Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

lemystere schrieb:Und an welchem Kilometer nach Au trafen WW und O zusammen?

Gleich am Anfang auf dem Rückweg nach Wehr wurde WW von O überholt. Da würde ich annehmen, dass es auf dem ersten Kilometer auf dem Waldweg ab Infotafel Au/E6 gewesen ist.

@CorvusCorax

Danke. Das würde bedeuten, die Pause, in der WW und O miteinander redeten, kann nicht lange gedauert haben. Bei normalem Tempo von S. und einer relativ langen Rast von WW und O wäre sie an den beiden vorbeigekommen, oder wenigstens in Sichtweite aufgekreuzt, wie du es dargelegt hast. Ansonsten hiesse das, S. hätte unmässig getrödelt auf dem ersten E6-Abschnitt vom Ortskern bis Au. Schwer vorstellbar nach ihrem ohnehin späten Start. Ich meine, für sie selbst wird der späte Aufbruch nichts Ungewöhnliches gewesen sein, da sie während der ganzen Tour nicht als Frühstarterin bekannt war - aber irgendwann will man ja mal ankommen und trödelt nicht noch mehr rum. Ausser sie hätte sich auf dem Weg nach Au verletzt oder nicht gut gefühlt. Oder eben hier schon den Weg aus unbekannten Gründen verlassen.
So spricht einiges für eine nur kurze Unterhaltung zwischen WW und O. Da kann WW manches missverstanden haben und eben auch keine gute Beschreibung des O liefern, anders vielleicht als wenn die gemeinsame Rast länger gedauert hätte. Wichtig wäre, wie lange WW selbst das Gespräch mit O einschätzte damals, als er sich mit dieser Info meldete. Man wird ihn das doch hoffentlich gefragt haben.
Wobei sich immer wieder die Frage nach der Glaubwürdigkeit des WW stellt.

lemystere schrieb:Das würde bedeuten, die Pause, in der WW und O miteinander redeten, kann nicht lange gedauert haben. Bei normalem Tempo von S. und einer relativ langen Rast von WW und O wäre sie an den beiden vorbeigekommen, oder wenigstens in Sichtweite aufgekreuzt,
So spricht einiges für eine nur kurze Unterhaltung zwischen WW und O.

Genau so ist es. Durch die eingelegte Pause von O und WW hätte sich der Abstand von S. zu beiden verringert, sie wäre je nach Streckenabschnitt vielleicht sogar in Sichtweite zu den beiden gewesen. Wobei natürlich die Frage ist, wie man "Pause" definiert. Sind das 5 Minuten, 10 Minuten, 15 Minuten.

Lt. dem Zeittracker (Foto 298) mit der zugrunde gelegten durchschnittlichen Laufgeschwindigkeit der Vortage von S. hätte sie für die 6 km von Todtmoos nach Au 120 Minuten gebraucht.
Wenn WW gegen 12:30 Uhr in Au war und schon kurz danach von O überholt wurde, dann war O schon gegen 12:30 Uhr in Au, hat also für die 6 km nur 90 Minuten gebracht, war somit schneller als S. Bei zeitgleichem Start von S. und O in Todtmoos lief S. somit 30 Minuten oder 1,5 km hinter O.

Durch die eingelegte Pause von O und WW kurz hinter Au hätte sich dieser zeitliche und räumliche Abstand von S. zu den beiden aber verringert, wenn S. in ihrem Tempo weitergelaufen ist. O war der Schnellste, ist nach dieser Pause mit WW davongespänt, hat WW hinter sich gelassen. S. wäre somit höchstens 20 Minuten hinter WW gelaufen. Und hätte WW auf der Strecke nach der Pause mit O selbst nochmal irgendwo an einem Aussichtspunkt verweilt, wie z.Bspl. auf der beliebten Bank am Steig am Pfeiferskopf, dann wären S und WW nicht weit voneinander entfernt gewesen

Dazu möchte ich noch was ergänzen.

