Wer ermordete Eduard Merkher?

Dieser Name ist höchstwahrscheinlich den aller meisten hier komplett unbekannt und das hat wahrscheinlich seine Gründe.
Anfang der 2000er Jahre gab es bei Ungeklärte Morde einen Fall, wo ein Mann in Essen im Rhein Herne Kanal tot und in eine Reisetasche gezwängt im Rhein Herne Kanal schwamm. Selbst die Identität des Mannes blieb sehr lange unklar, bis einige Monate später eine Ex Freundin von ihm ihn doch noch vermisst meldete. Er war Moldavier und nur anhand eines Muttermals konnte man ihn identifizieren.
In seiner Wohnung fand man mehrere Blutstropfen, weshalb stark davon ausgegangen wurde das er dort umgebracht wurde.
Gegen Ende sagten die Ermittler noch, das sie vermuten daß man hier wahrscheinlich mit "russischen Mafia-Strukturen" zu tun habe und die Aussagebereitschaft dort gegen Null tendiere. In der Tat hieß der Fall damals in der Sendung auch "im Zeichen der Mafia".
Das Verrückte und Unheimliche ist auch das man googeln kann was man will... Eduard Merker, Mord an Eduard Merker, Toter im Rhein Herne Kanal man findet dazu absolut nichts!
Ob man Angst hat sich mit der Mafia abzulegen? Nur warum wurde der Fall dann im Fernsehen gezeigt? Gab es danach eventuell Drohungen? Was meint ihr steckt dahinter?

Der Fall beginnt bei 19:15
https://www.youtube.com/watch?v=bX8_YO8nFrc (Video: Ungeklärte Morde Dem Täter auf der Spur - Die Schöne Juristin)

Ich kenne den Fall aus der Ungeklärte Morde Folge und habe selbst hier schon gesucht ob es einen Thread gibt.

Ich glaube man weiß so gut wie nichts über den Mann, deshalb findet man auch nichts dazu im Internet.
Er soll sehr zurückgezogen gelebt haben und Sozialhilfe empfangen haben, das heißt auch Arbeitskollegen gab es keine.
Ich denke er hat sich mit den falschen Leuten eingelassen, eventuell Mafia oder sonstige Leute aus seiner Heimat die mit ihm eine Rechnung offen hatten.
Und ja, auch ich denke das es in seiner Wohnung zu der Tat gekommen ist.
Ob man diesen Mord wohl jemals klären wird?

Bei diesem Fall läuft alles nach dem Motto: Nichts genaues weiß man nicht. Also die Informationslage ist mehr als dürftig. Wenn es so bleibt würde ich Unterstützung von Kommissar Zufall anfordern...

daughterofdawn schrieb:Er soll sehr zurückgezogen gelebt haben und Sozialhilfe empfangen haben, das heißt auch Arbeitskollegen gab es keine.

Die Frage, die sich hier stellt, wer hatte ein Motiv? Und welches Motiv? Womöglich hatte der Mann wenig Geld, es fällt also schwer, zu vermuten, dass Habgier im Spiel ist. Wobei die Hemmschwelle, jemanden auch wegen wenig Geld zu töten, auch niedrig liegen kann.

Wenn man das Ganze jetzt tatsächlich in Richtung O.K. denkt, dafür fehlen aber einfach Informationen, klar, dann könnte es natürlich sein, dass EM über Wissen verfügte, dass jemand anders in Gefahr bringen könnte und dann wäre seine Tötung insoweit zu erklären (Motiv). Das kann man aber zumindest aus den vorliegenden Informationen aber eben gerade nicht ableiten.

Der Ermittler im o.g. Videobeitrag vermutet, dass EM in Straftaten verwickelt war und in diesem Zusammenhang Fehler begangen hat. Das könnten womöglich Fehler sein, die dazu führen, dass die Bande auffliegt. Oder aber, dass er Beute unterschlagen hat, bevor es zu einer Aufteilung kam.

Das Opfer war in Düsseldorf wohnhaft, die Reisetasche wurde in Dortmund umgearbeitet, Auftraggeber war jedoch nicht das Opfer (Quelle: o.g. Video).

Sicherlich ungewöhnlich ist, dass seine (Ex-)Frau ihn erst nach fünf Monaten als vermisst gemeldet hatte:

erst nach fünf Monaten erstattete seine Ex-Frau eine Vermisstenanzeige.

