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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

1.392 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen, Erschossen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

30.05.2022 um 17:43
In Braunschweig gab es damals heute wohl zig Kleinstbetriebe. Ein geschäftliches Motiv mit Todesfolge in der Gegend ist mir nicht bekannt. Jemanden wegen einer Auftragsgröße von 2-5000 DM zu ermorden halte ich fast für absurd. Dann gäbe es in dieser Branche nur Mord-und Totschlag. Es hiess ganz deutlich, er hielt sich mit Kleinstaufträgen über Wasser.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

30.05.2022 um 18:08
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:In Braunschweig gab es damals heute wohl zig Kleinstbetriebe. Ein geschäftliches Motiv mit Todesfolge in der Gegend ist mir nicht bekannt. Jemanden wegen einer Auftragsgröße von 2-5000 DM zu ermorden halte ich fast für absurd. Dann gäbe es in dieser Branche nur Mord-und Totschlag. Es hiess ganz deutlich, er hielt sich mit Kleinstaufträgen über Wasser.
Eben. Auf den Baustellen waren damals schon lange ausländische Arbeitskräfte vertreten, sodass sein Einsatz von Polen auch nicht ins Gewicht fallen sollte.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

30.05.2022 um 20:00
Zitat von KieliusKielius schrieb:Ich vermute eher, dass es ganz einfach normale Geschäftspraxis war, dass AL Anrufe von wildfremden Interessenten bekam, die von seinen Leistungen gehört hatten, und dass AL generell nicht besonders skeptisch oder misstrauisch bei solchen Anrufen war.
Genau so war das bei mir auch damals. Es meldeten sich wildfremde Menschen per Telefon, und manchmal schon beim Zuhören bekam man den Gedanken, irgendwas stimmt nicht. Gerade wenn Privatpersonen anriefen, ist es teils ein Unterfangen gewesen, da man dann das Haus betreten musste, wenn es sich um Aufträge für den Innenausbau handelte. Mir waren die liebsten Aufträge, wo ich lediglich auf die Baustelle musste.

Damals waren nicht nur polnische Arbeitskräfte vorhanden, aus dem gesamten ehemaligen Ostblock traf man ausländische Arbeitnehmer an, genauso wie aus dem arabischen Raum und europäisches Ausland.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

30.05.2022 um 20:18
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:In Braunschweig gab es damals heute wohl zig Kleinstbetriebe. Ein geschäftliches Motiv mit Todesfolge in der Gegend ist mir nicht bekannt.
Doch hat es gegeben mit einer Firma für Import und Export die Chefin Zofia Supplit wurde erschossen, da ging es um Zigarettenschmugel im grossen Stiel Auftragsmord. Sie war in illegale Geschäfte nach Polen verstrickt. Dem neuen Buchhalter in der Firma fiel auf das die Kassenbücher manipuliert waren, er kündigte darauf gleich wieder.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

30.05.2022 um 20:35
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:In Braunschweig gab es damals heute wohl zig Kleinstbetriebe. Ein geschäftliches Motiv mit Todesfolge in der Gegend ist mir nicht bekannt.
Auch ein Architekt wurde in seinem Büro im eigenen Haus erschossen. Ob die Täter ermittelt wurden, weiß ich nicht.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

30.05.2022 um 20:43
Nachtrag nach Recherche: der Fall war 1997, es wurde gegen zwei Tatverdächtige verhandelt.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

30.05.2022 um 22:51
Zitat von DuvalDuval schrieb:Doch hat es gegeben mit einer Firma für Import und Export die Chefin Zofia Supplit wurde erschossen, da ging es um Zigarettenschmugel im grossen Stiel Auftragsmord. Sie war in illegale Geschäfte nach Polen verstrickt. Dem neuen Buchhalter in der Firma fiel auf das die Kassenbücher manipuliert waren, er kündigte darauf gleich wieder.
Du meinst diesen recht interessanten Fall, über den ich vor ein paar Monaten bei YouTube gestolpert bin:
Spoiler
https://www.youtube.com/watch?v=xBgqPdTegXM (Video: True Crime: Die Schmugglerin | Morddeutschland | NDR Doku)

Das war aber organisierte Kriminalität in großem Stil, nicht vergleichbar mit der Existenz eines kleinen, selbständigen Handwerkers wie Artur L. Hier scheint mir das Motiv ein anderes gewesen zu sein, ohne dass ich einen fundierten Tipp abgeben könnte.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

