Schwere Fälle von Kindesmissbrauch in Münster

xy2017 schrieb:Soll heißen, es werden wesentlich mehr Mädchen missbraucht als es vergewaltigende Frauen gibt.

Interessanter Bezug. Könnte ja auch Frauen geben, die Jungs missbrauchen und ein Erwachsener muss sich ja auch nicht auf ein Kind beschränken ... Aber egal.

musikengel schrieb:feine Antennen zu den Kindern, das ist unsere Hauptaufgabe.

Ich sehe die Bezugspersonen/Eltern in der Verantwortung! Um so mehr man funktionierende/überangepasste/bedingungslos gehorchende Wesen heranziehen möchte und das „nein“ von Kindern konsequent übergeht, läuft man Gefahr, dass diese kein „richtig“ vom „falsch“ mehr unterscheiden können. Eltern sollten damit aufhören, Gehorsam zu fordern und lieber die Kinder in ihrem natürlichen Körpergefühl bestärken! (Anm: Ich rede nicht von Laisser-faire und möchte dazu auch keine Diskussion. Ich rede von Adultismus, der leider noch sehr weit verbreitet ist und es solchen Tätern einfacher macht)

Quelle: https://www.awo-in-sachsen.de/site/assets/files/12029/brosch_re_kinderrechte_2013_web_format.pdf

Das wär in der Tat ein guter Ansatz zur Prävention, wenn es nicht gerade die Eltern selber sind oder gar ein Entführer.

Nochmals zur U Untersuchung:

In NRW meldet sich das Jugendamt wenn man nicht hin geht. Wir mussten das U Heft einscannen da wir da waren aber der Doc die Meldung vergessen hatte.

Vllt ein paar Infos zu Kinderhaus. Es gilt neben Coerde (Stadtteil in der Nähe) eher als sozial schwache Gegend die nicht sehr beliebt ist. Natürlich gibt es dort auch nette Straßenzüge aber grundsätzlich schmückt man sich eher weniger damit. Das dort ggf eher weg geschaut wird, wäre in einem sozialen Brennpunkt nicht das erste Mal.

Die Verschlüsselung und die Überheblichkeit weiter zu machen obwohl die Polizei den Laptop hat lässt mich vermuten daß er schon lange im Geschäft ist, oder Leute hatte die ihm geholfen haben, abgesehen von denen wir wissen. Klingt eine Nummer zu groß - meine persönliche Meinung.

MissLeni schrieb:Die Verschlüsselung und die Überheblichkeit weiter zu machen obwohl die Polizei den Laptop hat lässt mich vermuten daß er schon lange im Geschäft ist, oder Leute hatte die ihm geholfen haben, abgesehen von denen wir wissen. Klingt eine Nummer zu groß - meine persönliche Meinung.

Davon gehe ich auch aus. Bei der Datenmenge werden noch so manche Köpfe rollen...

MissLeni schrieb:Vllt ein paar Infos zu Kinderhaus

Als ich gehört habe, dass der Stadtteil Kinderhaus heißt, mußte ich etwas schlucken.
Es ist schon etwas makaber, dass solche Vorfälle gerade in einer Gegend passieren die Münster-Kinderhaus heißt.
Aber das ist wahrscheinlich ein seltsamer Zufall und nicht Absicht der Täter.

@MissLeni das ist ein interessanter Hinweis, dass es sich um eine sozial schwache Gegend handelt.
Eigentlich würde man bei den TV (Mutter und Sohn) vermuten, dass sie sich eine bessere Wohngegend hätten leisten können.

xy2017 schrieb:Meinst du die Wissenschaft, die Adrian V. aus Münster nach dessen erfolgreichen Therapie eine Heilung seiner krankhaften "Neigung" attestiert hat und somit auch keinen Grund sah, den Stiefsohn als gefährdet anzusehen, um ihn vorsorglich aus der Familie herauszunehmen?

Ja, genau! Ich meine die Wissenschaft, die herausgefunden hat, dass es möglich ist, mittels bestimmter Apparate Menschen über den Atlantik zu fliegen zu können. Gleichwohl stürzen diese Dinger hin und wieder ab. Woran mag das liegen?

