Wo ist Walter Sch. aus Meiningen?

MissRedford schrieb:Er ist auch schon am Tag vorher nicht an das Telefon gegangen bzw hat er auch nicht zurückgerufen. Dieses hätte er ja tun können. Er war ja später mit seinem Handy noch online, hat also gesehen, dass es Anrufe in Abwesenheit gab

Laut Video „Kripo live“ vom 24.10. konnte seine Frau ihn am Montag telefonisch nicht erreichen. Er war zum letzten mal in der Nacht vom Sonntag zum Montag online. Gibt es da noch einen Bericht, in dem steht , dass seine Frau ihn schon am Sonntag telefonisch nicht erreichen konnte ?

MissRedford schrieb:Die Ermittlungen stützen sich ja rein darauf was seine Frau ausgesagt hat, was seine Gewohnheiten sind

Sein Handy ist noch da und somit kann man doch genau nachverfolgen, ab wann er nicht mehr auf Anrufe reagiert hat und kann somit die Aussagen seiner Frau zwecks Handynutzen belegen. Auch muesste doch ein regelmaessiges Bewegungsprofil an Hand der Handydaten moeglich sein.
Auf laengeren Strecken hat er doch dieses bestimmt mitgenommen.

Schlafmittel in ein Leckerchen? Wäre für mich eher "human".

MarthaHaarig schrieb:Vielleicht, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass man seinen geliebten Hund tötet.

Sollte er eine schwere Depression oder schlimme Ängste gehabt haben (Mutmaßung!), hielt er es vielleicht für das Beste, den Hund mitzunehmen. In so einem Fall liegt ja keine rationale Entscheidung zugrunde, sondern die Überzeugung aus Liebe das Richtige zu tun (siehe die Familie aus Königs Wusterhausen).

WatchDogs2 schrieb:Sollte er eine schwere Depression oder schlimme Ängste gehabt haben (Mutmaßung!), hielt er es vielleicht für das Beste, den Hund mitzunehmen.

Können eine schwere Depression oder schlimme Ängste komplett vor der Familie und nahen Freunden überspielt werden,ohne das es irgendwelche Änderungen im Verhalten des jeweiligen gibt ?

Ich bin nur immer wieder erstaunt,daß hier im Forum bei mysteriösen Vermisstenfällen sehr oft von Suizid ausgegangen wird, obwohl es dafür keine Anzeichen gibt.

lucyvanpelt schrieb:Ich bin nur immer wieder erstaunt,daß hier im Forum bei mysteriösen Vermisstenfällen sehr oft von Suizid ausgegangen wird, obwohl es dafür keine Anzeichen gibt.

Geht mir auch so. War ja bei Birgit Ameis genauso.
Ich tu mich persönlich schwer Menschen die ich nicht kenne zu unterstellen, dass sie sich suizidiert haben.
Kann natürlich in dem Fall hier so gewesen sein, aber wer weiß. Dann kommt man noch mit Statistiken wie oft sich Leute das Leben nehmen.
Ich hab auch keine Ahnung was dem guten Herrn widerfahren sein könnte und dass der Hund mit verschwunden ist, das muss ja nicht unbedingt auf Suizid hinweisen. Ein Unfall ist auch immer noch denkbar. Nur weil er nicht ans Telefon geht muss er ja nicht gleich Suizidgedanken haben. Natürlich passt das im Nachhinein gut ins Bild, andererseits könnte man sagen er hätte auch rangehen können und so tun als wäre alles ok. Er war ja auch nachts noch online.
Kann man nur hoffen, dass man ihn und Hund noch findet und die Angehörigen Gewissheit haben.

CircusMatzimus schrieb:Schlafmittel in ein Leckerchen? Wäre für mich eher "human".

Das müssten dann aber schon ein paar Schlafmittel sein für einen 60 Kg Hund. Ist natürlich machbar, hätte aber auch gut vorbereitet sein müssen. Keine Ahnung, wie viele Tabletten es dafür benötigt, aber bestimmt einige.

lucyvanpelt schrieb:Ich bin nur immer wieder erstaunt,daß hier im Forum bei mysteriösen Vermisstenfällen sehr oft von Suizid ausgegangen wird, obwohl es dafür keine Anzeichen gibt.

