Mord an Frauke Liebs

@Sven1213
hab dank für die blumen ;-)

aber ich will mal schrecklich wiederholend nach den motiv fragen ,
bisher haben wir nicht viele mögliche motive:

1. motiv "stalking": täter handelt aus obsession für Frauke selbst
2. motiv "sex". täter handelt weil Frauke eine frau ist
3. motiv "rache", täter handelt um Frauke oder jemand aus Fraukes umfeld zu schaden

oder habe ich theorien nicht verstanden/vergessen/überlesen ???



wobei gerade der dritte punkt beduten soll, daß sich die rache auf eine "eingebildete schuld" bezieht, Frauke hat niemanden was getan !

@menschlein
Aus meiner Sicht ist ein Motiv nicht ersichtlich. Natürlich handelte der Täter aus einer Motivation heraus,aber aus welcher? Diesbezüglich kann man eigentlich nur spekulieren.

@menschlein
Fand deine Bezeichnung des Tatortes als "improvisiertes ablegen" interessant und bestimmt auch richtig.
Wenn ich mir so die Auffindesitiation vor Augen führe, mit allen Details, die hier öffentlich gemacht wurden, kann ich mir auch gut vorstellen, dass der Tod des Opfers gar nicht gewollt war.

@menschlein
Nur, was wollte der Täter mit dem Festhalten und den Telefonaten des Opfers überhaupt bezwecken?

@Sven1213
@menschlein
das frage ich mich auch!
Ich frage mich unter anderem das Untenstehende, welches sich bestimmt andere User hier im Forum fragen (bzw. ähnliche Fragen längst gestellt haben):

- hat der Täter mitbekommen (durch Bekannte, Arbeitskollegen, Freunde, Chat, Kneipe, Schule, Facebook, Foren etc., dass Frauke bei Chris wohnt und hat ihn deshalb beneidet, weil er von Frauke nie Aufmerksamkeit bekommen hat ?

- wollte der Täter daher dem armen Chris seine Macht demonstrieren wie z. B. : ICH bestimme, wann Frauke zu Dir nach Hause kommt... ?

- hat der Täter nur deshalb Frauke erlaubt Chris anzurufen, weil Frauke "nett" zum Täter war, also, sich kooperativ verhalten hat ?

- hat der Täter die verschiedenen Anrufe zugelassen, nicht, weil er verhindern wollte, dass sie evtl. durch die Polizei gesucht wird, sondern, weil der Täter einfach nur dumm und naiv war und Frauke nur für sich allein haben wollte?

@LadyQ
Schöner und konstruktiver Beitrag. Glaube solangsam auch, dass wir alles viel zu kompliziert sehen.
Wir denken immer, alles hat und muß einen Sinn haben.
Alles was wir nach der ganzen Zeit und nach fast 600 Seiten an Beiträgen sagen können ist doch, dass wir nichts sagen können.
Man kann diesen Täter nicht eingruppieren, die Tat uns von vorne bis hinten nicht erklären, es gibt auf alles keine Antwort und wenn wir spekulieren, dann gibt es auch immer gute Gründe, warum es nicht so sein kann.
Vielleicht ist das alles so, weil der Täter völlig planlos argierte und ihm nur die Person als Opfer wichtig war.
Man merkt, obwohl mich die Tat sehr bewegt, ich bin mit meinem Latein echt am Ende.

@Sven1213
@menschlein
sorry aber wie meint ihr das mit dem Ablegeort von der Leiche? Also der Täter muss schnell gehandelt haben und die Leiche skelettierte dann weiss ich nicht wie lange vor sich hin ohne das sie jemand fand (was ich für unwahrscheinlich halte) oder hat er sie bei sich gehabt und dann als es nimmer ging (geruch etc) dort abgelegt?

@Sven1213
klar können wir über das motiv nur mutmaßen, aber wir können ja trotzdem mal
die vermuteten motive zusammenfassen,
vielleicht hat ja jemand dann noch "andere erklärungen"

genau das schließe ich auch aus der auffindesituation, das verbrechen war nicht geplant,
sonst wär der täter niemals dieses risiko eingegangen,
der jäger, der die leiche fand,
hätte 1 std später schon, da sein können.


