Belgischer Rucksacktourist Théo Hayez in Australien verschwunden
05.01.2020 um 00:21otternase schrieb:okay, dann dürfte er aber schon deutlich stärker besoffen gewesen sein, als es auf den Bildern der Überwachungskameras den Eindruck macht. Oder er ist irgendwie anders auffällig geworden, zB durch das, was er sagte. Vielleicht kannst Näheres dazu sagen, wie schnell in Australien die Security beim Rauswerfen ist, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Club gleich zu diesem Mittel greift, wenn jemand nur mild betrunken ist und keinen Ärger macht. Es muss einen anderen Grund dafür gegeben haben, der wahrscheinlichste, dass er eben doch viel stärker betrunken war als es auf den Bildern den Eindruck macht.Ich war nur sehr selten "feiern" aber mir ist diesbezüglich nichts besonderes aufgefallen. Die Australier sind im Allgemeinen Backpackern gegenüber sehr offen und freundlich eingestellt. Backpacker werden auch mal von Privatleuten nach Hause eingeladen für eine Nacht oder ein paar Tage, das ist nichts vollkommen außergewöhnliches. Sie legen viel Wert auf gute Manieren, freundlichen Smalltalk und sind sehr hilfsbereit.
Sie sind dem Feiern sagen wir mal auch selbst nicht abgeneigt :-p. Es ging in Bars am Abend auch mal lauter her, sehr sehr oft gab es Live-Musik eher der peppigeren Art also nicht so Lounge-mäßig und Bier war ein sehr normales Getränk.
Wenn es Regeln gibt, dann sind die aber auch Einzuhalten. Meistens gibt es dafür aber gute und vernünftige Gründe. Kein Alkohol/Feiern am Strand. Kein Schwimmen an Stränden wo bekannt ist, dass es Haie gibt. Müll immer mitnehmen. Wege nicht verlassen etc. Man ist sich der Gefahren bewusst und versucht, so gut wie möglich davor zu schützen.
Ganz konkret kann ich also dazu nicht viel sagen. Vielleicht gibt es noch jemanden, der auch dort war und etwas feierwütiger unterwegs war, als ich.
Das scheint ja schonmal zu helfen:
phantom_lady schrieb:Um Mißverständnisse zu vermeiden hier noch mal zitiert aus dem verlinkten dailymail-Artikel : "people are asked to leave venues all the time. There was nothing unusual about that. (Theo) appeared to be a polite kid who was a bit wobbly on his feet. He had only purchased two drinks and was not aggressive" (Vom Sprecher des Clubs).Vielleicht eine Vorsichtsmaßnahme weil man aus Erfahrung weiß, dass viele Backpacker dazu neigen völlig zu übertreiben, was den Alkohol angeht?
Also war der Rausschmiss an sich nichts ungewöhnliches, eher Business as usual.
msbarnaby schrieb:uch, wenn er zu dem Zeitpunkt der Reise seine feste Beziehung pausiert hatte, kann ich mir nicht vorstellen, dass er da nachts spontan ein Mädchen aufgerissen hat (in 7 Minuten, die er irgendwo stand)Vielleicht jemand, mit dem er schon mehrfach im Hostel gesprochen hatte? Oder ein/e Verkäufer/in aus einem Shop? Muss ja nichts romantisches gewesen sein. Gemeinsame Ansichten über das Leben, gemeinsames Interesse am Reisen etc..
otternase schrieb:Aus meinem erweiterten Bekanntenkreis (Schüler aus meiner Schule, allerdings etwas älter als ich) kann ich da eine recht ähnliche Geschichte berichten, ist zwar schon rund 25 Jahre her, aber im Grunde zeitlos...
otternase schrieb:es müssen ja keine Verbrecher gewesen sein... Wie oben geschrieben, es können sogar seine eigenen Freunde gewesen sein, die das "lustig" fanden, ihm Drogen zu verabreichen..Soweit wir wissen, reiste Theo alleine. Meistens trifft man da Leute und quatscht natürlich auch mal und lernt viele Leute kennen. Enge Freundschaften entstehen aber selten, es sei denn, Reisende tun sich spontan oder geplant für kürzere oder längere Zeit zusammen, was immer mal wieder vorkommt. Man reist entweder im Mietwagen oder mit dem Greyhoundbus von Ort zu Ort, bleibt hier ein paar Tage, da ein paar Tage. Längere Zeit bleibt man eher selten irgendwo.
