Vermisstenfall Vanessa Huber (39) aus Unterhaching

In der Süddeutschen ist ein Artikel.
Es ist ihr Mann auf dem Video und die beiden haben sich daheim gestritten, dann hat sie die Wohnung verlassen. Er dachte, dass sie wieder zurück kommt und hat sie deshalb erst 2 Tage später als vermisst gemeldet.
Der Artikel dürfte auch ohne Abo zu öffnen sein.

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/vermisstenfall-vanessa-huber-aktenzeichen-xy-polizei-muenchen-unterhaching-1.5733767

Hier steht auch nochmal, dass es ihr Ehemann ist:
https://www.tz.de/muenchen/stadt/vermisste-vanessa-huber-polizei-veroeffentlicht-letzte-bilder-zr-92033011.html

Das Paar sei nach dem Einkauf zurück in die nahe Wohnung gekommen. Dort habe es einen Streit gegeben, in dessen Verlauf die 39-Jährige zwischen 17 und 18 Uhr die Wohnung verlassen habe.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/vermisstenfall-vanessa-huber-aktenzeichen-xy-polizei-muenchen-unterhaching-1.5733767

Damit ist die Mitteilung der Polizei, man wisse nicht, wie sie vom Supermarkt heimgekommen sei, wohl obsolet. Ist die Frage, wo sie danach hingegangen ist. Es gibt hoffentlich Zeugenhinweise, die sie noch einmal gesehen haben.

Wenn sie nicht Unmengen an Bargeld mitgenommen hat beim Verlassen der Wohnung, ist es wohl eher unwahrscheinlich, dass sie ihr Leben irgendwo anders weiterlebt. Es gab ja auch keine weiteren Kontobewegungen. Die Polizei geht ja selbst auch von einem Gewaltverbrechen aus. Da Hinweise zu einem möglichen Fundort der (mittlerweile wahrscheinlich) Leiche ja offensichtlich vorliegen, weiß die Polizei eventuell schon mehr zum Tatgeschehen. Bleibt nur die Frage, woher.

Mich beschäftigt immer noch das diffuse Spurenbild in der Wohnung. Viele Spuren, die gefunden werden, sind zunächst einmal nur Indizien. In der Gesamtschau kann sich dann ein Bild ergeben, das jemanden belastet. Ein diffuses Spurenbild verstehe ich so, dass zwar Spuren gefunden wurden, diese aber eine harmlose Erklärung haben. Daher gibt es auch KEINEN konkreten Tatverdacht gegen den Ehemann. Die EB werden das wohl insoweit richtig einordnen können.
Wäre interessant zu wissen, ob es öfter vorkam, dass VH nach einem Streit die Wohnung verlassen hat. Der Ehemann hatte da offensichtlich kein Problem mit und machte sich auch nicht direkt Sorgen. Vielleicht wollte sie sich bei einem kurzen Spaziergang beruhigen und hatte dabei eine feste Route. Das könnte weitere Anhaltspunkte liefern, wo sie verschwunden ist.

Das Paar sei nach dem Einkauf zurück in die nahe Wohnung gekommen. Dort habe es einen Streit gegeben, in dessen Verlauf die 39-Jährige zwischen 17 und 18 Uhr die Wohnung verlassen habe.

Da das Paar noch 16:40 im Laden gefilmt wurde, muss der Streit ja gleich im Anschluss an den Einkauf ausgebrochen sein, denn die beiden mussten noch zahlen und die Heimreise antreten.

Juris019 schrieb:Wäre interessant zu wissen, ob es öfter vorkam, dass VH nach einem Streit die Wohnung verlassen hat.

Wäre interessant zu wissen, ob es öfter vorkam, dass VH nach einem Streit ohne persönliche Dinge die Wohnung verlassen hat. Immerhin war es zur Zeit ihres Verschwindens dunkel und kalt. Sie hätte nicht mal eine Freundin anrufen können.

Ihr Mobiltelefon ließ sie zurück, Auto und Fahrrad blieben in der Garage, die EC-Karte ist seitdem unbenutzt...

Juris019 schrieb:Die Polizei geht ja selbst auch von einem Gewaltverbrechen aus.

Allerdings kann die Polizei auch nicht ausschließen, dass Vanessa Huber freiwillig untergetaucht sein oder sich das Leben genommen haben könnte.

