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Mordfall Martina M. (10) - Aktenzeichen XY Spezial vom 04.11 2020 Cold Cases

1.012 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Cold Case, 1986 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Martina M. (10) - Aktenzeichen XY Spezial vom 04.11 2020 Cold Cases

13.12.2020 um 23:30
Ja, das haben wir uns auch gedacht.


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Mordfall Martina M. (10) - Aktenzeichen XY Spezial vom 04.11 2020 Cold Cases

13.12.2020 um 23:44
Zitat von ReginaD.ReginaD. schrieb:"...meine Mutter beschrieb sie als sehr anhänglich und sie schien immer froh erzählen zu können."
Als jüngstes "Nesthäkchen" in einer Familie mit voll ausgelasteten Eltern und 10(!) (zum Teil erheblich) älteren Geschwistern wird sie froh gewesen sein, andere Menschen außerhalb der Verwandschaft zu treffen, die ihr zugehört haben. Und wenn diese ihr auch noch das Gefühl gegeben haben daß sie ernst genommen wird, kommt eine "Anhänglichkeit" zu diesen Personen irgendwann automatisch dazu. Mal schneller - mal dauert es länger. Daß sie dann auf einen Mann traf, der in tödlicher Weise ihr kindliches Vertrauen mißbraucht hat, ist die tragische Dramatik in diesem schlimmen Fall.


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Mordfall Martina M. (10) - Aktenzeichen XY Spezial vom 04.11 2020 Cold Cases

15.12.2020 um 13:54
Ventil schrieb:
ich fand die Darstellung dieses Falles in XY so auffällig...dieses ganz in weiss gekleidete Mädchen, welches wortlos das heimische Grundstück verlässt...


meint ihr, das hat etwas zu bedeuten, es sollte etwas damit gesagt werden?

oder nur künstlerische Freiheit und Zufall?


ich grübele...
Ich habe auch viel darüber gegrübelt, und bin zum dem Schluss gekommen, dass es etwas aussagen soll. Also dass es sich wirklich so zugetragen hat, dass sie wortlos gegangen ist und ihrem Bruder mit keiner Silbe gesagt hat wohin sie ging > aus bestimmten Grund.

Es erscheint mir, dass sie mit jemanden verabredet war, der ihr vielleicht etwas versprochen hat, und sie gewarnt hat, ja niemanden von der Verabredung zu erzählen. Vielleicht dachte sie auch, dass ihr Bruder sie nicht weglässt, wenn sie sagt, was sie vorhat.

Was mich auch zum Überlegen anregt ist, ob der Täter ortsansässig war. Er unterhält sich ohne weiters am helllichten Tag mit dem Mädchen an einem öffentlich Platz, jeder kann das mitbekommen und ihn mit dem Mädchen sehen.

Er muss sich doch denken können, dass er leicht erkannt werden kann. Das war sehr leichtsinnig vom Täter. (wenn der Fahrer von dem grünen Auto der Täter ist natürlich....) Die 2 Zeuginnen hätten ihn und sein Auto leicht(er) wiedererkennen können. Er wiegte sich scheinbar in Sicherheit. Dies spricht eher für einen Täter ohne Ortsbezug, aber dann wieder dieser Ablageort der Leiche. Der wieder für einen Ortsbezug aussieht.

Noch ein Wort zum verdächtigen Hausmeister. Ich denke, dass die 2 Zeuginnen befragt wurden, ob der von ihnen gesehene Mann der Hausmeister ist. Weiß jemand etwas darüber?


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15.12.2020 um 14:03
Zitat von Jade_greenJade_green schrieb:Er muss sich doch denken können, dass er leicht erkannt werden kann. Das war sehr leichtsinnig vom Täter. (wenn der Fahrer von dem grünen Auto der Täter ist natürlich....) Die 2 Zeuginnen hätten ihn und sein Auto leicht(er) wiedererkennen können. Er wiegte sich scheinbar in Sicherheit. Dies spricht eher für einen Täter ohne Ortsbezug, aber dann wieder dieser Ablageort der Leiche. Der wieder für einen Ortsbezug aussieht.
Also ich kenne den Ort. Es ist nicht so das jeder jeden kennt, aber es wäre schon sehr unwahrscheinlich, dass er aus Neukirchen-Vluyn kommt. Dann wäre er mit Sicherheit wieder erkannt worden. Neukirchen-Vluyn ist aber sehr zentral. Größere Städte, wie Krefeld, Moers, Duisburg sind schnell zu erreichen. Er kann sich also durchaus ein bisschen im Ort ausgekannt haben.