Gerade im Winter ist da Touristenmäßig wenig los und man bekommt immer irgendwo spontan ein Zimmer.
Er war aber allein unterwegs. Da wird er einige Leute im Hostel kennen gelernt haben, aber das sind dann aus meiner Sicht keine Freunde sondern allenfalls Bekannte. Da glaube ich sowas eher nicht.
otternase schrieb:ja, das sehe ich auch so. Auch wenn es nur oberflächliche Bekanntschaften sind, wenn ich mit anderen Leuten gemeinsam losziehe, achte ich doch darauf, was mit denen passiert und wenn einer davon aus dem Club geworfen wird, würde ich zumindest sicherstellen wollen, dass er ein Taxi nachhause bekommt und am nächsten Morgen und nicht erst nach 5 Tagen mich erkundigen, was aus ihm geworden ist.Sehe ich genauso, aber bedenke, dass da viele Leute aus ganz unterschiedlichen Ländern, Gesellschaftsschichten und Kulturen zusammen kommen. Was für uns selbstverständlich ist, muss das für sie noch lange nicht sein.
phantom_lady schrieb:noch ein link, der sich ebenfalls auf den Lighthouse-Podcast bezieht :Danke. Dennoch finde ich es seltsam.
https://www.dailymail.co.uk/news/article-7638609/Theo-Hayez-kicked-bar-disappeared-bus-ticket-cancelled-days-later.html
demnach gäbe es laut Kellner keinen besonderen Grund , ihn herauszuwerfen, so etwas wäre alltäglich, er (T.H.) wäre nur etwas wackelig auf den Beinen gewesen, nichts besonderes....
msbarnaby schrieb:Das irritiert mich auch, genauso wie die Tatsache, dass er erst am 06.06. durch das Hostel vermisst wurde, weil er da nicht wie geplant auscheckte, aber man seinen Pass und all seine Sachen noch im Zimmer vorfand! Heißt seit der Nacht 31.05. haben weder die Hostel Mitarbeiter, noch die anderen Reisenden ihn vor Ort vermisst und auch die Angehörigen, bei denen er sich die Tage dazwischen nicht gemeldet hat, haben nicht versucht, im Hostel nachzufragen - sonst wäre vorher ja schon das Zimmer geöffnet wordenDas verstehe ich schon. Im Winter ist wie gesagt eher weniger los. Je nachdem, wie groß und wie teuer das Hostel ist, kann es schonmal sein, dass man allein in einem Sechser-Zimmer landet. Die Billigen sind natürlich eher ausgebucht, weil viele Backpacker knapp bei Kasse sind.
Ich habe mir auch die Seite des Hostels angeschaut. Das ist auf jeden Fall eine der besseren/gehobeneren Unterkünfte. Da habe ich schon viel abgewracktere Unterkünfte gesehen. Es gibt in jedem Zimmer Schränke zum Abschließen seiner Sachen.
Man freundet sich auch nicht unbedingt mit seinen Zimmergenossen an, wenn man sie denn überhaupt antrifft. Meistens gibt es irgendwelche Gesellschaftsräume und Gemeinschaftsküchen oder Aktivitäten, wo man anderen begegnen kann. Und irgendwann hat man es denke ich auch raus, mit wem man auf einer Wellenlänge ist und mit wem eher nicht. Dazu kommt, dass man oft nicht längere Zeit irgendwo bleibt. Ich finde es also nicht so besonders, dass dort niemandem früher seine Abwesenheit auffiel.
Szuka schrieb:Was ich aber auch nicht verstehe, wieso er erst am 6. als vermisst gemeldet wurde? War es denn für die Familie sonst normal, dass er sich tagelang nicht meldete? Sind ja immerhin 5 Tage, wenn ich da nicht was durcheinander bringe. Das soll kein Vorwurf sein, ich frage mich eben nur wegen der Gründe dafür. Ob ggf. es einfach nur ein Fehler in den Medien ist..Das wiederum wundert mich ebenso. Er soll sich ja regelmäßig gemeldet haben und so. Aber vielleicht heißt regelmäßig auch alle paar Tage. Die Leute machen das sehr unterschiedlich. Einige tauchen so in ihr Touristenleben ein, dass sie das zu Hause "vergessen" und sich kaum melden. Andere halten täglich Kontakt und erzählen immer jemandem zu Hause wo sie gerade für wie lange sind und wohin sie als nächstes wollen usw. Vielleicht hatte die Familie gerade deswegen Vertrauen, weil er normalerweise so vernünftig war.