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Die Kopfschussmorde an Bärbel B. und Ingrid R.

303 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Blut, DNA, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Kopfschussmorde an Bärbel B. und Ingrid R.

27.11.2022 um 20:25
@frauZimt
Der link ist irgendwie falsch, aber dadurch bin ich auf den anderen Focus-Artikel gekommen der hier bereits erwähnt war.

Und hier findet sich auch die Aussage das die Einschußwunde an der linken Schläfe lag:
Bremen, 5. September 1991, 1.30 Uhr, Parkplatz am Arbeitsamt. Ingrid Remmers, 40, ruft aus einer Telefonzelle einen Bekannten an – kurz darauf ist auch sie tot. Angehörige finden die Frau in ihrem silbergrauen Renault Fuego, eingewickelt in eine Decke. Die tödliche Kugel ist an der linken Schläfe eingedrungen, an der rechten Seite tritt sie aus. Das Projektil wird nie gefunden.
Quelle:
https://www.focus.de/politik/deutschland/blutspur-durch-deutschland-mordprozess_id_2265582.html


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Die Kopfschussmorde an Bärbel B. und Ingrid R.

27.11.2022 um 20:40
Schenkt man der Aussage von Nidal A. Glauben, ist es auch nachvollziehbar, das wenig zu dem Fall bekannt ist. Die Polizei kam in den 1990ern offensichtlich nicht weiter, was ja auch verständlich ist. Wer kommt schon auf die doch etwas absurde These, dass die beiden Frauen, die anscheinend ja mitten im Leben standen, in einen solchen Anschlag verwickelt sein könnten? Zumal es wohl auch keine Anhaltspunkte gibt, dass die beiden Opfer sich kennen. Die Verbindung der BB zu der Kaserne war ja auch eher lose.
Als sich dann anhand der Aussage diese Spur ergab, wird die Polizei wohl kaum das ganze öffentlich machen. Wer weiß, was für Pferde man da aufscheucht.
Diese Spur stellt zumindest mal einen nachvollziehbaren Ansatzpunkt dar, wieso beide Frauen in einer Nacht Opfer desselben Täters wurden


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Die Kopfschussmorde an Bärbel B. und Ingrid R.

27.11.2022 um 20:44
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Der link ist irgendwie falsch, aber dadurch bin ich auf den anderen Focus-Artikel gekommen der hier bereits erwähnt war.
Sorry, da hab ich mich wohl verklickt
Im Rahmen der Ermittlungen stieß die Kripo auf einen Cousin von Bassam A. Der gebürtige Palästinenser Nidal A. berichtete, Bassam A. habe ihm drei Morde in Norddeutschland und Sachsen gestanden. Demnach soll eine der beiden Frauen, die damals 45-jährige Krankenschwester Bärbel B. aus Bremerhaven, im Auftrag von Bassam A. einen Anschlag auf eine US-Kaserne in Garlstedt bei Bremen vorbereitet haben. Als die Frau sich im September 1991 der Tatausführung widersetzt habe, sei sie erschossen worden, berichtete der Zeuge. Die 40-jährige Ingrid R. aus Bremen sei als Mitwisserin in derselben Nacht umgebracht worden.
Quelle:

https://www.focus.de/politik/deutschland/mysterioese-morde-vor-aufklaerung-focus_id_2265532.html


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Die Kopfschussmorde an Bärbel B. und Ingrid R.