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15.12.2020 um 14:42
Vielleicht kannte er die Stelle auch durch seinen Beruf? Postbote, Müllabfuhr, Landwirtschaft. In Neukirchen-Vluyn gibt es einige "Bauernhofwege". Es ist nicht die Regel dort mit seinem PKW lang zu fahren. Damit will ich sagen: auf gut Glück, findet man so eine Stelle nicht. Deswegen gehe ich davon aus, dass er den "Ablageort" (sorry) kannte. Natürlich sind solche Wege aber auch zum Spazieren gehen beliebt.


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15.12.2020 um 14:50
Zitat von Frau_HFrau_H schrieb:Vielleicht kannte er die Stelle auch durch seinen Beruf? Postbote, Müllabfuhr, Landwirtschaft. In Neukirchen-Vluyn gibt es einige "Bauernhofwege". Es ist nicht die Regel dort mit seinem PKW lang zu fahren. Damit will ich sagen: auf gut Glück, findet man so eine Stelle nicht. Deswegen gehe ich davon aus, dass er den "Ablageort" (sorry) kannte. Natürlich sind solche Wege aber auch zum Spazieren gehen beliebt.
Exakt. Das sind Wege/Straßen, die man eigentlich nur nutzt, wenn man dort wohnt. Gilt sowohl für den Fundort von Nicole als auch für den von Martina.


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Mordfall Martina M. (10) - Aktenzeichen XY Spezial vom 04.11 2020 Cold Cases

15.12.2020 um 14:59
Zitat von Domino420Domino420 schrieb:Exakt. Das sind Wege/Straßen, die man eigentlich nur nutzt, wenn man dort wohnt. Gilt sowohl für den Fundort von Nicole als auch für den von Martina
Gut, ich gehe davon aus das der Hausmeister aus Neukirchen-Vluyn kam?! Wenn man dort wohnt, kennt man die Wege.... ;-) bzw weiß wo man sie findet. Ich dachte auch die Fälle hängen zusammen. Aber da vertraue ich der Polizei, dass das eingehend überprüft wurde.


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15.12.2020 um 15:03
Zitat von Frau_HFrau_H schrieb:Gut, ich gehe davon aus das der Hausmeister aus Neukirchen-Vluyn kam?! Wenn man dort wohnt, kennt man die Wege.... ;-) bzw weiß wo man sie findet. Ich dachte auch die Fälle hängen zusammen. Aber da vertraue ich der Polizei, dass das eingehend überprüft wurde.
In Melodys Posting auf Seite 4 dieses Beitrags heißt es:
Zitat von Memory777Memory777 schrieb am 17.01.2011:Wilfried L. selber stammte aber nicht aus Neukirchen. Er kam aus Moers, einer nur wenige Kilometer entfernten `Nachbarstadt`, dort wo auch die Musikschule war. Er kannte sich aber in Neukirchen bestens aus, wie auch die Neukirchen-Vluyner sich in Moers auskennen.



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15.12.2020 um 15:08
@Domino420
Danke!! Der 2te Täter kommt definitiv aus der näheren Umgebung. Wenn er zum Beispiel aus Kapellen kommt, ist das von der Stelle vielleicht 3 Km entfernt. Aber das er aus einer völlig anderen Ecke kommt, glaube ich definitiv nicht.


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15.12.2020 um 15:13
@Frau_H
Sehe ich genauso. Wenn man heute da lang fährt, also die Krefelder Str. von Kapellen Richtung Neukirchen, würde man ja nichtmal sehen, dass da überhaupt eine Straße ist die links reinführt. Die Kiesbaggerei stand allerdings noch nicht immer da.
Wobei ich nichtmal davon ausgeh, dass es überhaupt einen zweiten Täter gibt. ;-) Vielleicht wird das Rätsel ja irgendwann nochmal gelöst.


