19jährige tot auf Parkplatz in Lüneburg gefunden

emz schrieb:Meinst du nicht, dass die Medien zunächst erst mal Informationen von Staatsanwaltschaft bzw. Polizei bekommen sollten

Ich meine, dass die Staatsanwaltschaft keine Probleme damit hätte, auf Anfragen der Presse zu antworten. Hier in diesem Falle herrscht aber kein Interesse an Informationsweitergabe seitens der Presse.

In anderen Fällen klappt das ja auch viel besser wie wir wissen

Sonnenenergie schrieb:In anderen Fällen klappt das ja auch viel besser wie wir wissen

"Wir" wissen gar nichts. Wenn, dann ist das deine Meinung, meine schon mal nicht.
Vielleicht auch einmal daran denken, dass es vielleicht im Interesse der Familie des Opfers war, wenn die Details nicht alle in der Öffentlichkeit breitgetreten werden.

Sonnenenergie schrieb:Wenn alle Mordfälle von den Medien so behandelt werden, könnten wir die Krimirubrik dichtmachen

Bezweifle ich, denn viele Fälle bleiben bis heute ungeklärt. Daran können auch die Medien nichts ändern. Informationen können die schließlich auch nicht herbeizaubern und sich was ausdenken, nur damit die Öffentlichkeit befriedigt wird, wäre unzulässig.
Und auch wenn den EB mehr Informationen in Fällen vorliegen, so besteht kein Recht darauf den Medien und letztendlich auch uns jede Information zugänglich zu machen, der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Das hat nicht immer nur Ermittlungstaktische Gründe sondern dürfte oftmals auch wegen dem Schutz von Persönlichkeitsrechten so sein.

emz schrieb:In Haft bleibt er, weil dringender Tatverdacht besteht und vermutlich Fluchtgefahr besteht

Jups, eben weil man höchstwahrscheinlich weitere mittelbare Beweise vorbringen konnte, die einen dringenden Tatverdacht weiter begründen konnten.
Von Fluchtgefahr als Haftgrund kann man ausgehen, es müssen aber glaube ich nicht mal eindeutige Hinweise auf eine solche vorliegen, weil die zu erwartende Strafe die grundsätzliche Annahme einer Fluchtgefahr seitens Beschuldigtenseite (jetzt Angeschuldigtenseite) rechtfertigt.

@Sonnenenergie

Ach jetzt weiß ich, was du eigentlich meinst. Du meinst die Presse behandelt Fälle unterschiedlich? Die Berichterstattung ist von Fall zu Fall unterschiedlich?

Das ist sie in der Tat. Zum Einen ist der Informationsgehalt nicht immer der gleiche und zum anderen ist nicht jeder Kriminalfall, auch nicht jeder Mordfall, für jedes Medium gleich von Bedeutung oder interessant.

Und wie jemand schon richtig gesagt hat, geht auch jede Opferfamillie anders mit Informationen um.
Sind Angehörige bspw. ganz besonders zurückhaltend und wollen weder das Opfer noch sich selbst groß im öffentlichen Fokus sehen und dass der Fall in der Öffentlichkeit breitgetreten wird, so sind auch weniger Informationen zu erwarten, denn diese Opferfamillien werden nicht gerade redselig gegenüber der Presse sein. Also bekommt die Presse in solchen Fällen auch weniger Futter und der sensationsgeile Leser weniger Lesestoff.

Der Fall RR bspw. war da echt eine Ausnahme. Sowas ist nicht Gang und Gäbe.

Hier gibt neues zu den Fall:

• UKE Rechtsmediziner aus Hamburg war heute bei den Prozessauftakt in ersten Verhandlungstag vorgeladen
• 40 Messerstiche durch einem 30 cm Küchenmesser, davon war die Klinge 19 cm lang
• Schülerin versuchte im Auto abzuwehren (Abwehrverletzungen)
• Mehrfache Messerstiche auf Kopf und Hals (tödliche Ursache durch 3 Stichverletzung im Hals)
• Es sind insgesamt 13 Verhandlungstage anberaumt, warschl. der 20. September 2021 ist Urteilverkündung
• Angeklagter wird am 2. Verhandlungstag (Do, 26.06. 2021) eine Aussage vor dem LG Lüneburg, 2. GrStrK, machen
• Die Kammer beim LG Lüneburg, musst noch darüber entscheiden, ob das Erwachsenenstrafrecht oder das Jugendrecht bzw. das Intrument "besonderer Schwere Schuld", angewandt wird