Ich denke garnichtmal dass das so abwegig ist. Hier werden alle Möglichkeiten, die plausibel erscheinen diskutiert. Selbstmord ist da immer eine "leichte" Option, d.h. sie ist imemr irgendwo möglich.

In meiner Familie sind tärzte und Bestatter, dass Suizide sehr viel öfter vorkommen als man mitbekommt, weil eben nur in Ausnahmesituationen in der Presse davon berichtet wird.

@lucyvanpelt

lucyvanpelt schrieb:Können eine schwere Depression oder schlimme Ängste komplett vor der Familie und nahen Freunden überspielt werden,ohne das es irgendwelche Änderungen im Verhalten des jeweiligen gibt ?

Das ist sehr gut möglich und kommt sogar häufig vor. Die Betroffenen gehen arbeiten, sie feiern und lachen und verstecken dabei vor ihrem Umfeld, wie es tatsächlich in ihnen aussieht. Dass dies auch auf Walter S. zutraf, ist erstmal nur eine Spekulation.

lucyvanpelt schrieb:Ich bin nur immer wieder erstaunt,daß hier im Forum bei mysteriösen Vermisstenfällen sehr oft von Suizid ausgegangen wird, obwohl es dafür keine Anzeichen gibt.

Es ist aber auch schon oft genug so gewesen, dass jemand spurlos verschwand und später suizidiert vorgefunden wurde, ohne dass es zuvor irgendwelche Anzeichen gab.

Naheliegend ist im vorliegenden Fall ein Unfall im Wasser, bloß hätten die Körper mittlerweile auftauchen müssen. Was hältst du denn für am wahrscheinlichsten?

Sorry, es hat geschellt und ich hab nicht mehr Korrektur gelesen. In meiner Familie sind "Notärzte und Bestatter".

melody46 schrieb:Ich tu mich persönlich schwer Menschen die ich nicht kenne zu unterstellen, dass sie sich suizidiert haben.
Kann natürlich in dem Fall hier so gewesen sein, aber wer weiß. Dann kommt man noch mit Statistiken wie oft sich Leute das Leben nehmen

@melody46

Wir unterstellen niemandem etwas, sondern diskutieren verschiedene Optionen, die ganz klar als Vermutungen gekennzeichnet sind. Das ist der Sinn dieses Threads.

Was du gegen Statistiken als Grundlage für eine Diskussion hast, verstehe ich nicht. Ich finde es sogar sehr wichtig, dass man Behauptungen entsprechend belegt (z.B. die Behauptung, dass viele Suizidenten keinen Abschiedsbrief hinterlassen), denn sonst könnte ja jeder alles Mögliche behaupten.

WatchDogs2 schrieb:Naheliegend ist im vorliegenden Fall ein Unfall im Wasser, bloß hätten die Körper mittlerweile auftauchen müssen. Was hältst du denn für am wahrscheinlichsten?

Ich vermute eher einen Unfall. Auch denke ich,ist nicht nur seine Ehefrau befragt wurden, sondern auch sein nahes Umfeld, ob es irgendwelche Veränderungen oder Auffälligkeiten gab.
Es wäre durchaus möglich,daß der Hund in der Nacht unerwartet ins Wasser gesprungen ist und er ihn "retten" wollte. Sicherlich ist es ungewöhnlich,daß man beide dann noch nicht gefunden hat. Da gebe ich dir Recht.
Zumindest endet die Spur der Suchhunde am Wasser und unterstützt diese Theorie.

WatchDogs2 schrieb:Es ist aber auch schon oft genug so gewesen, dass jemand spurlos verschwand und später suizidiert vorgefunden wurde, ohne dass es zuvor irgendwelche Anzeichen gab.

