nachthauch schrieb:Auch wenn hier Mord eigentlich selbstverständlich auszuschließen ist, denn dazu gehört IMMER ein Vorsatz. Totschlag wäre hier zwar juristisch gesehen die korrekte Anklage
Wenn du in diesem Fall Totschlag bejahen würdest, so solltest du doch eigentlich wissen, dass auch für Totschlag mindestens eine Art des Vorsatzes vorliegen muss, was in diesem Fall hier wieder höchstwahrscheinlich der Eventualvorsatz, der bedingte Vorsatz, die billigend Inkaufnahne sein dürfte.
Siehst du hier überhaupt keinen Vorsatz, dann kannst du auch nicht mit Totschlag argumentieren, sondern müsstest eher die fahrlässige Tötung annehmen bzw. bejahen.
Und warum hier sogar wieder Mord in Frage kommen könnte, nur könnte, wurde dir ja schon von anderen geschrieben. Obwohl es sich hier diesmal um eine Autobahn an Stelle innerorts gehandelt hat, so sehe ich auf objektiver Tatbestandsseite (gemeingefährliches Mittel) doch einige Parallelen zu den Kuhdammrasern, weil wieder einmal Sportwagen mit ordentlich PS unter der Haube, was auch rücksichtslos ausgenutzt wurde, zum Einsatz gekommen sind.
Bei normalen Geschwindigkeiten mögen diese Sportwagen noch beherrschbar für erfahrene Fahrer sein, aber
nicht mehr beherrschbar und deren Wirkungsweise
nicht mehr einzugrenzen, zu kontrollieren, zu überschauen bei solch überhöhten Geschwindigkeiten, die mal wieder gefahren wurden.
Das macht Sportwagen (natürlich auch immer vom jeweiligen Fahrer abhängig) zu gemeingefährlichen Mitteln, welche dazu im Stande sind eine Vielzahl von Menschen zu verletzen und/oder sogar zu töten. Solche PS-Schleudern in den falschen Händen können eine Gefahr für Leib und Leben anderer Verkehrsteilnehner werden.
Zudem sehe ich auf subjektiver Tatbestandsseite ähnliche niedrige Beweggründe wie bei den Kuhdammrasern.
Mord ist also auch in diesem Fall überhaupt nicht abwegig. Der Eventualvorsatz sowie ein niederer Beweggrund auf subjektiver Tatbestandsseite + ein gemeingefährliches Mittel auf objektiver Tatbestandsseite genügen bereits dafür.
Ansonsten macht mich dieser Fall schon wieder wütend. Schon wieder solche Protzer (Idioten), die meinen ihre eigene Ziele ohne Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehner durchzusetzen, weil ihnen gleichgültig, egal. Hauptsache die können ihre Scheiß Rennen fahren.
Warum können sich solche Spinner, wenn sie es schon nicht sein lassen können, nicht wenigstens irgendwelche privaten Rennstrecken suchen oder zumindest Strecken, wenn es sie gibt, wo wenigstens die Wahrscheinlichkeit andere Verkehrsteilnehner (Autofahrer, Motorradfahrer, Fahrradfahrer, Fußgänger) zu gefährden gering ist.