Bisher klang der Fall eindeutig nach einem Verbrechen. Diese Aussage erweitert jetzt natürlich die Möglichkeiten. In einem der früheren Beiträge wurden vorangegangene mentale Probleme ausgeschlossen. Solange wir nicht wissen, ob Vanessa öfter nach einem Streit verschwand, haben wir eigentlich keine rechte Diskussionsgrundlage. Dass sich jemand ganz plötzlich nach einem Streit suizidiert, sozusagen aus der Wut heraus, kommt nicht so oft vor.

Juris019 schrieb:Vielleicht wollte sie sich bei einem kurzen Spaziergang beruhigen und hatte dabei eine feste Route

Ich nehme an, entlang dieser Route wurde alles abgesucht.

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/vermisstenfall-vanessa-huber-aktenzeichen-xy-polizei-muenchen-unterhaching-1.5733767

Srensen schrieb:Bisher klang der Fall eindeutig nach einem Verbrechen. Diese Aussage erweitert jetzt natürlich die Möglichkeiten. In einem der früheren Beiträge wurden vorangegangene mentale Probleme ausgeschlossen. Solange wir nicht wissen, ob Vanessa öfter nach einem Streit verschwand, haben wir eigentlich keine rechte Diskussionsgrundlage. Dass sich jemand ganz plötzlich nach einem Streit suizidiert, sozusagen aus der Wut heraus, kommt nicht so oft vor.

Hm, schwierig. Einerseits würde ich denken, dass man sie im Falle eines Suizids mittlerweile gefunden hätte (jaja, ich weiß, natürlich ist es auch möglich, dass jemand nicht gefunden wird, aber wie weit könnte sie realistisch ohne Auto gekommen sein?).

Denkbar wäre aber vielleicht auch, dass sie eigentlich vorhatte, nach einer gewissen Zeit wieder zurück in die Wohnung gehen wollte, aber vielleicht an jemanden geraten ist, der es vermeintlich gut mit ihr meinte (Sie sitzt weinend auf der Parkbank, kommt jemand dazu: "Oh, was ist denn mit Ihnen, ist etwas passiert? Kann ich Ihnen helfen?"....) und dann aber leider eben nicht so wohlmeinend war....

brigittsche schrieb:Hm, schwierig. Einerseits würde ich denken, dass man sie im Falle eines Suizids mittlerweile gefunden hätte (jaja, ich weiß, natürlich ist es auch möglich, dass jemand nicht gefunden wird, aber wie weit könnte sie realistisch ohne Auto gekommen sein?).

Sollte sie Bargeld dabei gehabt haben, hätte sie sich durchaus ein bisschen fortbewegen können. Ich erinnere an dieser Stelle nochmal daran, dass sie ursprünglich aus Berlin kommt und dorthin noch Bezüge hat. Berlin ist ein Moloch; dort könnte man sich ewiglich verstecken, wenn man wollte. Die Zugfahrt dauert knapp 5 Stunden. Ihre nächsten Verwandten, die noch in Berlin leben, wurden sicherlich schon befragt.

brigittsche schrieb:Zumal man ja auch das Gesicht des Mannes auf dem Video unkenntlich gemacht hat - das dürfte darauf hindeuten, dass man ihn kennt und wohl auch bereits mit ihm gesprochen hat.

Das denke ich auch.
Nur ist diese Person ausgeschlossen oder wird intern gegen ihn ermittelt?
Da die Ermittler in allen Richtungen ermitteln, denke ich, das er noch nicht ausgeschlossen ist.

Interessant finde ich an der Polizeimeldung, dass immer wieder die Rede davon ist, dass sich ihre Spur nach dem Supermarkt-Besuch verliert. Das klingt für uns Außenstehende tatsächlich so als sei sie nach Verlassen des Supermarktes von niemandem mehr gesehen worden. Nun schreibt die SZ plötzlich vom gemeinsamen Einkauf und Streit mit dem Ehemann.

Lane1988 schrieb:Nun schreibt die SZ plötzlich vom gemeinsamen Einkauf und Streit mit dem Ehemann.

Sie war tatsächlich zuletzt mit ihrem Mann einkaufen. Die Polizei hat Teile eines Überwachungsvideos veröffentlicht (bitte ganz nach unten scrollen):

https://www.polizei.bayern.de/fahndung/personen/vermisste/038835/index.html

Anschließend trat das Paar gemeinsam seine Heimreise an, wo alsbald ein Streit ausbrach, nach welchem die Vermisste die Wohnung verließ.