Quelle: https://rp-online.de/nrw/panorama/nrw-ungeloeste-kriminalfaelle-aus-der-region_aid-19075483

sören42 schrieb:Sicherlich ungewöhnlich ist, dass seine (Ex-)Frau ihn erst nach fünf Monaten als vermisst gemeldet hatte:

Naja die meisten pflegen ohne gemeinsame Kinder ja in der Regel doch keinen Kontakt mehr nach der Trennung? Finde ich jetzt gar nicht so ungewöhnlich dass sie ihn erst so spät als vermisst meldet, anders wäre das ja wenn es für aktuelle Lebensgefährtin oder so gewesen wäre.

Herbstkind schrieb:Naja die meisten pflegen ohne gemeinsame Kinder ja in der Regel doch keinen Kontakt mehr nach der Trennung?

Dass das Opfer keine Kinder hatte, dafür finde ich keinen Beleg.

Herbstkind schrieb:Finde ich jetzt gar nicht so ungewöhnlich dass sie ihn erst so spät als vermisst meldet, anders wäre das ja wenn es für aktuelle Lebensgefährtin oder so gewesen wäre.

Es vermisst ihn fünf Monate lang offenbar niemand, und das findet auch der Ermittler in dem o.g. TV-Beitrag ungewöhnlich. Die Ex-Frau ist die erste, die ihn vermisst? Das ist schon ungewöhnlich, finde ich.

sören42 schrieb:Dass das Opfer keine Kinder hatte, dafür finde ich keinen Beleg.

Es gibt aber auch keinen Beleg dafür dass er welche hatte 😉 die Informationslage ist dünn und ich denke, gäbe es welche - zumindest minderjährige - hätte man das sicher erwähnt.

sören42 schrieb:Es vermisst ihn fünf Monate lang offenbar niemand, und das findet auch der Ermittler in dem o.g. TV-Beitrag ungewöhnlich. Die Ex-Frau ist die erste, die ihn vermisst? Das ist schon ungewöhnlich, finde ich.

Das sind doch aber zwei paar Schuhe. Dass ihn niemand vermisst ist ungewöhnlich, ja. Aber warum ist es so ungewöhnlich dass ihn nicht mal die Ex vermisst? Wie gesagt, unter normalen Umständen besteht in der Regel bei vielen Ex-Paaren nun mal kein Kontakt mehr. Und hier nochmal: leider gibt es wenig Informationsmaterial, dennoch denke ich hätte man gemeinsame Kinder, die einen noch verbinden und wegen dessen man Kontakt pflegt, erwähnt um diese ungewöhnliche Situation zu unterlegen.

Leider sind solche Serienreihen wie Ungeklärte Morde ja schon älter und in einigen Fällen wie ich finde etwas arg reißerisch. In diesem Fall bleibt eben nun mal die Tatsache, dass man viele offene Fragen hat und dazu zählt für auch eine solche Aussage.

Herbstkind schrieb:Es gibt aber auch keinen Beleg dafür dass er welche hatte

Das hatte ja auch niemand behauptet. Aber du hast aus dem Fehlen einer Erwähnung von Kindern daraus geschlossen, dass er keine hatte. Man kann dazu keine Aussage treffen, außer: Es gibt eine Ex-Frau.

Man erfährt tatsächlich sehr wenig in dem Video wie auch in dem Zeitungsartikel in der Rheinischen Post. Noch nicht einmal, in welcher Straße sich die Wohnung überhaupt befand, die Eduard Merkher in Düsseldorf bewohnt hat, wird erwähnt.

Herbstkind schrieb:Dass ihn niemand vermisst ist ungewöhnlich, ja. Aber warum ist es so ungewöhnlich dass ihn nicht mal die Ex vermisst?

Nun ja, dann ist es ja gleich doppelt ungewöhnlich: Zum einen, dass ihn 5 Monate lang niemand vermisst und zum anderen, dass ihn dann doch jemand vermisst, von dem du das nicht erwartet hattest: Die Ex-Frau.

Woran ist das Opfer (Merkher) denn eigentlich gestorben, bzw., wie wurde er getötet?

1986born schrieb:Woran ist das Opfer (Merkher) denn eigentlich gestorben, bzw., wie wurde er getötet?

Aus dem Video im Eröffnungsposting geht ca. bei Minute 23:20 hervor: "Das Opfer ist erschlagen worden, kaltblütig und brutal." Weiter: "Vieles deutet auf einen Profikiller hin."

