Amanda Knox
09.05.2013 um 01:57@Quiron
Quiron schrieb:Mr. Dershowitz Ruf wird wohl kaum nachhaltig in Gefahr sein, nur weil er die Beweislage in diesem Fall grandios falsch einschätzt. Und seine Bergründung klingt nach den üblichen Phrasen in diesem fall: Amanda Knox hat einen Unschuldigen des Mordes beschuldigt etc. etc. Daß das so nicht bewiesen ist, haben wir ja bereits geklärt.
Es war Patrick!
Bereits in der Nacht vom 5. auf den 6. November 2007 beschuldigte Amanda Knox nach langen Befragungen, die sich insgesamt über 43 Stunden innerhalb von 5 Tagen bzw. Nächten hinzogen, in einer Art Vision oder Traum ihren kongolesischen Chef und Barbesitzer Patrick Lumumba der Tat.
Die Ermittler entdeckten auf Amandas Mobiltelefon eine SMS vom Tatabend, die sie um 20:35 Uhr abschickte. Darin schrieb sie “Bis später! Gute Nacht.” Die Ermittler glaubten deshalb an ein Treffen mit einer unbekannten Person noch am gleichen Abend. Denn kurz zuvor rückte Raffaele, der gleichzeitig im Nebenzimmer verhört wurde, von seinen bisherigen Angaben ab und erzählte, Amanda sei möglicherweise im Laufe des Tatabends für einige Zeit nicht bei ihm zu Hause gewesen. Die Polizeibeamten teilten Raffaeles neue Aussagen Amanda mit und änderten daraufhin ihren Tonfall. Sie behaupteten Ihr gegenüber, sie wisse mehr als sie zugebe. Die zunehmend aggressiver werdende Befragung mitten in der Nacht gipfelte letztendlich laut Amanda in zwei leichten Schlägen auf den Hinterkopf, während sie als dumme Lügnerin beschimpft wurde. Zudem beschrieb sie später, wie ihr seitens der Polizei mit 30 Jahren Gefängnis gedroht wurde, wenn sie nicht mit der Wahrheit rausrücken würde.
Amanda erzählte den Ermittlern im Verlaufe der Befragung, die SMS sei an ihren Chef gerichtet gewesen. Dieser teilte ihr kurz zuvor per SMS mit, dass sie nicht zur Arbeit kommen müsse, da nicht viel zu tun sei. Die Polizeibeamten im Verhörzimmer glaubten ihr jedoch kein Wort. Amanda schilderte später, wie sie immer mehr an sich zweifelte und schließlich auch an die Möglichkeit dachte, doch nicht die ganze Zeit bei Raffaele, sondern am Tatort gewesen zu sein. Sie wertete ihre folgenden Aussagen bei der Befragung durch die Polizisten jedoch nicht als Geständnis sondern als Bemühung, der Polizei bei der Suche nach dem Täter zu helfen. So beschrieb Amanda nach und nach ihre Visionen, wie sie Patrick an der Piazza Grimana traf und mit ihm zum Haus ging. Durch weiteres geschicktes Nachfragen der Ermittler gab sie immer mehr Details an. Sie habe in der Tatnacht in der Küche ihrer Wohnung gesessen und sich die Ohren zugehalten, um die Schreie nicht hören zu müssen, während Patrick in Meredith Schlafzimmer war. Die unter immensem Druck stehenden Polizeibeamten waren endlich am Ziel. Amanda unterschrieb ein erstes Dokument am 06. November um 1.45 Uhr und noch ein Zweites morgens um 5.45 Uhr. Das zweite, umfangreichere Dokument wurde allerdings vom obersten italienischen Gericht nicht als “Geständnis” zugelassen, da sie nicht mehr als Zeugin, sondern als Beschuldigte ohne anwaltlichen Beistand verhört wurde.http://beolax.wordpress.com/
Verurteilung wegen Verleumdung bestätigt
Die zweitinstanzliche Verurteilung von Knox wegen Verleumdung wurde indes vom Berufungsgericht bestätigt. Knox war wegen Verleumdung des kongolesischen Barmannes Patrick Lumumba, den die Amerikanerin kurz nach ihrer Festnahme des Mordes beschuldigt hatte, zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Die Haftstrafe hat die Amerikanerin aber bereits abgesessen.
http://www.tt.com/%C3%9Cberblick/Chronik/6341363-6/engel-mit-eisaugen-neuer-mord-prozess-gegen-amanda-knox.csp (Archiv-Version vom 29.04.2013)