19jährige tot auf Parkplatz in Lüneburg gefunden

rhapsody3004 schrieb:Heimtücke

sooma schrieb:Ich sehe hier (an dem, was wir aus der Presse wissen) erstmal keine "niedrigen Beweggründe".

Hier habe ich nochmal nachlesen müssen, das könnte vielleicht schon doch so gewertet werden, wenn die erst "harmlose" Situation umgeschlagen ist - er sie z.B. um eine Aussprache gebeten hat und sie ihm da vertraut hat bzw. nie mit einem solchen Ausbruch gerechnet hat. Möglicherweise war sie angeschnallt, wie @JamesRockford schon geschrieben hatte. Oder sie drohte ihm mit irgendetwas, beispielsweise von ihm begangene Straftaten zu verraten (alles wild spekuliert!).

Heimtücke

Definitionen

• Heimtückisch handelt, wer die Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers bewusst zur Tötung ausnutzt.

• Das Opfer ist arglos, wenn es sich im Moment des Angriffs keines solchen versieht.

• Das Opfer ist wehrlos, wenn es aufgrund seiner Arglosigkeit in seinen Abwehrmöglichkeiten zumindest eingeschränkt ist.

https://www.lecturio.de/magazin/mordmerkmale/#heimtuecke

Diese sog. "letzte Aussprache" (wenn es so intendiert war) ist doch schon fast ein Klassiker im Kriminalgeschehen.
Ich würde jeder Frau nur raten "um Himmels willen, geh da nicht hin".

NinaRavenstein schrieb:Diese sog. "letzte Aussprache" (wenn es so intendiert war) ist doch schon fast ein Klassiker im Kriminalgeschehen.
Ich würde jeder Frau nur raten "um Himmels willen, geh da nicht hin".

Diese sog "letzte Aussprache" ist auch bei Stalking - Situationen der kritischste Moment bzw warnen auch Experten wie z B die ehemalige Polizistin/Kriminalkommissarin Sandra Cegla (zum Nachhören: stern crime Podcast: https://podcasts.apple.com/de/podcast/stern-crime-spurensuche/id1461762141?i=1000439196798) davor.

Ob es im hier vorliegenden Fall auch so eine "letzte Aussprache - Situation" war, die aus dem Ruder lief, wissen wir ja (noch) nicht, wäre m E aber sehr gut vorstellbar, da das Opfer sich ja gerade erst vom Täter getrennt hatte.
Gut denkbar, dass der Ex ihr "auflauerte" bzw sie auf dem Parkplatz "abpasste" in der Hoffnung auf ein klärendes Gespräch.
Dass er das Messer mitführte, würde ich dennoch als Indiz werten, dass er vorab zumindest in Erwägung gezogen haben wird, es gegenüber seiner Ex einzusetzen - ob dies in Tötungsabsicht geschah oder nicht.

Die Polizei suchte den Weg des Verdächtigen nach Beweisstücken ab. Es ist nicht klar, ob das gefgundene Messer das Tatwerkzeug ist.

Der Typ schweigt weiterhin. Was soll er auch machen, viel zu Verteidigung beizutragen hat er ja nicht. Wenn er es nicht war hätte er wohl geredet wie ein Wasserfall

https://www.sueddeutsche.de/panorama/kriminalitaet-lueneburg-ermittler-suchen-nach-beweisstuecken-fuer-mord-an-19-jaehriger-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210202-99-270278

Sonnenenergie schrieb:Wenn er es nicht war hätte er wohl geredet wie ein Wasserfall

@Sonnenenergie
Das ist das dümmste, was man als Unschuldiger machen kann. Das kann nur nach hinten losgehen. Am besten ist es einen Anwalt einzuschalten und erstmal den Mund zu halten.

@Dr.Edelfrosch


glaubst du wirklich, dass dieser junge Migrant unschuldig ist?

Ventil schrieb:glaubst du wirklich, dass dieser junge Migrant unschuldig ist?