Wenn die Polizei schreibt

"

Sie wurde zuletzt beim Einkaufen in einem Geschäft in Unterhaching gesehen. Seitdem ist sie jedoch spurlos verschwunden.

Quelle: https://www.polizei.bayern.de/fahndung/personen/vermisste/038835/index.html

Und der Ehemann angibt das sie zusammen nach Hause gefahren sind und sich gestritten haben und Vanessa daraufhin die Wohnung verlassen hat, heisst das die Polizei Zeugen sucht die erstmal das gemeinsame Verlassen von dem Supermarkt in Richtung Wohnung bestätigen.

Es heisst schlicht und ergreifend, das die Polizei die Geschichte vom Ehemann nicht als Fakt ansieht.

Srensen schrieb:Berlin ist ein Moloch; dort könnte man sich ewiglich verstecken, wenn man wollte. Die Zugfahrt dauert knapp 5 Stunden. Ihre nächsten Verwandten, die noch in Berlin leben, wurden sicherlich schon befragt.

Das stimmt, aber es würde voraussetzen, dass man alle Brücken hinter sich abbricht. Wer will denn schon dauerhaft in der Illegalität leben, ohne Job, Geld, Papiere, Krankenversicherung.... und ohne Kontakt zu allen Freunden und Angehörigen?

Nur wegen einem Streit würde ich nicht gleich auf Suizid schließen. Nur würde man im Winter wenn es kalt und dunkel ist, und es war ja schon früher Abend, würde man dann nicht doch das Auto nehmen anstatt zu Fuß allein durch die Gegend zu laufen? Und zumindest das Handy mitnehmen?

Retsiemfoh schrieb:Nur wegen einem Streit würde ich nicht gleich auf Suizid schließen. Nur würde man im Winter wenn es kalt und dunkel ist, und es war ja schon früher Abend, würde man dann nicht doch das Auto nehmen anstatt zu Fuß allein durch die Gegend zu laufen? Und zumindest das Handy mitnehmen?

Es ist doch gar nicht klar ob sie die Wohnung eigenständig verlassen hat. Es gibt dazu nur eine informelle Aussage, aber keine offizielle Aussage der Polizei.

Retsiemfoh schrieb:Nur würde man im Winter wenn es kalt und dunkel ist, und es war ja schon früher Abend, würde man dann nicht doch das Auto nehmen anstatt zu Fuß allein durch die Gegend zu laufen?

Viele Menschen würden das sicher so machen, andere vertreten sich jedoch zur Beruhigung lieber die Beine. Am ungewöhnlichsten finde ich, dass sie kein Handy mitnahm, als sie verschwand.

brigittsche schrieb:Das stimmt, aber es würde voraussetzen, dass man alle Brücken hinter sich abbricht. Wer will denn schon dauerhaft in der Illegalität leben, ohne Job, Geld, Papiere, Krankenversicherung.... und ohne Kontakt zu allen Freunden und Angehörigen?

Dieser Ablauf ist tatsächlich der unwahrscheinlichste. Ich wollte ihn nur mal der Vollständigkeit halber aufgelistet haben.

Sollte sie Suizid begangen haben, so glaube ich eher an ein ortsnahes Geschehen, ohne zuvor getätigte lange Reise.

Insgesamt finde ich weder Suizid noch freiwilliges Absetzen besonders wahrscheinlich.

Srensen schrieb:Viele Menschen würden das sicher so machen, andere vertreten sich jedoch zur Beruhigung lieber die Beine. Am ungewöhnlichsten finde ich, dass sie kein Handy mitnahm, als sie verschwand.

Wie gesagt es ist kein Fakt , das sie die Wohnung eigenständig verlassen hat, ansonsten hätte das die Polizei auch so kommuniziert.

Man muss abwarten , was sich nach den Hinweisen aus der Aktenzeichen XY Sendung ergibt. Ich denke daraus werden sich weitere Ermittlungsansätze generieren. Vielleicht wurde sie nochmal irgendwo gesehen oder jemand hat etwas gehört.

Cyanol schrieb:Wie gesagt es ist kein Fakt , das sie die Wohnung eigenständig verlassen hat, ansonsten hätte das die Polizei auch so kommuniziert.

