Wer hat Maria Ribeiro Marinho-Goncalves ermordet?

Slaterator schrieb:Wurde er nach dem ersten Übergriff überhaupt im Objekt gesehen oder stammen die Informationen ausschließlich vom ersten Opfer ? Darüber wurde -glaube ich- nichts gesagt oder ?

Ich glaube, es wurde gesagt, dass er danach noch von mehreren Zeugen gesehen wurde.

Das Phantombild ist ja eigentlich nicht schlecht. Alleine durch seine Körpergröße fällt er auf.

Ich hatte ja überlegt, ob er eventuell von einem Schiff kommt, welches angelegt hatte, denn die haben doch oft Zweiräder an Bord. Möglicherweise kommt er aus einer ganz anderen Ecke Deutschlands und konnte deswegen nicht zugeordnet werden.

JamesRockford schrieb:Ich hatte ja überlegt, ob er eventuell von einem Schiff kommt, welches angelegt hatte, denn die haben doch oft Zweiräder an Bord. Möglicherweise kommt er aus einer ganz anderen Ecke Deutschlands und konnte deswegen nicht zugeordnet werden.

Ja ist ein guter Gedanke. Das mit den Motorrädern an Bord wußte ich nicht. Ist das so ? Vlt. Kommt der Typ nichteinmal aus der BRD. Da das Opfer mutmaßlich kaum/wenig/kein Deutsch sprach, ist ja nicht sicher, welche Muttersprache der Täter sprach bzw. ob er einen Akzent hatte.

@JamesRockford
ja es ist anzunehmen dass der Täter aus einer anderen Ecke Deutschlands stammt.
Sollte das Phantombild einigermassen zutreffend sein dürfte der Mann ansonsten sofern er im Grossraum Trier leben würde irgendwann mal aufgefallen sein.
Wenn man bedenkt,dass im Umkreis von 100km ausser Luxemburg-Stadt so gut wie keine grösseren Städte existieren sondern allerhöchstens Kreisstädte mit 20-30TSD Einwohnern dann ist völlig unerkannt zu bleiben in unserer Region sehr sehr schwierig.

goldenerReiter schrieb:Wenn man bedenkt,dass im Umkreis von 100km ausser Luxemburg-Stadt so gut wie keine grösseren Städte existieren sondern allerhöchstens Kreisstädte mit 20-30TSD Einwohnern dann ist völlig unerkannt zu bleiben in unserer Region sehr sehr schwierig.

Ich kenne mich da jetzt nicht so aus, aber fährt jemand tatsächlich 100 km für einen Bordellbesuch? Oder fährt er extra so weit, damit er nicht vom Nachbarn, Kollegen oder Chef getroffen wird?

JamesRockford schrieb:Ich kenne mich da jetzt nicht so aus, aber fährt jemand tatsächlich 100 km für einen Bordellbesuch? Oder fährt er extra so weit, damit er nicht vom Nachbarn, Kollegen oder Chef getroffen wird?

Das hat oft berufliche Gründe. Außendienst oder Montage, Fernfahrer oder Werksstudenten....aber dann eher nicht mit dem Moped. Aber ich kann mir vorstellen, dass der Typ nicht aus der BRD kam, weil wir auch keinen Anhaltspunkt zu seiner Muttersprache/Akzent haben und XY ggf. jenseits der Grenze nicht so eine Reichweite hat.

@JamesRockford
ich selbst kenne mich mit den Gepflogenheiten von Bordellbesuchern jetzt auch nicht aus.Wenn ich mir jetzt vorstellen müsste dass er aus dem Saarland oder der Region moselabwärts käme dann wäre Saarbrücken und Koblenz (wo es auch Bordelle geben soll)näher.
Andererseits kann ich mich erinnern mal gehört zu haben,dass die Saarbrücker Bordelle sehr oft von Franzosen besucht werden...wie weit die jetzt extra fahren?Schwer zu sagen.
Ich hätte jetzt gedacht,dass der Täter eventuell auch nach einem Discobesuch das ErosCenter aufgesucht haben könnte aber die Grossdisco Riverside in Trier hat (glaube ich zumindest) erst etwas später eröffnet.
Berufliche Gründe (Hotelübernachtung übers Wochenende) wäre auch möglich.

