Wer hat Maria Ribeiro Marinho-Goncalves ermordet?

Der Fall wird am 1. März 2023 bei xy Cold Cases gebracht:

Die 25-jährige Maria wurde am 2. Oktober 1994 ermordet. Die Portugiesin arbeitete als Prostituierte in dem Bordell Eros-Center in der Luxemburger Straße in Trier. Sie reiste im Jahr 1992 im Alter von 23 Jahren mit einer Freundin aus Portugal nach Trier, um der Prostitution nachzugehen. Ab diesem Zeitpunkt arbeitete sie im Eros-Center.

In Tatnacht wurde sie Opfer eines Mordes durch einen bis heute nicht identifizierten Täter. Zuletzt wurde sie gegen 5:30 gesehen. Danach hatte sie nachweislich zumindest noch einen Freier.

Gegen 7 Uhr wurde das Opfer von einer weiteren Freundin, die ebenfalls im „Eros-Center“ arbeitete, tot in ihrem Zimmer aufgefunden.

Todesursächlich war nach damaligem Ergebnis der Obduktion massive Gewalt gegen den Kopf und den Hals des Opfers.

Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnte der Täter nicht ermittelt werden. Aufgrund der weiteren Ermittlungen konnte jedoch ein Tatverdacht gegen eine bislang nicht identifizierte männliche Person begründet werden.

Quelle: https://www.polizei.rlp.de/de/fahndung/detailansicht/news/detail/News/cold-case-mord-an-maria-margarida-ribeiro-marinho-goncalves/ (Archiv-Version vom 12.03.2023)

In der Tatnacht kam es in demselben Etablissement zu einem weiteren Vorfall mit einer anderen Prostituierten. Ein Freier sei gewalttätig geworden und habe sie geschlagen. Zunächst verließ dieser Mann daraufhin das Bordell, wurde jedoch später noch mehrfach von Zeugen im „Eros-Center“ gesehen.

Aufgrund der bisherigen Ermittlungen könnte es sich bei diesem Mann durchaus um den Mörder von Maria Margarida Ribeiro Marinho-Goncalves handeln.

Gesuchte Hinweise:
Die Kriminalpolizei Trier nimmt Hinweise unter der Telefonnummer 0651/9779-2480 oder per E-Mail kdtrier.hinweisaufnahme@polizei.rlp.de entgegen.

Für Menschen, die sich vertraulich an die Ermittler wenden wollen, ist ein so genanntes Vertrauenstelefon eingerichtet worden. Unter der Telefonnummer 0152/28854968 können Personen ohne Angabe ihrer Identität vertrauliche Mitteilungen machen.

Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat sowie zur Täterermittlungen führen, hat die Staatsanwaltschaft Trier eine Belohnung in Höhe von 2.500 Euro ausgelobt.


Über die Zuerkennung und ggf. Verteilung der Belohnung an Berechtigte wird unter Ausschluss des Rechtsweges entschieden. Die Belohnung ist ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Beamtinnen und Beamte bestimmt, zu deren Berufspflichten die Verfolgung von Straftaten gehört. Ebenfalls ausgeschlossen sind unmittelbar durch die Tat geschädigte Personen. Die Belohnung kann ebenfalls unter Wahrung der Vertraulichkeit, z.B. über einen Mittelsmann ausgezahlt werden.

Sachbearbeitende Dienststelle:
KD Trier, K 11

Delikt / Grund:
Verdacht des Mordes, § 211 StGB

Tatort:
Trier, Eros-Center Luxemburger Straße

Tatzeit:
02.10.1994

Quelle: https://www.polizei.rlp.de/de/fahndung/detailansicht/news/detail/News/cold-case-mord-an-maria-margarida-ribeiro-marinho-goncalves/ (Archiv-Version vom 12.03.2023)

Hier noch eine weitere Quelle:

https://www.bild.de/regional/frankfurt/frankfurt-aktuell/cold-case-aus-trier-wer-ermordete-maria-vor-29-jahren-im-eros-center-83050360.bild.html

Ein Foto der Ermordeten im untenstehenden Link:

Quelle: https://www.polizei.rlp.de/de/fahndung/detailansicht/news/detail/News/cold-case-mord-an-maria-margarida-ribeiro-marinho-goncalves/

Ein Foto des möglichen Täters im untenstehenden Link:

Quelle: https://www.polizei.rlp.de/de/fahndung/detailansicht/news/detail/News/cold-case-mord-an-maria-margarida-ribeiro-marinho-goncalves/

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/117701/5451980

Hier ein weiterer Link, allerdings deckungsgleich mit dem Eingangspost.