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15.12.2020 um 15:24
Komisch, leider finde ich den Beitrag gerade auf die schnelle nicht, aber ich schaue später noch einmal nach. Ich habe in Erinnerung, das der Hausmeister 28 Jahre alt war und aus Essen kommt.


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Mordfall Martina M. (10) - Aktenzeichen XY Spezial vom 04.11 2020 Cold Cases

15.12.2020 um 15:52
Als im Dezember 1989 ein elfjähriges Mädchen an derselben Stelle wie Martina tot aufgefunden wird, geht die Polizei zunächst davon aus, dass der Täter ein zweites Mal zugeschlagen habe. Ein 28-jähriger Mann aus Essen gesteht schließlich, das Mädchen Nicole sexuell missbraucht und erwürgt zu haben und sitzt seitdem in Haft. Die Tat an Martina hat er jedoch nicht gestanden. Es gäbe auch keine Beweise und Spuren, die ihn mit dieser Tat in Verbindung bringen würde.

Quelle:
https://www.extra-tipp-am-sonntag.de/niederrhein/neukirchen-vluyn/der-fall-martina-moeller_aid-54471875 (Archiv-Version vom 25.12.2021)


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Mordfall Martina M. (10) - Aktenzeichen XY Spezial vom 04.11 2020 Cold Cases

15.12.2020 um 16:13
In dem Artikel steht also auch kein Grund, warum er nicht mit der Tat in Verbindung gebracht werden kann. Bei der Konstellation, zwei nahezu identische Delikte mit ähnlichem Auffindeort in einer 30.000 Einwohnerstadt, würde ich da doch nur "Hat zu der Zeit im Knast gesessen" oder "Hat im Krankenhaus gelegen" als Alibi gelten lassen...


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Mordfall Martina M. (10) - Aktenzeichen XY Spezial vom 04.11 2020 Cold Cases

15.12.2020 um 18:53
Na ja...
Zitat von Domino420Domino420 schrieb:"Hat im Krankenhaus gelegen"
...wenn es sich nicht um die "geschlossene Abteilung" eines "Krankenhauses" handelt, kann da schon -und auch für länger- z.B. unbeaufsichtigt und ohne Zeugen spazieren gegangen werden...

Interessant aber immer noch die Berichte der -mittlerweile abgemeldeten- Zeitzeugin "Memory777" hier, die aus Neukirchen-Vluyn stammt, zum Zeitpunkt des Verfassens ihrer z.T. sehr bewegenden Zeilen noch dort lebte und insbesondere auf die Person des "Hausmeisters" Wilfried L. deutlich eingegangen ist.

Am 14.01.2011 um 02:38 h:

"Ich kannte Martina Möller und Nicole Hövelmanns sehr gut! Martina ging in meine Parallelklasse, und mit Nicky war ich fast täglich in einem Jugendzentrum in Neukirchen zusammen.
[...]
Als erstes möchte ich hier einige Sachen klarstellen:
1. Martina und Nicole kannten sich nicht, sie waren sich nie begegnet! Sie gingen beide auf unterschiedliche Grundschulen. Als Martina am 20. Mai 1986 ermordet wurde, war Nicole gerade mal 8 Jahre alt.

2. Kannte ich leider Gottes auch Wilfried L. sehr gut, da ich damals Eishockey gespielt habe, und sich die Eishalle direkt auf der gegenüberliegenden Seite der Musikschule befindet. Willy kam des öfteren in die Eishalle, um sich im obigen Restaurant einen Kaffee zu trinken, und die Eisfläche zu beobachten. Uns Mädchen hatte er dauernd aufgelauert, und versucht sich mit uns zu unterhalten. Er bot einigen des öfteren an, sie nach Hause zu fahren, was sie Gott sei Dank immer ablehnten. Willy war uns bestens bekannt, und somit bin nicht nur ich davon überzeugt, dass er auch Martina getötet hat. Dieser verdammte Kerl war einfach hinter den Mädchen her, dafür war er bekannt, und wie sich später rausstellte, hatte er noch mehr Sexualverbrechen begangen, also "nicht nur" die Morde an Martina und Nicole.

