@Bluelle Vielen Dank für deinen Beitrag und auch die Fürsorge. Ich weiß, dass die Gefahr hier auch gegeben ist, dass mich da etwas "triggert", aber das tut es auch im Leben manchmal. Ich weiß selbst noch nicht so genau, was gut und nicht ist. aber das finde ich ja auch raus. Ja, es hat mich teilweise auch etwas getriggert, aber ich habe mir viele Gedanken gemacht und Vorwürfe hier geschrieben zu haben. FF hat mir aber geschrieben, dass das völlig okay von mir war. Das hilft. Ich versuche auf mich aufzupassen. Es tat mir einfach gut, mich menschlich mitteilen zu dürfen. Liebe Grüße!
@eis..bär Ich habe deinen Beitrag gelesen. Ich weiß nun nicht wo FF das Wort abgelehnt hat. Den Link möchte ich mir nicht anschauen. Dennoch will ich was dazu sagen, und hoffe es ist okay. Es mag sein, dass Menschen, auch Therapeuten das Wort Seelenmord benutzen. Seelenmord ist aber ein schreckliches Wort und ich möchte dir sagen warum. Mord impliziert eine Endgültigkeit, etwas was tot ist und nie wieder zurück kommt.
Die Seele wurde stark verletzt, so ist es. Aber tot ist sie nicht. Wäre dem so, was hätte das alles für einen Sinn, nur noch Körperlich da zu sein. Die Seele ist wahrscheinlich das sensibelste und nicht nachweisbare "Organ" weil es ja keines ist. Und doch haben wir sie alle. Sie macht uns zu dem was wir sind und ich finde es sehr wichtig, dass sie da ist. Jemandem, dem so etwas passiert ist, dann zu sagen, deine Seele ist tot, das ist dann irgendwie eine Verletzung.
Das Wort soll wahrscheinlich ausdrücken, wie tiefgehend die Verletzungen sein können. Aber es gibt einem auch das Gefühl, seelisch nicht mehr vorhanden zu sein. Und ich glaube, dass es das nicht besser macht. Es wird nie wieder so werden wie ohne das alles. Aber tot ist die Seele nicht, denn sie fühlt ja. Ich weiß nicht ob ich mich gut ausdrücken konnte, dass man es versteht, aber ich hoffe es.
@FF FF schrieb:Zudem ist es doch nicht so ganz off-topic, da es mal die Situation von den Opfern solcher Verbrechen verdeutlicht, und wie schwer es ihnen fällt, sich überhaupt zu äußern, dann die nötige Hilfe zu suchen und anzunehmen, sich nicht zu schämen und keine Gewissensbisse zu haben. Und wie solche Konventionen wie die, dass man als Junge nicht schwach zu sein hat, und solche Küchenpsychologie, dass viele Missbrauchte zu Tätern werden, es den Opfern nur noch schwerer machen.
Darauf wollte ich noch etwas hier schreiben. Habe das gestern Abend nicht mehr geschafft. Und auch da fällt es mir etwas schwer, das in Worte zu packen. Aber das ist es! Ich war manchmal auf der Suche nach Hilfe, in Form von Informationen. Doch ich habe sehr wenig gefunden, das für Jungen ist. Ich bin auch auf einer Seite gelandet, die vorwiegend für Mädchen ist, aber dort stand, sie seien auch für Jungs da. Opfer sei ja Opfer. Was ich da gelesen habe, hat mich ehrlich gesagt abgeschreckt.
Jungs würden oft aggressiv, würden sehr oft kriminell, oftmals würden sie selbst zum Täter, auch deshalb sollte man Hilfe suchen. Ich habe mich gefühlt, als hätte mir einer mit dem Hammer auf den Kopf gehauen.
Ich bin mir sicher, es ist einfach nur gut gemeint, gewisse Anzeichen erkennen zu können. Aber es hilft nun mal gar nicht. Null. Es gibt einem als jungen Mann das Gefühl, in eine Schublade gestopft zu werden. Es wird oft beschrieben Mädchen werden oft in sich gekehrt, sie bleiben "gut". Jungen entwickeln oft kriminelle Energien= schlecht. Es mag sein, dass das auf einige Jungs zutrifft, bei denen man das alles dann auch merkt, sich das so äußert. Aber was ist mit den Stillen, die schweigen, die ihr Leben meistern und die einfach nicht auffällig werden. Auch die gibt es und ich bin sicher, viele. Und diese fühlen sich nicht gut und nicht sicher, sich Hilfe zu holen. Ich möchte nicht als möglicher Täter gelten. Das fühlt sich an wie ein Schlag in meine Seele rein.
Diese Art Hilfsangebote sind bestimmt gut gemeint, aber sie bewirken, dass man sich erst recht als Junge falsch fühlt. Währenddessen einem das alles passiert ist, hat man oft gedacht es wäre schlecht ein Junge zu sein. Sucht man dann irgendwann Hilfe und stößt auf diese Aussagen, gibt einem das erneut das Gefühl als Junge schlecht sein zu müssen.
Ich wollte das alles nochmal etwas näher beschreiben, weil das vielleicht nicht so klar ist, warum man sich als Junge vergessen fühlt.