@Ventil
Nein, das glaube ich nicht.
Und zudem glaube ich das es im Verhör sehr dumm wäre, wenn man redet wie ein Wasserfall. Als Zeuge wäre das anders, als Verdächtiger/Beschuldigter sollte man lieber erstmal schweigen.

@Dr.Edelfrosch

juristisch absolut korrekt aber mir ging es darum sich mal vorzustellen, er wäre tatsächlich nicht der Täter.
Nun klingelt die Polizei und sagt zu ihm mitkommen, sie haben einen Mord begangen.
Normal wäre man da aus allen Wolken gefallen und kommt mit einer Erklärung bei Unschuld und nicht so ein kalkuliertes Schweigen. Zumal er ja offiziell auch erst 19 ist.
Das passt nur,wenn er der Täter ist. Und für mich ist die Sachlage auch eindeutig

Gibt es mittlerweile eigentlich Neuigkeiten zu diesem Fall?
Auf die Schnelle finde ich nur Artikel aus dem Januar diesen Jahres, wo lediglich darüber berichtet wird, dass der Freund des Opfers als Tatverdächtiger festgenommen wurde.

Sonnenenergie schrieb am 05.02.2021:Nun klingelt die Polizei und sagt zu ihm mitkommen, sie haben einen Mord begangen.
Normal wäre man da aus allen Wolken gefallen und kommt mit einer Erklärung bei Unschuld und nicht so ein kalkuliertes Schweigen. ... Das passt nur,wenn er der Täter ist. Und für mich ist die Sachlage auch eindeutig

Zunächst mal sagt die Polizei keinesfalls, "sie haben einen Mord begangen"
Dass er schweigt, das passt zu dem, was sein Verteidiger vor ihm verlangt.
Aber gut, dass für dich die Sachlage eindeutig ist, da bist du den Ermittlern einen großen Schritt voraus ;)

emz schrieb:Aber gut, dass für dich die Sachlage eindeutig ist, da bist du den Ermittlern einen großen Schritt voraus

Das glaube ich nicht. Eher nehme ich an, die Sachlage ist in dem Fall für die Ermittler ebenso eindeutig. Nur müssen sie das im Unterschied zu @Sonnenenergie noch beweisen.

FriedrichA.III schrieb:Eher nehme ich an, die Sachlage ist in dem Fall für die Ermittler ebenso eindeutig. Nur müssen sie das im Unterschied zu @Sonnenenergie noch beweisen.

Das mag ja so sein, ist aber nicht wirklich relevant. Entscheidend ist, ob es für das Gericht ebenso eindeutig ist.
Deswegen hast Du völlig recht; sie müssen es beweisen; Meinung oder Glaube zählt da nicht.

emz schrieb:Zunächst mal sagt die Polizei keinesfalls, "sie haben einen Mord begangen"

nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Sie werden ihm schon gesagt haben, warum er abgeführt wird.

emz schrieb:Dass er schweigt, das passt zu dem, was sein Verteidiger vor ihm verlangt.

ja klar, strategisch richtiges Verhalten.
Für einen 19-jährigen unschuldigen schon äußerst unüblich und sein Anwalt war bestimmt nicht zugegen als die Polizei kam.
Obwohl, wer weiss :-))

Apropos wissen...dieser Fall wird so fürchterlich totgeschwiegen...

Nichtmal das Ergebnis der Suche vom Tatort zum Wohnort des Täters wurde mitgeteilt.

Sonnenenergie schrieb:ja klar, strategisch richtiges Verhalten.
Für einen 19-jährigen unschuldigen schon äußerst unüblich und sein Anwalt war bestimmt nicht zugegen als die Polizei kam.
Obwohl, wer weiss :-))

Richtig, als er festgenommen wurde, war sein Anwalt sicherlich nicht dabei. Aber da wird man ihn auch kaum schon vernommen haben.

Erst mal hat ihn die Polizei darauf hingewiesen und dann der Haftrichter, dem er vorgeführt wurde ebenfalls, dass er dringend tatverdächtig ist und nichts sagen muss, wodurch er sich belastet. Es ist ja nicht so, dass man die Leute bei der Vernehmung ahnungslos ins Messer laufen lässt.