Möglicherweise muss man das Eine von dem Anderen trennen.

xy2017 schrieb:Dann nochmal: Diese These kann bei Frauen prozentual nicht stimmen.
Soll heißen, es werden wesentlich mehr Mädchen missbraucht als es vergewaltigende Frauen gibt.

Du bringst da etwas durcheinander: Der statischtische Umstand, dass pädophile StraftäterInnen selbst in ihrer Kindheit Opfer waren heißt NICHT, dass jede(r), die/ der in seine(r) Kindheit Opfer eines sexuellen Mißbrauchs wurde, auch später TäterIn einer solchen Straftat wird. Aus diesem Grund werden solche Taten auch bestraft.

renasia schrieb:Ich komm aus Nrw und hab mal n Termin verpennt ( aus priv.Umstände), da bekam ich recht zügig n Brief des Jugendamtes diesbezüglich ( evtl. war es auch n Brief der Liga und ich hab direkt mit dem JA daraufhin telefoniert).
Und in Nrw ist es auch nicht so einfach zu umgehen:

Ich muss auch Briefe rausschicken zur Erinnerung an die Untersuchungen (arbeite im Jugendamt ). Aber es ist trotzdem nicht verpflichtend in unserem Bundesland. Es wird den Eltern nur ans Herz gelegt und die Meldung des Gesundheitsamtes, dass die Untersuchungen nicht wahrgenommen wurden, werden in die Akten gelegt. Mehr passiert da nicht, zumindest bei uns.

Etwas OT, aber doch passend:

Seit Beginn der Corona-Krise habe sich die Nachfrage nach Material zu sexuellem Kindesmissbrauch in einigen Mitgliedsländern um bis zu 30 Prozent erhöht. Zugleich registrierte das amerikanische Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder (US National Center for Missing & Exploited Children – NCMEC) nach Angaben der Kommissarin zuletzt einen Anstieg von mehr als 400 Prozent bei verdächtigen Fällen, von rund einer Million Berichten im April 2019 bis zu 4,1 Millionen im April 2020.

https://www.faz.net/2.1844/bis-zu-30-prozent-hoehere-nachfrage-von-kinderpornografie-waehrend-corona-16804419.html

Harte Zahlen, die der Isolation der Kinder Rechnung tragen.

monstra schrieb:Mitleid für die Kinder und Verachtung für die Täter ist jedenfalls inkonsequent.

Und trotzdem treffen Täter jedes Mal eine Entscheidung, für die sie gerade stehen müssen. Es gibt zahlreiche Opfer , die später nicht zu Tätern werden. Eben weil sie andere Entscheidungen treffen. Ich finde es ist viel zu einfach gedacht den Menschen die Verantwortung für ihre Entscheidungen abzusprechen.

@Kreuzbergerin
Wie gesagt grundsätzlich gibt es da auch schöne Straßen/Ecken aber die Tendenz ist eher anders.
Grund dafür ist der soziale Wohnungsbau den es dort gab. Weit davon weg ist der Tatort nicht, wenn es da passierte wo ich denke.

Mit dem Namen ist zufällig aber definitiv nicht schön in dem Zusammenhang.

RinTin schrieb (Beitrag gelöscht):Es ist eine statistische Tatsache, dass Täter, die Straftaten gegen Kinder begehen, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit selbst Opfer solcher Straftaten in ihrer Kindheit waren.

Es ist scheinbar aber auch eine lukrative Möglichkeit viel Geld zu verdienen. Ganz ohne, dass der "arme" Täter auch mal Opfer gewesen ist. Es gibt eben auch empathie- und skrupellose Individuen die über Leichen gehen.

Ab einem gewissen Alter weiß man was richtig und was falsch ist. Man muss nicht zwangsläufig den falschen Weg wählen. Denn diese Wahl hat man immer.

SkylarBlue schrieb:Und trotzdem treffen Täter jedes Mal eine Entscheidung, für die sie gerade stehen müssen. Es gibt zahlreiche Opfer , die später nicht zu Tätern werden. Eben weil sie andere Entscheidungen treffen. Ich finde es ist viel zu einfach gedacht den Menschen die Verantwortung für ihre Entscheidungen abzusprechen.

