Wenn eine 27-jährige 6 Kinder von 3 Männern hat, ist Überforderung eigentlich vorprogrammiert. Die Argumentation, sie hätte ja verhüten können, greift in solchen Fällen meist zu kurz. Auch, weil man damit die alleinige Verantwortung auf die Kindesmutter abwälzt (aber nicht nur). Es soll ja tatsächlich auch für Männer möglich sein, zu verhüten...
Wenn der jetzige Ehemann mit der damals ca. 20-jährigen, bereits zweifachen Mutter binnen sechs Jahren vier Kinder zeugte, um sie dann mit allen sechs Kindern sitzen zu lassen und zur Nachbarin zu ziehen, spricht das auch nicht gerade für einen lebenstüchtigen, verantwortungsbewussten Charakter. Will sagen: Wir sprechen hier nicht über "gutbürgerliche" Kreise. Wir sprechen über klassische "Jugendamts-Klientel". Wir sprechen über eine Kindesmutter, die als Kind sexuelle Misshandlung erlebt hat und die Tochter eines offenbar im Zusammenhang mit Kinderpornografie vorbestraften Vaters ist:
Sie war allein, lange bevor im Sommer 2020 ihre Ehe nach sieben Jahren zerbrach. Als Zwölfjährige, so erfuhr der Stern, wurde Christiane K. sexuell missbraucht. Mit 15 war sie das erste Mal schwanger. Die Väter ihrer ersten beiden Kinder ließen die junge Frau schnell allein zurück. Ihre eigenen Eltern trennten sich, ihr Vater wurde 2013 wegen des Besitzes Tausender Dateien mit Darstellungen brutalster sexueller Gewalt gegen Kinder zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Ob er sich an seiner Tochter vergangen hat, wird noch untersucht.
Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/panorama/solingen-mord-kinder-prozess-wuppertal-1.5320072Das sind Lebensverhältnisse, die oft darin münden, dass die Betroffenen so schnell wie möglich eine eigene Familie wollen - und zwar mit jedem neuen Partner aufs Neue. Da wird nicht gezielt verhütet. Da wird gezielt gezeugt. Man will eine gute Mutter sein, will alles besser machen als die eigenen Eltern - und ist dabei selbst so (liebes-)bedürftig, dass man das gar nicht leisten kann.
So weit, so gut. Wo es mit der "Erklärbarkeit" aufhört ist, wenn den Kindern Schaden zugefügt wird, ob nun durch Vernachlässigung, Gewalt, eine "Reinszenierung" der eigenen Erlebnisse oder aber - wie hier - durch Tötung der Kinder. Denn - wie man es auch dreht und wendet - eine solche Tat (ausgenommen im Fall eines schwerwiegenden psychiatrischen Krankheitsbilds) ist bewusst gewählt, ist hier sogar fünf Mal nacheinander (!!!) aufs Neue ausgeführt worden. Das ist ein bewusster Entschluss gewesen. Jedes Mal aufs Neue. Eine entlastende Erklärung kann es dafür nicht geben.