Mordfall Hinterkaifeck

@struppiw1
Das glaube ich auch. Eine Frau in Hosen - auf einem Bauernhof - im erzkatholischen Bayern......undenkbar

Gut, dass mal wieder jemand auf die Menschen auf diesem neu aufgetauchten Foto zu sprechen kommt.
Das für mich interessanteste ist die Frage, ob dieses Foto VOR oder NACH dem Verbrechen aufgenommen wurde.

Ich tendiere inzwischen auch dazu, dass es NACH den Morden war, auch wenn das Lächeln (wenn es eines ist) der mittleren Person nicht recht dazu passt.

Vermutlich war es tatsächlich so, dass es sich dabei um eines von vermutlich mehreren Fotos handelt, die Schaulustige zwischen April und Juni 1922 gemacht haben. Das würde m.E. auch zu dem Album passen, in dem das Foto gefunden wurde und in dem von dem Verbrechen in "Hinterkaifegg 1922" die Rede ist.

Dann wäre der Herr rechts also nicht der alte Gruber und keinem der Opfer kämen wir dadurch "optisch" näher.
Dass es sich bei der Person links um den Bürgermeister handelt, erscheint mir hingegen fast sicher.

Haddock schrieb:Das für mich interessanteste ist die Frage, ob dieses Foto VOR oder NACH dem Verbrechen aufgenommen wurde.

Sieht wie eine Auftragsarbeit der Gemeinde aus, umsonst wurden früher keine Fotografen bestellt und die Arbeiter sind keine Bauern, sondern Schreiner, die da etwas abgebaut haben. Ausserdem hat der alte Lehrer das auf 1922 datiert; ergo ----->Frühsommer 1922

struppiw1 schrieb:währendessen arbeitskittel,die die mittlere person ,trägt.....fast ausschliesslich von "arbeitern"getragen wurde...d.h. von personen die von einer firma etc.kamen ......also nicht unbedingt vom hof stammen

Meine Oma trug bei der Stallarbeit immer einen solchen Kittel mit Hosen den Rock würde man ständig durch die sch... ziehen, Feldarbeit ist was anderes.
Die schuhe passen nicht zu einem Handwerker, warum sollte der Handwerker an dieser Position beim Haus stehen ?

Meine Oma (BJ 1899) hätte Hosen nicht einmal unter Lebensgefahr und/oder Folterandrohung getragen.

struppiw1 schrieb:im weiteren gespräch erfuhr ich das frauen sich handwerklich, solange männer auf dem hof anwesend waren , in keinster art und weise betätigten....und damit meine ich nicht die hofarbeit und feldarbeit.....

Wir wissen aber aus der Freundl Aussage das V. Gabriel fleißig war und auch beim Hof instansetzen "wie ein Mann" gearbeitet hat indem sie schwere Steine trug usw.

@Haddock

ja das ist hier die frage,obwohl ich da anderer meinung bin....wie ich ja schon mal gepostet habe......

man hätte den hof sehr schnell "aufräumen müssen....und dazu gab es keinen anlass........denn nicht zu vergessen ging ja sehr schnell der erbstreit los......wer hätte da vorher investiert....

spontane fotosession halt ich für ausgeschlossen......erzkatholisches bayern und sechsfach mord......da stellt sich keiner zur schau......

@urgestein


das mit auftragsarbeit wäre eine möglichkeit........

aber auf dem foto stand ja eigentlich nur hinterkaifeck 1922 morde oder 6 fach mord......da weiss ich nicht mehr den genauen wortlaut......und sagt nix über das aufnahmedatum aus.......

Dennoch ist das meiner Meinung nach nicht die Hofbesitzerin auf dem Bild

Meine Oma (BJ 1899) hätte Hosen nicht einmal unter Lebensgefahr und/oder Folterandrohung getragen.
]

Deine Oma hat mit einem Rock bis zum Boden den Stall ausgemistet ?

Der Vollständigleit halber:

Johann Freundl am 17.12.1951 (Staatsarchiv Augsburg StAnwA1Js 244/52)

Wenige Jahre vor Kriegsausbruch ließ Gruber sein Haus baulich instandsetzen. Damals war ich als
Handlanger beschäftigt. Die Tochter Viktoria hatte damals mit mir Mörtel und
Steine getragen, genauso wie ein Mann, so dass sie als kräftige und arbeitsame
Frau bezeichnet werden muss.

