Der Fall Kampusch

@PaulVitti
Ja, es gab bestimmt zig Hinweise auf unterschiedliche Menschen. Aber nur ein Hinweis kam von einem Polizisten, der auf Priklopil. Ich finde, als Kriminaler hätte man da schon mehr machen können, als sich mit einem nicht vorhandenen Alibi zu begnügen.

Allein schon der Hinweis "Hang zu Kindern" hätte unabhängig von NK zumindest für eine Sichtung der Festplatten ausreichen müssen. Vielleicht bin ich da aber nur sehr naiv.

@lawine
Können wir uns darauf einigen, dass du alles was hier schreiben absolut sinnlos findest? Damit ersparst du dir einen Großteil deiner Beiträge.

@PaulVitti

Priklopil hatte angegeben, alleine zu Hause gewesen zu sein. Das ist für mich kein Alibi. Weshalb wurde dann ursprünglich der Hinweis auf Priklopil zur Seite gelegt mit der Bemerkung, dass er ein Alibi gehabt hat? Dieser Fehler wurde nun mal gemacht und es wurden auch einige Ermittlungsfehler eingeräumt, aber ich habe mir die Frage gestellt, dass bei diesem Fehler mit sehr großem Ausmaß keine personellen Konsequenzen gezogen wurden.

@bärlapp
Wie würdest Du als Kriminalbeamter weiter vorgehen, nachdem der Dir erzählt hatte, er wäre alleine Zuhause gewesen?
Du kannst Nachbarn befragen. Und dann?
Denk dabei daran, dass Du für so ziemlich jede tiefere Überprüfung, einen Wisch von Oben brauchst.

Gehe ich recht in der Annahme, das der erste Besuch bei P. aufgrund des PKW erfolgt ist? Dabei stellte sich raus, er hat kein Alibi. Dann kam der Hinweis des Hundeführers.

Wenn zwei Hinweise auf die selbe Person deuten dann ist da doch mal genauer zu recherchieren. Aber egal, das wurde ja auch als Fehler erkannt.

@PaulVitti
Ich geb Dir für Deinen oberer Beitrag mal Recht, es ist eine saumässige Arbeit für die Polizei. Aber die Ausrede, es müsste dies und das, das und jenes gilt hier nicht. Ein Polizeibeamter muss das schaffen, ein Team. Sonst taugt es nicht.

@PaulVitti

PaulVitti schrieb:Wie würdest Du als Kriminalbeamter weiter vorgehen, nachdem der Dir erzählt hatte, er wäre alleine Zuhause gewesen?

Ich würde den Vorgang zumindest nicht zu den Akten legen.

@anser
Nein, es ist nicht egal.
Denn beide Hinweise wurden vom selben Beamten abgelegt.
Und der selbe Beamte hat auch einige Zeugen vernommen.
Es macht Sinn, sich anzusehen, welche Zeugen er als glaubwürdig eingeordnet hat und welche er als unglaubwürdig ansieht.

kampusch.dieaufdecker.com/index.php/Thomas_Franklin

Danke @anser und zu Deinem Beitrag gebe ich Dir auch Recht. Der Fehler ist gravierend und er ist geschehen, da gibt es nichts zu beschönigen.

Und wo sind hier die Konsequenzen? Nicht nur Fehler, also doch bewusste Fehler oder Fehlerkorrektur....?

"sei es vom INNENMINISTERIUM VERHINDERT WORDEN"

Ein Hundeführer der Wiener Polizei hatte bereits wenige Wochen nach der Entführung des Mädchens in einem anonymen Anruf auf ihren Kidnapper Wolfgang Priklopil hingewiesen und konkrete Anhaltspunkte wie den gesuchten weißen Kastenwagen geliefert. Der Aussage wurde nach Angaben des Ex-BKA-Chefs nie nachgegangen. Als er 2006 diesen Ermittlungsfehler habe aufdecken wollen, sei dies vom Innenministerium verhindert worden. "Wir können vor der Wahl keinen Polizeiskandal brauchen", habe es geheißen.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/schwere-ermittlungsfehler-natascha-kampusch-will-oesterreich-verklagen-a-533753.html

Und deshalb fragte ich schoneinmal, wo sind die Konsequenzen, der Herr F. , Link oben, ist doch immer noch in Amt und Würden.

Von Anfang an hatte er mit dem Fall zu tun. Immer wieder, überall.

@bärlapp
Jetzt habe ich Dir zweimal dieselbe Frage gestellt und Du antwortest mir mit, was Du nicht machen machen würdest.
Das ist mir zu einfach, denn es ist nur Retrospektive. Am Ende ist man immer klüger.
Doch bitte, beantworte mir, wie Du konkret vorgegangen wärst?