Tatort ist seine Wohnung in Düsseldorf, genauer: Das Schlafzimmer des Opfers. Darauf deuten entsprechende, dort von den Ermittlern vorgefundene Spuren hin. Ein anderer Wohnungsinhaber konnte sich an laute Geräusche erinnern, wie wenn ein Möbelstück umgefallen war sowie an Blutströpfchen auf der Treppe erinnern.

sören42 schrieb:Nun ja, dann ist es ja gleich doppelt ungewöhnlich: Zum einen, dass ihn 5 Monate lang niemand vermisst und zum anderen, dass ihn dann doch jemand vermisst, von dem du das nicht erwartet hattest: Die Ex-Frau.

Naja man hört öfter von Fällen wo Menschen oft jahrelang tot in der Wohnung liegen und niemand vermisst sie.
Wenn man keinerlei Sozialkontakte hat und eventuell den Kontakt zur Familie abgebrochen kann das so sein.

Vielleicht hat er mit seiner Ex Frau alle paar Monate telefoniert oder sonstwie Kontakt aufgenommen und ihr kam komisch vor nichts mehr von ihm zu hören?

sören42 schrieb:Aus dem Video im Eröffnungsposting geht ca. bei Minute 23:20 hervor: "Das Opfer ist erschlagen worden, kaltblütig und brutal." Weiter: "Vieles deutet auf einen Profikiller hin."

Tatort ist seine Wohnung in Düsseldorf, genauer: Das Schlafzimmer des Opfers. Darauf deuten entsprechende, dort von den Ermittlern vorgefundene Spuren hin. Ein anderer Wohnungsinhaber konnte sich an laute Geräusche erinnern, wie wenn ein Möbelstück umgefallen war sowie an Blutströpfchen auf der Treppe erinnern.

Oha, in der Wohnung ist das passiert… Dann gingen die Täter Risiko. Oder Merkher wurde sehr schnell ohnmächtig geschlagen…

daughterofdawn schrieb:Naja man hört öfter von Fällen wo Menschen oft jahrelang tot in der Wohnung liegen und niemand vermisst sie.
Wenn man keinerlei Sozialkontakte hat und eventuell den Kontakt zur Familie abgebrochen kann das so sein.

Ja, das gibt es. Hier liegen die Dinge aber anders, denn es war ja so, dass Bilder von ihm in der Presse zu sehen waren, wie man aus dem Video in dem Eröffnungsposting entnehmen kann. Es wurde also öffentlich gesucht nach jemandem, auf den die Beschreibung (Kleidung und Aussehen) zutraf. Es gab sogar Gesichtsfotos des Toten, mit denen die Ermittler gesucht haben.

Der Ermittler hat sich jedenfalls gewundert, dass er (so lange) nirgendwo vermisst wurde.

Vielleicht wollte ihn auch keiner vermissen, keine Ahnung.
Es ist viel zu wenig über den Fall bekannt.

Wenn die Polizei mit post-mortem Fotos sucht, das legt jedenfalls das oben verlinkte Video von "Ungeklärte Morde" nahe, dann sehen manche Leute gar nicht so genau hin, weil sie nicht gern einen Toten anschauen möchten.

In dem Beitrag wird ja auch noch ein Lebendfoto, ich nehme an, ein Passfoto des Mordopfers, gezeigt. Ich finde das post-mortem Foto nicht nur gruselig, sondern ich finde es auch schwierig, den Ermordeten darauf zu erkennen.

sallomaeander schrieb:Ich finde das post-mortem Foto nicht nur gruselig, sondern ich finde es auch schwierig, den Ermordeten darauf zu erkennen.

Ich finde, er ist ganz gut darauf zu erkennen, wenn man es mit dem Bild vergleicht, was die Polizei später von der Exfrau erhielt.

sallomaeander schrieb:dann sehen manche Leute gar nicht so genau hin, weil sie nicht gern einen Toten anschauen möchten.

Da bin ich nicht sicher, welchen Effekt das hat. Viele schauen dann doch gerade genauer hin.

Stellt euch mal vor er hat eventuell sogar noch gelebt in der Reisetasche 😯 Was muss das dann für ein qualvoller Tot gewesen sein.

Wenn man den im Eröffnungsthread verlinkten Fernsehbeitrag "Ungeklärte Morde - dem Täter auf der Spur" aufmerksam anschaut, stellt man fest, dass sich der Tatort - eine Dachgeschoss-Wohnung in einem Mehrfamilienhaus - sich offenbar im Düsseldorfer Stadtteil Oberbilk befindet.