Natürlich stimmt das, aber in diesem Fall ist ja auch noch sein geliebter Hund verschwunden.
Ist es dann eigentlich ein erweiterter Suizid,wenn man sein Haustier auch tötet ?
Für manche hat ja ein Hund die gleiche Bedeutung,wie ein Familiengehöriger.

lucyvanpelt schrieb:Ist es dann eigentlich ein erweiterter Suizid,wenn man sein Haustier auch tötet ?

Dazu gibt es nicht viel Literatur, auch nicht im englischsprachigen Raum, weil es sich um einen weitestgehend unerforschten Bereich handelt. Der Begriff "erweiterter Suizid mit Haustier" oder "Extended suicide with a pet" existiert jedoch, siehe z.B. hier:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24051598/

2017 erschoss ein Polizist seine Frau, den Hund und sich selbst. 2019 tötete ein Mann seine Mutter, seine Ehefrau und den Familienhund, Wenige Tage später richtete er sich selbst. Ein Jahr darauf tötete ein Familienvater seine drei Kinder, den Familienhund und sich selbst.

https://fudder.de/polizist-erschiesst-wohl-seine-frau-den-hund-und-dann-sich-selbst--134640565.html

https://www.bild.de/regional/duesseldorf/duesseldorf-aktuell/vier-tage-spaeter-richtete-er-sich-selbst-mann-erschiesst-mutter-frau-und-hund-66054842.bild.html

https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/aarau/totungsdelikt-erschuttert-buchs-warum-mussten-die-drei-kinder-sterben-ld.1274642

WatchDogs2 schrieb:2017 erschoss ein Polizist seine Frau, den Hund und sich selbst. 2019 tötete ein Mann seine Mutter, seine Ehefrau und den Familienhund, Wenige Tage später richtete er sich selbst. Ein Jahr darauf tötete ein Familienvater seine drei Kinder, den Familienhund und sich selbst.

Danke.
Bei diesen Fällen hat ja derjenige den Familienhund noch zusätzlich mit einem oder mehreren Familienmitgliedern getötet.

In unserem Fall hat der Hund auch zur Familie gehört und ich vermute auch die Ehefrau hatte ein enges Verhältnis zu diesem Tier. Zumindest habe ich nichts Gegenteiliges darüber gelesen.

lucyvanpelt schrieb:In unserem Fall hat der Hund auch zur Familie gehört und ich vermute auch die Ehefrau hatte ein enges Verhältnis zu diesem Tier. Zumindest habe ich nichts Gegenteiliges darüber gelesen.

Das ist durchaus ein Argument gegen die Theorie des erweiterten Suizides mit Hund. Allerdings waren Ehefrau und Tochter verreist (Rückkehr nicht vor Dienstag geplant; wobei nicht bekannt ist, ob die beiden verfrüht zurückkamen, weil Walter S. nicht erreichbar war) und im Falle eines Suizides hätte Walter S. seinen Hund unbetreut zurücklassen müssen.

Die Kreisjägerschaft Meiningen e.V. hat auf ihrer Facebookseite Anfang August einen Aufruf an alle Jagdfreunde gestartet, die Augen nach den beiden offenzuhalten. Hoffentlich gibt es einen ähnlichen Suchaufruf auch unter den Kanufreunden.

An Suizid glaube ich nicht, eher an einen Unfall.
Ich erinnere mich an einen Bekannten, er hatte einen Berner Sennenhund, der beim Gassi gehen ohne Leine einfach ins Wasser ist und kam dann nicht mehr alleine raus. Mein Bekannter musste ihn retten, sonst wäre er ertrunken.
Nicht alle Hunde können gut schwimmen, habe darüber erst kürzlich einen Bericht gesehen, dass manche Hunde erst das Schwimmen lernen müssen. Das war mir auch neu…
Was ich mir auch noch vorstellen könnte, wäre ein Verbrechen, da seine Ehefrau das erwähnte, eventuell hatte er ja mit jemanden Streit.

Im Falle eines Ertrinkungsunfalls käme in Frage, dass nicht ausreichend gesucht wurde oder die Suchenden etwas übersehen haben. Ich würde erwarten, dass zumindest bis zum nächsten Wehr die (nicht sehr tiefe) Werra abgesucht wird.

