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Kunstraub in Dresden

939 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gold, 2019, Schloss ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kunstraub in Dresden

05.12.2019 um 01:59
Zitat von KarlssohnKarlssohn schrieb:Ja, Thesen oder Verhaltensstrategien grundsätzlich zu belegen, ist gut, aber Erfahrung ist im Leben eine wichtige Entscheidungshilfe bei Prozessen, die sich "genau so" noch nicht abgespielt haben, aber man durchaus extrapolieren kann, wie ein Szenario in etwa ausgehen wird. Genau in diesem Punkt unterscheidet sich die Wissenschaft vom realen Leben. In der Wissenschaft möchte man die Mechanismen herausarbeiten; im realen Leben eher "auf der sicheren Seite" stehen. Es genügt im realen Leben Dinge zu unterlassen, da man sich vorstellen kann, dass es eventuell keinen guten Ausgang nähme die Dinge zu tun - da muss ich das Ganze nicht explizit durchexerzieren.
Ich sehe zwischen Wissenschaft und "realem Leben" keinen Unterschied, oder ist die Wissenschaft ein lustiges Phantasiereich abseits der Realität? Im Gegenteil, sie befasst sich ja gerade damit, die Realität zu begreifen und Muster, Regeln und Naturgesetze in ihr zu erkennen - oder aber, gerade bei der Geschichtswissenschaft, das, was tatsächlich war, aufzuzeichnen/abzubilden und dabei auch epochiale und geografische Verbindungen und Gemeinsamkeiten zu erkennen, quasi wiederkehrende Muster, um das größere Ganze und verschiedene Zusammenhänge zu begreifen.

Auch das "reale Leben" bzw Bereiche abseits des Wissenschaftsbetrieb sollten auf Fakten basieren, natürlich auch auf Wahrscheinlichkeiten (das widerspricht sich doch gar nicht). Wenn man auf Katastrophen vorbereitet sein möchte und daher möglichst sicher handeln möchte, auch, wenn die Wahrscheinlichkeit eines Vorfalls relativ gering ist - gern, wieso auch nicht? Allerdings kann man nicht leugnen, dass es tatsächlich auch bloße Vorurteile gibt. An diesen festzuhalten, ist aus verschiedenen Gründen nicht sinnvoll.

Was sich mir aber noch immer nicht erschließt, ist der direkte Bezug zum Diebstahl, denn es hat sicherlich niemand "Wird schon nichts passieren" gedacht, und man - bzw die Museumsmitarbeiter - haben mit Sicherheit versucht, das Museum bestmöglich auszustatten. So, wie sie durch Experten beraten wurden, und so, wie das Finanzielle es zuließ. Ein Mensch, der im Museumsbereich arbeitet (Schüler-Aushilfen an der Kasse, die bloß mal paar Wochen jobben, vielleicht ausgenommen) - ein Bereich, wo man so gut nicht unbedingt verdient und auch nicht so leicht reinkommt, weil es so viele freie Stellen da nicht gibt - , tut das in der Regel aus Überzeugung und aus Liebe zu Kunst und/oder Geschichte. Die Museumsmitarbeiter des Residenzschlosses dürfte der Diebstahl genauso schmerzen, wie andere Menschen - wenn nicht sogar noch mehr, da sie ihren Beruf in der Regel aus Begeisterung gegenüber des Themas ergriffen haben, während viele "normale Menschen" nicht unbedingt einen so engen Bezug zu Geschichte und Kultur haben.
Zitat von KarlssohnKarlssohn schrieb:dieser Diebstahl wäre ganz sicher in der durchgeführten Form zu verhindern gewesen, wenn um das Gebäude verschiedene Sicherheitszonen aufgebaut worden wären und die Fenster des Gebäudes von innen des nachts mit Stahlplatten gesichert würden - da kann man trotz Denkmalschutz sehr viele Dinge machen.
Kennst Du das Gebäude und die Situation vor Ort? Da kann man nicht einfach mal Stahlplatten in die Fenster schrauben.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Ich weiß ja nicht, wie oft du in Museen gehst - es ist Sinn und Zweck eines Museums, dass man dort die Originale zu sehen bekommt.
Da stimme ich voll und ganz zu.