30.05.2022 um 23:16
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Was hätte der Konkurrent mit dem Mord an AL gewonnen? Wir reden von Braunschweig, da wird es mehr Handwerker gegeben haben als AL und den potentiellen Täter. Selbst nach Beseitigung von AL hätte der Täter nicht unbedingt mit mehr Aufträgen rechnen können, da Handwerker A, B, C..., Z noch da sind.
Was ist, wenn es um Rache ging? Z.B. Ein ehemaliger Mitbewerber, der in Konkurs ging, weil ihn das Opfer mehrmals unterboten hatte. Die Folge war ein Konkurs, verbunden mit gesellschaftlichem Abstieg - vielleicht auch noch einer privaten Krise. Es gibt dann Leute, die einen Schuldigen für ihre Misere suchen. Das kann sich in enormen Hass steigern.

Ich denke nicht, dass der Täter hier nur einen lästigen Mitbewohner ausschalten wollte. Da hätte es wahrscheinlich noch andere Möglichkeiten gegeben, ohne gleich einen Mord zu begehen. Für mich schaut es aus, wie wenn er für etwas Rache nehmen wollte. Das Opfer sollte offenbar für etwas büßen. Die Planung der Tat zeigt, dass es keine spontane Aktion war, sondern sehr strukturiert. Da muss etwas in einem Menschen sehr tief sitzen, damit sich jemand dazu entschließt und es letztlich auch durchführt.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

31.05.2022 um 01:16
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Da muss etwas in einem Menschen sehr tief sitzen, damit sich jemand dazu entschließt und es letztlich auch durchführt.
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Ein Vergleichsfall, an den ich gelegentlich denken muss:
Göttingen: Daniel Schütze (27) tot aufgefunden - Gewaltverbrechen
Dort waren Täter und Opfer aber geringfügig jünger.

Der Täter war vom Bruder der Ex-Freundin angezeigt worden, weil er im Schützenhaus eine Waffe gestohlen hatte.
Etwas tief sitzendes und eine denkbare Anzeige erinnern mich an diesen Fall:

Tödliche Aussage als Podcast oder als Film in der ARD-Mediathek https://www.ardmediathek.de/video/kripo-live-taetern-auf-der-spur/gefaehrliche-aussage/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy9mNWQxN2NjYi1jNjlmLTRkNTAtYjJjMC0zMWJhM2I0MjcxODk.

Auch da war die Suche nach einem Motiv wohl zunächst schwierig, da das Mordopfer den ihm unbekannten Täter Jahre zuvor wegen eines unrechtmäßig abgestellten Wohnwagens angezeigt und vor Gericht gegen ihn ausgesagt hatte. Der notorische Straftäter (Einbruch, Fahren ohne Fahrerlaubnis) erhielt wegen des vergleichsweise geringen Deliktes eine Gefängnisstrafe ohne Bewährung, da er bereits mehrfach einschlägig vorbestraft war.

Den Fall zitiere ich hier nur, um deutlich zu machen, dass auch Jahre zurück liegende Ereignisse bei entsprechend disponierten Tätern zu einem Mord aus Rache führen können. Das hätte dann auch nichts mit ALs Baugeschäft, seinen Verbindungen nach Polen oder seinen Beziehungen zu Frauen zu tun.

Und auf die Spur kam man dem Täter im geschilderten Fall nicht etwa über die Gerichtsakten, sondern über einen DNA-Treffer.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

31.05.2022 um 14:13
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Nur weil der Täter die Frage stellt ob AL seine nette Frau wieder mitbringt, heißt das ja nicht unbedingt das er nichts Privates über ihn wußte. Er wollte einfach nur sichergehen das AL allein zum Heidkrug kommt.
Ok und was hätte der Täter gemacht wenn er gesagt hätte, ja klar die nehm ich wie immer mit?
Beim ersten mal hat er ja auch nicht beiden angegriffen oder gar getötet was ja auch extrem komisch ist. Wenn er schon so kaltblütig einen Mord begehen kann was bitte hat ihn daran gehindert beim ersten mal das ganze dort gleich zu Ende zu bringen.
Für ein Urteil bei einem erwischen wären ein oder zwei Morde schon egal.

Ich zweifel ja daran ob das dort beim ersten mal wirklich so war....man hat ja nur die Aussage der polnischen Freundin...