27.11.2022 um 20:50
Um eine Verwechslung der beiden Opfer auszuschließen, müsste es ja irgendeine Verbindung geben.
Auch wenn beide nur dadurch verbunden sind, dass sie vom selben Auftragskiller ermordet wurden, muss dieser ja beiden Auftraggebern bekannt sein. Viele Auftragsmörder töten zumeist mit derselben Waffe. Ein Auftragsmörder, der nach zwei Taten in einer Nacht aufhört, ist auch eher unwahrscheinlich. Dazu sind die Taten viel zu gezielt und planvoll ausgeführt worden.
Die Aussage des Nidal A. klingt plausibel, insbesondere, da er seinen Cousin bereits in anderen Fällen belastet hat. Dort konnten seine Aussagen nachgewiesen werden. Warum sollte er ihm also weitere Taten einfach so andichten? Einfach, weil er es kann und nichts mehr zu verlieren hat? Unwahrscheinlich
Eine andere Möglichkeit wäre, dass die Verbindung der beiden Damen weiter in der Vergangenheit liegt. Allerdings wird die Polizei durchaus ausermittelt haben, ob sich die Wege der Opfer schon einmal gekreuzt haben. Genügend Anhaltspunkte, wie ein ähnlicher beruflicher Werdegang, gibt es da ja.


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27.11.2022 um 21:02
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Das große Problem bei diesem Fall ist ja offenbar, dass auch die Polizei absolut kein Motiv ausfindig machen konnte. Das spricht einerseits für die Theorie, dass jemand aus purer Lust gemordet hat. Damit tue ich mich allerdings schwer, weil bei Mordlust der Täter das Opfer meist sterben sehen will. Er will sehen, dass er die Macht über das Leben des Opfers hat und dieses jederzeit beenden kann. Dazu passt es für mich nicht, dass beide Opfer offensichtlich mit einem gezielten Kopfschuss getötet wurden. Das gleicht viel eher einer Hinrichtung, der ein anderes Motiv zugrunde liegen muss. Zumal ein solcher Täter nicht zweimal in einer Nacht zuschlägt und dann wieder aufhört. Das ganze ist ja anscheinend keine Serie, was durchaus für einen Auftrag sprechen könnte.
Ich finde, dass gerade eine Hinrichtung Macht und Dominanz und Kontrolle beinhaltet. Und darüber eben auch die Qual und Folter und das Leid, dem Opfer die Waffe an den Kopf zu halten und die pure Todesangst in dessen Augen sehen zu können, diese noch verstärkt. Ob es noch weitere Verletzungen gab, wissen wir ja gar nicht. Ob die Opfer zB gefesselt waren oder ob sie beispielsweise mit einem Messer gequält wurden. gerade wenn es zwei Täter gewesen sein sollten, dann spricht es ja dafür, dass der zweite auch irgendeine Waffe gehabt und benutzt haben könnte. Ebenso wenig wissen wir, inwiefern die Opfer anderweitig gequält oder gefoltert wurden, zB mglw auch sexuell. Es wurde eben niemals gesagt, dass die Opfer ausschließlich erschossen wurden.

Es wurden zwar die vermuteten Zeitfenster der Taten angegeben, aber selbst diese würden ja so einiges an Möglichkeit beinhalten. Nur um das Opfer schnellstmöglich zu töten, sind sie wiederum zu lang/groß. Wodurch die Polizei die Zeitfenster so eingrenzen kann, wissen wir auch nicht.

Und das zweite Opfer kann eben im Blutrausch der puren Tötungslust ermordet worden sein.

Ob eine potentielle Serie zuvor oder weiterhin stattgefunden hat, wissen wir so auch nicht. Täter können ihre Fantasien gänzlich unterschiedlich entwickeln und ausleben. Weshalb sie möglicherweise aufhören, wissen wir auch nicht.
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Allerdings hatte man damals noch keine Smartphones etc., wo man die wichtigsten Infos schriftlich hatte, sondern hat das meiste am Telefon geklärt.
Das würde ja aber auf einen Auftraggeber im sozialen Umfeld schließen lassen. Und der verwirrte Täter müsste sich dann ja Infos per Telefon einholen. Und ob es Telefonate gab und ggf mit welcher Nummer und woher nach wo, konnte man auch in den Neunzigern schon nachvollziehen.
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Ich tue mich sehr schwer mit einer "motivlosen" Tat aus reiner Lust daran.
Das kann ich nachvollziehen. Es gab aber durchaus ja diverse solcher Morde und Serien. Gerade auch die Göhrde-Morde waren ja wohl solche. Ohne Motiv, Raub, Sex im direkten Sinne. Kopfschuss, Messer, usw Qual, Folter, Leid, Dominanz, Macht, Kontrolle.
Das könnte Nachahmer triggern


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Die Kopfschussmorde an Bärbel B. und Ingrid R.