@Slaterator
irgendwie muss der Mann sich aber mit den Frauen verständigt haben.Wenn er das Geld zurückhaben wollte und es auch bekommen hat dürfte er das mit einem einfachen Fingerzeig auf die Kasse nicht artikuliert haben.

goldenerReiter schrieb:Andererseits kann ich mich erinnern mal gehört zu haben,dass die Saarbrücker Bordelle sehr oft von Franzosen besucht werden...wie weit die jetzt extra fahren?Schwer zu sagen.

Soweit ich weiß ist das aber eher eine Entwicklung der neueren Zeit: In Frankreich ist Prostitution nach wie vor verboten. In Deutschland aber gilt das seit 2002 nicht mehr als sittenwidrig, daher wird es in D auch häufiger angeboten, so dass die Männer aus F über die Grenze fahren. Daher ist in grenznahen Regionen viel Prostitution anzutreffen.
Wie die Situation aber eben 1994 war, weiß ich nicht.

goldenerReiter schrieb:irgendwie muss der Mann sich aber mit den Frauen verständigt haben.Wenn er das Geld zurückhaben wollte und es auch bekommen hat dürfte er das mit einem einfachen Fingerzeig auf die Kasse nicht artikuliert haben.

Bei XY wurde gesagt, dass die Damen nur sehr rudimentäre Deutschkenntnisse hatten. Somit konnten sie die Sprachkenntnisse ihres Gegenübers wohl nur schwerlich/garnicht einschätzen. Also selbst wenn man sich irgendwie verständigte, ist nicht gesichert, ob der Täter akzentfrei sprach, also die Sprache wie eine Muttersprache beherschte.

goldenerReiter schrieb:ich selbst kenne mich mit den Gepflogenheiten von Bordellbesuchern jetzt auch nicht aus.Wenn ich mir jetzt vorstellen müsste dass er aus dem Saarland oder der Region moselabwärts käme dann wäre Saarbrücken und Koblenz (wo es auch Bordelle geben soll)näher.

Ich bin nicht aus der Branche. Aber ich würde schon behaupten wollen, dass wirklich die unterschiedlichsten Männer aus den unterschiedlichsten Motiven bestimmte Bordelle aufsuchen. Von daher ist aus meiner Sicht in diesem Fall jeder der bisher hier diskutierten Tätertypen grundsätzlich denkbar.

Kielius schrieb:Ich bin nicht aus der Branche. Aber ich würde schon behaupten wollen, dass wirklich die unterschiedlichsten Männer aus den unterschiedlichsten Motiven bestimmte Bordelle aufsuchen. Von daher ist aus meiner Sicht in diesem Fall jeder der bisher hier diskutierten Tätertypen grundsätzlich denkbar.

Aus dem "Business" ist hier im Fred wohl niemand, doch das die Motive der Bordellbesucher völlig unterschiedlich sind, dürfte trotzdem klar sein. Ich persönlich empfinde das Verhalten des Täters aber als äußerst kaltschnäuzig. Er hatte die Nerven, erst eine Dame brutal anzugehen und dann innerhalb des selben Gebäudes auch noch einen brutalen Mord zu begehen. Ohne Maske, ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen. Das muß man ersteinmal bringen.

Ich habe den Eindruck, dass er sich recht sicher war, dass Zeugen kein Problem für ihn sind. Deshalb glaube ich nicht, dass er aus der Umgebung kommt. Erschwerend kommt jetzt noch dazu, dass jenes Phantombild schon so alt ist. Da wird vlt. so mancher potenzieller Zeuge ausfallen, weil sich der Täter inzwischen verändert hat. Wer ihn also nicht von früher kennt, könnte sich schwertun, ihn heute zu erkennen.

Slaterator schrieb:Er hatte die Nerven, erst eine Dame brutal anzugehen und dann innerhalb des selben Gebäudes auch noch einen brutalen Mord zu begehen. Ohne Maske, ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen. Das muß man ersteinmal bringen.

Es sieht auf den ersten Blick so aus, als wäre der Täter nervenstark gewesen.
Tatsächlich glaube ich, er ist einfach ausgetickt und hatte seine Emotionen nicht unter Kontrolle. Er hat seiner Aggression und spontanen Gewalttätigkeit freien Lauf gelassen. Dass er nicht erwischt oder erkannt wurde, war einfach nur "sein Glück".

Kielius schrieb:Es sieht auf den ersten Blick so aus, als wäre der Täter nervenstark gewesen.
Tatsächlich glaube ich, er ist einfach ausgetickt und hatte seine Emotionen nicht unter Kontrolle. Er hat seiner Aggression und spontanen Gewalttätigkeit freien Lauf gelassen. Dass er nicht erwischt oder erkannt wurde, war einfach nur "sein Glück".

