Was geschah mit Harald Oehlschläger aus Rodgau? (2021)

Comtess1702 schrieb:Auf der anderen Seite sucht sie aber auch Zeugen, die das eigentliche Verschwinden beobachtet haben könnten. Dazu brauchen sie aber einen genauen Zeitpunkt, wann das Opfer genau verschwunden ist. Und das fehlt hier ja anscheinend.

Das ist der Punkt den ich nicht nachvollziehen kann. Die Polizei kennt seine Laptop Nutzungsdaten, diese brachen irgendwann ab. Den Zeitpunkt sollte man kennen. Da sein Handy auch verschwunden ist, sollte man die Daten kennen ab wann sein Handy nicht mehr im häuslichen WLAN gewesen ist und die Abmeldung aus dem Providernetz. Den Zeitpunkt seines Verschwindens sollte man sehr gut eingrenzen können.

Enterprise1701 schrieb:Das ist der Punkt den ich nicht nachvollziehen kann. Die Polizei kennt seine Laptop Nutzungsdaten, diese brachen irgendwann ab. Den Zeitpunkt sollte man kennen. Da sein Handy auch verschwunden ist, sollte man die Daten kennen ab wann sein Handy nicht mehr im häuslichen WLAN gewesen ist und die Abmeldung aus dem Providernetz. Den Zeitpunkt seines Verschwindens sollte man sehr gut eingrenzen können

Für mich ist das auch nicht nachvollziehbar.
Es wurde im Fall von Walter S. auch alles ausgelesen und diese Infos wurden bekannt gegeben. Wann zuletzt eingeloggt im WLAN, Spiele gespielt usw..
Hier in diesem Fall wird rein gar nichts erwähnt.
Das kann für mich nur bedeuten, dass die Daten eventuell nicht mehr auszulesen waren weil sie gelöscht wurden? Der Router eventuell auf Werkseinstellung gesetzt wurde? Was aber ist mit dem Laptop, wurde der eventuell sonst manipuliert?
Die Handydaten sind, laut Provider, wohl nicht mehr existent. Aber der Laptop und der Router sind doch gute Quellen. Abmelden des Handys vom Router usw..
Es muss doch eine Erklärung dafür geben.
Warum wird das so im Verborgenen gehalten?
Da es ja wohl keinen Tatverdächtigen zu geben scheint, erklärt es sich auch nicht von selbst von wegen "aus ermittlungstaktischen Gründen".. oder hab ich da ne falsche Denkweise.. ? Oder wurde es versäumt diese Daten auszulesen und die Daten sind nicht mehr da..? Merkwürdig, sorry.
Alle Menschen im Umfeld wurden sicherlich überprüft, Alibis usw.. Es gibt keinen dringend Tatverdächtigen. Sie suchen Zeugen.. Was verspricht man sich, falls gewollt, von dem hinterm Berg halten der Informationen nach so langer Zeit..?

In „Bild“ steht jetzt noch einmal ein neuer Artikel* zu Ölis Verschwinden. Darin heißt es, dass weiter „in alle Richtungen“ ermittelt wird. Die Polizei vermutet hinter dem Verschwinden aber anscheinend nicht vorrangig ein Verbrechen: „Grundsätzlich liegen keine Hinweise für eine Straftat vor, jedoch wird auch dieses Szenario nicht definitiv ausgeschlossen“, wird die Ermittlerin zitiert.

Nach der Vorstellung des Falls in „Aktenzeichen XY“ hätten sich laut Polizei zwar „neue Ermittlungsansätze“ ergeben, aber „keine heiße Spur“. Zuschauer wollen Öli an verschiedenen Orten in Deutschland und auch in Frankreich gesehen haben. Alle Hinweise würden überprüft, bisher hätte jedoch keiner zum Erfolg geführt.

Die Polizei fragt in dem "Bild"-Artikel noch einmal nach Zeugen, und zwar ausdrücklich auch nach Zeugen, die Öli in der Vergangenheit gesehen haben, und solchen, die seinen aktuellen Aufenthaltsort kennen:

„Wer hat Harald Oehlschläger in der Vergangenheit gesehen?

Wem ist Harald Oehlschläger kurz vor und nach dem offiziell letzten Lebenszeichen am 18. Mai aufgefallen?