@JamesRockford
Danke für den Thread.
War der andere Vorfall im Bordell vor Marias Tod?
Wieso hat niemand im Bordell mitgekriegt, als Maria angegriffen wurde?
Es muss ja zu einem Kampf gekommen sein und das geht in der Regel nicht lautlos zu.
Gab es damals auch Zuhälter oder Türsteher?

LARA43 schrieb:War der andere Vorfall im Bordell vor Marias Tod?

Das geht aus dem Text leider nicht hervor. Aber es wäre gut zu wissen, stimmt.

LARA43 schrieb:Es muss ja zu einem Kampf gekommen sein und das geht in der Regel nicht lautlos zu.
Gab es damals auch Zuhälter oder Türsteher?

Gehört hat offenbar niemand etwas. Zuhälter gab es bestimmt schon, ob Türsteher weiß ich allerdings nicht.

Was für ein Trauriger Fall hoffentlich wird er noch gelöst alleine schon wegen ihres Sohnes

Ich denke, stark verdächtig ist der mysteriöse und mit Phantombild gesuchte Mann mit dem Motorradhelm.
Er war an dem Abend akut aggressiv und sein Hass entlud sich schließlich tragischerweise an der portugiesischen Prostituierten.

So wie ich den Beitrag verstanden habe, wütete der Gesuchte Freier schon vor dem Mord im Bordell. Wieso flog er nach dem tätlichen Angriff auf die Prostetuierte nicht aus dem Eros-Center ? Da es über das Telefon wohl eine Art "Notruffunktion" gab, hätte es ja auch einen "Rausschmeißer" geben müssen. Warum wurde der während/nach der Attacke nicht benachrichtigt ?

Ein Problem sehe ich auch im Alter des Phantombildes und der Frage, ob sich jemand an eine Person erinnert, die mal aggressiv gegenüber Prostetuierten wurde... Wer soll sich daran erinnern ? Der Großteil der Männer, die Bordelle besuchen, tun dies allein und schweigen darüber. Wenn sie dann doch darüber reden, kann ich es mir nur schwer vorstellen, dass sie dabei über ihre Gewalttätigkeit referieren.....

Also der Mann hat so wie er beschrieben (zudem fast 2m groß) wurde schon einen hohen Wiedererkennungsfaktor. Es wurde ja eine allgemeine Gewaltneigung auch außerhalb einer Bordell Örtlichkeit angedeutet. Also ist er auch woanders wohl gewalttätig aufgefallen. Da mit dem Zweirad unterwegs (mitgeführter Helm) liegt ein Wohnort in der Nähe (ca. max. 1h entfernt ) wohl nahe.

Tristan2010 schrieb:Da mit dem Zweirad unterwegs (mitgeführter Helm) liegt ein Wohnort in der Nähe (ca. max. 1h entfernt ) wohl nahe.

Und da er wohl sehr gut deutsch sprach, fallen Luxemburg und Frankreich raus. Bleiben also nur das Moseltal und das Saarland.
Kenne ihn aber nicht.

Oliv3r schrieb:Und da er wohl sehr gut deutsch sprach, fallen Luxemburg und Frankreich raus. Bleiben also nur das Moseltal und das Saarland.

In Luxemburg wird auch Deutsch gesprochen.

https://luxembourg.public.lu/de/gesellschaft-und-kultur/sprachen/welche-sprachen-luxemburg.html

die Mehrheit der Luxemburger spricht vier Sprachen, und der Anteil der ausländischen Einwohner liegt bei fast 50% der Gesamtbevölkerung. Welche Sprache gesprochen wird, hängt von der jeweiligen Situation ab. In der Verwaltung finden zumindest die drei Verwaltungssprachen – Luxemburgisch, Französisch, Deutsch – Verwendung, und in den Printmedien herrscht eher das Deutsche vor.

In Frankreich wohnen auch viele Deutsche. In Frankreich wohnen und in Deutschland arbeiten, ist beliebt.

Der Täter kann in Luxemburg wohnhaft sein, in Frankreich und auch in Deutschland.

Oliv3r schrieb:Und da er wohl sehr gut deutsch sprach, fallen Luxemburg und Frankreich raus.