Quelle:

(Landgericht Lüneburg) Hauptverhandlung wegen Mordes / 2. großen Jugendkammer des Landgerichts Lüneburg

https://www.t-online.de/region/id_90271872/40-messerstiche-fuehren-zu-tod-von-19-jaehriger.html

(Die Zeit) 40 Messerstiche führen zu Tod von 19-Jähriger

(RTL) Emotionaler Prozessauftakt in Lüneburg

40 (!) Stiche.
Das ist ein Fall für die Psychiatrie- oder anschlessende SicherheitsVerwahrung oder wie das heisst, hoffentlich!

Streuselchen schrieb am 19.01.2021:Mich verdutzt etwas das ihr Vater sie Nachts um 3 auf einem Parkplatz gefunden hat - weil sie nach der Arbeit nicht nach Hause kam, machte der sich auf die Suche.

Also mich verdutzt das gar nicht.
Das würde ich ganz genau so machen, abr sowas von.


Gucky.

Eine wahnsinnige Tat. Mein Beileid der Familie.
Hoffentlich fällt das Strafmaß entsprechend aus.

NinaRavenstein schrieb:40 (!) Stiche.
Das ist ein Fall für die Psychiatrie- oder anschlessende SicherheitsVerwahrung oder wie das heisst, hoffentlich!

Hier kann man nachlesen, wann Sicherungsverwahrung angesagt ist. https://dejure.org/gesetze/StGB/66.html
Gehe davon aus, dass der Angeklagte Ersttäter ist.

Auch für die Psychiatrie wird die Tat vermutlich nicht reichen, der Typ wusste vermutlich sehr genau, was er tat.

Der Angeklagte hat ein Geständnis abgegeben:

Sein Anwalt verlas am Donnerstag eine Erklärung. Nach den Angaben habe sie ihm Vorwürfe gemacht, er sei unzuverlässig und habe sich nicht genug um sie gekümmert. All dies sei aus heiterem Himmel gekommen. „Sie redete auf mich ein, es wurde immer verletzender“, hieß es in der Aussage. Dann sei ihm schwarz vor Augen geworden. „Bis heute kann ich nicht nachvollziehen, was dann geschah.“

Ihm sei unbegreiflich, dass er die Kontrolle verloren habe. Ein Messer habe in der Ablage des Autos gelegen, er habe es nicht mitgebracht.

Quelle: https://www.rnd.de/panorama/angeklagter-gesteht-19-jaehrige-freundin-in-lueneburg-erstochen-XIUN7MX4MU4CENEO4Z6NBXFINY.html

Ist kein Fall für die Psychatrie sondern wieder ein Fall von kultureller Missachtung der Frau "wie kann es die Schlampe wagen sich zu trennen."

Und ist es glaubwürdig das ein Messer im Auto lag? Wer fährt mit Küchenmessern durch die Gegend, Baseballschläger ok.

Unabhängig von jeglicher kulturellen Einstellung:

Jeden Tag versucht ein Mann, seine Frau zu töten und jeden dritten Tag wird eine Frau in Deutschland von ihrem Mann, Partner, Ex getötet.

Der Ex-Freund des Opfers ist wegen Mordes nach Erwachsenenstrafrecht zu einer zwölfeinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt worden.
Das Mordmerkmal ist in diesem Fall Heimtücke.

Ein 19-Jähriger ist in Lüneburg (Niedersachsen) wegen Mordes an seiner gleichaltrigen Freundin zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Nach der Messerattacke befand ihn die Jugendkammer des Landgerichts am Donnerstag nach dem Erwachsenenstrafrecht für schuldig. Dies entsprach der Forderung der Staatsanwaltschaft, die nicht auf lebenslang plädierte, weil er noch Heranwachsender sei. Die Kammer sah keine niedrigen Beweggründe, befand aber auf Heimtücke

https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/justiz/id_90770200/19-jaehriger-fuer-mord-an-freundin-verurteilt.html

Das Nachtatverhalten von Fares A. ist auch ziemlich verwerflich. Mit einer Sprachnachricht an sein Opfer hat er ein plumpes Ablenkungsmanöver unternommen und auch den Eltern des Opfers gegenüber tat er ahnungslos.