@darkylein
hoffe aus allem jetzt geschriebenen, wird dir verständlich,
was sven und ich mit "improvisiert" meinen,

der täter hat sich keine besondere mühe gemacht,
die leiche z.b. unkenntlich zu machen
die leiche 'unauffindbarer' zu machen
jemand der plant eine frau zu entführen und auch ihren tod,
würde wahrscheinlich größere sorgfalt dem "leichenproblem" widmen.

@LadyQ
genau das könnte sein !
ein motiv jenseits der herkömmlichen sexmotive
ein "persönliches motiv"
was vielleicht völlig irrational erscheinen kann,
irgendso ein "psychoding" im täter

ich denke die anrufe sind aus einer nutzabwägung des täters heraus
spontan enstanden,
wie die tat vielleicht selbst auch spontan sich entwickelt hat ?

der zweite z.b. sprach davon das die tat sich "hochstuft"

@menschlein
In Perfektion auch meine Ansicht (ohne Absprache) wieder gegeben-Danke
Weiter so menschlein

Wollte noch etwas zur Auffindesituation schreiben.
Sie war mit der Kleidung vom Tag ihres Verschwindens bekleidet. Das ist der größte Spurenträger, aber auch ein Indiz, dass sie die ersten Tage nicht freiwillig unterwegs war. Daher glaube ich eher, dass der Täter überstürzt und ohne vorheriger Planung ihres Ablebens sie dort abgelegt hat.
Zu den fehlenden Gegenständen fällt mir besonders die Uhr ins Auge. Alle anderen Sachen können sich ja auch in der Handtasche befunden haben und diese könnte am Ort ihres Festhaltens zurück gelassen worden sein.
Die Uhr fällt mir nur auf, weil ich mir so schlecht vorstellen kann, warum diese für den Täter relevant sein könnte.
Ich persönlich achte nicht ob eine Person eine trägt oder nicht und was soll diese dem Täter bringen?
Warum war es dem Täter wichtig, dass diese nicht mehr bei ihr ist?

Hallo @Sven1213 , hallo @alle !

Für das Fehlen der Uhr gibt es einen (möglichen) einfachen Grund.
Eine Uhr reißt beim Transport relativ schnell ab, sofern sie die zum Todeszeitpunkt überhaupt getragen hat.

Gruß,Gildonus.

@menschlein (du kannst immer so gute Antworten geben) oder alle
Warum war der Täter sicher, dass sie bei den Telefonaten nicht Örtlichkeit oder den Täter selbst preis gibt?
War es Einschüchterung vom Täter oder aus Vertrauen zum Täter?

@Sven1213
die uhr kann sie abgelegt haben ,zum schlafen.
oder sie hat beim fesseln gestört .
oder sie sollte die zeit nicht genau bestimmen können.

so sehr eingeschüchtert kann sie nicht gewesen sein ,sie hatte im letzten gespräch zu ihrer schwester gewechselt , im gespräch .
und auch als der bruder sie zufällig erwischte ging sie ran.
das würde ein achtsamer täter nicht zulassen,also hatte sie einen gewissen spielraum, den sie ausnutzte.
warum ? weil sie den täter kannte ,oder der täter mit ihr gut klar kam und sie ein gewisses maß an vertrauen hatte.

@zweiter
An Fesselungen habe ich ja noch gar nicht gedacht!
Wer oder was für eine Person käme für dich in betracht, wo sie so ein Vertrauen zu hätte???
Zusatz: Sie klang bei den Gesprächen aber auch verstört, schläfrig, eingeschüchtert.

@zweiter
Mit den Fesselungen das war nicht ironisch gemeint, da habe ich ja noch gar keinen Gedanken dran verschwendet.

menschlein schrieb:1. motiv "stalking": täter handelt aus obsession für Frauke selbst
2. motiv "sex". täter handelt weil Frauke eine frau ist
3. motiv "rache", täter handelt um Frauke oder jemand aus Fraukes umfeld zu schaden

Ja, gut zusammengefasst. Ich selbst halte die 1. Theorie für am wahrscheinlichsten, schließe aber generell auch nichts anderes völlig aus.

