darkstar69 schrieb:Die Polizei würde aber doch bemerken, wenn es Anrufe gegeben hätte und würde diese hinterfragen
Vielleicht haben sie auch einen Anruf ausfindig machen können. Wenn dieser aber mit Wegwerf-Handys erfolgte, ist die Spur ne Sackgasse. Ansonsten waren die Hürden damals für solche Abfragen noch deutlich höher. Auch die Mobilfunkanbieter waren weniger entgegenkommend.
darkstar69 schrieb:Es wurde ja eine operative Fallanalyse vorgenommen.
Eine operative Fallanalyse bezieht sich auf den Täter. Dieser soll damit anhand der Tat charakterisiert werden. Es werden da im Normalfall nicht nochmal alle Spuren labortechnisch untersucht. Ein paar wenige vielleicht. Allerdings fand die Analyse bereits 2001 statt, sowie ich das verstanden habe. Seither hat sich erneut extrem viel in dem Bereich getan. Die Analysen waren auch 2001 noch nicht so sensibel und ausgefeilt wie heute.
darkstar69 schrieb:Die Spurenlage in den Autos und an den Jacken usw wird dann auch nicht gereicht oder ihn ausgeschlossen
Wie gesagt, nur weil die Indizien etc. nicht reichen, heißt es nicht, dass Person X unschuldig ist. Es kann auch passieren, dass Beweise zwar gefunden werden, vor Gericht aber nicht verwertet werden dürfen. Dann ist das Verfahren auch erstmal erledigt. Stichwort Beweisverwertungsverbote.
darkstar69 schrieb:müsste sie mit diversen TV abgleichen können.
Dazu muss man die DNA auch erst einmal haben. Falls die Person vorher noch nicht strafrechtlich auffällig geworden ist, kann man nicht mal eben vorbeigehen und sagen, wir brauchen jetzt deine DNA. Das kann der Beschuldigte zunächst auch immer noch verweigern. Möglicherweise wurde auch nicht ausreichend DNA am Tatort gefunden, die heute noch überprüft werden kann oder damals als Mischspur nicht identifiziert werden konnte.
darkstar69 schrieb:Damals gab es ja schon hinreichende DNA-Tests. An den Jacken gab es sicherlich genügend Blut, um zu prüfen, wie viele verschiedene DNA- Spuren und welchen Geschlechts sich daran befanden. Und das konnte man sicherlich schon mit DNA-Spuren aus den Autos abgleichen.
Vorsicht: nur weil DNA gefunden wird, ist diese noch lange nicht tatrelevant. Sie kann auch mittelbar an den Tatort gelangt sein oder von einem berechtigten Spurenträger. In der Realität ist es nicht wie im Krimi, dass man ein paar Tests macht und zack hat man die Täter-DNA. DNA ist deshalb auch immer nur ein Indiz und kein Beweis.
Beispiel: Wenn in einer Wohnung eingebrochen wird, so findet man dort auch haufenweise DNA vom Bewohner und dessen Besucher. Heißt aber eben nicht, dass diese etwas mit der Tat zu tun haben.
Bei BB hat man vielleicht DNA gefunden, sobald sie aber einmal ihr Auto verliehen hat und der Entleiher jemanden mitgenommen hat, wird es mit DNA schon kompliziert. Ähnlich bei den Jacken: Möglicherweise wurden von mehreren Personen DNA-Spuren gefunden und man kann sowohl keine DNA-Spur als auch keinen Täter klar identifizieren.
darkstar69 schrieb:von den Klebefolien auch Hautschuppen usw sichern.
Dazu müssten diese aber noch vorhanden sein. Es wird dort regelmäßig ausgemistet. Fraglich ist, ob auch bei Mord rigoros aussortiert wird. Vielleicht ging man aber auch davon aus, bereits alle relevanten Erkenntnisse, die die Asservate liefern, gesichert zu haben. Und auch jetzt noch gilt: Es wird nicht einfach auf Verdacht nochmal geprüft. Cold cases werden bei den meisten Mordkommissionen nebenbei mal bearbeitet, wenn wenig zu tun ist. Ansonsten werden die Fälle erst wieder rausgeholt, wenn sich eine neue Spur ergibt. Vorher wird auch nichts ins Labor geschickt. Das ist teuer und zeitintensiv.