ermöglichen (*
@believe7)
- Die Luminolabrücke werden einfach zum Blut von Meredith Kercher
erklärt, obwohl der TMB-Test Blut hinreichend ausschließt und DNA des Opfers in den meisten nicht nachgewiesen werden konnte (*)
- Man
erklärt einfach, daß Amanda Knox ein Messer zur Selbstverteidigung mitgeführt habe, obwohl sie nie Sorgen über ihre Sicherheit geäußert hat, noch sonstwie ein Beweis dafür vorliegt.
- Man
erklärt dieses Messer zur Tatwaffe, obwohl die meisten Wunden zu klein für diese Klinge sind, und selbst die eine große Wunde nicht tief genug. Darüberhinaus soll dieses Messer restlos von Blut bis unter die Nachweisgrenze gereinigt worden sein, die empfindlichere DNA soll diese Prozedur aber überstanden haben.
- Man
erklärt einfach, man habe die DNA von Meredith Kercher auf diesem Messer gefunden, obwohl die Mitschrift zeigt, daß die Probe trotz gegenteiliger Aussage vor Gericht noch nicht einmal quantifiziert werden konnte. Die Untersuchung durch unabhängige Experten des Gerichts wird sabotiert, indem man die Herausgabe der Rohdaten der Elektropherogrammmessungen einfach verweigert, auch nach mehrfacher richterlicher Anordnung. Was vor Gericht präsentiert wurde, waren bereinigte und geschönte Daten.
- Man
erklärt einfach, es sei eine aus dem Ruder gelaufenen Orgie gewesen, obwohl weder bei Amanda Knox noch bei Raffaele Sollecito je solche Tendenzen zu beobachten gewesen wären
- Man
erklärt Schreie in der Nacht einfach zu denen von Meredith Kercher, obwohl diese nicht zu identifieren waren, noch geprüft wurde, ob man solche Schreie unter den gegebenen Bedingungen überhaupt hören kann.
- Man
erklärt einen verwirrten alten Mann mit heroindurchseuchtem Gehirn einfach zu einem zuverlässigen Zeugen, der sich Monate danach noch an minutengenaue Uhrzeiten erinnern will.
- Man
erklärt einen vermeintlichen Samenfleck auf dem Kopfkissen des Opfers einfach zu dessen Lebensgewohnheiten.
- Man
erklärt DNA von Raffaele Sollecito auf einem BH-Verschluss als tatrelevant, erklärt aber nicht die DNA weiterer männlicher Personen. Zu allem Überfluss lässt man das Beweisstück durch unsachgemäße Verpackung in der Asservatenkammer schlichtweg verrotten.
- Man
erklärt Kontamination einfach für ausgeschlossen, wenn sie nicht bewiesen werden kann, obwohl das weltweiter forensischer und rechtsstaatlicher Praxis Hohn spricht. Wozu gibt es Protokolle und vorgeschriebene Verfahrensweisen, die dazu dienen mögliche Verunreinigungen auszuschließen, wenn es scheinbar genügt, den Moment der Verunreinigung einfach nicht zu beobachten?
Die Liste ist schon lang genug, lässt sich aber problemlos fortsetzen. Drei zerstörte Festplatten, nicht vorgelegte CCTV-Aufnahmen etc. etc.
Was muss eigentlich noch geschehen, um zu erkennen, daß an dieser Sache etwas großmaßstäblich stinkt?
Und was genau verschweigen eigentlich die sogenannten "pro-Knox-Gruppen"? Soll damit etwa ein Trittbrettfahrer wie Luciano Aviello gemeint sein? Kaum überzeugend.
@believe7 believe7 schrieb:It was noted that these
traces had been formed by blood diluted with water, which was considered
highly demonstrative of the presence of Knox at the time of cleaning of the
house from marks of blood of the victim
*Es wurde nie nachgewiesen, daß es sich um Blut handelt, geschweige denn um Blut von Meredith Kercher. Ebensowenig, daß es sich um Fußabdrücke von Amanda Knox handelt, noch daß eine Reinigung stattgefunden hat. Die Formulierung "highly demonstrative" ist also hochgradig unangebracht, dient nur zur Irreführung des uninformierten Lesers und ist Ausdruck der ethischen Zerrüttung unter der Italiens oberstes Gericht ganz offensichtlich leidet.