Wenn man bedenkt, dass sich dieser Fall in einer relativ menschenleeren Gegend des riesigen Landes abgespielt hat, muss man bewundernd anerkennen, dass die australische Polizei einen immensen Aufwand betreibt, um das Schicksal Cleos zu klären.
Der Campingplatz liegt bekannterweise ca. 75km nördlich des kleinen Heimatortes von Cleo, Carnarvon im Staat West Australien, etwa 1000km von der nächsten Grosstadt, Perth entfernt. Das lässt einen die Dimensionen erahnen, um die es hier geht.
In Carnarvon leben ca 4500 Menschen. Um so überraschender ist es, dass laut Presse die Polizei bereits 100 Personen persönlich interviewt hat, die sich am und um den Campingplatz aufgehalten haben sollen. Dieser scheint offensichtlich ein Publikumsmagnet zu sein.
Nachdem ein Pärchen, das die einzige und Hauptverbindungsstrasse zwischen Carnarvon und dem Norden des Landes in jener Nacht befahren hat meldete, gegen 3 Uhr ein Fahrzeug aus Richtung des Campingplatzes kommend in Richtung Cararvon, als nach süden fahrend gesehen zu haben, suchte die Polizei inzwischen sämtliche Geschäfte, Häuser usw. entlang der Einfallstrasse nach Carnavon ab, um eventuelles Videomaterial von Sicherheitskameras zu sichten.
Weiterhin hat die Polizei im Umkreis von 1000km, also vermutlich bis Perth, Videomaterial von Hotels, Tankstellen und Kinderbekleidungsgeschäften, Bäckereien, Supermärkten usw. gesichtet bzw. angefordert, um dort eventuell Spuren von Cleo zu finden.
Das ist ein immenser Aufwand. Die task force, in Deutschland würde man es Sonderkommission nennen, soll inzwischen 100 Beamte der Staatspolizei umfassen. Die Bundespolizei soll weitere Kräfte zur Verfügung stellen.
Sowohl auf dem Campingplatz als auch am Elternhaus sowie darum herum habe man versucht DNA Material zu sichten.
Laut Polizei hat eine Kamera am Campingplatz das elterliche Auto bei der Ankunft gefilmt und kurz darauf sei auch Cleos Stimme vernehmbar aufgezeichnet worden. Es ist daher offensichtlich, dass die Polizei es erwiesen sieht, dass Cleo lebendig dort war und die Zeitangaben hinsichtlich der Ankunft der Eltern wohl stimmen.
All das findet man in diesem Artikel:
https://www.perthnow.com.au/news/cleo-smith/cleo-smith-search-the-valuable-clues-that-can-help-unlock-mystery-ng-b882055912zWeiterhin ist ein Hinweis eingegangen, dass nur eine Woche zuvor, auf einem anderen Campingplatz am Meer, allerdings über vier Stunden entfernt - was bei den riesigen Entfernungen in Westaustralien aber relativ ist, ein Junge gemeldet hat, dass er auf der Toilette des Campingplatzes von einem unbekannten Mann gefilmt worden sei. Die Mutter habe die Polizei verständigt, die aber den Täter nicht mehr angetroffen habe.
https://www.perthnow.com.au/news/cleo-smith/cleo-smith-search-distraught-mum-reveals-encounter-with-toilet-sicko-at-monkey-mia-ng-b882056110zUnd noch eine persönliche Bemerkung: ich finde die ewige Diskussion hier, was user "sich vorstellen können" und was user hier "unmöglich" finden nicht hilfreich sondern nervig. Man sollte doch einfach mal von den Tatsachen ausgehen, die bisher bekannt sind: Cleo war am Campingplatz und ist verschwunden. Offensichtlich geht das also.
Die Polizei betont auch immer wieder, dass derzeit kein Tatverdacht gegen die Eltern vorliegt und diese absolut mit der Polizei kooperieren. Auch das kann man ja zu diesem Zeitpunkt einfach mal akzeptieren.
Zum Schluss noch: es sind inzwischen ca 200 Sichtungen von Cleo in ganz Australien gemeldet worden, die Polizei hat alle für unbegründet befunden. Leider ist so was ja in solchen Fällen ganz normal.
https://www.perthnow.com.au/news/wa-police-refuse-to-confirm-reports-a-federal-spy-plane-has-been-used-in-the-search-for-cleo-smith-c-4356499