In Luxemburg wird auch Deutsch gesprochen, neben Letzeburgisch und Französisch. Wer geübt ist, kann zwar den speziellen Tonfall der deutschsprachigen Luxemburger erkennen, aber das muss in diesem Fall nicht unbedingt aufgefallen sein.

Wahnsinn warum die bedrängt Prostituierte nicht auf den Knopf gedrückt hätte damit HILFE kommt und der Typ wäre rausgeflogen prophylaktisch

DerPfleger schrieb:Wahnsinn warum die bedrängt Prostituierte nicht auf den Knopf gedrückt hätte damit HILFE kommt und der Typ wäre rausgeflogen prophylaktisch

Aber wie hätte diese Hilfe ausgesehen, sofern Maria überhaupto die Möglichkeit gehabt hätte, auf den Notknopf zu drücken? In der filmischen Darstellung bei xy ist bei der anderen angegriffenen Prostituierten eine Kollegin gekommen. Ich bin empört. Bei 200 DM pro Nacht hätte ich erwartet, dass ein Muskelpaket für die Sicherheit vor Ort ist. Das scheint ja gar nicht der Fall gewesen zu sein. Unglaublich!

brigittsche schrieb:In Luxemburg wird auch Deutsch gesprochen, neben Letzeburgisch und Französisch. Wer geübt ist, kann zwar den speziellen Tonfall der deutschsprachigen Luxemburger erkennen, aber das muss in diesem Fall nicht unbedingt aufgefallen sein.

Genau. Nicht vergessen darf man auch, dass in dem Eros-Center vorwiegend Ausländerinnen gearbeitet haben, die so gut wie gar nicht deutsch sprachen, und denen ein Akzent in der Sprache eventuell auch gar nicht auffällt.

Es gibt ja auch Artikel über den Mordfall in Luxemburg, wie ich gestern gesehen habe. Dass der Täter von dort gekommen sein könnte, erscheint also nicht so abwegig.

Tristan2010 schrieb:Also der Mann hat so wie er beschrieben (zudem fast 2m groß) wurde schon einen hohen Wiedererkennungsfaktor. Es wurde ja eine allgemeine Gewaltneigung auch außerhalb einer Bordell Örtlichkeit angedeutet. Also ist er auch woanders wohl gewalttätig aufgefallen. Da mit dem Zweirad unterwegs (mitgeführter Helm) liegt ein Wohnort in der Nähe (ca. max. 1h entfernt ) wohl nahe.

Ich finde auch, dass alleine die Körpergröße sehr auffallend ist. Das mit einem Radius von einer Stunde macht Sinn. Mir ist allerdings noch der Hafen Trier eingefallen. Auf Schiffen in der Binnenschifffahrt stehen oft Motorroller für die Aufenthalte an Land. Er könnte auch von wesentlich weiter weg gekommen sein, und war diese Nacht in Trier unterwegs, während das Schiff im Hafen lag.

Erwähnt wurde in dem xy Film auch noch das Telefonat, bei welchem sie geweint habe. Da sie nur portugiesisch sprach, kann dieses Telefonat ja nur in ihrer Muttersprache geführt worden sein. Ich gehe davon aus, dass ihre Familie befragt wurde, ob von ihnen jemand mit ihr telefoniert habe.

Ebenfalls wurde erwähnt, dass sie an jenem Abend auffallend viele Freier hatte. Was bedeutet das? Hat sie alles mitgenommen, weil sie Geld brauchte, oder weil sie beschäftigt sein wollte?




Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/trier/trier-ungeklaerter-mordfall-aktenzeichen-xy-eros-center-maria-goncalves-100.html

Ich weiß nicht, ob das Foto aktuell oder von damals ist. Das Gebäude macht einen unscheinbaren Eindruck. Ich weiß nicht, ob man dort klingeln musste, oder ob die Haustür immer offen stand.