27.11.2022 um 21:20
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Es wurde eben niemals gesagt, dass die Opfer ausschließlich erschossen wurden.
Falls es weitere Verletzungen gab, stellt sich die Frage, wieso die Polizei diese Infos zurückgehalten hat? Wenn es um Sexualdelikte ging, wird die Polizei dieses wichtige Detail wohl kaum verschweigen, insbesondere im Hinblick auf Prävention weiterer Taten. Denn wieso sollte explizit die Auffindesituation und der Schuss in die linke Schläfe genannt werden, nicht aber etwaige weitere Verletzungen. Davon müsste ja zumindest die Familie wissen und ich habe in einem Artikel gelesen, dass der Sohn der BB von kaltblütiger Hinrichtung sprach. Außerdem ist BB erst zwei Tage nach der Tat verstorben, sodass sie nicht in ihrem Auto verblutet ist. Demnach sind weitere Verletzungen als der Kopfschuss doch sehr unwahrscheinlich.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Wodurch die Polizei die Zeitfenster so eingrenzen kann, wissen wir auch nicht.
Bei BB schätze ich, dass die Polizei weiß, wann sie ihren Arbeitsplatz verlassen hat und wann jemand einen Schuss gehört hat. Dadurch kann man das ganze ja gut eingrenzen. Bei IR wissen wir en genauen Tatzeitpunkt ja gar nicht. Der muss nach 01:30 Uhr gewesen sein.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Und das zweite Opfer kann eben im Blutrausch der puren Tötungslust ermordet worden sein.
Blutrausch ist aber auch eher ein Konstrukt aus dem Tatort. Wenn überhaupt, dann kann man so Taten bezeichnen, wo zumindest beim ersten Opfer ein konkretes Motiv gegeben war und dann der Täter in einem solchen Ausnahmezustand war, dass er noch weitere Menschen getötet hat, die ihm über den Weg liefen. Das ist dann kein rationales Vorgehen mehr.
Es ist also eher unwahrscheinlich, dass der Täter zufällig auch IR getroffen und getötet hat. Zumal diese ja nicht einmal im eigenen Wagen getötet wurde.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Täter können ihre Fantasien gänzlich unterschiedlich entwickeln und ausleben.
So etwas ist extrem unwahrscheinlich, zumal man aufgrund der Spuren am Tatort von BB von zwei Tätern ausgehen kann. Es gibt selten Täter, die ihren modus operandi radikal ändern. Ich würde sogar sagen nie. Solche Täter haben meist sehr konkrete Fantasien, die sie in den Tat umsetzen und eine Veränderung it meist eher eine Weiterentwicklung. Sie merken, dass sie ihre Fantasien modifizieren müssen, damit die Umsetzung genauso gut oder besser als die Fantasie ist.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Das würde ja aber auf einen Auftraggeber im sozialen Umfeld schließen lassen.
Wieso? Es kann auch sein, dass über Dritte eine Nummer weitergegeben wurde und nur telefonischer Kontakt bestand. Um so etwas nachvollziehen zu können, müssten erst einmal die Nummern bekannt sein.


