xoxalb schrieb:Wir wissen halt nicht, was das für Gegenstände gewesen sein sollen, die fehlten. Ich finde es dennoch merkwürdig, dass am Anfang gesagt wurde, dass es kein Raubmord im klassischen Sinn sei und ewig später bringt man den ominösen Waschbeutel ins Spiel. Also doch etwas, das plötzlich fehlt und weggenommen wurde.
Ich suche ständig den "Fehler" wie bei so einem Suchbild, wo man verschiedene Punkte geändert hat.
Der Waschbeutel kam ins Spiel (und eigentlich nur durch einen Anwalt in die öffentliche Wahrnehmung), als sich jemand laut Berichterstattung damit brüstete, die Tat begangen zu haben. Auf der Suche nach einer Verbindung wurde dann ja dessen Haftraum gefilzt. Ich glaube, das könnte einhergegangen sein mit nachträglichen, wiederholten Befragungen von Daniels Freunden/Umfeld:
pannettone schrieb: woher weiss die polizei denn jetzt was fehlt?
Eventuell weiß sie es nicht wirklich, sondern hat aufgrund der ominösen Selbstbelastung noch einmal überall nachgehakt. Wenn DNA, Fingerabdrücke, ergiebige Handydaten und Zeugen fehlen, so kann eigentlich nur ein Gegenstand Daniels im Besitz des möglichen Täters ihm das Handwerk legen. Nun befragt man also alle relevanten Personen Monate später (erneut) danach, was Daniel dabei hatte/gehabt haben könnte. Ich fürchte hier können einfach Abweichungen in den Aussagen, unklare Erinnerungen, Rückschaufehler, ungewollte Suggestionen durch die Befrager eine Rolle spielen.
Wenn nun darauf angesprochen, lange Zeit später, zwei von drei Freunden sich daran erinnern, dass Daniel z.B. stets ein großes, schwarzes Feuerzeug dabei hatte, also bestimmt auch in der Nacht seiner Ermordung... (alles jetzt hypothetisch) Und dieser Gegenstand war aber nicht an der Leiche, so hoffte man natürlich, diesen Gegenstand in der Wohnung oder der Zelle desjenigen zu finden, der behauptete, der Täter zu sein. Ob dieser Gegenstand aber überhaupt jemals in der Mordnacht noch in Daniels Waschbeutel war, oder er ihn zwei Tage vorher entsorgt hat (Feuerstein kaputt etc.), kann man bei allem Respekt gegenüber den Befragten aber leider nunmal nicht zwingend als gesichert annehmen. Vorausgesetzt es handelt sich um so einen Gegenstand von geringer persönlicher Bedeutung.
Das ist nur eine Annahme dazu, warum das Thema Raub und fehlendes Eigentum durch die Ermittler scheinbar widersprüchlich kommuniziert worden ist. Ich möchte keinesfalls die Kredibilität der Ermittler und Befragten in Abrede stellen und ich meine mich sogar zu erinnern, dass lediglich der Anwalt des Geständigen sagte "es fehlen Gegenstände aus D.W.s Waschbeutel". Die Ermittler haben das nie genau kommentiert, oder trügt mich nun meine eigene Erinnerung?
Nochmal in Kürze, bevor ein falscher Eindruck entsteht: Natürlich ist es möglich, dass die befragten Freunde 100% Recht haben, was Daniels mitgeführten Besitz angeht und dass wirklich etwas davon fehlte. Aber dann wussten die Ermittler dies sicher auch die ganze Zeit schon. Wenn sie jedoch erst Monate später (erneutes, tiefergreifendes) Interesse an mitgeführten Alltagsgegenständen hatten, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich daran falsch oder unklar erinnert wurde, leider etwas größer. Dies würde die Unklarheit in der Darstellung (Raub Ja/Nein) erklären.