3. Sahen sich beide Mädchen NICHT ähnlich, und waren auch NICHT der gleiche Typ! Martina hatte ziemlich kurzes, fast `struppiges`, rotblondes Haar. Nicole dagegen hatte schulterlanges, hellblondes, glattes Haar! Auch ihre Gesichtszüge ähnelten sich nicht. Das einzige, was sie gemeinsam hatten, waren ihre Zutraulichkeit zu fremden Personen, ihr offenes Wesen, und die Tatsache, dass beide aus einer `etwas` größeren Familie stammten. Martina war das jüngste von insgesamt 11 Geschwistern, Nicole hatte noch 3 jüngere Brüder (2 waren Zwillinge). Ich denke, genau aus diesem Grunde waren die Mädchen auch so zutraulich, einfach weil sie Aufmerksamkeit suchten, die sie zuhause nicht ausreichend bekamen (was man den Eltern nicht vorwerfen kann, wenn man an 10 weitere Kinder denken muss, und wie bei Nicole z.B. gerade Zwillinge im Laufalter waren). Da ich ebenfalls einige Geschwister der Mädchen kenne, und nie von einem "wieder aufrollen im Falle von Martina" gehört habe, so wie `kleineeule`, kann ich ihre Behauptung nicht recht glauben. Sollte es wirklich einen Mann geben, der DRINGEND TATVERDÄCHTIG ist, hätte ich bereits davon gehört, denn ich lebe noch in Neukirchen-Vluyn, und dieses Kaff ist recht klein!

4. Wurde Wilfried L. der Mord an Martina zwar nie nachgewiesen, aber die Polizei war sich damals schon SEHR sicher, den Mörder gefasst zu haben, als sie ihn des Mordes an Nicole überführen konnten. Dafür sprachen einfach zu viele Fakten gegen ihn, und lassen einen Zufall ausschließen.
Beispiele:
- beide Mädchen wurden erdrosselt
- beide Mädchen wurden an der A2, nur 50m voneinander entfernt gefunden (es war nur die andere Seite der Autobahn)
- das Phantombild, das damals im Falle von Martina angefertigt wurde, gleicht Wilfried L. bis auf´s Haar. Auch die Zeugenangaben zu Figur und Größe stimmen.
- beide Mädchen wurden mit dem Finger sexuell mißbraucht, jedoch nicht vollständig vergewaltigt. Zudem fand man an keiner Leiche Spermaspuren!
- konnten Wilfried L. später noch weitere 8 Sexualstraftaten EINDEUTIG nachgewiesen werden, die sich im Ablauf sehr ähneln. In 3 Fällen kam es sogar ganz zu einer Vergewaltigung, bei denen er sich als Polizist ausgab!
Die Taten fanden zwischen Mai 1982 - zu Nicoles Ermordung, am 08. Dezember 1989 statt. Danach wurden keine weiteren Fälle, nach diesem Muster, gemeldet!!!! Die Serie brach also mit Wilfrieds Festnahme ab! 
Ein Kripobeamter sagte damals wörtlich: "Ich bin sicher, dass er auch diese Tat (Martina Möller) begangen hat. Wir können es ihm nur noch nicht nachweisen".

Ich kenne mich, wie gesagt, sehr gut mit diesen beiden Fällen aus, weil ich 1. beide Mädchen und ihre Umgebung kannte, 2. in beiden Fällen von der Polizei befragt wurde, und 3. über all die Jahre nie aufgehört habe, an sie zu denken!!! Ich frage mich täglich, wenn wieder irgendwo Kinder verschwinden, ob die beiden Mädels heute verheiratet wären und Kinder hätten. Ich frage mich, wie sie heute aussehen würden. Ich mache mir Gedanken, über ihre letzten Lebensminuten, ob sie sehr gelitten haben, und wieviel Angst sie auszustehen hatten. Ich habe Bilder der Leichen gesehen, die mich mein Leben lang begleiten werden. Ihre Körper wurden einfach in ein Gebüsch geschmissen, als wären sie Abfall. Um Martinas Hals war noch ein ca. 2m langes, türkisfarbenes Kunststoffseil geschlungen. Man hatte sie einfach an einem kräftigen Strauch aufgehangen. 