Meiningen ist beliebt bei Wassersportlern und im Sommer sind zahlreiche Kanuten auf der Werra unterwegs - Irgendjemand hätte doch etwas sehen müssen.

Allerdings hat es schon einige Fälle gegeben, bei denen der oder die Tote genau dort gefunden wurde, wo zuvor schon gesucht worden war. Ich meine mich zu erinnern, dass es bei Lars W. aus Ostfriesland so war.

Es wurde von Leuten klar geschrieben, dass sie dort nicht gross abtreiben konnten. Dass dort zwei Leichen - der Hund mit 60kg - in der nicht sehr tiefen Werra auf dem kurzen Stück wo sie sein könnten nicht auftauchen ist - halt weniger wahrscheinlich, nicht ausgeshclossen.
Die Spur dorthin wurde doch von Suchhunden Tage später erschnüffelt - das kann auch vom letzten Spaziergang davor gewesen sein. Zumal es seine abendliche Gassirunde war, da müssten doch dutzende Spuren zu finden sein.

Ich wollte noch etwas ergänzen, wegen dem erwähnten Verbrechen.
Es gibt Menschen die haben etwas gegen Kampfhunde, sie fühlen sich bedroht und haben Angst. Da kann es schon mal zu Auseinandersetzung kommen.
In manchen Bundesländern werden Dogo Canario auch als gefährlich eingestuft.

WatchDogs2 schrieb:Allerdings hat es schon einige Fälle gegeben, bei denen der oder die Tote genau dort gefunden wurde, wo zuvor schon gesucht worden war. Ich meine mich zu erinnern, dass es bei Lars W. aus Ostfriesland so war.

Schlimm der Fall von Lars W. er ist im Graben ertrunken.

WatchDogs2 schrieb:Im Falle eines Ertrinkungsunfalls käme in Frage, dass nicht ausreichend gesucht wurde oder die Suchenden etwas übersehen haben. Ich würde erwarten, dass zumindest bis zum nächsten Wehr die (nicht sehr tiefe) Werra abgesucht wird.

Ich denke schon, dass sie ausreichend gesucht habe, aber man kann wie du sagst auch etwas übersehen.

CircusMatzimus schrieb:Die Spur dorthin wurde doch von Suchhunden Tage später erschnüffelt - das kann auch vom letzten Spaziergang davor gewesen sein

Walter S. kann sogar in der Nacht zum Sonntag noch - wie so oft - zu einer Gassirunde unterwegs gewesen sein und danach (zwischen 00:20 und den Anrufversuchen der Ehefrau am Montag) verschwunden sein. Oder er war längst anderswo unterwegs, als er zum letzten Mal 00:20 sein Handy benutzte.

MissWexford schrieb:Es gibt Menschen die haben etwas gegen Kampfhunde, sie fühlen sich bedroht und haben Angst. Da kann es schon mal zu Auseinandersetzung kommen.
In manchen Bundesländern werden Dogo Canario auch als gefährlich eingestuft

Die potenziellen Angreifer waren dann sicher keine Einheimischen, denn es ist davon auszugehen, dass Walter S. und sein Hund Zeus aufgrund der abendlichen Gassirunden in der Gegend bekannt und akzeptiert waren. Meiningen ist eher klein.

CircusMatzimus schrieb:Es wurde von Leuten klar geschrieben, dass sie dort nicht gross abtreiben konnten.

Ich könnte mir das nur vorstellen, wenn es durch den veregneten Sommer einen höheren Pegelstand und dadurch auch eine etwas stärkere Strömung gab. Habe hier auch schon die Suchfunktion bemüht,aber keine ganz genau Angabe zu dem Wasserstand am vermutlichen Unglückstag in Meiningen gefunden.

Diesen Beitrag finde ich aber in dem Zusammenhang sehr interessant.

Dancingfool schrieb am 22.11.2021:Es gibt eine Jahresübersicht für Philippstal, lässt sich nicht direkt verlinken.
Demnach war im Juli ein erhöhter Wasserstand von 2,00 bis 2,50 Meter