Die einen quatschen sich trotzdem um Kopf und Kragen und meinen sich verteidigen zu müssen, ohne einen Anwalt hinzuzuziehen, weil sie denken, dann unverdächtiger zu erscheinen, die anderen warten ab, was man ihnen nachweisen kann und halten sich an den Ratschlag ihres Anwalts. Was da üblich oder unüblich ist, vermag ich nicht einzuschätzen.

Sonnenenergie schrieb:Apropos wissen...dieser Fall wird so fürchterlich totgeschwiegen...
Nichtmal das Ergebnis der Suche vom Tatort zum Wohnort des Täters wurde mitgeteilt.

Ich frage mich immer, worauf dieses Anspruchsdenken beruht, dass die einzelnen Ermittlungsergebnisse der Öffentlichkeit dargelegt werden sollten. Da kann man doch erst mal abwarten, bis alles abgeschlossen ist und die Anklage steht.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Toetungsdelikt-in-Lueneburg-Mord-Anklage-gegen-19-Jaehrigen,toetungsdelikt296.html

Es wurde Anklage erhoben.

Dem Mann wird heimtückischer Mord aus niedrigen Beweggründen vorgeworfen, ... Er soll der 19-Jährigen mehrere Stichverletzungen zugefügt haben, an denen sie schließlich starb. Der Vater der jungen Frau hatte seine Tochter tot im Auto gefunden. ...

Der Verdächtige war kurz darauf von der Polizei festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Zu den Vorwürfen schweigt er. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mitteilte, habe sich der Verdacht durch die Ermittlungen erhärtet. Allerdings wies er darauf hin, dass für den Beschuldigten bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung gelte. Das Landgericht Lüneburg muss nun entscheiden, ob es zu einem Prozess kommt.

höchst erfreulich...bedeutet, sie haben weitere Indizien gefunden als nur das Motiv. Mehr wissen wir ja auch nicht...Das hier ist echt ein Fall mit vorhersehbaren Informationsstufen.
Der Mord, der Tatverdächte wurde kurz präsentiert(obwohl eigentlich ja auch nicht so richtig, nur ganz kurz dann wieder gelöscht) ,
Info, dass er in Haft bleibt wegen weiterer Indizien...es werden folgen Anklage und Urteil(mit kurzem Tathergang), das wird gewesen seins.

Wenn alle Mordfälle von den Medien so behandelt werden, könnten wir die Krimirubrik dichtmachen

Sonnenenergie schrieb:Info, dass er in Haft bleibt wegen weiterer Indizien...es werden folgen Anklage und Urteil(mit kurzem Tathergang), das wird gewesen seins.

In Haft bleibt er, weil dringender Tatverdacht besteht und vermutlich Fluchtgefahr besteht.
Die Anklage wird nicht folgen, sie wurde bereits erhoben.

Wenn alle Mordfälle von den Medien so behandelt werden, könnten wir die Krimirubrik dichtmachen

Weil uns die Staatsanwaltschaft nicht über ihre einzelnen Ermittlungsergebnisse auf dem Laufenden gehalten hat, und wir uns deshalb nicht in Spekulationen ergehen konnten?

emz schrieb:Weil uns die Staatsanwaltschaft nicht über ihre einzelnen Ermittlungsergebnisse auf dem Laufenden gehalten hat, und wir uns deshalb nicht in Spekulationen ergehen konnten?

Nein, der Staatsanwaltschaft spreche ich keine Schuld zu. Es sind die Medien, die uns kein Futter geben

Sonnenenergie schrieb:Nein, der Staatsanwaltschaft spreche ich keine Schuld zu. Es sind die Medien, die uns kein Futter geben

Da kann ich dir nicht folgen.
Meinst du nicht, dass die Medien zunächst erst mal Informationen von Staatsanwaltschaft bzw. Polizei bekommen sollten, bevor sie an ihre geneigten Leser "Futter" geben können?