Markus Marker - Cold Case - 40 Jahre lang ungeklärt

quecksilber0 schrieb:Meines Wissens, gibt es zu den Eltern gar keine Informationen.

Vielleicht erfahren wir heute Abend etwas.

quecksilber0 schrieb:Die Frage ist, war der junge versteckt oder konnte man ihn quasi von der Straße aus finden?
Ich finde es sagt immer viel über den Täter und das Tatgeschehen aus. Bzw. kann man die Sitaution besser einschätzen.

dreizehner schrieb:Was mich etwas verwundert, dass man Markus trotz der unzähligen Wälder und anderer Möglichkeiten drum herum laut Medien im Straßengraben fand. Nicht sehr klug gewählter Ort seitens des Täters. Auch die Gefahr endeckt zu werden war sehr hoch. Es ist zwar nur eine Kreisstraße, aber durch die Bundesstraße in der Nähe doch frequentierter als man denkt.

Bandini schrieb:Da kann es abends leicht sein, dass 5-15 Minuten niemand vorbeifährt.

Man darf auch nicht vergessen, dass die Straßen 1984 längst nicht so befahren waren.

Ich vermute, dass der Täter Markus' Leiche ursprünglich in den Wald verbringen wollte, dann aber doch gestört wurde.
Es muss ja offensichtlich einen Zeugen für die hektische Abfahrt geben, sonst wüsste man nichts von dem Kadett.

JamesRockford schrieb:Wie ich weiter oben schrieb, ist die Einrichtung auch für geistig behinderte Kinder/Jugendliche. Wir wissen nicht, ob Markus im Rahmen der Jugendhilfe untergebracht war, oder ob er wegen besserer Beschulung und Förderung im Bereich Behindertenhilfe untergebracht war.

War diese Einrichtung denn auch schon in den 1980ern geistig beeinträchtigten Kindern vorbehalten?

Ziegenpetra schrieb:War diese Einrichtung denn auch schon in den 1980ern geistig beeinträchtigten Kindern vorbehalten?

Hier mal der Wikipedia-Eintrag zum Kalmenhof, dort kann man nahe zu die komplette Geschichte der Einrichtung(en) nachlesen Wikipedia: Kalmenhof

Auch mir ist folgendes aufgefallen: Markus Marker und Tristan Brübach waren zur Tatzeit 13 Jahre alt.
Der Fundort von M.M. und der Fundort von Tristan`s Rucksack liegen nur 11 km auseinander. Über die
Todesursache von Markus konnte ich bisher nichts finden. Weiß da jemand was ?

@Joshua1950
Markus wurde wohl (von hinten?) erstochen. So stand es glaube ich im Artikel der Hessenschau.

de-Ox schrieb:Markus wurde wohl (von hinten?) erstochen. So stand es glaube ich im Artikel der Hessenschau.

Bitte dazu die Quelle verlinken.

@Manatee
https://www.hessenschau.de/panorama/mord-an-kind-bei-idstein-kripo-hofft-nach-40-jahren-auf-neue-hinweise-im-fall-markus-marker-v3,mordfall-wiesbaden-100.html

@de-Ox
Danke dir!

Oha, keine rühmliche Geschichte:

Die Einrichtung wurde 1888 z.B. als "Idiotenanstalt Idstein" geführt.


... In der Zeit des Nationalsozialismus war sie Zwischenanstalt für die NS-Tötungsanstalt Hadamar mit Hunderten von Euthanasie-Morden in der Kinderfachabteilung....

... Getötet wurde meist durch Vergiftung mit Medikamenten oder auch durch gezieltes Verhungernlassen. Opfer waren Kinder und Jugendliche mit geistigen Behinderungen, Epileptiker, Mongoloide, Idioten und Schwachsinnige, aber auch Jugendliche, die aus Sicht der Nationalsozialisten als arbeitsscheu oder asozial galten...

... In den 1950er und 1960er Jahren kam es zu schweren Misshandlungsfällen unter dem Direktor Ernst Ilge, der einen diktatorischen Führungsstil pflegte, und unter dem seit März 1963 tätigen Alfred Göschl. Bekannt wurden neben Vorteilsnahme und sexuellem Missbrauch auch drakonische Strafen, welche unter anderem Taschengeld- oder Essensentzug, Schläge, Stockschläge, Fesseln, Wegsperren und Schlimmeres umfassten...