@PaulVitti

Ich bin kein Ermittler. Aber es ist nachgewiesen, das Priklopil kein Alibi hatte. Weshalb verschwand der Vorgang dann in den Akten. Das geschah damals als er aufgrund seines Kastenwagens Besuch von der Polizei erhielt. Aber auch der Hinweis des Hundeführers wurde ignoriert. Wenn ich schon mal von zwei verschiedenen Seiten auf eine Person aufmerksam gemacht werde, dann muss ein erfahrener Ermittler doch hellhörig werden.


http://kampusch.dieaufdecker.com/index.php/Thomas_Franklin (Archiv-Version vom 02.07.2012) (Link wurde oben schon eingestellt) !

Oder denkst du im Ernst, dass dieser Ermittler auf der "Brennsuppen dr hergschwommen kommt".
Nicht bei diesem Lebenslauf.

ich hätte mir auch zeigen lassen woher er den Bauschutt hatte, wo er was angerissen hat und ob der Bauschutt näher untersucht, ob er aus einem keller stammt oder aus der Wohnung.

@faghira
Bei kein Alibi, den hätt ich den Wagen ausräumen lassen...auf jeden Fall. Mensch Kind weg, das könnte Deins sein. Wenn er nichts zu vergbergen gehabt hätte, hätt ers gemacht. Bei kein Alibi hätt ich genau auf seine Reaktionen geachtet, sonst mit aufs Revier, verhört. Oder erstmal zur Kennstnis genommen, wenn nichts zu sehen gewesen wär, aber spätestens nach dem zweiten Hinweiss....hätts klingeln müssen.

@bärlapp

bärlapp schrieb: Weshalb verschwand der Vorgang dann in den Akten

Das kann einige mögliche Szenarien an Ursachen haben. Z.B. es gab keinen grünen Wisch von Oben um tiefer zu graben oder der wurde schon gar keiner angefordert, bis hin zu der kompletten Überforderung des Teams damals.
Vergleiche mal bitte, mit Mordkommission Bielefeld zum momentanen Zeitpunkt. Da hat es Fall über Fall, die können auch nicht zaubern.
Vielleicht gab es das damals auch. Vermisste über Vermisste, Morde über Morde. Es ist eine Grossstadt.
Ich weiss z.B. von Polizeiarbeit hier. Da werden von Oben, Stundenpläne erstellt im zwanzig-Minuten-Takt. Da gibt es Beamte, die innerhalb einer Stunde an drei Fällen je zwanzig Min. weiterarbeiten sollten. Das ist kompletter Unfug, ich weiss. Doch genau da sehe ich jetzt z.B. Verantwortungspotenzial.

Aber ich glaube, der Knackpunkt der Sache ist wirklich nicht der eine oder andere. Das sind spezielle Leute. Ich verweise nochmal auf den Link von Bärlapp oder dem Leisen.

"Es gab keinen grünen Wisch von oben.....oder so..., keiner angefordert..."

@anser

anser schrieb:Ich verweise nochmal auf den Link von Bärlapp oder dem Leisen

....die allesamt aus der Retrospektive entstanden sind. Hinterher klüger zu sein, fällt mir oft auch leichter, als im Vorfeld alles Fehlerfrei zu bedenken.

@PaulVitti

PaulVitti schrieb:Das kann einige mögliche Szenarien an Ursachen haben. Z.B. es gab keinen grünen Wisch von Oben um tiefer zu graben oder der wurde schon gar keiner angefordert, bis hin zu der kompletten Überforderung des Teams damals

Wenn die Akte abgelegt wird und auf dieser ein Vermerk steht, dass die Person ein Alibi nachweisen konnte, weshalb sollte dann von oben ein grüner Wisch kommen? Dann war die Sache doch für alle erledigt, zumindest hätte sie es sein können bis der Hinweis vom Hundeführer eingegangen wäre.

@PaulVitti
Na selbstverständlich aus der Retroperspektive.

Er wird ja nicht selber zusammenstellen, wann er wie welche Zeugen vernimmt und was dabei rauskommt. Und schon garnicht im vornherein. Auch das er es war, der den Hinweis unter den Tischhat fallen lassen...Bestimmte Zeugen glaubwürdig, bestimmte nicht, wird er nicht gross publik machen.

@bärlapp
Ich gebe Dir da Recht. Der Fehler ist gravierend und er ist geschehen, da gibt es nichts zu beschönigen. Doch wer von den Schreibern hier, weiss was mit den involvierten Beamten innerlich geschieht? Keiner, oder? Da ist auch die ganze Bandbreite möglich. Von Kummer zerfressen bis hin zu Arroganz. Keiner weiss ob der jetzt leicht geduckt pfeiffend durch die Gänge da läuft, oder sich selbst das nie verzeihen kann.