Wer kann Angaben zu seinem aktuellen Aufenthaltsort machen?“ *

In „XY“ hatte die Ermittlerin noch gesagt, es sei zu befürchten, dass Öli nicht mehr am Leben ist. Jetzt aber wird nach seinem aktuellen Aufenthaltsort gefragt. Demnach hält die Polizei es auch für möglich, dass Öli damals im Mai 2021 sein Umfeld freiwillig verließ und sich heute an einem unbekannten Ort aufhält.
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* https://www.bild.de/regional/frankfurt/frankfurt-aktuell/vor-verschwinden-noch-in-der-bank-oelis-letztes-lebenszeichen-81192618.bild.html (Alle obigen Zitate beziehen sich auf diese Quelle)

rattich schrieb:In „XY“ hatte die Ermittlerin noch gesagt, es sei zu befürchten, dass Öli nicht mehr am Leben ist. Jetzt aber wird nach seinem aktuellen Aufenthaltsort gefragt.

Zu befürchten ist es ja wohl, aber keineswegs gesichert, da es anscheinend keinen auch nur vagen Hinweis auf sein Ableben bzw. auf ein Gewaltverbrechen gibt - welches man aber im Umkehrschluss auch nicht gänzlich von der Hand weisen kann...

Wenn Öli freiwillig abgetaucht sein sollte, muss er dieses Szenario wohl dementsprechend vorbereitet haben... vielleicht kann es gelingen - wenn dem so sein sollte - dahingehend Anhaltspunkte oder gar Anknüpfungspunkte zu finden... da ist man wohl unumgänglich auch auf etwaige Zeuge angewiesen.

rattich schrieb:In „XY“ hatte die Ermittlerin noch gesagt, es sei zu befürchten, dass Öli nicht mehr am Leben ist. Jetzt aber wird nach seinem aktuellen Aufenthaltsort gefragt. Demnach hält die Polizei es auch für möglich, dass Öli damals im Mai 2021 sein Umfeld freiwillig verließ und sich heute an einem unbekannten Ort aufhält.

Da stellt sich aber dann die Frage, wovon er über ein Jahr lang gelebt haben will. Bei einer kleinen Rente, wie im Filmfall dargestellt, wird er nicht viel davon beiseite gelegt haben können. Kontobewegungen gibt es seit über einem Jahr auch keine und bei Sohn und Tochter hat er sich auch nicht mehr gemeldet, obschon er sich freute, seine Enkelin kennenzulernen, was wegen Corona vertagt worden war.

Ob das wirklich die Einschätzung der Polizei ist? Auf jeden Fall soll damit ja etwas bezweckt werden. Aber was?

Und so schlendert er im schwarzen Jogginganzug durch die Straßen von Paris und genießt sein Leben als Obdachloser ... Ironie off.

Ich schließe mich @sören42 an und halte ein freiwilliges Verschwinden eigentlich für ausgeschlossen. Allein schon wie er seine Wohnung verlassen hat, eigentlich alles, spricht dagegen. Fehlten denn Perso und Reisepass, ich hab das nicht mehr im Gedächtnis.
So ein Untertauchen passt doch nicht zu dem wie er im Filmfall dargestellt wurde. Kann mir nicht vorstellen, dass die Polizei das ernsthaft in Erwägung zieht. Außerdem war er ein freier Mann, er konnte hingehen wo er will, ganz offiziell, wer sollte ihm das verbieten.
Und vor allem hätte er dann doch sein Auto mitgenommen zumal er ja wohl selbst kurze Strecken damit zurück gelegt haben soll.

melody46 schrieb:Und vor allem hätte er dann doch sein Auto mitgenommen zumal er ja wohl selbst kurze Strecken damit zurück gelegt haben soll.

Ich halte es auch für unwahrscheinlich, dass der Vermisste alle Brücken abbrechen und irgendwo unerkannt ein neues Leben anfangen wollte.
Sein Auto hätte er wohl nicht mitgenommen, denke ich, weil das zu auffällig gewesen wäre. Das Auto muss irgendwo abgestellt werden, auf dem Stellplatz oder sobald es bewegt wird, kann das Kennzeichen oder das Auto selbst gesehen werden, es muss betankt und gewartet werden, kann kontrolliert werden usw. Da im Haushalt des Vermissten nichts fehlte, hätte er vermutlich auch kein Auto für den Transport von Habseligkeiten gebraucht.

rattich schrieb:In „Bild“ steht jetzt noch einmal ein neuer Artikel* zu Ölis Verschwinden.

Erstmal danke für die Bereitstellung des Artikels. Die eingegangenen Hinweise durch XY scheinen kein Licht ins Dunkel gebracht zu haben, womit leider zu rechnen war.