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

31.05.2022 um 14:18
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Du meinst diesen recht interessanten Fall, über den ich vor ein paar Monaten bei YouTube gestolpert bin:
Spoiler
Ja den meinte ich dass das in so einen grossen Stil erfolgte kam erst nach dem Mord raus.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

31.05.2022 um 14:21
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Nur weil der Täter die Frage stellt ob AL seine nette Frau wieder mitbringt, heißt das ja nicht unbedingt das er nichts Privates über ihn wußte. Er wollte einfach nur sichergehen das AL allein zum Heidkrug kommt.
Im Telefonat betonte er es auch dass er diesmal alleine kommt.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

31.05.2022 um 14:36
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:InspektorWirz schrieb:
Da muss etwas in einem Menschen sehr tief sitzen, damit sich jemand dazu entschließt und es letztlich auch durchführt.

Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:
Ein Vergleichsfall, an den ich gelegentlich denken muss:
Göttingen: Daniel Schütze (27) tot aufgefunden - Gewaltverbrechen
Dort waren Täter und Opfer aber geringfügig jünger.

Der Täter war vom Bruder der Ex-Freundin angezeigt worden, weil er im Schützenhaus eine Waffe gestohlen hatte.

Etwas tief sitzendes und eine denkbare Anzeige erinnern mich an diesen Fall:

Tödliche Aussage als Podcast oder als Film in der ARD-Mediathek hier.
Diese drei Beiträge finde ich ziemlich einleuchtend. Den von @Mr.Stielz verlinkten Artikel und den Film aus der ARD Mediathek (@sallomaeander) habe ich mir angesehen. Besonders diesen Film fand ich gruselig.
Die Möglichkeit solcher Haß- und Racheaktionen, die sich sogar auf frühere Ereignisse beziehen, deren Bedeutung sich das Opfer selbst garnicht bewußt war, würden auch erklären, warum die Polizei in solchen Fällen nach Abarbeiten der üblichen Verbindungen (privat, beruflich) zuerst auf keinerlei Spur stößt.

Im Falle von AL, der im Film bei XY trotz nicht gerade üppiger Einnahmen als generell "sorgenfrei" und ohne Feinde dargestellt wird, wäre solch eine Racheaktion natürlich extrem schwer nachweisbar, zumal es durch die Art der Tötung noch nicht einmal eine DNA-Spur gab. Da ist man ausschließlich auf Hinweise angewiesen, aber nach 28 Jahren...? Man müßte ja alles, was AL in den Jahren vor seiner Ermordung getan hat, rekonstruieren, aber falls es sich auf Privates bezogen haben sollte, wovon nichts aktenkundig wurde, kann man das vermutlich garnicht mehr.

Jemand wollte Linzmaier "weg haben", und es schien ihm dabei auch garnicht auf ein paar Wochen anzukommen. Berufliche Konkurrenz scheint mir als Motiv auch eher abwegig.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

31.05.2022 um 16:25
Zitat von HchelHHchelH schrieb:Ok und was hätte der Täter gemacht wenn er gesagt hätte, ja klar die nehm ich wie immer mit?
Beim ersten mal hat er ja auch nicht beiden angegriffen oder gar getötet was ja auch extrem komisch ist. Wenn er schon so kaltblütig einen Mord begehen kann was bitte hat ihn daran gehindert beim ersten mal das ganze dort gleich zu Ende zu bringen.
Für ein Urteil bei einem erwischen wären ein oder zwei Morde schon egal.
Vielleicht wäre der Täter dann mit einem Komplizen erschienen, um leichter zwei Menschen umbringen zu können. Es besteht ja bei zwei Leuten im Auto die Gefahr, dass z. B. die Frau fährt und dann, wenn jemand auf AL schießt, Gas gibt und losfährt. Oder weglaufen will, wenn man auf ihren Mann schießt - sicher hätte der Täter sie dann auch noch erschießen können, aber sicherer ist es, wenn man mit zwei Leuten kommt, vor allem wenn die Situation "Opfer sitzt im Auto" von vorneherein so geplant war. Dann hätte einer von links und der andere von rechts herantreten können....


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

31.05.2022 um 17:58
Zitat von HchelHHchelH schrieb:zum Heidkrug kommt.
Ok und was hätte der Täter gemacht wenn er gesagt hätte, ja klar die nehm ich wie immer mit?
Beim ersten mal hat er ja auch nicht beiden angegriffen oder gar getötet was ja auch extrem komisch ist. Wenn er schon so kaltblütig einen Mord begehen kann was bitte hat ihn daran gehindert beim ersten mal das ganze dort gleich zu Ende zu bringen.
Für ein Urteil bei einem erwischen wären ein oder zwei Morde schon egal.
Naja mich hat eh gewundert wieso AL beim ersten Treffen seine Freundin mitgenommen hat, wenn es um geschäftliche Dinge geht. Und diese Dame ja auch kaum Deutsch verstanden hat.
Wäre sie wieder mitgekommen dann hätte der Täter diesmal wohl trotzdem geschossen. Allerdings von der Fahrerseite und nicht wie beim erstenmal als er von der Beifahrerseite kam. Und die Frau “im Weg saß“
Und ich würde nicht ausschließen das er dann die Freundin auch erschossen hätte.
Der hat beim ersten Treffen einfach nicht damit gerechnet, und sich echt erschrocken das da noch jemand im Auto sitzt. Und ein drittes Mal hätte sich AL wohl nicht darauf eingelassen zu später Stunde noch irgendwo hinzufahren.
Das bei dem Täter vielleicht schon länger etwas brodelte hatte ich ja auch schon vermutet.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

