emz schrieb:Er hatte die Vaterschaft anerkannt, das Kind trug seinen Namen.
Damit hatte er die Verantwortung für das Kind übernommen.
Und sie hatte ihn bei der Anmeldung des Kindes demzufolge auch als Vater angegeben.
Zudem hatte er das geteilte Sorgerecht für den Sohn. Und bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Darmstädter Bekannte ihm erklärte, dass er ebenfalls als Vater in Frage käme, hat er ja auch die Rolle des Vaters gespielt.
Insofern kann man ihm doch wohl durchaus Gefühle der Sorge um das Kind (und die Mutter) zubilligen, die ihn dazu bringen, nach dem Handy zu greifen.
Wenn ich mal unangekündigt und unplausibel verschwinde und Papiere, Bankkarte und Handy zurücklasse hoffe ich doch, dass einer meiner Angehörigen sich anschaut, ob er oder sie dort Hinweise auf meinen Verbleib findet und es nicht stattdessen zum Schutz meiner Privatsphäre in der Ecke liegen lässt.
sören42 schrieb:Es gab getrennte Zimmer in der Unterkunft und ihres war verschlossen. Bestimmt nicht, damit der Partner, mit dem es ganz offensichtlich Konflikte in der Beziehung gibt, sich ihr Handy nimmt, noch bevor die Polizei dieses sichten kann.
Auch die Polizei dürfte in der Situation nicht einfach das Handy nehmen und "sichten", mit wem wann telefoniert wurde. Das unterliegt dem Datenschutz. Solange nicht offensichtlich ist, dass akute Gefahr für Leib und Leben der Besitzerin besteht, benötigt de Polizei dafür einen Durchsuchungsbeschluss (z.B. weil gegen die Frau wegen Kindesentzug ermittelt wird).
Aber nur. weil jemand 24 Stunden nicht zu Hause war und seinen Angehörigen nicht mitgeteilt hat, wo er sich aufhält, kann die Polizei nicht einfach mal das Handy einkassieren und die Daten auslesen.
fischersfritzi schrieb:Mal abgesehen davon, dass wir alle nicht wissen, ob es sich wirklich so zugetragen hat.
XY nimmt sich die ein oder andere künstlerische Freiheit. Die Zimmer in den Unterkünften sehen real auch nicht so gemütlich aus wie im Clip, mit schönem alten Bauernschrank
Das denke ich eben auch. Es sollte dargestellt werden, dass Frau und Kind weg sind, der Lebensgefährte Alarm schlägt und das Papiere und Handy zurückgeblieben sind. Das ganze möglichst schauspielerisch dargestellt (und nicht einfach nur von der Stimme aus dem Off oder Rudi Cerne im Studio nacherzählt), dramaturgisch spannend aufbereitet, aber eben auch sehr verkürzt, da für jeden Film nur ein paar Minuten Zeit zur Verfügung stehen. Ob er das Handy tatsächlich mit der Heimleiterin zusammen, mit den ersten Polizisten zusammen oder schon längst vorher angeschaut hat, das kann man aus dem Filmchen sicher nicht verbindlich ersehen.