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27.11.2022 um 21:23
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Außerdem ist nicht bekannt, wann IR ermordet wurde. Das letzte Lebenszeichen gab es um 01:30 Uhr am 05.09.1991 und gefunden wurde sie am Tag darauf. Es könnte also sein, dass sie entführt wurde o.ä. und die Täter sie nicht direkt erschossen haben.
Richtig, das wissen wir nicht konkret. Ebenso wenig wissen wir, ob das Auto die gesamte Zeit dort auf dem Parkplatz stand und dort ggf auch gesehen wurde oder wann es dort ggf abgestellt wurde. Der Ehemann hatte ja offenbar gesucht, er wird dann vermutlich auch das Auto gesucht haben? Hatte er nur nicht auf den Rücksitz geguckt oder war es erst später dort?
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:BB wurde ja auch auf dem Beifahrersitz ermordet, ebenfalls mit einem Schuss in die linke Schläfe. Die Tatbegehung ähnelt sich also. Und insbesondere dieselbe Tatwaffe spricht für dieselben Täter (ich gehe von mehreren aus wegen der zwei Jacken am Tatort BB) und somit muss es irgendeinen Zusammenhang geben.
Und auch vor dem Hintergrund, dass das Projektil tatsächlich nicht gefunden wurde, gewinnt die Frage, wie man dann die genutzte Waffe identifizieren konnte, ja wirklich an hoher Bedeutung. Weiß man tatsächlich sehr viel mehr über das Vorgehen und die Tatabläufe wie auch den oder die Täter? Hat man ggf sogar, zB über die Waffe im Fall BB, diese zu anderen Fällen zuordnen können? Hat man Spuren oder Fingerabdrücke gefunden? Die EC-Karte der BB auf dem Parkplatz in Bremen hatte man ja auch.
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Die Aussage des Nidal A. klingt plausibel, insbesondere, da er seinen Cousin bereits in anderen Fällen belastet hat. Dort konnten seine Aussagen nachgewiesen werden. Warum sollte er ihm also weitere Taten einfach so andichten? Einfach, weil er es kann und nichts mehr zu verlieren hat? Unwahrscheinlich
Dann konnte man Bassam das aber dennoch wohl nicht nachweisen. Und wenn man tatsächlich Spuren und Abläufe kennt, müsste man das doch können.
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Als sich dann anhand der Aussage diese Spur ergab, wird die Polizei wohl kaum das ganze öffentlich machen.
Auch nicht gegenüber den Familienangehörigen? Würden sie völlig im Ungewissen gelassen? Denn diese wissen ja offenbar nichts.


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Die Kopfschussmorde an Bärbel B. und Ingrid R.

27.11.2022 um 21:28
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Dann konnte man Bassam das aber dennoch wohl nicht nachweisen. Und wenn man tatsächlich Spuren und Abläufe kennt, müsste man das doch können.
Die Frage ist, was überhaupt mit Bassam A. nach der Verbüßung seiner 10-Jährigen Haftstrafe wegen Mordes in Schweden passiert ist.
Die Berichte reißen plötzlich ab.
Als ob einer einen Mantel drüber gelegt hat.


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27.11.2022 um 21:31
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Weiß man tatsächlich sehr viel mehr über das Vorgehen und die Tatabläufe wie auch den oder die Täter? Hat man ggf sogar, zB über die Waffe im Fall BB, diese zu anderen Fällen zuordnen können? Hat man Spuren oder Fingerabdrücke gefunden? Die EC-Karte der BB auf dem Parkplatz in Bremen hatte man ja auch.
Ich denke, die Aussage mit der Tatwaffe, wird eine gesicherte Information sein. Ansonsten gibt man die nicht als Hauptverbindung der beiden Taten preis. Die EC-Karte untermauert vermutlich den Verdacht, dass es eine Verbindung der beiden Taten gibt. Weitere Spuren wird man auch gefunden haben, diese wurden aber noch nicht zugeordnet. Anfang der 90er konnte man bei DNA-Mischspuren auch noch keine einzelne DNA herausfiltern. Und es ist ein Irrglaube, dass alle paar Jahre mal eben die Spuren wieder ins Labor gehen. Da muss es schon konkrete Anhaltspunkte und mehr als einen Anfangsverdacht geben.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Dann konnte man Bassam das aber dennoch wohl nicht nachweisen.
Nur weil sich ein Anfangsverdacht nicht bestätigt, heißt es ja noch lange nicht, dass derjenige unschuldig ist. Allein eine Zeugenaussage reicht gerade bei Mord einfach nicht aus.