Ich kann mich an damals sehr genau erinnern, weil man einfach mittendrin war. Ich erinnere mich, wie meine Grundschullehrerin die erste Schulstunde ausfallen ließ, und uns von Martinas Verschwinden erzählte. Wir beteten für Martina, und bekamen dann eine Aufklärung im Verhalten Fremden gegenüber. Am Nachmittag setze ich mich mit meiner besten Freundin auf´s Rad, um Martina zu suchen (für Kinder ist alles eben so einfach). Wir fuhren auch tatsächlich nur wenige Meter am Fundort vorbei, da von meiner damaligen Adresse ein Landweg direkt dorthin führt. Nur Felder und Wiesen weit und breit, ideal für Kinder um Rad oder Rollschuh zu fahren. Ich darf gar nicht daran denken, was geschehen wäre, wenn wir damals von unseren Rädern abgestiegen, und ins Gebüsch geguckt hätten....

[...]

Martinas etwas älterer Bruder Dirk, dem sie sehr nahe stand, konnte den Verlust nie überwinden, und war nach ihrem Tod eher zurückhaltend und in sich gekehrt. Er soll sich vor ein paar Jahren den goldenen Schuss gesetzt haben, was ich aber nicht zu 100% weiß.

Nicoles Grab befindet sich nicht mehr auf dem Friedhof, auf dem sie damals begraben wurde. Ich besuchte beide Mädchen jedes Jahr an ihrem Todestag, und vor ein paar Jahren war die Stelle von Nicoles Grab leer. Soweit ich weiß, ist die Ehe ihrer Eltern damals zerbrochen, und die Mutter zog später mit ihrem neuen Lebensgefährten nach Köln. Ich denke, sie nahm ihre Tochter mit sich.

Im Januar 1991 wurde Wilfried L. wegen Mordes, und der 8 Sexualstraftaten zu einer lebenslangen Haft, mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Die Sicherungsverwahrung könnte mit den neuen, KRANKEN Gesetzen nun kippen, und er könnte frei kommen, wenn er es nicht schon ist. Vor 4 Jahren ging das Gerücht um, dass Nicoles Mutter einer Bekannten erzählt haben soll, sie hätte einen Anruf von der Polizei bekommen, die ihr dann gesagt haben, dass der Mörder ihrer Tochter frei kommt. Ich weiß nicht, ob da was dran ist, aber vielleicht ist Nicoles Grab auch deswegen verlegt worden, damit sich dieser Bastard von Hausmeister nicht auch noch im Nachhinein an ihrem Grab ergötzt! Der Zeitpunkt der Grabverlegung passt zumindest."



Am 15.01.2011 um 01:10 h:


[...]

"Ich habe noch einige Details zum Fall Nicole, die dich vielleicht interessieren.

Das du anfangs dachtest, Nicoles Leiche wäre im Klingerhuf gefunden worden, war NICHT GANZ verkehrt. Man fand damals ihr Fahrrad im Klingerhuf, samt ihrem Gesangsbuch "Lieder zur Weihnachtszeit". Sie hatte nur wenige Stunden vorher, in der Musikschule, noch auf der Orgel Lieder daraus geübt. Ihre Leiche fand man allerdings am Weihmannsweg, der sich an der A2 befindet, und nur durch Sträucher von der Fahrbahn getrennt ist. Man erreicht diesen Weg, wenn man von der Krefelder Str. (da wo Martinas Elternhaus war!) Richtung Kapellen fährt. Vom Klingerhuf, bis zum Leichenfundort fährt man mit dem Auto nur wenige Minuten!

Der Hausmeister Wilfried L. konnte ziemlich schnell dingfest gemacht werden, da er 1. als letzter mit Nicole zusammen gesehen wurde, 2. daraufhin von der Polizei vernommen wurde, und sich schnell in Widersprüche verstrickt hat, und 3. sein Alibi schnell in sich zusammenbrach.