... Mit dem Reformprozess gingen bauliche Veränderungen einher. 1971 wurden das Knaben- und das Mädchenhaus abgerissen, da diese Gebäude den Ansprüchen nicht mehr genügten. Zwei außerhalb des Hauptgeländes neu errichtete Gebäude In der Ritzbach, die eigentlich als Wohngebäude für Personal vorgesehen waren, wurden provisorisch für die Unterbringung von Heimkindern genutzt. Bis 1992 wurden die Gebäude so benutzt, bis drei Neubauten bezogen werden konnten...

Also wohnte Markus 1984 wohl außerhalb des Hauptgebäudes.

Leider kann man dem Wikipedia Artikel nichts Genaueres aus den 1980er Jahren entnehmen.

Quelle: Wikipedia: Kalmenhof

de-Ox schrieb:Markus wurde wohl (von hinten?) erstochen. So stand es glaube ich im Artikel der Hessenschau.

Danke für den zugehörigen Link. Also mit mehreren Messerstichen erstochen, laut Artikel.
Du fragst, von hinten? Deine Vermutung? Warum?

Quelle:
https://www.hessenschau.de/panorama/mord-an-kind-bei-idstein-kripo-hofft-nach-40-jahren-auf-neue-hinweise-im-fall-markus-marker-v3,mordfall-wiesbaden-100.html

Die Frage ist ob Fundort und Tatort gleich sind.

Manatee schrieb:Du fragst, von hinten? Deine Vermutung? Warum?

Keine Vermutung oder ähnliches sondern einfach falsch in Erinnerung gehabt, deshalb das ganze auch in Klammern und mit ? versehen.

Seit vielen Jahren wohne ich in der Idsteiner Umgebung und weder ich, noch mein Bruder haben je von dem Fall gehört. Zur Tatzeit lebten wir noch im Limburger Raum, allerdings hatten wir immer Bezüge zu Idstein, da mein Opa einen Taxibetrieb dort hatte.
Ich weiß nicht genau, wie die Straßen damals aussahen, wenn es die Umgehungsstraße da noch nicht gab. Ich selbst fahre oft über die Platte (B417?) nach Wiesbaden, das finde ich nicht ungewöhnlich. Es ist also schon ein mehr oder weniger direkter Weg nach Wiesbaden.
Wenn Markus nach Wiesbaden wollte, dürfte er auf der Strecke noch nichts Schlimmes gedacht haben. Deshalb denke ich auch an eine eher spontane Tat.
Ehrenbach ist ein kleines Dorf und die Gegend nicht stark befahren. Persönlich fahre ich auch immer eher über Neuhof. Aber, wie gesagt, ich weiß nicht, wie die Straßen damals aussahen.
Mir ist auch direkt Tristans Fall in den Sinn gekommen. Auch er war damals 13 Jahre alt.
Zum Kalmenhof kann ich zu der damaligen Zeit auch nicht so viel sagen. Ich war 8 Jahre alt, als das passiert ist. Allerdings gab es damals das Schimpfwort "Kalmi", das benutzt wurde. "Du bist doch ein Kalmi", wurde oft gesagt. Ich finde das im Nachhinein echt übel, gerade wenn man an die Zeit des Nationalsozialismus zurück denkt und bedenkt, wie viele Kinder dort getötet wurden.
Ich habe gehört, dass DNA sichergestellt wurde und hoffe ebenfalls sehr, dass dieser Fall geklärt wird und Markus und seine Familie ihre Ruhe finden können.

Gesehen wurde laut FF ein Kadett B oder C, die Farbe wurde widersprüchlich angegeben.

Interessanterweise wurde im Filmfall vermutlich ein B-Modell gezeigt, mit Unschärfe verfremdet. Im Studio dagegen wurde das neuere C-Modell gezeigt.

Leider waren beide Modelle zur Tatzeit absolut allgegenwärtige Massenautos.

sallomaeander schrieb:Gesehen wurde laut FF ein Kadett B oder C, die Farbe wurde widersprüchlich angegeben.

