Mord an Frauke Liebs
05.07.2013 um 18:03
Ich denke, die SMS kam noch freiwillig von ihr aus, die Anrufe dann auf seine Veranlassung hin oder schon unter einem gewissen Druck (dass da schon kein freiwilliges Fernbleiben mehr vorlag, sondern sie sich gezwungen fühlte, bei ihm zu bleiben). Das muss nicht unbedingt bedeuten, dass er sie auch wirklich mit Gewalt zwang, man kann einen Menschen ja auch emotional unter Druck setzen. Ich denke, hier lag sowas vor, dass sie bei ihm blieb, damit er ruhig bleibt, z.B. weil er immer anfing sich beängstigend zu verhalten, wenn sie sagte, dass sie gehen muss/möchte. Ich denke, sie hat ihn / die Situation unterschätzt, sie dachte scheinbar, sie hat alles im Griff, denn sonst hätte sie am Telefon ja sicher irgendwie versucht, durch die Blume Zeichen zu geben, dass sie sich in einer Notlage befindet. Das geht ja auch, wenn derjenige mithört, indem man irgendwas sagt, was den anderen aufhorchen lässt, wie z.B. dass der doch ein nicht vorhandenes Haustier bitte füttern soll oder den und den grüßen soll, der schon längst tot ist o.ä., Möglichkeiten gibt es da ja doch einige, vor allem wenn man mehrere Tage Zeit und Gelegenheit dazu hatte, sich was entsprechendes zu überlegen.
Ich denke, der Täter ist ein sehr labiler Typ, der anfangs noch an eine Art Helfer-Syndrom bei Frauke appellierte, worauf sie auch ansprang, weil das vielleicht einfach ihre Art war, jemanden, der Probleme hat, nicht vor den Kopf zu stoßen oder zu enttäuschen. Sicher dachte sie, wenn sie einfach eine Weile bei ihm bleibt, wie er das will, dass er sie dann irgendwann wieder gehen lassen wird... Was er aus irgendeinem Grund nicht tun konnte/wollte. Und als er gegen Ende merkte, dass sie nicht mehr lange freiwillig bleiben wird, weil sie ihm anfing zu entgleiten und nicht mehr auf ihn einging, wie er das erwartete, weil sie inzwischen zu sehr mit ihren eigenen Problemen und Nöten beschäftigt war emotional, da hat er sie dann getötet. Manchmal töten solche Menschen, damit der andere nicht gehen kann, eine Leiche kann nicht mehr über sich selbst bestimmen, die kann nicht mehr weglaufen, die kann er behalten wie lang er will und machen mit ihr, was er will. Klingt krank, aber sowas gab's ja schon öfter von Menschen mit krankhaften Verlassensängsten.