Wenn der Wehrer Wanderer halbwegs glaubwürdig rüberkam damals, hätte man ihn fragen sollen (müssen!), ob er sich an weitere Begegnungen mit Wanderern an dem Nachmittag des 10.09.2020 erinnert. Und zwar an ihm aus Wehr entgegenkommende Leute. Die wären normalerweise ja auch Scarlett begegnet. Beschreibungen dieser Wanderer hätte er freilich nicht liefern können, aber vielleicht einen kleinen Anhaltspunkt, wie frequentiert die E6 an dem Nachmittag war. Begegnete er dann niemandem aus der Gegenrichtung mehr? Oder vereinzelten Wanderern? Oder befanden sich später recht viele Leute auf dem Weg Richtung Todtmoos? Wäre letzteres der Fall gewesen, hätte man damals auch die Bevölkerung in Wehr und Umgebung beizeiten über Scarlett informieren müssen. Mit der kleinen Chance, dass aus diesen Ortschaften Meldungen von diesen Wanderern gekommen wären, ob sie sie gesehen haben oder nicht oder ihnen irgendwas oder -wer aufgefallen war.

@CorvusCorax

Das hast du super aufgedröselt mit den ganzen Zeiten von S., WW und O, wo sich jeder befunden hätte um eine bestimmte Uhrzeit. Die Geduld bringe ich nicht auf, aber so denke ich mir das auch.

Ich finde es etwas seltsam, dass S. zeitweise relativ dicht hinter WW gelaufen sein kann und sie ihn nie eingeholt oder überholt hat, er, sich umblickend oder bei einem Päuschen, sie auch nicht wahrgenommen hat, weder im Sichtkontakt noch durch Geräusche. Das wäre dann ganz blöder Zufall gewesen, wie er leider vorkommt. Vielleicht ist es aber auch ein Indiz, dass sie einen anderen Weg nahm.

@lemystere

Wobei es noch ein Fragezeichen gibt. Lt. Zeittracker (Foto 298) nimmt man an, dass sie den Weg am Wildgehege vorbei genommen hat und dafür ca. 15 Minuten gebraucht hat. Möglich wäre aber auch, dass die dem "Geheimtip" zum Großen Hirsch (Foto 219) gefolgt ist und den Pfad dort hoch genommen hat. Hätte ich z.Bspl. gemacht, wenn ich schon dort gewesen wäre, die paar Meter hoch zum Hirsch gelaufen und den noch mitgenommen. Für diesen Abstecher und dann den zum Schluchtensteig ausgeschilderten Hauptweg wieder runter nach Au hätte sie allerdings ca. 30 Minuten gebraucht.

@CorvusCorax

Das mit dem Hirsch wäre eine Option! Für viele ein tolles Ziel zum Rasten und auch ein Foto zu machen.

@CorvusCorax

Der Grosse Hirsch hätte sich als Abstecher gut angeboten, so wie ich das auch sehe. Wo sie doch einmal in der Gegend war. Die ca. 30 min - und etwas mehr für eine Rast dort oben - hätte sie bestimmt erübrigen können und gerne dafür aufgewendet.

Bitte vergesst nicht, dass im September auch Schwammerlzeit ist. Ich z.B. schaffe es nicht, zu dieser Zeit auch nur ein paar Minuten auf einem Weg zu bleiben.

Da Scarlett abends vorhatte, mit dem Auto nach Hause zu fahren, hätte es sich an diesem Tag angeboten, Pilze nach Hause zu nehmen, wenn sie am Schwammerlsuchen interessiert gewesen wäre.

Sie könnte in diesem Fall hügelaufwärts gesucht haben, wo sicher nicht so viel nach ihr gesucht wurde wie abwärts wegen eines Absturzes. Oder den Weg in einem völlig unspektakulären Abschnitt verlassen haben, der nur schlecht einsehbar war und dort verunglückt sein.

@Momomo

An dem Abend wollte sie noch nicht nach Hause.
Ihr Plan war, bis Freitagabend bei der Freundin in Mainz zu sein.
Dazu musste sie erstmal nach Stühlingen, wo sie ihr Auto stehen hatte.
Nach dem Besuch bei der Freundin in Mainz wäre sie vermutlich nach Hause gefahren.
Der Freundin hätte sie vielleicht Waldpilze mitbringen wollen, das kann sein.
Familie und Freunde kennen ihre Gewohnheiten am besten, ob sie Pilze sammelte und sich damit auskannte.

