LOleander schrieb:und häuft sich wie gesagt mittlerweile.
Das dürfte eher nur einer gefühlten Wahrheit entsprechen. Kurz: Wir bekommen heutzutage einfach mehr mit.
Seit 1990 gab es mehrere solcher Verbrechen an Kranken und ich bin mir sicher, auch die Jahre/Jahrzehnte davor schon.
Verbrechen an hilfsbedürftigen Menschen in Krankenhäusern und auf Pflegestationen durch Pflegepersonal lösen immer wieder Entsetzen aus. Der spektakulärste Fall ereignete sich in einem Krankenhaus im bayerischen Sonthofen, wo ein ehemaliger Pfleger mehr als zwei Dutzend Menschen getötet haben soll. Hier eine Übersicht über vergangene Fälle:
1990: Ein Krankenpfleger gesteht, Patienten mit Luftinjektionen in einem Krankenhaus in Gütersloh getötet zu haben. Im Juli 1993 wird der Mann wegen Totschlags in zehn Fällen zu 15 Jahren Haft verurteilt.
1991: Eine Kölner Altenpflegerin tötet seit 1984 sechs Patienten mit Überdosierungen von Medikamenten. Aus den Wohnungen der Opfer stiehlt sie Geld und Schmuck. Sie wird 1993 zu zwei Mal lebenslanger Haft verurteilt.
2001: Ein ehemaliger Altenpfleger gesteht in Bremerhaven den Mord an fünf alten Frauen, die er vorher betreute. Bei Hausbesuchen würgt der 31-Jährige seine Opfer und schlägt sie anschließend tot. Er wird zu lebenslanger Haft verurteilt.
2003: Wegen Totschlags in einem Fall sowie versuchten Mordes mit gefährlicher Körperverletzung in sechs Fällen wird eine Karlsruher Altenpflegerin zu 15 Jahren Haft verurteilt. Das Landgericht sieht es als erwiesen an, dass die Verurteilte über Jahre hinweg Patientinnen im Alter zwischen 81 und 94 Jahren ohne medizinische Notwendigkeit Insulin verabreicht hat.
2004: Ein Krankenpfleger aus Sonthofen gesteht, zahlreiche Patienten getötet zu haben. Als Motiv gibt er an, er habe die schwer kranken Patienten von ihrem Leid erlösen wollen. Die Staatsanwaltschaft hat Ende September 2006 lebenslange Haft für den mittlerweile 28 Jahre alten ehemaligen Krankenpfleger gefordert. In 13 Fällen sah sie den Tatbestand des Mordes als erwiesen an, in 14 Fällen liege Totschlag vor. Eine Patientin des Sonthofener Krankenhauses wurde aus Sicht der Staatsanwaltschaft auf Verlangen mit einem Medikamenten-Mix zu Tode gespritzt.
2006: Wegen des Todes von neun alten Frauen in einem Altenheim in Wachtberg bei Bonn wird eine 27-jährige Pflegerin als Serienmörderin verurteilt. Nach Überzeugung des Gerichts hat sie die geschwächten Frauen meist mit Kissen erstickt. Die Opfer waren zwischen 79 und 93 Jahre alt. In einigen Fällen sei auch nicht auszuschließen, dass sie aus Mitleid gehandelt habe, hieß es. Die Vorfälle ereigneten sich in den Jahren 2003 bis 2005. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe verwirft die Revision.
Quelle:
https://www.n-tv.de/politik/dossier/Verbrechen-an-Kranken-article199921.htmlWas ich nicht bestreiten möchte, sondern mir leider sehr gut vorstellen kann, dass Menschen in bestimmten Berufsgruppen gefährdeter sind psychische Krankheiten zu entwickeln und das nicht nur in der Pflege. Aber erst recht dann natürlich und da kann man denke ich ruhig die Pflege wieder hervorheben, wenn die Arbeitsbedingungen besonders schlecht, hart sind.
Reiner Berufsalltag und das tägliche Leid erleben zu müssen und Überfoderung kann bestimmt (Vermutung meinerseits) alleiniger Grund für psychische Erkrankungen auf lange Sicht sein oder auch nur förderlich, mitverantwortlich sein.
Trotzdem finde ich einen Generalverdacht erheben zu wollen falsch, denn nicht jeder psychisch Erkrankte vergeht sich an Schutzbefohlenen, wird ihnen gegenüber tätlich oder noch schlimmer bringt sie um.
Sonnenenergie schrieb:Vielleicht hat der Mann auch nur die Polizei gerufen, weil er selber Angst hatte, abgestochen zu werden
Mag widersprüchlich klingen, aber vielleicht auch um ihr zu helfen. Und weil alles andere ohnehin sinnlos gewesen wäre, da der Verdacht so oder so auf sie gefallen wäre bzw. seine Frau in den Fokus der Ermittlungen geraten wäre und er sich auch selbst Schwierigkeiten ersparen wollte, obwohl er da als Angehöriger eigentlich nichts zu befürchten gehabt hätte, hätte er seine Frau nicht angezeigt, sondern gedeckt.
Und ebenso gut möglich, weil einfach nur seine Moral ihm das geboten hat. Er also einfach nur aus moralischer Überzeugung Anzeige erstatten musste.