Wobei ich mich frage wenn man sich schon bei der Farbe irrt, ob man sich so sicher beim Fahrzeugmarke und Typ sein konnte. Ein rassant wegfahrender Ford Escort könnte mit einem Kadett verwechselt worden sein bspw.

Für mich erscheint es beinahe unmöglich, dass die Tat in 10 Minuten passiert sein soll. Um 18:15 Uhr hat man ihn noch gesehen, wie er nach Anhaltern gesucht hat und um 18:25 Uhr lag er tot im Straßengraben 5 Kilometer entfernt.

Bayern81 schrieb:Für mich erscheint es beinahe unmöglich, dass die Tat in 10 Minuten passiert sein soll. Um 18:15 Uhr hat man ihn noch gesehen, wie er nach Anhaltern gesucht hat und um 18:25 Uhr lag er tot im Straßengraben 5 Kilometer entfernt.

Vielleicht hat man sich geirrt und es war er gar nicht oder man hat sich in der Uhrzeit vertan.

Schade dass kein Ehrenbacher-Einwohner den Wagen wahrnahm. Denn wenn er auch innerhalb des Dorfes gerast war, hätte dies auffallen können. Dort geht es recht eng zu und es gibt eine scharfe Kurve Richtung Ortsausgang in Richtung Idstein.

Ich vermute eher, dass die Anruferin die Familie kannte, wenn auch vielleicht nicht näher. Sie wusste den Nachnamen, und was noch schwerer wiegt in meinen Augen: sie kannte anscheinend den eigentlichen Wohnort von Markus. Sonst hätte sie auch im Heim anrufen können.

Außerdem wirkte sie angetrunken. Warum betrinke ich mich und rufe spät an? Sie hat Täterwissen preisgegeben. Was hat sie dazu bewogen? Ein schlechtes Gewissen? Das Gesprochene wirkt wie eine Entschuldigung.

Es ist wirklich ein schrecklicher Fall. Hoffentlich tut sich da was.

Was auf mich komplett seltsam wirkt, ist der zeitliche Ablauf! Wie kann das sein?

Ich nehme einen Anhalter mit. Muss einen Tatort anfahren. Die Tat ausführen. Einen Ablageort finden. Wie schnell kann denn so was geschehen? Dieser kurze Abstand zwischen letzter Sichtung und Auffinden der Leiche ist doch bemerkenswert.

Allgoria schrieb:Was auf mich komplett seltsam wirkt, ist der zeitliche Ablauf! Wie kann das sein?

Ich nehme einen Anhalter mit. Muss einen Tatort anfahren. Die Tat ausführen. Einen Ablageort finden. Wie schnell kann denn so was geschehen? Dieser kurze Abstand zwischen letzter Sichtung und Auffinden der Leiche ist doch bemerkenswert.

Ich vermute am Ehesten eine plötzliche Eskalation, wieso auch immer ausgelöst.

Das Opfer würde es in meiner Überlegung schaffen aus dem Auto zu flüchten, wird dann vom Täter überwältigt, fällt nach vorne und dann von hinten erstochen.

Allgoria schrieb:Ich vermute eher, dass die Anruferin die Familie kannte, wenn auch vielleicht nicht näher. Sie wusste den Nachnamen, und was noch schwerer wiegt in meinen Augen: sie kannte anscheinend den eigentlichen Wohnort von Markus. Sonst hätte sie auch im Heim anrufen können.

Im XY-Beitrag wurde spekuliert, dass der Anrufer eventuell ein Mitarbeiter des Jugendheimes gewesen sein könnte und deshalb Täterwissen hatte. Für mich klingt dieser Gedanke aber absolut unlogisch, vermutlich kannte die Familie auch alle Mitarbeiter dort.

@Bayern81
Ja. Das habe ich auch so verstanden. Das macht aber für mich auch wenig Sinn, da stimme ich Dir voll zu. Außerdem gehe ich davon aus, dass auch 1984 die Polizei nicht solches eindeutige Täterwissen weitergegeben hat. Auch nicht an Heimmitarbeiter.

Die Frau sprach doch auch von „schwul sein“, habt ihr das auch gehört? Ein damals noch viel schambesetzteres Thema. Die Tat scheint wohl eindeutig sexuell motiviert zu sein. Was wollte sie damit andeuten? Die Scham darüber, einen schwulen Täter zu kennen?