Er hatte Nicoles Reifen zerstochen, woraufhin sie zu ihm Kontakt aufnahm. Er ging mit Nicole nach draußen, um sich das Rad anzusehen. Dabei wurde er von einer Mutter, die ihr Kind abholen wollte, beobachtet. Danach ging er mit Nicole in die Musikschule, und lockte sie in den Künstler-Vorbereitungsraum, der eigentlich immer abgeschlossen war. Dort zwang er Nicole sich auszuziehen, und auf die dort vorhandene Liege zu legen. Fasern vom Bezugsstoff dieser Liege wurden später an Nicoles nackter Leiche gefunden! Man hatte ihre Leiche, noch am Fundort, komplett mit Infofolie abgeklebt, die DNA-Technologie war damals noch nicht soweit! Er zog Nicole, bis auf ihre Strumpfhose, wieder komplett an. Mit der Leiche von Nicole auf dem Arm, verließ Wilfried L. nun die Musikschule (Schüler, Lehrer, und Nicoles Vater hätten ihm jederzeit begegnen können!) Er fuhr von der Eishalle aus, Richtung Kapellen, und von dort nach Neukirchen zum Weihmannsweg. In der Winterzeit ist es gegen 17 Uhr bereits dunkel, und auf dieser Strecke kommen einem kaum andere Wagen entgegen. Er entledigte sich der Leiche, und fuhr nur etwa 3 Minuten weiter zum Klingerhuf, wo er das Fahrrad und die Strumpfhose verschwinden ließ. Danach machte er sich wieder auf den Weg, in die Musikschule. Dumm nur, dass Nicoles besorgte Mutter bereits mehrfach in der Schule angerufen hatte, um nach Nicole zu fragen. Der Hausmeister, der eigentlich Telefondienst hatte, nahm am anderen Ende aber nicht ab, und so machte sie sich persönlich mit dem Fahrrad auf den Weg, um Nicole entgegen zu fahren. Auch andere Anrufe wurden nicht beantwortet, und somit war die Hausmeisterloge für ganze 60 Minuten OHNE Hausmeister. Kaum wieder in der Musikschule angekommen, traf dort schon Nicoles Mutter ein, mit der er IN SEINEM WAGEN nach Nicole suchte. Sie sagte später aus, wie noch weitere andere Zeugen, dass der Wagen völlig verdreckt gewesen sei. Als die Polizei einen Tag später herausfand, dass der Hausmeister mit Nicole gesehen wurde, wollten sie auch sein Auto sehen, das "auffällig sauber war, für diese Jahreszeit". Es war frisch gereinigt worden, und man wollte wissen, WO er den Wagen gereinigt hatte. Nicoles Haarreif war nicht bei der Leiche gefunden worden, und die Polizei erhoffte sich, diesen Gegenstand zu finden, was sie dann auch taten. Den Haarreif fand die Polizei in einem Müllcontainer genau an der Tankstelle, an der Wilfried L. sein Auto gereinigt hatte!!! Bei der Vernehmung hatte Wilfried noch behauptet, Nicole hätte ihm den Haarreif geschenkt, was die Kripobeamten natürlich nicht glaubten, und ihre Verhörtaktik verschärften. Nach einiger Zeit knickte er ein, und gestand!

Eine weitere Frage, die du im Thread gestellt hast, kann ich ebenfalls beantworten:
Nein, Nicole war NICHT gefesselt! Sie wurde auch nicht, wie Martina aufgehängt, dafür blieb auch keine Zeit. Als Martina getötet wurde, war es schon nach 19 Uhr, und es war Pfingstdienstag, offizieller Ferientag! Wilfried L. musste also nicht arbeiten, und konnte seine Tat planen! Bei Nicole musste alles schnell gehen, da er im Dienst war. Ich denke auch, dass Nicole eher spontan ´ausgesucht´ wurde.