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27.11.2022 um 22:01
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Es gibt selten Täter, die ihren modus operandi radikal ändern. Ich würde sogar sagen nie.
Es gibt alleine in Deutschland einige Täter, die nur zufällig aufgefallen sind, weil die Polizei ihre Taten sonst evtl niemals in Zusammenhang gebracht hätte. Das sind zB Thomas Rung oder eben auch KWW. Es gibt also lernende Täter, die ihre Vorgehensweisen weiterentwickeln, situativ anpassen oder ihre Fantasien fortentwickeln und daher auch ihr Vorgehen. Es gibt aber auch diejenigen, die einfach aus einer gegebenen Situation heraus agieren. Dann können die Vorgehensweisen eben sehr individuell voneinander abweichen.
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Falls es weitere Verletzungen gab, stellt sich die Frage, wieso die Polizei diese Infos zurückgehalten hat?
Weil es Täterwissen wäre. Gerade wenn es Verletzungen gegeben haben sollte, die nicht in Tötungsabsicht herbeigeführt wurden, muss die Öffentlichkeit das ja ggf auch nicht wissen.
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Es ist also eher unwahrscheinlich, dass der Täter zufällig auch IR getroffen und getötet hat. Zumal diese ja nicht einmal im eigenen Wagen getötet wurde.
Es könnte aber auch für Macht, Dominanz und Kontrolle sprechen. Gerade wenn die Opfer auch noch lebendig durch die Gegend gefahren worden sein sollten. Gerade wenn IR dann auch noch mit dem Liebhaber telefonieren musste.
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Es kann auch sein, dass über Dritte eine Nummer weitergegeben wurde und nur telefonischer Kontakt bestand. Um so etwas nachvollziehen zu können, müssten erst einmal die Nummern bekannt sein.
Die Polizei würde aber doch bemerken, wenn es Anrufe gegeben hätte und würde diese hinterfragen.
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Die Frage ist, was überhaupt mit Bassam A. nach der Verbüßung seiner 10-Jährigen Haftstrafe wegen Mordes in Schweden passiert ist.
Die Berichte reißen plötzlich ab.
Als ob einer einen Mantel drüber gelegt hat.
Doch abgeschoben?
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Und es ist ein Irrglaube, dass alle paar Jahre mal eben die Spuren wieder ins Labor gehen. Da muss es schon konkrete Anhaltspunkte und mehr als einen Anfangsverdacht geben.
Es wurde ja eine operative Fallanalyse vorgenommen. Dabei wird man doch sicherlich auch die Spuren labortechnisch neu untersucht haben. Ob das anschließend nochmals erfolgte, wissen wir natürlich nicht.
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Nur weil sich ein Anfangsverdacht nicht bestätigt, heißt es ja noch lange nicht, dass derjenige unschuldig ist. Allein eine Zeugenaussage reicht gerade bei Mord einfach nicht aus.
Die Spurenlage in den Autos und an den Jacken usw wird dann auch nicht gereicht oder ihn ausgeschlossen haben.


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27.11.2022 um 22:09
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Doch abgeschoben?
Geht ja nicht, weil er in seiner Heimat wegen zweifachen Mordes zum Tode verurteilt wurde. Deswegen wollte Schweden ihn nur unter der Bedingung, dass er nicht abgeschoben wird an Deutschland ausliefern.

Irgendwo muss er nach Absitzen der Haft in Schweden (Lebenslänglich wurde in 10 Jahre gewandelt) ja abgeblieben sein.


Was den Fall angeht, gibt es keine handfesten Belege das er es definitiv nicht war.
Allerdings auch keine, dass er es (mit wem zusammen auch immer) war.