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05.12.2019 um 04:39
Zitat von KarlssohnKarlssohn schrieb:aber dieser Diebstahl wäre ganz sicher in der durchgeführten Form zu verhindern gewesen, wenn um das Gebäude verschiedene Sicherheitszonen aufgebaut worden wären und die Fenster des Gebäudes von innen des nachts mit Stahlplatten gesichert würden - da kann man trotz Denkmalschutz sehr viele Dinge machen.
In der "Theorie" war doch ein ausreichendes Sicherheitskonzept aufgestellt worden. @Kreuzbergerin und meine Wenigkeit, hatten doch erst kürzlich den betreffenden Artikel verlinkt, in welchem man seitens der Verantwortlichen davon ausging, dass die Scheibe der Vitrine einem Durchbruchversuch 15 Minuten widerstehen würde.

Legt man diese Zeit, über die zeitlich dokumentierten Abläufe der Alarmierung und des Eintreffens der ersten Polizeikräfte, erkennt man das die Täter von der Polizei gestellt worden wären oder ihre Aktion abrechen und die Flucht hätten antreten müssen, noch bevor sie ein einziges Ausstellungsstück aus der Vitrine hätten heraus nehmen können.


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05.12.2019 um 07:13
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Aber was hätte der Suizid in dem Fall den Tätern für einen Vorteil gebracht? Angenommen, der Mann würde noch leben, er hätte doch seine Mittäter trotzdem nicht verpetzen müssen?
Dafür habe ich leider auch noch keine schlüssige Erklärung gefunden, aber definitiv war das kein Suizid aus Depressionen heraus, wie der Artikel suggerieren will. Hast du eine Idee?
Und ich glaube aber auch, dass derjenige kein üblicher Taschendieb war. Da muss mehr dahinter stecken und würde irgendwie zu dem Kunstraub passen


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05.12.2019 um 08:39
Geschickter stellten es die Panzerknacker an, die es sieben Wochen später auf die Diamanten im Grünen Gewölbe abgesehen hatten. Sie versuchten gar nicht erst, das Panzerglas eines Fensters an der Fassade des Dresdner Residenzschloss zu zerschlagen. Die Profis sprengten die Scheibe aus dem Rahmen.
Quelle:
https://www.tagesspiegel.de/kultur/nach-einbruch-im-gruenen-gewoelbe-haette-besseres-glas-den-dresdner-kunstraub-verhindert/25296378.html

was meinen die hier mit "Sprengung" ?