Nein. Es geht nicht darum, Menschen ihre Verantwortung und Schuld für ihre begangenen Straftaten abzusprechen, noch darum diese zu relativieren.

Es geht darum zu erkennen, dass vormalige Opfer zu Tätern werden können.

Das Strafrecht kann allenfalls nur einen geringen Beitrag dazu liefern, zu verhindern, das solche Straftaten geschehen.

ZippundZapp schrieb:Ich sehe die Bezugspersonen/Eltern in der Verantwortung! Um so mehr man funktionierende/überangepasste/bedingungslos gehorchende Wesen heranziehen möchte und das „nein“ von Kindern konsequent übergeht, läuft man Gefahr, dass diese kein „richtig“ vom „falsch“ mehr unterscheiden können. Eltern sollten damit aufhören, Gehorsam zu fordern und lieber die Kinder in ihrem natürlichen Körpergefühl bestärken!

In diesem Fall aber wäre das doch kontraproduktiv. Waren ja alles Kinder, die in ihrem familiären Umfeld missbraucht wurden.

SkylarBlue schrieb:Ich muss auch Briefe rausschicken zur Erinnerung an die Untersuchungen (arbeite im Jugendamt ).

Kontrolliert das Jugendamt alle Kinder, also auch die, die sonst nie was mit dem Jugendamt zu tun haben?

MissLeni schrieb:Grund dafür ist der soziale Wohnungsbau den es dort gab.

Also ich habe mir den Ort gerade mal von oben angeguckt. Spontan kam mir der Gedanke: Ghetto
Sieht für mich doch eher aus wie ein sozialer Brennpunkt.

Venice2009 schrieb:Ab einem gewissen Alter weiß man was richtig und was falsch ist. Man muss nicht zwangsläufig den falschen Weg wählen. Denn diese Wahl hat man immer.

Oft fehlt leider nicht nur die Empathie sondern auch das Unrechtsbewusstsein und das leider auch ganz ohne
schlechte Kindheit.

Venice2009 schrieb:Es gibt eben auch empathie- und skrupellose Individuen die über Leichen gehen.

Ja richtig, und es gibt noch solche, die vom vielen Geld angelockt werden!

@emz

bei uns hat es wohl alle kontrolliert,
als ich anrief, weiß ich noch das die Frau zu mir sagte, sie wolle mir keinen Ärger machen, aber es wärewichtig das wir es machen,
Das Ärger hörte sich für mich an als könne es folgen haben.

xy2017 schrieb:Oft fehlt leider nicht nur die Empathie sondern auch das Unrechtsbewusstsein und das leider auch ganz ohne
schlechte Kindheit.

Woran liegt es dann? Ist bei der Geburt etwas falsch gelaufen? Oder wurde ein falsches Gen übermittelt? Falsche Sozialisierung? Oder sind die Menschen, die sowas machen, einfach von Grund auf böse?

Irgendwo muss man ja anfangen zu erklären, wie solche Straftaten passieren können.

Bisher habe ich da von Dir keine Idee gelesen.

Woran liegt es dann? Ist bei der Geburt etwas falsch gelaufen? Oder wurde ein falsches Gen übermittelt? Falsche Sozialisierung? Oder sind die Menschen, die sowas machen, einfach von Grund auf böse?

Irgendwo muss man ja anfangen zu erklären, wie solche Straftaten passieren können.

Bisher habe ich da von Dir keine Idee gelesen.

Ich denke es ist zu einem Großteil die Prägung im Kindesalter (Mißbrauch zB).
Mit diesem Mißbrauch ist ein Trigger in Bezug auf Sex, Gewalt und Macht gelegt worden.
Zum Anderen könnte eine Frontallappenschädigung vorliegen.

Nur Geld und Gier - da fehlt der direkte Bezug zur Pornographie, da gäbe es genügend andere Bereiche in die gegangen werden kann - jeder hat ja irgendeinen Bezug zu dem was er tut.

Hier gibt es ein Bild des "Technikraumes" - da ging es doch nicht (nur) um die eigene sexuelle Bedürfnisbefriedigung. Das ist doch Business. Ziemlich professionell, vom Fach halt.


Quelle: https://www.mirror.co.uk/news/world-news/horror-child-abuse-dungeon-unimaginable-22155552