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27.11.2022 um 22:15
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Was den Fall angeht, gibt es keine handfesten Belege das er es definitiv nicht war.
Allerdings auch keine, dass er es (mit wem zusammen auch immer) war.
Man müsste wissen, was zu Zeiten Axel Petermanns und der neuen Fallanalyse damals oder ggf auch später alles untersucht wurde und dabei herauskam. Wenn beispielsweise DNA extrahiert wurde, müsste man ja auch wissen, ob diese männlich oder weiblich ist usw, und man müsste sie mit diversen TV abgleichen können. Damit hätte man dann entweder einen Ausschluss des Verdachts oder eine Bestätigung.


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27.11.2022 um 22:34
@darkstar69
Ja, die Ergebnisse wären interessant. Aber es liegt anscheinend noch vieles im Dunkeln.
Auch was an Asservaten überhaupt noch existent und auswertbar ist.

Aber es ist bis heute offenbar noch nicht mal geklärt ob es ein oder zwei Täter waren.


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27.11.2022 um 22:43
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Aber es ist bis heute offenbar noch nicht mal geklärt ob es ein oder zwei Täter waren.
Das müsste die Polizei bei der Analyse mit Petermann doch schon herausgefunden haben. Damals gab es ja schon hinreichende DNA-Tests. An den Jacken gab es sicherlich genügend Blut, um zu prüfen, wie viele verschiedene DNA- Spuren und welchen Geschlechts sich daran befanden. Und das konnte man sicherlich schon mit DNA-Spuren aus den Autos abgleichen.


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27.11.2022 um 22:58
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Und das konnte man sicherlich schon mit DNA-Spuren aus den Autos abgleichen.
Klar, die Jacken dürften Asservate sein. Aber wieweit Spurenträger aus dem Auto asserviert wurden ist fraglich. Auch ob Täterspuren an dem Wagen von IR , der ja nun keinen Tatort darstellt, gefunden wurden.


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27.11.2022 um 23:05
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Klar, die Jacken dürften Asservate sein. Aber wieweit Spurenträger aus dem Auto asserviert wurden ist fraglich. Auch ob Täterspuren an dem Wagen von IR , der ja nun keinen Tatort darstellt, gefunden wurden.
Man hat damals schon zur Sicherung von Fasern, Haaren usw Flächen abgeklebt. Das hat man hoffentlich auch in beiden Tatautos gemacht. Und hoffentlich dann auch in den beiden anderen Autos, die ja wegen Frank D ebenfalls als tatrelevant angesehen wurden. Dann konnte man später und kann heute von den Klebefolien auch Hautschuppen usw sichern.