Als neuling erstmal ein Hallo in die Runde.
Zu dem Fall hier:Ich wohne ca. 50 km entfernt von Trier und kann mich erinnern,dass ich Ende der 80er-Jahre in einer kleinen Diskothek direkt neben dem besagten Eros-Center war.
Als wir ´dann (samstag Nacht etwas nach Mitternacht) heimfahren wollten kam ein Kumpel noch auf die Idee aus Neugier das Eros-Center zu betreten.
Die Dienste der Frauen haben wir seinerzeit nicht in Anspruch genommen (wäre auch als Azubi etwas teuer gewesen) aber aus Langeweile sind wir ein paar mal dort rundgegangen.
Ich bin mal wieder enttäuscht von der filmischen Darstellung gestern,die wieder einige Fragen offen lässt.
Hier mal ein paar Erklärungen:
@james Rockford:
Als Gast geht man keine Tür hinein sondern man geht durch die Tiefgarage wo man in den Innenhof dieses Gebäudes gelangt.
Dieser ist wie ein Viereck angeordnet und die Fenster der Damen liegen dort (und direkt daneben die Eingangstüren zu den Damen).
Das heisst alle Fenster sind nach innen ausgerichtet.
Es ist also nicht so wie im Film geschildert dass man durch irgendeinen Flur geht.
Selbiges bedeutet,dass die Damen (solange sie sich nicht aus den fenstern lehnen) nicht sehen wer einen Freier hat und wer nicht.
Selbiges heisst auch,dass der gewalttätige Freier quasi vom Etablissement der Dame in den Innenhof gelangt sein muss also in dem Gebäude nicht mehr drin war.
Ich würde mich nicht wundern,wenn es dort keine oder zumindest zeitweise keine Security gab.Als wir damals durch diesen Innenhof gingen waren allerhöchstens 5-10 Damen an ihren Fenstern und auch kaum andere Männer.Es wäre damals wohl auch ein Kostenfaktor gewesen sein.
Meine Vermutung geht daher dahin,dass zum Tatzeitpunkt (es war ja schon frühmorgens) noch weniger damen dort waren als bei unseren Rundgang.
Gut möglich dass die Geschlagene Dame,die zur Hilfe eilende und eben das Mordopfer die einzigsten waren die wach waren und dass die beiden schicht nicht gedacht haben dass Maria auch noch ihren dienst anbietet und somit vergessen haben sie vor diesem gewalttätigen Mann zu warnen.

LARA43 schrieb:Wieso hat niemand im Bordell mitgekriegt, als Maria angegriffen wurde?

Genau das war das erste, was ich mich gestern während XY gefragt habe. So wie es dargestellt wurde (von XY!), hat man den Eindruck, die Prostituierten wären da auf sich gestellt. Den Notknopf am Telefon habe ich auch eher so verstanden, dass es eine Taste mit Direktwahl ist. Anscheinend ja dann nur in andere Zimmer, das ist echt komisch.
Und ein derartiger Mord, der ist doch "laut". In einem Bordell wird sicher hin und wieder mal aus anderen Gründen geschrien, aber ja sicherlich kein Todesschrei. Da bin ich mir ziemlich sicher, dass man den unterscheiden kann.
Es war aber auch in den frühen Morgenstunden... Vielleicht hatten sich da einige Frauen bereits hingelegt und geschlafen.

Des weiteren stellt sich die Frage, ob es ein Einheimischer war bzw. jemand aus der Großregion o d e r jemand Fremdes, der zufällig und kurzfristig in Trier war. Anhand des Phantombildes müsste er ja, wenn er in der Region lebt, schnell erkannt werden. Wobei sich da auch eine weitere Frage ergibt: Warum wurde er 1994 nicht erkannt?

Also das Etablissement gibt es noch und ist über google ..... Stichworte Trier eros Center leicht zu finden.
Das Gebäude sieht nicht renoviert aus --- und die Geschäftsidee scheint noch die gleiche zu sein

EduardZMann schrieb:Also das Etablissement gibt es noch

Äußerlich sieht es heute fast genauso aus. Die Straße wurde inzwischen geteert und besteht jetzt aus einer Asphaltdecke und es sind ein paar Fähnchenhändler und Geschäfte auf der anderen Seite hinzu gekommen. Das Eros-Center ist aber - früher wie damals - gut zu erkennen und hat sich auch nicht wirklich verändert. Vielleicht heute moderne Lampen und mal eine andere Reklame. Sieht aber immer noch so ein bisschen schmuddelig-alt-ungepflegt von außen aus.
Die Straße ist recht viel befahren. Von allen Bevölkerungsschichten. Die Straße führt auch in Richtung Luxemburg, für Pendler also teilweise von Relevanz.
Das Eros-Center kennt auch wirklich jeder - "Luxemburgerstraße" ist in Trier schon D A S Synonym eigentlich für das Eroscenter.