Ich vermute, dass der Täter Frauke kannte und ja, irgendwie auf sie fixiert war. Es könnte ein Ex gewesen sein, ein Internet-Bekannter oder auch jemand aus ihrem privaten oder beruflichen Umfeld. Es könnte dabei auch jemand sein, der sich eher am Rande ihres Freundes-/Bekanntenkreises bewegte und von ihr gar nicht so beachtet wurde. Das Motiv wäre anfangs gewesen, Frauke für sich zu gewinnen (oder zurückzugewinnen). Dies hat der Täter am ersten Abend vielleicht noch auf freiwilliger Basis versucht, ist dann aber dazu übergegangen, Frauke solange festzuhalten, bis sie "endlich ihre Gefühle für ihn entdeckt" .
Die Anrufe dienten dazu sowohl Frauke als auch Polizei und Umfeld zu beruhigen und die Ermittlungen zu verzögern. Im letzten Gespräch hat Frauke dann vielleicht etwas gesagt, was zur Eskalation des ganzen und somit zum Mord führte. z.B. als sie auf die Frage, ob sie festgehalten wird, sagte: "Ja! .. Nein, nein." Im gleichen Gespräch sagte sie auch noch: "Du weißt doch, dass ich wegen nem Typen nicht eine Woche wegbleiben würde."
Vielleicht wurde dem Täter dadurch klar, dass sein Plan nicht aufgehen würde und er zwangsläufig in Schwierigkeiten geraten wird, falls er Frauke gehen lassen würde. Außerdem kann er sich auch verletzt/verraten gefühlt haben durch ihre Worte.
Da der Mord anfangs nicht vorgesehen war, hat der Täter sich auch keine Gedanken dazu gemacht. Als es dann passiert war, wollte er die Leiche einfach nur möglichst schnell loswerden. Daher hat er sie zwar recht versteckt abgelegt, aber eben nicht vergraben oder ähnliches. Er wollte nur schnell fertig werden mit dem Ganzen, die Tat möglichst schnell abschließen und "vergessen".

Fragen wären in dem Fall: wie/wo/warum hat er Frauke ausgerechnet an dem Tag getroffen? Wusste er wo sie war (woher?), oder war es eine zufällige Begegnung (weil er vielleicht in der Nähe wohnt oder dort zu tun hatte)?

@Sven1213
(du stellst furchtbar gute fragen)
die einfachste antwort wäre,
sie kennt weder täter noch örtlichkeit,
aber das paßt dann nicht so recht zum "persönlichen motiv" ??

ich denke aber eher an ein druckmittel
z.b. ein messer am hals ;-(
und dann denk ich,
daß man als entführungsopfer die hoffnung hat da heil raus zu kommen,
und nicht sein eigenes todesurteil zu sprechen ?

dass Fraukes hoffnung wohl nicht unbegründet war,
hatten wir vorher selbst vermutet als wir den mord als nicht (langfristig) geplant ansahen


aber diese hoffnung in den täter würde ich nicht unbedingt "vertrauen" nennen

@menschlein
Die Örtlichkeit wird sie gekannt haben, da fast alle Anrufe aus Paderborn kamen. Mit deiner "Messer am Hals Theorie" bin ich skeptisch. Sie konnte ja sogar den Anruf von dem Bruder entgegen nehmen.
Ich bin jetzt überfragt, nur welcher Täter/Entführer/Mörder erlaubt sogar Gespräche anzunehmen. Hinter der Nummer des Bruders hätten sich ja auch Polizisten einklinken können.
Glaube in ganz Deutschland gab es keinen Fall, wo eine vermißte Person, die öffentlich gesucht wurde per Telefon Anrufe an Mitbewohner tätigen konnte (Ausgenommen Erpressungsdelikte), oder sogar Gespräche entgegen nehmen und dass in der Stadt von der sie verschwandt.

@atencion
(sehr guter beitrag)

zitat
"Frauke solange festzuhalten, bis sie endlich ihre Gefühle für ihn entdeckt"

vielleicht ja für sie! nicht für ihn !?
eine täterin ??

dann macht der satz
"du weißt wegen einem anderen typen bleibe ich keine woche weg"
noch ganz anders sinn

@menschlein
Bin tief beeindruckt. Der Gedanke mit einer Frau als Täterin habe aber glaube ich schon mal 50 Seiten vorher mal ins Leben gerufen-gab nur wenig Resonanz drauf.
Deine Argumentation mit dem Satz"Du weißt wegen einem anderen Typen bleibe ich keine Woche weg" war ein Indiz für mich.