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27.11.2022 um 23:17
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Die Polizei würde aber doch bemerken, wenn es Anrufe gegeben hätte und würde diese hinterfragen
Vielleicht haben sie auch einen Anruf ausfindig machen können. Wenn dieser aber mit Wegwerf-Handys erfolgte, ist die Spur ne Sackgasse. Ansonsten waren die Hürden damals für solche Abfragen noch deutlich höher. Auch die Mobilfunkanbieter waren weniger entgegenkommend.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Es wurde ja eine operative Fallanalyse vorgenommen.
Eine operative Fallanalyse bezieht sich auf den Täter. Dieser soll damit anhand der Tat charakterisiert werden. Es werden da im Normalfall nicht nochmal alle Spuren labortechnisch untersucht. Ein paar wenige vielleicht. Allerdings fand die Analyse bereits 2001 statt, sowie ich das verstanden habe. Seither hat sich erneut extrem viel in dem Bereich getan. Die Analysen waren auch 2001 noch nicht so sensibel und ausgefeilt wie heute.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Die Spurenlage in den Autos und an den Jacken usw wird dann auch nicht gereicht oder ihn ausgeschlossen
Wie gesagt, nur weil die Indizien etc. nicht reichen, heißt es nicht, dass Person X unschuldig ist. Es kann auch passieren, dass Beweise zwar gefunden werden, vor Gericht aber nicht verwertet werden dürfen. Dann ist das Verfahren auch erstmal erledigt. Stichwort Beweisverwertungsverbote.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:müsste sie mit diversen TV abgleichen können.
Dazu muss man die DNA auch erst einmal haben. Falls die Person vorher noch nicht strafrechtlich auffällig geworden ist, kann man nicht mal eben vorbeigehen und sagen, wir brauchen jetzt deine DNA. Das kann der Beschuldigte zunächst auch immer noch verweigern. Möglicherweise wurde auch nicht ausreichend DNA am Tatort gefunden, die heute noch überprüft werden kann oder damals als Mischspur nicht identifiziert werden konnte.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Damals gab es ja schon hinreichende DNA-Tests. An den Jacken gab es sicherlich genügend Blut, um zu prüfen, wie viele verschiedene DNA- Spuren und welchen Geschlechts sich daran befanden. Und das konnte man sicherlich schon mit DNA-Spuren aus den Autos abgleichen.
Vorsicht: nur weil DNA gefunden wird, ist diese noch lange nicht tatrelevant. Sie kann auch mittelbar an den Tatort gelangt sein oder von einem berechtigten Spurenträger. In der Realität ist es nicht wie im Krimi, dass man ein paar Tests macht und zack hat man die Täter-DNA. DNA ist deshalb auch immer nur ein Indiz und kein Beweis.
Beispiel: Wenn in einer Wohnung eingebrochen wird, so findet man dort auch haufenweise DNA vom Bewohner und dessen Besucher. Heißt aber eben nicht, dass diese etwas mit der Tat zu tun haben.
Bei BB hat man vielleicht DNA gefunden, sobald sie aber einmal ihr Auto verliehen hat und der Entleiher jemanden mitgenommen hat, wird es mit DNA schon kompliziert. Ähnlich bei den Jacken: Möglicherweise wurden von mehreren Personen DNA-Spuren gefunden und man kann sowohl keine DNA-Spur als auch keinen Täter klar identifizieren.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:von den Klebefolien auch Hautschuppen usw sichern.
Dazu müssten diese aber noch vorhanden sein. Es wird dort regelmäßig ausgemistet. Fraglich ist, ob auch bei Mord rigoros aussortiert wird. Vielleicht ging man aber auch davon aus, bereits alle relevanten Erkenntnisse, die die Asservate liefern, gesichert zu haben. Und auch jetzt noch gilt: Es wird nicht einfach auf Verdacht nochmal geprüft. Cold cases werden bei den meisten Mordkommissionen nebenbei mal bearbeitet, wenn wenig zu tun ist. Ansonsten werden die Fälle erst wieder rausgeholt, wenn sich eine neue Spur ergibt. Vorher wird auch nichts ins Labor geschickt. Das ist teuer und zeitintensiv.


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28.11.2022 um 11:22
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Wenn dieser aber mit Wegwerf-Handys erfolgte, ist die Spur ne Sackgasse.
Handys gabs ja damals so noch nicht. Man wird also schon ermittelt haben können, falls es Telefonate gab, wer sie bekam, wer wen anrief, und wann. Wenn sie von einer Telefonzelle aus erfolgten, wusste man natürlich nicht unbedingt, wer am Hörer war. Dennoch wirft das dann Fragen auf. Wir wissen nur nix dazu.
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Eine operative Fallanalyse bezieht sich auf den Täter.
Eine Fallanalyse ist ja mehr als das Täterprofil. Das beinhaltet auch das Fallverstehen und Situationsverstehen, das Vortatverhalten, das Tatverhalten, das Nachtatverhalten, die Abläufe, die Bedürfnisse, das Opfer, die Spurendeutung, uvm. Es wird ja nicht alleine der Täter analysiert sondern das Fallgeschehen als Solches. Es geht ja um das gesamte Fallverstehen. Also Erklären und Verstehen.
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Wie gesagt, nur weil die Indizien etc. nicht reichen, heißt es nicht, dass Person X unschuldig ist.
Das hatte ich gemeint. Wenn die Spuren nicht hinreichend sind, aber man nicht weiterommt, usw oder aber wenn die Spuren einen TV eben doch ausschließen.
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Dazu muss man die DNA auch erst einmal haben. Falls die Person vorher noch nicht strafrechtlich auffällig geworden ist, kann man nicht mal eben vorbeigehen und sagen, wir brauchen jetzt deine DNA. Das kann der Beschuldigte zunächst auch immer noch verweigern. Möglicherweise wurde auch nicht ausreichend DNA am Tatort gefunden, die heute noch überprüft werden kann oder damals als Mischspur nicht identifiziert werden konnte.
Das mag alles sein. Wenn kein hinreichender Tatverdacht besteht, kann man DNA von TV nur freiwillig bekommen. klar.
Bei den Göhrde-Morden 1989 zB wurden in einem Auto zB nur wenige Hautschuppen und Haaregefunden, so dass man Jahrzehnte später den Täter ermitteln konnte. 1989 wusste man noch gar nicht, dass man Hautschuppen gefunden hatte^^ Man hat dies durchaus auch als tatrelevant einordnen und von nicht tatrelevanten Hautschuppen trennen können.