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Kunstraub in Dresden

05.12.2019 um 08:54
Hiermal eine kleine Anekdote aus Trier: ich wohne seit einigen Jahren in der Altstadt von Trier, sehr schoen, eine uralte Stadt mit vielen roemischen Relikten wie Porta Nigra, Amphitheater usw…bei Bauarbeiten ist dor vor etwa 20 Jahren ein grosser Muenzschatz aus Goldmuenzen gefunden worden, der im Landesmuseum ausgestellt ist. Ein echter Berg von Goldmuenzen ist dort in einem Sicherheitsraum ausgestellt. Trotzdem sind einfach mal abends Diebe in das Museum, voellig unbewaffnet und haben versucht den zu stehlen, das Panzerglas hielt aber. Ich persoenlich tippe auf 2 besoffene, bekiffte Teenager. Einfach rein und gechilllt wieder raus aus dem Museum, die muessen etwa eine Stunde in dem Museum gewesen sein und scheinen sich allen Ernstes noch ne Zigarette geraucht zu haben, entdeckt hat es die Putzfrau. Hallo Sicherheit?
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/trier/Vorsicht-Verbrechen-Einbruch-im-Rheinischen-Landesmuseum-Trier-Polizei-fahndet-im-SWR,einbruch-landesmuseum-trier-vorsicht-verbrechen-100.html
Naechste Anekdote aus Koeln, hier das Wallraff-Richartz-Museum: etwa 2010 waren wir da drin, meine Lebenspartnerin ist aus Versehen gegen eine Vitrine getreten in der ein kleines Bild der Madonna von Stephan Lochner ausgestellt war, die Vitrine ist fast umgefallen, danach stand das Bild schief in der Vitrine. Reaktion, Alarm: keine. Spaeter habe ich gelesen, dass die Vitrine umgefallen ist und das Bild leicht beschaedigt worden war.
Anekdote Nummer 3: In Wien ist im Kunsthitorischen Museum das goldene Salzfass von Cellini einfach waehrend der Oeffnungszeit mal mitgenommen worden. Alarm: Zero.
Anekdote Nummer 4: in Duesseldorf waren im Hetjensmuseum die Vitrinen bis vor einigen Jahren gesichert, nur ging das Stromkabel in eine Steckdose gut sichtbar in die Wand, - einfach rausziehen fertig.
Anekdote Numer 5: Im Stadthistorischen Museum Duesseldorf zur Mittagszeit waren in einem Raum alle Vitrinen einfach offen zwecks Umgestaltung, keiner da, war wohl gerade Mittagspause.
Hier die Kroenung zum Geniessen: Stéphane Breitwieser, einfach mal googeln.

Ich koennte noch mehr erzaeheln.
Fazit: Die Museen sind meiner Meinung nach alles sehr schlecht gesichert!


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05.12.2019 um 12:08
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Kennst Du das Gebäude und die Situation vor Ort? Da kann man nicht einfach mal Stahlplatten in die Fenster schrauben.
Ja, ich kenne das Gebäude. Solche Platten werden nicht abends davor geschraubt, sondern werden mit Rahmen von innen links bzw.rechts von den Mauernischen montiert, beigeputzt und tapeziert oder gestrichen. Von innen im Besucherbetrieb nicht zu sehen. Des nachts fahren diese dann motorisch über diese Nischen und verdecken das Fenster mit einer 8 mm dicken Stahlplatte. Kosten pro Fenster ca 5 -8 T€ je nach Gestaltung und Größe.

Und ja, Museen und Kunstausstellungen sind unter anderem mein Geschäft.


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05.12.2019 um 12:10
Zitat von AloceriaAloceria schrieb:Ich sehe zwischen Wissenschaft und "realem Leben" keinen Unterschied,
Das habe ich mir schon gedacht - aber genau da liegt der Irrtum.


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05.12.2019 um 12:20
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Kein Museum der Welt kann es sich leisten, Kopien auszustellen
Die Aussage ist Unfug! Selbstverständlich werden in jeder Direktion eines Museums, Überlegungen angestellt, ob die Sicherheit ausreicht, für den Wert (auch ideell) eines Schaustückes. Falls das nicht gegeben ist, wird entweder eine Kopie gefertigt oder die Sicherheitsstandards müssen erhöht werden.

Zur Originalität: einem Exponat, welches aus kleinteiligen Steinen besteht, welches aus etwa einem Meter Entfernung durch eine Glasscheibe in Augenschein zu nehmen ist, kann man nicht ansehen, ob es sich um ein Original oder um eine Kopie handelt. Spezialisten können den Unterschied zwischen Original und Kopie in aller Regel auch nur nach direkter Inaugenscheinnahme vornehmen. Es ist ebenso ein Irrtum zu glauben, dass heutzutage solche Schmuckstücke nach Vorlagen nicht in gleicher Weise hergestellt werden können; die Aura würde entschwinden, wenn man wüsste, dass es eine Kopie wäre - aber warum sollte man das an die "große Glocke hängen"?


