Hallo nochmal Fischersfritzli,
fischersfritzi schrieb:Auch nichg zu der Rolle der Mutter des Opfers, fiel ihr nichts auf oder schaute die gezielt weg?
Das gesamte Familiensystem und insbesondere die Rolle der Mutter bei sexuellem Missbrauch, ist in solchen Fällen unglaublich interessant. Das liest sich jetzt begeisterter als ich es ausdrücken will. Sagen wir mal so (und bitte nicht in den falschen Hals bekommen). Ist man eine gut aufgestellte, selbstbewusste, selbstständige Frau mit deutlichen eigenen Ressourcen, lässt man so einen Mann in der Regel nicht an sich ran.
Und sollte es mal passieren, dass man vor lauter Hormonen nicht klar sehen kann, sitzt der gute Mann in der Regel beim ersten Verdacht, dass das eigene Kind angefasst wird, wieder vor der Tür und ist die längste Zelt Partner gewesen. Die allermeisten Menschen haben es tief in sich drin, für die Sicherheit ihrer Kinder zu sorgen und würden den Teufel tun, wegen einer neuen Beziehung da irgendwelche Kompromisse einzugehen.
Somit bleiben Frauen, die leider gewisse Defizite haben. Sehr, sehr häufig eigene missbrauchserfahrungen, die fast immer beinhalten, dass man den eigenen Empfindungen und Gefühlen nicht glaubt (Parallele zum Opfer). Gibt aber auch diverse andere Gründe, warum sie die Täter decken, ausharren oder / und teilweise aktiv Taten ermöglichen, statt ihr Kind zu schützen.
fischersfritzi schrieb:Ich erinnere aber, dass der Täter schon einschlägig vorbestraft war, als er zu der Familie zog.
Es stellt sich die Frage, wie möchte oder kann man mit solchen Situationen künftig umgehen.
Kann, darf oder muss man eine Familie in so einem Fall engmaschig begleiten?
Leider nein. Die KM war volljährig und scheinbar Sorgeberechtigt. Sie, und sie alleine (wenn alleine sorgeberechtigt, wovon ich jetzt einfach mal ausgehe), ist damit verpflichtet, das auf sie angewiesene Kind zu schützen.
Ich sehe im realen Leben keinerlei Möglichkeit, mündigen Erwachsenen vorzuschreiben, mit wem sie eine Liebesbeziehung oder Wohngemeinschaft eingehen.
Noch kurz ergänzt: häufig suchen sich Täter ganz gezielt diese Familiensysteme aus, das ist mittlerweile eine gut dokumentierte Täterstrategie.