Es ist der 18. Januar. Der Todestag von Jana. Der Richter ist sich sicher, was an diesem Tag in Lüneburg passiert ist: Fares A. holt seine Freundin Jana von der Arbeit ab. Im Rucksack hat er ein 23cm langes Küchenmesser. Gegen 22 Uhr halten sie auf einem Parkplatz und reden. Worüber genau, ist nicht bekannt. Aber der Richter sagt: "Sicher ist, dass eine schwere Provokation von Jana auszuschließen ist". In diesem Zusammenhang weinen Janas Vater und ihre Schwester. Laut Urteilsverkündung soll Fares A. dann mehrfach auf den Kopf der 19-Jährigen eingeschlagen und mehr als 40 Mal mit dem Messer auf sie eingestochen haben. Der Richter dazu: "Es war ein ungleicher Kampf. Jana starb binnen weniger Minuten."

…

Laut Urteilsverkündung hat Fares A., nachdem er seine Freundin brutal ermordet hat, noch eine Sprachnachricht mit ruhiger Stimme an sie geschickt. Der Richter vermutet, um später besser dazustehen. Auch ihrem Vater schickte er noch eine SMS mit Lachsmileys, er wollte ihm am nächsten Tag im Haus helfen. Seine blutige Kleidung versteckt Fares A. im Keller, dann zog er sich um und holte Janas Handschuhe ab, die sie auf der Arbeit vergessen hatte. Dann legte er sich schlafen. In der Nacht wird Jana von ihrem Vater gefunden. Am nächsten Morgen meldet sich Fares A. bei seinem Arbeitgeber krank, dann ruft er bei Janas Mutter an. Er gibt sich bewegt. Aber schnell gerät Janas damaliger Freund ins Visier der Ermittler: Sie finden seine DNA Spuren an der Tatwaffe.

Link

Lächerlich, wie so jedes Urteil. Warum bitte sind das keine "niederen Beweggründe"? Warum bekommt der kein Lebenslänglich sondern wird wieder auf die Gesellschaft losgelassen?

LOleander schrieb:Warum bekommt der kein Lebenslänglich sondern wird wieder auf die Gesellschaft losgelassen?

Dir ist aber schon klar, dass auch zu lebenslangen Strafen Verurteilte wieder auf die Gesellschaft losgelassen werden?
Das ist nun mal so in Deutschland.

Das Mordmerkmal Heimtücke langt doch auch, oder?

Ja richtig, daher ist der Begriff an sich ja schon allein komplett irreführend bzw schlichtweg falsch. Ebenso diese merkwürdigen Begriffe von "heimtücke" oder "niederen Beweggründe", die am sich ja letztendlich überhaupt nichts aussagen oder bewirken. Es ist ja offenbar reine Interpretations Sache, sollte es aber nicht sein. Grundsätzlich ist jeder Mord ein niederer Beweggrund. Aber das wird weiterführend zu off topic und müsste meta diskutiert werden.

Kreuzbergerin schrieb:Ein 19-Jähriger ist in Lüneburg (Niedersachsen) wegen Mordes an seiner gleichaltrigen Freundin zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Nach der Messerattacke befand ihn die Jugendkammer des Landgerichts am Donnerstag nach dem Erwachsenenstrafrecht für schuldig. Dies entsprach der Forderung der Staatsanwaltschaft, die nicht auf lebenslang plädierte, weil er noch Heranwachsender sei. Die Kammer sah keine niedrigen Beweggründe, befand aber auf Heimtücke

Kein Urteil kann Jana wieder zurückbringen.
MMn ist das Urteil genau im Rahmen und für mich stimmig .

2x Lebenslänglich wäre noch zu wenig

ILM.5 schrieb:2x Lebenslänglich wäre noch zu wenig

Dafür gibt es keine Rechtsgrundlage u das weißt du hoffentlich auch.