Die Mordkommission hat den Fall Martina aber trotzdem weiter verfolgt, schon allein wegen dem dringenden Tatverdacht gegen Wilfried L. Noch 1998 gab sie bekannt, dass sie weiterhin an dem Fall arbeite. Ein Fahnder: "Es gibt konkrete Spuren, denen wir zur Zeit noch nachgehen". Leider konnte man den Wagen, den Wilfried L. VOR Nicoles Ermordung fuhr, nicht mehr auffinden. Man hätte ihn mit den Zeugenaussagen, aus Martinas Fall, vergleichen können und vielleicht dort einen Knopf von Martinas Bluse finden können, der verschwunden war. Aber nach drei Jahren, die zwischen beiden Morden liegen, wird es wohl keine Spuren mehr geben. Um die zu beseitigen, dafür war einfach genug Zeit. Wer weiß, ob Nicoles Fall so schnell aufgeklärt worden wäre, hätte Wilfried L. nur mehr Zeit gehabt, diese Tat zu planen!

Weiterhin kann ich dir versichern, dass die Polizei damals eine Großfahnung nach beiden Mädchen in die Wege geleitet hat, und nicht nur "mit 2 Autos" die Gegend abfuhren. Sie suchten damals genauso akribisch nach Martina und Nicole, wie sie es heutzutage tun! Nur heute sind eben die Medien mehr dran beteiligt, und es wird schneller alles öffentlich gemacht. Damals gab es nur ein paar TV-Sender und XY Ungelöst! Damals hingen in der ganzen Umgebung Flugblätter mit einer Vermisstenanzeige der Mädchen.

[...]

Gruß Memory 777"


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Mordfall Martina M. (10) - Aktenzeichen XY Spezial vom 04.11 2020 Cold Cases

17.12.2020 um 21:47
Bei Seilen mit auffallenden Knoten war ich gedanklich bei der Marine.

Nur so als Äußerung am Rande.

Gab es Männer die bei der Marine waren und ins Visier der Polizei kamen?


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Mordfall Martina M. (10) - Aktenzeichen XY Spezial vom 04.11 2020 Cold Cases

18.12.2020 um 02:26
Zitat von MissLeniMissLeni schrieb:Nur so als Äußerung am Rande.
Das Problem mit besonderen Knoten ist, dass es recht viele Menschen in Deutschland gibt, welche diese kennen sollten.

Nicht nur bei der Marine muss man lernen solche Knoten zu binden, auch jeder Freizeitschiffer und -segler, der einen Bootsführerschein machen will, wird in Knotenkunde geprüft. Und vor allem: bei der freiwillgen (und der berufsmässigen sowieso) Feuerwehr gehört eine solche Prüfung ebenfalls zum Grundlehrgang. Dazu kommen noch all diejenigen, die beruflich mal etwas festbinden müssen.

Man wird vermutlich an jedem beliebigen Ort in Deutschland Dutzende Menschen finden, die mal solche Knoten zu binden gelernt haben. Allein darauf gestützt wird man also keinen Täter finden.


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Mordfall Martina M. (10) - Aktenzeichen XY Spezial vom 04.11 2020 Cold Cases

18.12.2020 um 06:19
@Rick_Blaine
So gesehen hast du natürlich Recht.

Es war einfach ein Gedanke, der hätte gut passen können. Also einfach als Puzzleteil das Person X, kein Alibi hat und ein Motiv und auch solche Knoten kann wegen einem Segelschein.

Egal, hilft uns ja auch nicht weiter. Danke aber für die Ausführungen.


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18.12.2020 um 06:22
Das Ganze kann hilfreich sein, wenn man erst mal einen Tatverdächtigen hat. Stellt sich dann heraus, er müsste solche Kenntnisse haben, z.B. weil er Segler ist, dann ist das ein Indiz. Aber es reicht nicht aus, angesichts der grossen Zahl von Menschen mit diesen Kenntnissen, um den TV zu finden.


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18.12.2020 um 10:36
Ich finde diese Auffindeart (bitte verzeiht mir) äußerst schauderhaft und frage mich, was das zu bedeuten haben soll.


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18.12.2020 um 18:57
@Jade_green

!

ja, das finde ich auch...ist wohl auch einzigartig, gibt keine anderen so gelagerten Fälle?

ist wie beim Fall Tristan Brübach, aber hilft weder da noch hier weiter...

R.I.P. Martina


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