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05.12.2019 um 13:18
Zitat von KarlssohnKarlssohn schrieb:Selbstverständlich werden in jeder Direktion eines Museums, Überlegungen angestellt, ob die Sicherheit ausreicht, für den Wert (auch ideell) eines Schaustückes. Falls das nicht gegeben ist, wird entweder eine Kopie gefertigt oder die Sicherheitsstandards müssen erhöht werden.
In jeder Direktion? Welche kennst du? Bitte Namen der Museen. Wenn du die nicht nennen kannst oder willst, müssen wir darüber nicht weiter diskutieren.
Zitat von KarlssohnKarlssohn schrieb:Falls das nicht gegeben ist, wird entweder eine Kopie gefertigt.
Hier auch bitte die betreffenden Exponate und den Standort nennen, wenn du schon solche Behauptungen aufstellst.
Zitat von KarlssohnKarlssohn schrieb:einem Exponat, welches aus kleinteiligen Steinen besteht, welches aus etwa einem Meter Entfernung durch eine Glasscheibe in Augenschein zu nehmen ist, kann man nicht ansehen, ob es sich um ein Original oder um eine Kopie handelt.
Du vielleicht nicht, aber es gibt ne ganze Menge Leute, die können das. Und das ist auch genau der Grund, warum die ins Museum gehen, und dafür ggfs. weite Strecken zurücklegen. Glaubst du vielleicht, es würden Leute nach St. Petersburg, Oslo oder Rom in die Museen fahren, um sich dort lauter Kopien anzusehen?
Noch eine Zusatzfrage: Kopien von welchen Exponaten hast du bisher gesehen?


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Kunstraub in Dresden

05.12.2019 um 15:32
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Hier auch bitte die betreffenden Exponate und den Standort nennen, wenn du schon solche Behauptungen aufstellst.
Grabplatte
Dommuseum, Salzburg
Für die Sonderausstellung Edelsteine, Himmelsschnüre, Rosenkränze und Gebetsketten wurde ein Grabplattenfragment aus der Augustinerkirche in Rattenberg abgeformt und eine originalgetreue Kopie erstellt.

Romanischer Christus
Domkrypta, Salzburg
Zum Schutz vor Vandalismus wurde der romanische Christus in der Krypta des Doms abgeformt und durch eine Kopie ersetzt.

Madonna mit Kind
Stift St. Peter, Salzburg
Die Kopie der Madonna mit Kind aus dem 17. Jahrhundert wurde neu vergoldet. Das Original wird nun sicher vor Zerfall und Diebstahl gelagert.


Die Liste ist nur beispielhaft, aber es gibt ganze Abhandlungen in der Fachpresse über dieses Thema. Aber dazu muss man sich mit der Materie auseinandersetzen bzw. auseinandersetzen wollen.

Im Übrigen gibt es ganze Berufsgruppen, die sich damit beschäftigen, Kopien für Museen herzustellen.


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05.12.2019 um 15:46
Verlieren die gestohlenen Gegenstände eigentlich nicht viel an Wer, wenn sie eingeschmolzen oder umgeschliffen werden? Es ist ja auch viel ideeller oder kultureller Wert bei so Sachen.