Das ist uns hier schon klar, denn die Ermittler fragen explizit nach Zeugen ab 16:40 und 16:40 ist gleichzeitig die letzte gesicherte Sichtung, nämlich auf der Überwachungskamera des Geschäfts. Der Ehemann gibt an, gemeinsam mit Vanessa nach Hause gegangen zu sein und dort gestritten zu haben. Erst im Anschluss soll sie zwischen 17 und 18 Uhr verschwunden sein. Ein konkreter Tatverdacht gegen den Ehemann besteht aktuell nicht.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/vermisstenfall-vanessa-huber-aktenzeichen-xy-polizei-muenchen-unterhaching-1.5733767

Cyanol schrieb:Wie gesagt es ist kein Fakt , das sie die Wohnung eigenständig verlassen hat, ansonsten hätte das die Polizei auch so kommuniziert.

Es ist ja nicht mal Fakt, dass sie nach dem Einkaufen überhaupt noch mal in der Wohnung war.

Die Polizei lässt es momentan ja noch offen, wo und wann ein mögliches Verschwinden in Betracht kommt. Bislang wurde nicht konkret ein Zeitraum genannt, sondern lediglich ab 16.40 Uhr angegeben. Das ist recht ungewöhnlich. Wenn man der Aussage des Ehemanns glaubt, ergibt sich ein Zeitraum von 16.40 Uhr bis 17.00/17.30, in dem konkret nach Zeugenbeobachtungen auf dem Heimweg gefragt werden kann und anschließend, ob sie jemand woanders gesehen hat. Die EB haben vermutlich bisher nur die Zeugenaussage des Mannes für den Aufenthalt von VH ab 16.40 Uhr. Eine davon unabhängige Aussage liegt bislang scheinbar nicht vor.

Srensen schrieb:Wäre interessant zu wissen, ob es öfter vorkam, dass VH nach einem Streit ohne persönliche Dinge die Wohnung verlassen hat. Immerhin war es zur Zeit ihres Verschwindens dunkel und kalt. Sie hätte nicht mal eine Freundin anrufen können.

Wenn man überstürzt und im Eifer des Gefechts die Wohnung verlässt, um einem Streit zu entkommen, kann es passieren, dass man diese Dinge liegen lässt. Nicht jeder ist auch ständig am Handy und hat dies als notwendigen Gegenstand immer dabei. Ich kenne genug Leute, die ihr Handy zB erst laden, wenn es tot ist, weil sie es vorher gar nicht bemerken. Um im Winter abends kurz bei einem Spaziergang herunterzukommen braucht man grundsätzlich nur Jacke und Schuhe. Alles andere ist da nicht notwendig. Wenn es so gewesen ist, kann sie auch davon ausgegangen sein, ihr Mann sei ja zuhause und sie brauche keinen Schlüssel.

Cyanol schrieb:Wie gesagt es ist kein Fakt , das sie die Wohnung eigenständig verlassen hat, ansonsten hätte das die Polizei auch so kommuniziert.

Das ist in meinen Augen auch eine plausible Möglichkeit und könnte das "diffus" in Bezug auf die Spurenlage erklären. Wenn sich seit dem Einkauf jede Spur von ihr verliert, liegen scheinbar auch keine Handydaten nach diesem Zeitpunkt mehr vor. Anhand dessen kann man ja in der Regel ein gutes Bewegungsprofil erstellen.

Juris019 schrieb:Das ist in meinen Augen auch eine plausible Möglichkeit und könnte das "diffus" in Bezug auf die Spurenlage erklären.

Die Frage wäre aber auch, welche Spuren es denn überhaupt geben könnte, die eindeutig belegen würden, dass sie die Wohnung zu dem besagten Zeitpunkt verlassen hat. Es war ja immerhin ihre Wohnung - dass es da an der Tür ihre Fingerabdrücke gibt, ist also kein Wunder, sie wird dummerweise die Tür schon hunderte Mal geöffnet haben, wie soll man da sagen, dass dieser oder jener Fingerabdruck ausgerechnet am besagten Tag zur besagten Uhrzeit entstanden ist? Ich denke mal, das ist mit dem "diffus" gemeint: Es gibt massenhaft Spuren, aber diese sagen eben nichts aus, weil es nun mal ihre eigene Wohnung ist.

Handydaten gibt es offenbar nicht, Zeugenaussagen auch bislang keine. Blieben noch weitere Aufnahmen von Überwachungskameras, aber danach wird man sicher im Umfeld der Wohnung auch bereits gesucht haben.

Und umgekehrt gibt es wohl auch keine Spuren, die ein Verbrechen in der Wohnung (begangen von wem auch immer) nahelegen. Also eben keinen Blutfleck auf dem Teppich und kein blutiges Messer im Spülbecken (um es jetzt einmal plump zu sagen).