@Haddock

Ja,von großem Interesse ist die Frage,ob das Bild vor oder nach dem Mord entstanden ist.

Ich gehe davon aus, dass es nach dem Mord entstanden ist und dass wir leider keines der Opfer auf dem Bild sehen.

Der Radfahrer auf dem Bild ist mE Bürgermeister Greger und er war der Nachlassverwalter. Zu seinen Aufgaben gehörte es daher das Erbe für die Erbengemeinschaft zu sichern. Auf dem Bild sehen wir, wie Greger seinem Auftrag nachgekommen ist. Der Mann mit der Schürze ist mE Bernhard Gruber als Vertreter der Erbengemeinschaft,derauf Gregers Veranlassung tätig geworden ist.

Der Bericht im Donaukurier über das Auffinden eines Bildes von Viktoria Gabriel und Andreas Gruber war sehr vorschnell und ohne ausreichende Recherche angefertigt.

Die Röcke gingen bis halb in die Waden

@urgestein


so auch die aussagen der beiden damen :-)))))


@margaretha

ja vic. war bestimmt fleissig wie jede andere bäuerin auch.....dazu gehörte sicherlich auch steine tragen etc.....aber nicht unbedingt reperaturarbeiten auf dem hof...........

@lightsout

die röcke waren ja nicht bodenlang sondern bis wade oder bis zum knöchel......

zu der rückseitigen beschreibung des neuen bildes zitiere ich @ flaucher


"Auf der Rückseite des Fotos wurde „Mord in Hinterkaifeck 1922 – 6-facher Mord“ handschriftlich vermerkt. Das eigentliche Aufnahmedatum ist somit nicht bekannt. Die Jahreszahl bezieht sich lediglich auf die Mordtat. Das heisst, das Bild könnte sowohl vor , als auch nach der Tat entstanden sein. "

Der Vegetation zufolge tippe ich auf Anfang Juni/Ende Mai 1922. Ohne den Mord wäre es wohl keinem eingefallen, den Hof teuer fotografieren zu lassen.

@struppiw1,

danke! Das ist mal ne klare Auskunft.

@all

Man wird sich wohl leider von dem Gedanken verabschieden müssen, dass auf dem Bild der alte Gruber und seine Tochter zu sehen ist – so gern wir sie auch darauf gesehen hätten. Auch ist es sehr gut möglich, dass anstelle einer jungen Frau, ein junger Mann zu sehen ist. Die Aufnahme war qualitativ nicht so gut, dass man nur aus den Gesichtszügen, das Geschlecht hätte ableiten können. Was die alten Damen zum Thema „Frauen und Hosen auf dem Lande“ sagten, ist interessant.

Die Person, die wir mit grösster Wahrscheinlichkeit identifiziert haben, wird der Bürgermeister Greger sein.

Bei dem Mann mit Arbeitsschürze könnte es sich demnach um den Bernhard Gruber handeln und vielleicht finden wir doch noch jemanden, der das bestätigen kann.

@urgestein

ist dir aufgefallen das auf dem hof unter dem linken fenster der sandhaufen verschwunden ist......und der hof doch recht aufgeräumt wirkt......

warum hätten sie dies tun sollen....wenn noch nicht mal klar war wer den hof bekommt.......nur für ein foto???

find ich sehr unwahrscheinlich.....

auch war es durchaus üblich bei gut situierten höfen fotos zu machen.....

wie ich schon schrieb wäre deine idee zur auftragsarbeit der gemeinde doch eine möglichkeit dafür.....

Möglicherweise hat gerade das Mordgeschehen die Fotografen angelockt

möglich ist das natürlich alles.......

aber wenn ich das alles so betrachte ......seh ich dort 3 männer.....ob es sich dort um den b.gruber oder a.gruber und/oder den g.greger handelt bleibt trotzdem ein rätsel......leider...

bleibt nur zu hoffen das vielleicht noch weitere fotos zum abgleich auftauchen......



@flaucher


von vic.hab ich mich schon verabschiedet :-)))

aber warum sollte es nicht der alte gruber sein...wenn das foto vor dem mord gemacht wurde.....