@lemystere

Okay, dann kann man das fast ausschließen.

Ich würde niemals Freunden oder Bekannten Pilze mitbringen, sonder nur der Familie, dich mich kennt und mein Pilzwissen einschätzen kann.

lemystere schrieb:Dazu musste sie erstmal nach Stühlingen, wo sie ihr Auto stehen hatte.

Macht man das so, wenn man alleine in sechs längeren Etappen wandert - ich habe da keine Erfahrungen - dass man sein Auto zu Beginn der gesamten Wanderstrecke abstellt und dann nach der letzten Tour - möglicherweise müde und durchgeschwitzt - erst noch an den Anfang der Gesamtstrecke mit dem Taxi oder Bus zurückfahren muss, um dort sein Auto abzuholen?

Oder nimmt man es normalerweise etappenweise mit?

Stellt man es vielleicht sogar eher am Ende der letzten Etappe ab, weil man dann unbeschwert die Gesamtstrecke abwandern kann, in dem Wissen, dass man am Ende nur noch einsteigen und losfahren muss?

Tsurukawa schrieb:Stellt man es vielleicht sogar eher am Ende der letzten Etappe ab, weil man dann unbeschwert die Gesamtstrecke abwandern kann, in dem Wissen, dass man am Ende nur noch einsteigen und losfahren muss?

Da beißt sich der Hund doch in den Schwanz. Wenn man das Auto am Ende der Schluchtensteigtour abstellt, muß man ja irgendwie nach Stühlingen kommen, zum Start des Schluchtensteigs.

Tsurukawa schrieb:Stellt man es vielleicht sogar eher am Ende der letzten Etappe ab, weil man dann unbeschwert die Gesamtstrecke abwandern kann, in dem Wissen, dass man am Ende nur noch einsteigen und losfahren muss?

Kommt doch aufs gleiche raus und ja, es stellen einige ihr Auto am Startpunkt einer mehrtätigen Wanderung ab. Machen auch Freunde von mir und dann kommt man nicht in Versuchung, kann beim Laufen bleiben.

CorvusCorax schrieb:beißt sich der Hund doch in den Schwanz

Mag sein. Andererseits ist man zu Beginn der Tour ja noch ausgeruht. Da gehört das Zurückfahren noch zur Vorbereitung. Aber, wie gesagt. Damit kenn ich mich nicht aus. War nur eine Frage.

Glasengel schrieb:dann kommt man nicht in Versuchung, kann beim Laufen bleiben.

Das überzeugt mich ;-)

Ich weiß, ich wiederhole mich, aber für mich hakt der gesamte Tagesablauf mit dem Umweg für dem Smoothie, das telefonierend sitzen im Kurpark, die extrem späte Startzeit. Wenn man schon im Kurpark sitzt, dann hätte man auch gleich die Unterkunft für den Abend klar machen können.

MissMary schrieb:Wenn man schon im Kurpark sitzt, dann hätte man auch gleich die Unterkunft für den Abend klar machen können.

Das ist für mich auch ein Rätsel. Schon am Abend zuvor, als sie ja offenbar noch im Internet durfte, hätte sie etwas buchen können.
Es sei denn, dass sie wirklich vorhatte, in ihrem Auto zu schlafen oder irgendwo wild zu campen.

Fridolin31 schrieb: Das ist für mich auch ein Rätsel. Schon am Abend zuvor, als sie ja offenbar noch im Internet durfte, hätte sie etwas buchen können. Es sei denn, dass sie wirklich vorhatte, in ihrem Auto zu schlafen oder irgendwo wild zu campen

Vor allem war es von da, wo das Auto stand, nicht weit zu den Rheinfällen - Man hätte also super an dem Tag noch was sehen können, wäre man drei Stunden früher los, fertiggewandert, zurück zum Auto.