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Kunstraub in Dresden

05.12.2019 um 16:19
@Karlssohn

Deine angeführten Beispiele, lassen sich nicht auf das grüne Gewölbe übertragen.
Zitat von KarlssohnKarlssohn schrieb:GrabplatteDommuseum, Salzburg
Hier wurde eine Kopie für eine Sonderaustellung angefertigt. Hier wird gleichzeitig... das Original in der Augustinerkirche gezeigt... und die Kopie in Salzburg.
Zitat von KarlssohnKarlssohn schrieb:Stift St. Peter, Salzburg
Zitat von KarlssohnKarlssohn schrieb:Domkrypta, Salzburg
Bei diesen Örtlichkeiten handelt es sich nicht um Museen, sondern um Gotteshäuser. Dort werden Gegenstände nicht zur Schau gestellt, sondern sind lebendiger Teil der Glaubensausübung. Was die Möglichkeiten, sie mit einer Vitrine oder anderen Maßnahmen zu schützen, stark einschränkt. Bei der Madonna, kommt wohl noch erschwerend hinzu, dass sie einer lichtgeschützten und klimatisierten Lagerung bedarf, damit sie nicht vollends zerfällt.
Zitat von abberlineabberline schrieb:Verlieren die gestohlenen Gegenstände eigentlich nicht viel an Wer, wenn sie eingeschmolzen oder umgeschliffen werden? Es ist ja auch viel ideeller oder kultureller Wert bei so Sachen.
Das eigentliche Problem besteht ja schon darin, dass die gestohlenen Juwelen unveräußerlich sind. Es existiert also quasi kein marktnotierter Wert, der den kulturellen und ideellen Wert abbilden kann.

Beim Umschleifen, ginge natürlich auch ein großer Teil des reinen Materialwertes verloren.


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05.12.2019 um 16:24
@EDGARallanPOE
Danke, das dachte ich mir. Da stellt sich dann ja schon die Frage nach dem Aufwand. Klar, das Museum war nicht gut gesichert, unbezahlbarer Schatz... nur wird man den so nicht los, der Wert sinkt deutlich, wenn man was umschleift etc... und der Fahndungsdruck ist immens... Geht es den Dieben auch um den Kick? Oder sind die zwar clever, aber plump?


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Kunstraub in Dresden

05.12.2019 um 16:38
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Deine angeführten Beispiele, lassen sich nicht auf das grüne Gewölbe übertragen.
Offensichtlich besteht die Diskussionsrunde hier aus Leuten, die sich gerne die Hände rein waschen wollen.

Es liegt doch völlig auf der Hand, dass es hier gravierende Mängel gegeben hat und bei vorausschauender Sorgfalt ein solcher Raub in dieser Schwere vermieden worden wäre.

Dabei bleibt zu hoffen, dass der vorhandene Rest des Schatzes von einem kompetenteren Direktorium zukünftig verwaltet wird.

Es ist geradezu lächerlich wenn über die Unvergleichlichkeit der Örtlichkeiten und Kunstgegenstände schwadroniert wird. Niemand könnte zum Beispiel die Kronjuwelen der englischen Könige auf diese Weise entwenden.


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Kunstraub in Dresden

05.12.2019 um 16:56
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Beim Umschleifen, ginge natürlich auch ein großer Teil des reinen Materialwertes verloren.
da die ehe gestohlen sind, kann der Wertverlust den Dieben egal sein, war ja ehe fast kostenlos


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05.12.2019 um 18:41
Zitat von KarlssohnKarlssohn schrieb:Solche Platten werden nicht abends davor geschraubt, sondern werden mit Rahmen von innen links bzw.rechts von den Mauernischen montiert, beigeputzt und tapeziert oder gestrichen
So ganz kann ich's mir nicht vorstellen. Gibt's da Beispielbilder oder Videos ? Und ich bin mir unsicher, ob man dort - ohne das Gesamtkunstwerk der Räumlichkeiten zu beeinträchtigen - sowas anbringen kann. Klingt nach viel Aufwand und sehr teuer in dem Fall. Ansonsten klingt die Idee nicht schlecht.
Zitat von KarlssohnKarlssohn schrieb:n; die Aura würde entschwinden, wenn man wüsste, dass es eine Kopie wäre - aber warum sollte man das an die "große Glocke hängen"?
Hm. Naja, weil es Verarsche wäre?
Ich würde wohl zweimal überlegen,ob ich dann ein Museum besuche, wenn ich erwarten würde, dort nur Kopien zu sehen und diese nicht mal als solche gekennzeichnet werden.