31.05.2022 um 19:24
Wie hätte der Täter reagiert wenn er mit seiner Freundin doch gekommen wäre oder es vorher am Telefon so gar angekündigt hätte?


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

31.05.2022 um 22:52
Zur "Frau Lomeier aus Hildesheim".
Ich kenne einige Handwerker und Maurer, aber auch Ingenieure, die mit der Orthographie ihre liebe Not haben.
Falls es diese Frau Lomeier tatsächlich gab, könnte das Opfer Linzmaier nicht richtig verstanden haben. Denn das Gehör/Gehirn spielt ab und zumdem Menschen einen Streich. Mögliche Namensalternativen wäre da möglich: Lore Meier, Lotte Meier, Ilona Meier etc.
Selbst auf Rückfrage, ob er alles verstanden habe, könnte er den mind. den Namen und die Adresse falsch notiert haben.

Wenn diese Frau Lomeier ihm ein lukratives (und evtl. fiktives) Geschäft in Aussicht stellte, könnten diese Nebensächlichkeiten in Hintergrund gerutscht sein, selbst wenn er sie nach einer Telefonnummer fragte, wäre "Bin viel unterwegs, bin selten unter dieser Nummer zu erreichen. Ich melde mich wieder bei Ihnen, das ist sinnvoller!"
Dass es diese Frau Lomeier gar nicht gibt und nur ein Lockvogel für den Täter war, dafür spricht das Nachtatverhalten. Die Frau Lomeier ist von der Bildfläche verschwunden und hat sich scheinbar nie mehr gemeldet.
Gefühlt tausendmal angehört und beim Ort Grömitz könnte man eventuell auch Gröbitz (in Massen-Niederlausitz bzw. Burgenlandkreis) heraushören?

Wenn man die restaurierten Anrufe anhört, sehe ich zwei Möglichkeiten:
a. zum einen despektierlich gesagt "ein Dauergast in einer Eckkneipe", ein älteres Semester, vielleicht durch ihre verrauchte, alkoholisierte Stimme scheinbar gar nicht so alt. War es Frau Lomeier, dann könnte man meinen, die hatte einen oder zwei Cognäcken oder Likörchen intus, bevor sie anrief. Sprachen ältere Damen 1994 derart ungeniert und souverän auf Anrufbeantworter? Muss man können und Routine haben, dass man sich da nicht verhaspelt!

b. zum anderen könnte es ein "Knabe" zwischen 16 bis Anfang 30 gewesen sein. Ich kenne wenige Männer, die so ein hohe Stimme haben und die dann in Stress und Panik auch noch höher reden. Er könnte auch seine Stimme bewusst angehoben haben. Ich stelle mir einen eher unscheinbaren jungen Mann vor, der eventuell eine Brille trägt und einen schwachen Oberlippenbart pflegt.

Wie er den Namen Lomeier auswählte? 1992 gab es ein Sketch von Jürgen von der Lippe. Der hieß "Udo Lohmeier kehrt zurück".
Hänselte man ihn als (Udo) Lohmeier, weil er diesen Sketch und andere Songs von Jürgen von der Lippe gut imitieren konnte? Vielleicht fiel ihm hierzu der Namen ein, den er warum auch immer nach Hildesheim verlegte? Trug er ebenfalls gerne Hawaiihemden?

Zum Text selbst: Im ersten Telefonat gibt es eine Unterbrechung, eine Strörung. Dann sagt eine Stimme im Hintergrund so etwas wie "Ab ins Bett!" Das könnte ein eindeutiger Befehl sein, dass eine minderjährige Person den Raum verlassen soll bzw. das Bett aufsuchen soll! Aber es könnte auch ein Appell gewesen sein, der an ein Haustier (Hund, Katze etc.) gerichtet sein, schnell das Körbchen o.ä. aufzusuchen.