Interessant finde ich folgende Passage:

Eine Ermittlerin zu BILD: „Die Wohnung von Herrn Oehlschläger hat den Eindruck von einem 'nur kurz mal weg' erweckt.“

Diese Schlussfolgerung ist auch von einigen Usern hier gezogen worden. Klingt tatsächlich so, als ob er erstmal freiwillig die Wohnung verlassen hatte. Die Frage bleibt, warum und was dann passierte.

sören42 schrieb:Ob das wirklich die Einschätzung der Polizei ist? Auf jeden Fall soll damit ja etwas bezweckt werden. Aber was?

Grundsätzlich ist hier nach wie vor alles möglich, es ist ja weder eine Leiche aufgetaucht noch wurden Spuren gefunden, die auf ein Verbrechen hindeuten. Dementsprechend muss die Kripo alle Möglichkeiten in Erwägung ziehen, also auch ein freiwilliges Untertauchen. Dass die Polizei es für wahrscheinlicher hält, dass HO ein neues Leben angefangen hat anstatt dass er ermordet wurde, kann man aus dem Bild-Artikel mMn nicht rauslesen.

sören42 schrieb:Ob das wirklich die Einschätzung der Polizei ist? Auf jeden Fall soll damit ja etwas bezweckt werden. Aber was?

Na ja, wenn man intensiv und mit Hilfe der Öffentlichkeit nach ihm gesucht hat und die Suche nicht die geringste Spur auf seinen Verbleib ergibt, dann spricht das im Gesamtbild natürlich auch dafür und könnte als Indiz gewertet werden, dass der Vermisste gar nicht mehr am Leben ist.

Wenn es mutmassliche Sichtungen des Gesuchten gab, dann stellt sich die Frage, was die Zeugen gesehen haben bzw. was sie vermuten liess dass es such um den gesuchten HO handelte. Die kurz vor dem Verschwinden entstandenen Aufnahmen einer Kamera in einer Bank vermitteln ein anderes Bild als die veröffentlichten Fotos des Vermissten.. Der gesuchte HO soll eine Gangauffälligkeit haben. Wenn Zeugen auf dieses Merkmal aufmerksam wurden und auch andere Merkmale wie Statur und Frisur auf die Beschreibung der Polizei passten, dann könnte es zumindest sein, dass es sich um HO handelte. Wurde die Augenfarbe des Gesuchten veröffentlicht?

meermin schrieb:Wurde die Augenfarbe des Gesuchten veröffentlicht?

Nein, Ölis Augenfarbe wurde meines Wissens noch nirgendwo genannt. Nach den Fotos zu urteilen, scheint er braune Augen zu haben.

Die polizeiliche Personenbeschreibung nennt hauptsächlich Merkmale, die auch aus größerer Entfernung zu erkennen sind:

„- Geschlecht: männlich
- Letzter vermuteter Aufenthaltsort: Seine Wohnung in der Karolingerstraße in Rodgau
- Körpergröße: 1,70 Meter
- Aussehen: graue Haare – vermutlich zum Pferdeschwanz gebunden
- Mutmaßliche Kleidung: schwarzer Jogginganzug und schwarze Schuhe mit weißer Sohle
- Besonderheiten: Hüftleiden – läuft langsam und unrund“

https://www.op-online.de/region/rodgau/vermisst-offenbach-rodgau-harald-oelschlaeger-vater-mann-rentner-zr-91081231.html

Die Augenfarbe könnte im Einzelfall jeder Sichtung wichtig sein. Stimmt sie nicht, dann war es nicht HO , auch wenn alle anderen beschriebenen Merkmale zutreffen sollten.

meermin schrieb:Stimmt sie nicht, dann war es nicht HO , auch wenn alle anderen beschriebenen Merkmale zutreffen sollten.

Man weiß ja nichts Genaueres über die Qualität der Sichtungen - wenn das z. B. nur Hinweise waren nach dem Tenor "Ja, also, da stand ein Mann an der Straße, an dem bin ich vorbeigefahren, der sah so aus!" dann ist das nun nicht gerade sehr belastbar.

Und wenn eine Menge solcher vager Hinweise kamen, dann heißt es "Wir haben viele Hinweise erhalten!" nur stellt sich dann eben nach einer Überprüfung leider heraus, dass da leider nichts dran ist.

