pannettone schrieb: wäre daniel zufallsopfer wäre es völlig irrelevat, ob er vorher etwas mit dem thermomix gekocht hat und eine high-end bewässerung für seine drogenplantage erfunden hat (sorry, überzeichnet) interessant wäre dann eher gewesen, was sonst an dem tag in bayreuth passierte oder wie der tatablauf exakt aussieht. dazu aber kein wort.
Ich glaube, die wollten einfach kurz die Lebensumstände des Opfers überreißen. Es war ein gefestigter junger Mann mit guten sozialen Kontakte (intakte Beziehung zur Familie, intakter Freundeskreis) und "normalen Abläufen". Das schließt ja auch einiges aus (meiner Meinung nach). Wenn ich am Tag acht Stunden zu normalen Zeiten arbeite, dann noch normalen Vorgängen (selbst Kochen, Verwandtenbesuche, etc.) nachgehe, habe ich einen "normalen Tagesablauf" und auch gar keine Zeit/ keinen Bedarf an seltsamen Bekanntschaften.
Er wurde Opfer, weil er durch den Park fuhr, nicht, weil er dort herumlungerte und sich mit "komischen/ kriminellen Randfiguren" traf. Das macht für die Ermittlung schon einen großen Unterschied. Ich glaube, man wollte schon auch zeigen, dass er eben um 1 im Park unterwegs war, weil er auf dem Heimweg war, nicht, weil er dort irgendwelchen krummen Geschäften nachging. Das ist schon wichtig, weil es glaube ich durchaus Zeugen gibt, die sich nicht in jedem Fall melden.
xoxalb schrieb:Mich macht auch das extrem kurze Zeitfenster stutzig. Man möchte fast meinen, dass der Täter noch im Gebüsch stand, als das Pärchen Daniel gefunden hat. Der ganze überfallartige Vorgang hat doch einige Zeit in Anspruch genommen, denn es war ja nicht nur ein einziger Stich, der vorgenommen wurde. Außerdem ging das Pärchen mit ihren Handys als Taschenlampe durch die Gegend.
Es kann durchaus sein, dass der Täter gestört wurde. Wenn ich zu zweit unterwegs bin und noch den Weg ausleuchte, dann bemerke ich das als Täter in einem stillen Park ja sehr viel schneller als anders herum.
Thiag0 schrieb:Das war auch mein Eindruck von dem ganzen Beitrag bei xy das die Polizei eigentlich gar keine wirkliche Ahnung hat wer der Täter ist bzw. was das Motiv war bzw ist.
Es scheint ja keins zu geben - der Mann war berufstätig, gefestigt, stabiler Familien- und Freundeskreis, stabile Abläufe. Seine einzige Gesetzesübertretung (der Drogenkonsum) wurde über eine Heimplantage abgedeckt, d.h., er war nicht einmal da in regelmäßigem Kontakt mit einem Dealer.
Kurz: Es gibt jede Menge solcher junger Leute mit gesunder work:life Balance, keiner wird ermordert, weil ganz viele der typischen Mordmotive wegfallen. Und dann wird es schwierig ...
Karajana schrieb:Der sogenannte "absolute Tötungswille" IST ein Mordmotiv. Es ist wohl wesentlich seltener als Beispielsweise ein Mord aus Habgier oder diverse Motive die sich aus Beziehungen mit persönlicher Kränkung ergeben und dadurch wohl auch weniger geläufig.
Es fängt ja schon früher an ... die wenigsten Leute werden nachts mit Hammer und Messer ausgestattet in dunklen Ecken eines Parks unterwegs sein. Es war ja auch schon in der Coronazeit, da schlossen die Kneipen um 23 Uhr, d.h., die Wahrscheinlichkeit, dass da noch jemand um 1 vorbeiradelt ist eher gering. Zumal 1 ja auch praktisch "ultimo" ist, wenn du am nächsten Tag halbwegs ausgeschlafen wieder an deiner Arbeitsstelle erscheinen möchtest. Er konnte gar nicht damit rechnen, dass in dieser Nacht noch jemand vorbeikommt. Stand er auf gut Glück da? Wäre Daniel W nicht vorbeigekommen, hätte er dann das Paar attackiert, das ihn gefunden hat?
Raissa schrieb:Und wenn es so war, spricht es gegen einen psychiatrischen Patienten. Warum sollte der sich stören lassen in seinem Wahn?
Dagegen spricht auch, dass der Täter nach seiner Tat nicht wieder aufgefallen ist. Wohin ist er verschwunden?