Zu den Kaffeekränzchen und selbstgebackenen Kuchen: möglich wäre es doch, dass ihm die eine oder andere Damen ab und zu einen großen Geldschein zusteckte?

Wenn es stimmt, dass das Kaliber .22 häufig bei Schützenvereinen oder auf der Jagd anzutreffen war, könnte man hier mit der Schnittstelle beginnen. Vlt. im Radius von BS nach Hildesheim? Als weitere Ausschlussverfahren würden die Schlüsselworte Lomeier, Grömitz, Leiferde und (unreife) Baumaßnahmen gelten?

Was meiner Meinung gar nicht thematisiert wurde, sind Kartenspiele im Hinterzimmer einer Wirtschaft. Ging es hier um relativ viel Geld? Ich kenne leider wieder einige Handwerksmeister, die ihr Portemonnaie damals prall gefüllt hatten mit größeren Scheinen. Wir reden hier nicht von mafiaähnlichen Strukturen, nein, es reichte, wenn eine handvoll Zocker im Nebenzimmer nach Ladenschluss ein paar Stunden 17 und vier, Skat sowie Poker oder ähnliches spielten. Etwas scharf und mit etwas höheren Einsätzen. Es reichte ja, wenn da eintausend oder etwas mehr an einem Abend verloren ging?

Was es schon immer gab, dass man ein Bauunternehmen an die Steuer/an den Zoll verpfiffen hatte. Vlt. wurde das anonym getätigt und der Denunziant prahlte, dass er der Fa. XYZ ein Schnippchen geschlagen habe, von dem er sich nicht schnell erholen werde? Die stille Post war scheinbar schnell genug und der Denuzierte schwor Rache?

Was in dieser Zeit auch hoch aktuell war: Bauherrenmodelle, wo sich Käufer und Interessenten reich gerechnet haben. Es wurden astronomische Rendite versprochen und Jahre später waren die Käufer froh, dass sie dieses finanzielle Fass ohne Boden abstoßen konnten. Ist bspw. bekannt, ob in Grömitz Ferienwohnungen gebaut und veräußert wurden, die finanziell mehr als nur eine Risikoimmobilien waren?


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

31.05.2022 um 23:25
Zitat von johanneskayserjohanneskayser schrieb:Falls es diese Frau Lomeier tatsächlich gab, könnte das Opfer Linzmaier nicht richtig verstanden haben. Denn das Gehör/Gehirn spielt ab und zumdem Menschen einen Streich
Die gab es anscheinend nicht, es soll sich dabei um einen Mann handeln der seine Stimme verstellt hat.
Die 20.000 DM ließen ihn alle Vorsicht vergessen. Sein Buchhalter hat ihn noch gewarnt dass mit dem Anruf was nicht stimmt.Der Anrufer muss aber nicht unbedingt der Täter sein.
Leider ist unbekannt um welche Waffe es sich hierbei gehandelt hat.
Zitat von johanneskayserjohanneskayser schrieb:Bauherrenmodelle, wo sich Käufer und Interessenten reich gerechnet haben
Die waren doch nach dem Schneeball System aufgebaut.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

31.05.2022 um 23:27
Zitat von johanneskayserjohanneskayser schrieb:Was meiner Meinung gar nicht thematisiert wurde, sind Kartenspiele im Hinterzimmer einer Wirtschaft. Ging es hier um relativ viel Geld? Ich kenne leider wieder einige Handwerksmeister, die ihr Portemonnaie damals prall gefüllt hatten mit größeren Scheinen. Wir reden hier nicht von mafiaähnlichen Strukturen, nein, es reichte, wenn eine handvoll Zocker im Nebenzimmer nach Ladenschluss ein paar Stunden 17 und vier, Skat sowie Poker oder ähnliches spielten. Etwas scharf und mit etwas höheren Einsätzen. Es reichte ja, wenn da eintausend oder etwas mehr an einem Abend verloren ging?
Aber warum sollte ich jemanden deswegen umbringen? Wenn ich verloren habe und AL gewonnen, dann bekomme ich mein Geld auch nicht wieder, wenn ich ihn erschossen habe. Ebenso wenn ich glaube, dass AL mich beim Spiel betrogen hat. Auch dann ist das Geld endgültig verloren, wenn er tot ist.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

31.05.2022 um 23:31
@brigittsche
Wut? Es gibt auch schlechte Verlierer, mich wundert es dass er ihn zum Heidekrug bestellt hat Jedenfalls scheint A.L. nicht gewusst zu haben dass dort Mittwochs Ruhetag ist.


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