https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Die-Goehrde-Morde-und-das-Verschwinden-der-Birgit-Meier,goehrdemorde128.html
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:Bei BB hat man vielleicht DNA gefunden, sobald sie aber einmal ihr Auto verliehen hat und der Entleiher jemanden mitgenommen hat, wird es mit DNA schon kompliziert. Ähnlich bei den Jacken: Möglicherweise wurden von mehreren Personen DNA-Spuren gefunden und man kann sowohl keine DNA-Spur als auch keinen Täter klar identifizieren.
Diese Tatkonstellationen muss die Polizei dann selbstverständlich herstellen und belegen. Dann müssen TV aber auch belegen, weshalb sie Beziehung zum Opfer standen. Zugleich kann man aber auch ein Ausschlussverfahren vornehmen. Wenn eben keine Fremd-DNA gefunden würde, guckt man wieder in den inneren Zirkel. Was neue Fragen und Nachweise erfordert.


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28.11.2022 um 11:35
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Wenn die Spuren nicht hinreichend sind
Auch bei hinreichender Spurenlage kann ein Verfahren erledigt sein, wenn man diese Spuren vor Gericht nicht verwerten darf. Man hat ja auch schon lange keine Neuigkeiten mehr zu dem Fall gehört. Es kann also gut sein, dass es TV gibt, die Spurenlage aber keine weiteren Ermittlungen zulässt, weil man nicht darf.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Zugleich kann man aber auch ein Ausschlussverfahren vornehmen.
Das stimmt. nur auch dazu braucht man erstmal DNA und das wichtigste: Eine DNA mit der man die von TV vergleichen kann. Das meinte ich mit Mischspuren. Dort kann man erst seit einigen Jahren die unterschiedlichen DNA herausfiltern. Falls man also nur Mischspuren hat und keine einzelne DNA extrahieren kann, wird das vermutlich auch erst gemacht, wenn man neue Hinweise hat. Wenn sich also die erneute Untersuchung lohnen könnte.
Bei den Göhrde-Morden gab es ja meines Wissens nach einen konkreten Anlass, um das ganze erneut zu überprüfen.

Insgesamt denke ich, dass man entweder DNA hat, diese aber noch nicht zuordnen konnte. Aus welchen Gründen auch immer. Oder aber, dass man gar keine klare DNA-Spur gefunden hat, mit der etwas abgeglichen werden kann. Da gibt es ja genug Fälle, wo man trotz DNA einfach nicht weiterkommt.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Wenn eben keine Fremd-DNA gefunden würde, guckt man wieder in den inneren Zirkel. Was neue Fragen und Nachweise erfordert.
Je enger man mit dem Opfer verbunden ist, desto plausibler erklären sich auch DNA-Spuren. Auch tatrelevante. Gerade im inneren Zirkel braucht man dann aber immer noch ein Motiv, um die Theorie zu untermauern. Und erneut: Man muss auch erstmal die Vergleichs-DNA haben.


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