Ich will hoffen, dass es tatsächlich nur Glück war, denn so erhöht sich die Chance, dass er gefasst wird. Ist eigentlich bekannt, ob das Phantombild seiner Zeit veröffentlicht wurde und wenn ja wo und in welchem Umfang ? Gab es zuvor sdhon einen Beitrag bei XY ? Wurde da was gesagt ? Ich habe das gerade nicht auf dem Schirm...

Slaterator schrieb:Ist eigentlich bekannt, ob das Phantombild seiner Zeit veröffentlicht wurde und wenn ja wo und in welchem Umfang ? Gab es zuvor sdhon einen Beitrag bei XY ? Wurde da was gesagt ? Ich habe das gerade nicht auf dem Schirm...

Mir ist darüber auch nichts bekannt. Ich habe nur gesehen, dass in einer Zeitung aus Luxemburg kürzlich ein Artikel auf portugiesisch stand. Angeblich hatte sie ja viele portugiesische Kunden aus Luxemburg. Ich finde den Artikel jetzt leider nicht mehr auf Anhieb.

Slaterator schrieb:Also selbst wenn man sich irgendwie verständigte, ist nicht gesichert, ob der Täter akzentfrei sprach, also die Sprache wie eine Muttersprache beherschte

Das sehe ich auch so.

@Slaterator

So, jetzt habe ich den Link doch noch gefunden: https://www.wort.lu/pt/mundo/guida-quem-era-a-prostituta-portuguesa-assassinada-em-trier-63ff7ec2de135b9236c5d5d5

JamesRockford schrieb:Mir ist darüber auch nichts bekannt.

Das Verbrechen geschah ja im Jahr 1992, also vor über 30 Jahren. Sollte es damals schon eine umfangreiche Öffentlichkeitsfahndung gegeben haben, die ja dann ebenfalls ohne Ergebnis geblieben wäre, stehen die Chancen auf Aufklärung eher schlecht. Denn wenn er damals schon nicht erkannt worden wäre, als er noch so oder so ähnlich aussah, dann wird es heute noch schwieriger.

Anders sieht es aus, wenn es Mitwisser gibt. Denn über die Jahre kann sich viel im Verhältnis geändert haben und/oder das Gewissen drücken...

Slaterator schrieb:Sollte es damals schon eine umfangreiche Öffentlichkeitsfahndung gegeben haben, die ja dann ebenfalls ohne Ergebnis geblieben wäre, stehen die Chancen auf Aufklärung eher schlecht.

Da müsste man fragen, wie groß die Reichweite einer solchen Fahndung war. Da der Fall ja seinerzeit nicht in Aktenzeichen XY gebracht wurde, bliebe bei der damaligen Medienlandschaft erst einmal eigentlich nur die regionale Tageszeitung. Schwierig wird es dann aber mit der Grenze zu Luxemburg und Frankreich. Wenn die dortigen Zeitungen damals nichts gebracht haben, war der Radius (rein geographisch gesprochen) nicht sehr groß.

Ich bin selbst Abonnent des Trierischen Volksfreunds und kannte den Fall nicht.
Die Reichweite dürfte im schnitt etwa 50km betragen.Im nördlichen Saarland liegt man etwa schon 35-40 Kilometer entfernt ausserhalb der Reichweite des Volksfreunds.
Da dürften einige den fall noch nicht gekannt haben.

@goldenerReiter
Es gab in den 80ern bis in die frühen 90er mindestens mal die Discothek Flair in der gleichen Strasse (normale, für damals grössere Disco mit Charts Musik).
Wobei ein so aggressiver Typ dort ebenfalls sicher aufgefallen wäre.
Da er nen Motorradhelm hatte, halte ich einen Fernfahrer, Monteur jetzt nicht für wahrscheinlich, eher jemand aus der Grossregion bis einschliesslich Luxemburg/Eifel/nördliches Saarland.

abberline schrieb:Da er nen Motorradhelm hatte, halte ich einen Fernfahrer, Monteur jetzt nicht für wahrscheinlich, eher jemand aus der Grossregion bis einschliesslich Luxemburg/Eifel/nördliches Saarland

Würde ich auch sagen. Komisch, dass er nicht erkannt wurde. Ich glaube, dass hat Gründe. Er kam entweder aus dem Ausland, war Einzelgänger ohne große Familie oder oder oder....