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05.12.2019 um 18:50
@Karlssohn
@EDGARallanPOE hat meine Antwort schon vorweggenommen: wir sprachen über Museen und nicht über Kirchen. Skulpturen auf Brücken oder anderen Gebäuden werden auch oft durch Kopien ersetzt, um die Originale vor der Witterung zu schützen und dennoch das historische Stadtbild zu erhalten. Die Originale kann man sich dann im Museum ansehen. :-)
Hin und wieder werden Kopien von Objekten zu Sonderausstellungen gegeben, um einen bestimmten Themenkreis zu vervollständigen oder Vergleiche ziehen zu können. Das ist aber auch etwas anderes.
Kopien von Werken der bildenden Kunst im Museum zu zeigen, damit die Originale nicht geklaut werden - das ist doch vollkommen widersinnig. Dafür braucht man kein Museum.


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Kunstraub in Dresden

06.12.2019 um 00:00
Zitat von StreuGutStreuGut schrieb:Dafür habe ich leider auch noch keine schlüssige Erklärung gefunden, aber definitiv war das kein Suizid aus Depressionen heraus, wie der Artikel suggerieren will. Hast du eine Idee?
Und ich glaube aber auch, dass derjenige kein üblicher Taschendieb war. Da muss mehr dahinter stecken und würde irgendwie zu dem Kunstraub passen
Nee, ich begreife auch nicht wirklich, was da genau passiert ist, aber dass das kein "normaler" Suizid war, ist ziemlich offensichtlich. Ich denke auch, irgendwas Größeres müsste dahinterstecken, denn bei kleineren Delikten wäre so ein Suizid doch etwas unverhältnismäßig. So große Angst vor dem Gefängnis (oder einem erneuten Gefängnisaufenthalt?), dass man den Tod vorzieht? Denkbar wäre in jedem Fall eine Involvierung in irgendein Bandenverhältnis. Aber ob das sich nun auf diesen Raub bezieht, oder irgendwas Anderes... Clans und Banden gibt es in diesem Land ja leider genug.
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Quelle:
https://www.tagesspiegel.de/kultur/nach-einbruch-im-gruenen-gewoelbe-haette-besseres-glas-den-dresdner-kunstraub-verhind...
was meinen die hier mit "Sprengung" ?
Ich glaube, es geht einfach nur darum, dass die Scheibe als Ganzes rausgedrückt wurde.
Zitat von KarlssohnKarlssohn schrieb:Und ja, Museen und Kunstausstellungen sind unter anderem mein Geschäft.
Inwiefern denn genau? Stellst du Vitrinen her? Druckst Schilder oder Broschüren? Oder transportierst als Spediteur Exponate? Vom Museumsbetrieb an sich scheinst du nämlich nicht wirklich Ahnung zu haben. Du schaffst es ja, wenn ich mir deine Beispiele für Repliken ansehe, nicht einmal, zu unterscheiden, ob eine Kopie für eine Wanderausstellung angefertigt wird, eine Kopie ein Stück, das gerade zur Restauration eingelagert bzw aus der Ausstellung genommen werden muss, temporär ersetzt, oder (meinen Erfahrungen nach eine fiktive Idee von dir), ob die Kopie klammheimlich ein Exponat aufgrund seines hohen Wertes in einem Museum ersetzen soll. Letzteres habe ich noch niemals mitbekommen. Es ist nicht üblich. Wenn man Kopien zeigt - ja, sowas gibt es, es gibt auch Werkstätten dafür - dann aus anderen Gründen. Wie gesagt: Zeitweiser Ersatz für was, was saniert wird. Oder ein zweites Gebilde für eine temporäre Sonderausstellung anderswo. Oder eine Darstellung von etwas, was altersbedingt so zerbrechlich ist, dass das Original nicht unter normalen Luft- und Temperaturverhältnissen aufbewahrt werden kann und daher in keine öffentliche Sammlung kann. Es gibt manchmal sogar anfassbare Kopien, die frei herumstehen, damit Sehbehinderte/Blinde sie durch Anfassen erfahren können. Alle Fälle haben zudem eins gemeinsam: In der Vitrine steht dann auf dem Infoschild deutlich, dass es sich um eine Kopie handelt.
Zitat von KarlssohnKarlssohn schrieb:Das habe ich mir schon gedacht - aber genau da liegt der Irrtum.
Ach, Wissenschaftsexperte bist du auch noch.
Zitat von KarlssohnKarlssohn schrieb:Offensichtlich besteht die Diskussionsrunde hier aus Leuten, die sich gerne die Hände rein waschen wollen.
Ja, sicher, wir sind die gesamte Belegschaft des Dresdner Residenzschlosses und haben nichts Anderes zutun, als irgendwelche Dinge auf Allmystery zu vertuschen. Welche Unterstellung kommt als Nächstes?
Zitat von abberlineabberline schrieb:Verlieren die gestohlenen Gegenstände eigentlich nicht viel an Wer, wenn sie eingeschmolzen oder umgeschliffen werden? Es ist ja auch viel ideeller oder kultureller Wert bei so Sachen.
Sehr viel - aber das, was übrig bleibt, ist immernoch ein Betrag von mehreren Millionen Euro. Es lohnt sich also dennoch für die Diebe.
Zitat von abberlineabberline schrieb:Da stellt sich dann ja schon die Frage nach dem Aufwand. Klar, das Museum war nicht gut gesichert, unbezahlbarer Schatz... nur wird man den so nicht los, der Wert sinkt deutlich, wenn man was umschleift etc... und der Fahndungsdruck ist immens... Geht es den Dieben auch um den Kick? Oder sind die zwar clever, aber plump?
Ich denke, bisschen Plumpheit oder kulturelles Unwissen dürfte auch eine Rolle gespielt haben. Vermutlich wussten sie nicht, dass Edelsteine früher anders geschliffen wurden, oder dass der Grüne Diamant derzeit nicht im Haus war.


