Mord an Frauke Liebs

aberdeen schrieb:Letztlich hörte ich von einem anderen Fall; es ging um eine 17jährige, die ihren späteren Mörder in einer Kneipe kennen lernte. Und da sie gerade Stress mit Eltern und Freund hatte, kam sie zunächst bei ihm unter. Erst ein paar Tage später ereignete sich der Mord. Will sagen: es ist wohl bei FL sicher, dass der Täter sie gezwungen hat, anzurufen?

Untersucht man den Fall zur Gänze, würde ich sagen: Ja, relativ siocher. Sie hatte eine gute beziehung zu ihrer Familie. Zumindest ein "Fragt bitte nicht, ich brauch mal ne Auszeit" o.ä. hätte sie ihrer Mutter, ihrer Schwester, auch Chris wohl "gegönnt". natürlich ist ein zunächst freiwilliges Mitgehen nicht auszuschließen. Kommt mir aber relativ unwahrscheinlich vor. Vielleicht war die erste SMS noch freiwillig... glaubaber selbst das nicht. (SMS sollte Anlaufen der Vermisstenfahndung verzögern m.E.)

@hallo-ho
Das ist aus meiner Sicht zunächst ja auch eine plausible Überlegung, die aber auch wieder Fragen aufwirkt.

@pfiffi

pfiffi schrieb:Lüge, um die Tat zu verdecken.

Dir entgeht wieder mal nichts.

pfiffi schrieb: natürlich ist ein zunächst freiwilliges Mitgehen nicht auszuschließen. Kommt mir aber relativ unwahrscheinlich vor.

Warum? Wie war Frauke Liebs denn so? Abenteuerlustig? Zurückhaltend? Offen?

aberdeen schrieb:Warum? Wie war Frauke Liebs denn so? Abenteuerlustig? Zurückhaltend? Offen?

was ich herauslese:

einerseits offen, recht großer bekanntenkreis, hat auch viel im Netz gechattet
andererseits pflichtbewusst, würde nicht mal so einfach bei ihrer Ausbildung (krankenschwester) unentschuldigt fehlen

@pfiffi
@aberdeen
Ich denk, sie war eine normale junge Frau aus einem bildungsnahen Haushalt: einerseits offen, "handyfixiert" (so wie die heutigen jungen Leute angewachsene Smartphones zu haben scheinen), kommunikativ, anderseits wusste sie, was sie wollte und dass sie dafür etwas tun muss (Abi, Ausbildung, Ruf, verlässliche Schülerin zu sein)

@hallo-ho Danke für die Präzisierung. Dazu kommt, nach allem, was wir wissen: kein krach in der Ausbildung, kein sonstiger Anlaß, sich mal ne Auszeit zu nehmen.

@hallo-ho
@pfiffi
Sehr empathisch?

@pfiffi
Und eben nicht mehr im Teeniealter, wo alles und alle doof sind ;)

@aberdeen
Würd ich von einer Schwesternschülerin erwarten, aber das ist kein Beweis, dass sie es war.

@hallo-ho
Okay, würde ich auch von jemanden erwarten, der einen helfenden Beruf ergreift. Wie ist denn Chris so? Softie?

@aberdeen klar, dass ihre familie sie jetzt etwas idealisiert. Aber sie scheint wirklich so eine Art everybodys darling gewesen zu sein, hatte keine (bekannten) feinde, war nicht "komisch", "verquer" oder so, war integriert.

Chris kommt - bitte, das ist mein Eindruck - tatsächlich ein bißchen Soft rüber... Jedenfalls (Vorfahren waren Griechen, "emigrantenhintergrund", er selber lehramtstsudent) kein Machogehabe o.ä. nach allem, was ich urteilen kann...

Ihre Mutter sagt irgendwo einmal: sehr offen, konnte auf leute zugehen, vielleicht ZU offen, zu vertrauensselig? So deutet es Frau Liebs an...

@aberdeen

Glaube auch das Chris ein sehr netter Mensch ist und das er in den letzten Jahren nen ganz schoenen Streifen mitgemacht hat. Bezogen auf verdaechtigungen seiner Person gegenueber. Trotzdem ist er seinen Weg gegangen.

@pfiffi
@hallo-ho

Stelle mir Frauke auch so vor. Eine junge, sypathische Frau, die mit beiden Beinen voll im Leben stand.

Empathische Frauen haben unter gewissen Umständen ein erhöhtes Vktimisierungsrisiko,,,deswegen die Fragerei, aber das habt ihr euch wahrscheinlich schon gedacht ....

@aberdeen
Ja, es gab schon Hypothesen, dass sich jemand hilfsbedürftig gestellt hat (von Herzinfarktsimulation bis zu "Mir gehts scheiße, ich brauch jemandem zum Reden")

@hallo-ho
Auch denkbar; das mit der Empathie bezieht sich aber eher darauf, auf manipulative Menschen reinzufallen ...

aberdeen schrieb:Auch denkbar; das mit der Empathie bezieht sich aber eher darauf, auf manipulative Menschen reinzufallen ...

Was sich ja gar nicht ausschließt, auch in @hallo-ho s Szenario fiele sie ja auf einen manipulativen menschen herein...was Dir natürlich klar ist. Du willst eher auf einen Täter hinaus, den sie vorher schon gekannt hat? Alles ist natürlich möglich. Andererseits muss er auch ein hohes "Droh"-Potenzial gehabt haben (Körperkräfte,Bewaffnung), weil ihm ansonsten das mit den Anrufen nicht gelungen wäre. Auch da schließt sich natürlich nichts aus.

Mir scheint es auch sicher, dass Chris nicht Komplize oder Täter Ist.

Noch mal zu den Gesprächsprotokollen: Wer hat die wann angefertigt? Hat Chris direkt alles aufgeschrieben was er sich gemerkt hat, oder sind die Tage später in den Verhören in der Extremsituation entstanden.
Chris hat ja die Hölle durchgemacht und wurde zudem bestimmt im Kreise der Verdächtigen gehandelt.
Vielleicht hat er dadurch etwas vergessen zuerwähnen.
Wie auch immer. Die Chance das Chris auf einmal ein entscheidendes Detail einfällt, dass ihm damals so unwichtig schien , dass er es nicht erwähnt hat, sind gleich null.

@MrSnorre
Ich denk, wenn nicht schon beim ersten Anruf, dürfte er spätestens nach dem zweiten zeitnah Notizen gemacht haben. Ist aber nur eine Annahme von mir.

@pfiffi
Ich will eher auf einen Täter hinaus, der sehr, sehr gefährlich war/ist und FL nicht unbedingt gekannt haben muss, sie aber auch nicht zufällig ausgewählt hat. Immer vorausgesetzt, das angenommene Szenario mit den erzwungenen Anrufen stimmt.

Wenn ich mit einem Kunden telefoniere, mache ich mir auch meine Notizen.
Aber ich schreibe nicht auf was ich für Hintergrundgeräusche gehört habe. Auch irgendwelche im Nebensatz erwähnten Belanglosigkeiten nicht. Und vielleicht hat ja auch etwas vergessen, was aber gesagt oder gehört werden konnte.