Und wenn dann auch noch Hinweise eingehen, die einander widersprechen, also wenn es einen Zeugen gibt, der ihn in Hamburg gesehen haben will und ein anderer, der ihn zur gleichen Zeit in München gesehen haben will, dann ist schon relativ schnell klar, dass man zwar "viele" Hinweise erhalten hat, davon aber zumindest einige ganz sicher nicht zutreffend sein können.

Kielius schrieb:, wenn man intensiv und mit Hilfe der Öffentlichkeit nach ihm gesucht hat und die Suche nicht die geringste Spur auf seinen Verbleib ergibt, dann spricht das im Gesamtbild natürlich auch dafür und könnte als Indiz gewertet werden, dass der Vermisste gar nicht mehr am Leben ist.

Ja und nein.

Ausgehend davon, das nicht sooo viele Leute wissen, das eine gewisse Person verschwunden ist, geschweige denn, wie sie aussieht.
Personen, die freiwillig verschwunden sind, werden mgl.w ihr Aussehen verändert haben.

Wobei ich in diesem Fall davon ausgehe, das Herrn Oehlschläger etwas zugestossen und jemand dafür verantwortlich ist.

Ich glaube kaum, dass man bei einem freiwilligen Verschwinden sich vorher Kontoauszüge holt und dann kein Geld abhebt. Auch nach seinem Verschwinden gab es keine Kontoaktivitäten.

Ob man Geld vom Konto abhebt oder nicht , könnte unter anderem auch vom jeweiligen Kontostand und den Überziehungskonditionen abhängen. Wir wissen nichts über die finanzielle Lage des Gesuchten. Er könnte immerhin wie gar nicht so wenige Menschen in Deutschland auch Geld zuhause unter dem Kopfkissen deponiert gehabt haben für eventuelle Notfälle. Wir wissen auch nicht, ob nicht eventuell ausser dem Haus auch noch Wertsachen von den Eltern vererbt wurden . Wenn das Bankkonto der Bank, bei der HO die Kontoauszüge zog leer war dann hätte ihm die Kreditkarte dieses Kontos beim Untertauchen eigentlich nicht viel genutzt, da ihm bewusst gewesen sein müsste, dass ständig laufende Posten fürs Haus von diesem Konto bestritten hätten werden müssen, auch in seiner Abwesenheit. Die regelmäßig eingehende Rente hätte diese Kosten wahrscheinlich gerade so abgedeckt.

meermin schrieb:Wenn das Bankkonto der Bank, bei der HO die Kontoauszüge zog leer war dann hätte ihm die Kreditkarte dieses Kontos beim Untertauchen eigentlich nicht viel genutzt, da ihm bewusst gewesen sein müsste, dass ständig laufende Posten fürs Haus von diesem Konto bestritten hätten werden müssen, auch in seiner Abwesenheit. Die regelmäßig eingehende Rente hätte diese Kosten wahrscheinlich gerade so abgedeckt.

Das widerspricht dann aber der Möglichkeit, dass er irgendwelche größeren Summen "gebunkert" hatte die ihm ein sorgloses Leben irgendwo ermöglichen. Schon klar, dass man als Musiker auch durchaus mal den einen oder anderen Euro "so" verdient, aber auch dabei werden, wenn es ansonsten nur eine kleine Rente gab, keine großen Summen zusammengekommen sein, die auf längere Sicht (!) ein Leben ermöglichen, bei dem man nicht mehr auf die Rente angewiesen ist. Ganz abgesehen von dem Hausanteil, der ja auch irgendeinen Wert hat. Sowas zurückzulassen überlegt man sich dreimal.

Deswegen glaube ich nicht, dass HO vorhatte, längere Zeit wegzubleiben oder gar irgendwo ein neues Leben anzufangen, mal unabhängig davon, ob ihm vielleicht etwas zugestoßen ist.

Es ist auch kein Motiv erkennbar oder bekannt wie Streit oder Bedrohungen, die einleuchtend für sein Verschwinden gewesen wären, falls man deswegen überhaupt alle Brücken hinter sich abbricht, ohne das die Familienmitglieder oder Freunde davon wissen.
Auch vom Alter her schwer vorstellbar.

Vielleicht sollte man sich in der Tat in Obdachlosenszene um gucken, ob er nicht da hin ist. Das muss noch nicht mal freiwillig geschehen sein.
Vielleicht hatte er einen kleinen nicht schweren Unfall (ausgerutscht auf den Kopf gefallen), brauch noch nicht mal schwer gewesen sein und hat eine Amnestie? Und hat sie immer noch?

Eine Amnesie meinst Du wahrscheinlich. Amnestie bekommen manchmal (politische) Häftlinge. :)