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Kunstraub in Dresden

06.12.2019 um 05:50
Zitat von KarlssohnKarlssohn schrieb:Offensichtlich besteht die Diskussionsrunde hier aus Leuten, die sich gerne die Hände rein waschen wollen.
Warum sich Mitschreiber/innen, hier im Thread "die Hände rein waschen sollten", erschließt sich mir nicht.
Zitat von KarlssohnKarlssohn schrieb:Niemand könnte zum Beispiel die Kronjuwelen der englischen Könige auf diese Weise entwenden.
Dieser Vergleich ist wieder genau so "schief", wie der vorhergehende zwischen dem grünen Gewölbe und Kunstschätzen in Gotteshäusern.

Die Kronjuwelen, gelagert in den Waterloo Barracks im Inneren Festungsring des Tower of London, werden von einem Garderegiment der britischen Streitkräfte bewacht.

Wie stellst du dir eine Übertragung dieser Situation, auf das Schloss in Dresden vor ? Schickt die nächstgelegene Kaserne, jeden Abend Soldaten vorbei, die in 30 Meter Abstand zueinander, mit geschultertem Sturmgewehr, Stellung rund um das Schloß beziehen ?


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Kunstraub in Dresden

06.12.2019 um 06:10
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Schickt die nächstgelegene Kaserne, jeden Abend Soldaten vorbei, die in 30 Meter Abstand zueinander, mit geschultertem Sturmgewehr, Stellung rund um das Schloß beziehen ?
Beim Zustand der Bundeswehr von heute muss man aber davon ausgehen, dass von den Sturmgewehren der Kompanie höchstens ein oder zwei funktionieren. Und Munition haben sie gar keine, denn dafür ist kein Geld da. Und dann würde wieder gesagt werden, dass die Sicherheit des Museums unzureichend war :troll:


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