Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

laikaaaaa schrieb:Und warum an einem Tag, an dem sie später noch verabredet war? Würde doch viel mehr Sinn machen Zeit zu schinden. Wenn man zu einer Verabredung nicht erscheint, wird doch schneller nach einem gesucht. Zudem hat sie noch eine Einkaufsliste für IKEA geschrieben... warum, wenn sie verschwinden wollte? Warum auf den Ort des geplanten Verschwindens noch hinweisen?

Das macht man dann, wenn man möchte, dass keiner an ein freiwilliges Verschwinden glaubt. Denn so hat sich die Suche zuerst wochenlang auf einen Unfall konzentriert. Die Ohnmachtsanfälle haben insbesondere den Fokus darauf gelenkt.
Wenn ich vor etwas fliehen möchte, was mein weiteres Leben bedroht, bin ich doch froh, wenn geglaubt wird, mir wäre etwas vor Ikea zugestoßen und das sogar noch 3 Jahre später.

Mit der Variante Zeit zu schinden ohne einen Termin danach, ohne Einkaufliste und Ohnmacht etc, hätte die Suche zwar später gestartet, aber spätestens nach einer Woche hätten Umfeld und Ermittler eins und eins zusammen zählen können, dass eine Flucht nahe liegt. Und ich würde mich wieder nicht mehr sicher fühlen.

Karajana schrieb:Mit der Variante Zeit zu schinden ohne einen Termin danach, ohne Einkaufliste und Ohnmacht etc, hätte die Suche zwar später gestartet, aber spätestens nach einer Woche hätten Umfeld und Ermittler eins und eins zusammen zählen können, dass eine Flucht nahe liegt. Und ich würde mich wieder nicht mehr sicher fühlen.

Ich sehe ehrlich gesagt nicht, warum die Polizei nicht trotzdem zunächst von einem Unfall oder einen Zusammenhang mit den Ohnmachtsanfällen hätte ausgehen können, selbst wenn es keinen Anhaltspunkt gäbe, wo sie hinwollte. Wenn es so viele Indizien gäbe, die auf ein freiwilliges Verschwinden deuten würde, dann hätte man es auch so rausgefunden. Und es scheint mir nicht so, als wäre das momentan nach Ansicht der Polizei die wahrscheinlichste Variante. Ich bin mir da auch unsicher... es ist nicht so einfach, spurlos zu verschwinden. Vor allem nicht ohne Geld und Ausweis. Ich frage mich auch, ob Freunde oder sonstiges Umfeld nicht was mitbekommen hätten, wenn sie irgendwie dazu gedrängt worden wäre, sich mehr bei Scientology zu engagieren.

Was mir noch eingefallen ist... der IKEA liegt gerade so in Sachsen-Anhalt, also direkt an der Grenze und in der Nähe zur A9. Wenn man seine Spuren verwischen will, macht es Sinn, einen bundeslandübergreifenden Sachverhalt herzustellen, weil dann die Zuständigkeiten erstmal geklärt werden müssen. Ist natürlich nur eine Vermutung.

MarliPub schrieb:Es benennt sie als "Sponsor" der "International Association of Scientologists" (IAS) für das Jahr 2006.
Da es ein Download-Dokument ist und nicht jeder alles runterladen will, hier die Suchanfrage, die diverse Seiten mit dem angesprochenen Dokument ergibt:
Issue 115 Impact, IAS Scientology magazine, end 2006 stats

Über die gleiche Suchanfrage bin ich dann auf diese Seite gestolpert, welche Screenshots bzw. Fotos von einer Broschüre der IAS veröffentlicht hat, aus denen hervorgeht, dass die Stufe "Sponsor" eine Spende i.H.v. 5000$ beinhaltet

Schon irgendwie komisch, dass eine damals 10-jährige als Sponsorin von $5000 angegeben wird und nicht ihre Eltern, die sowas ja erstmal genehmigen müssten bzw. vmtl. auch das Geld bereitstellen.

Das mit Scientology schrieb ich schon vor Wochen und ich bin froh, dass jetzt in Richtung dieser Psychosekte ermittelt wird. Die Spur in Halle ist - soweit ich weiß - ausermittelt.

bikini-apoll schrieb:Es sieht also so aus, als ob sich die Zeugen tatsächlich erst kürzlich gemeldet haben.

Der Vollständigkeit halber: Ich hätte die neue Polizeimeldung aufmerksamer lesen sollen, denn da steht es ja explizit drin:

Im Zuge der Öffentlichkeitsarbeit im Juni dieses Jahres - unter anderem bei der Sendung Aktenzeichen XY des ZDF - hatten sich mehrere Zeuginnen und Zeugen bei der Leipziger Polizei gemeldet und neue Hinweise gegeben.

Quelle: https://www.polizei.sachsen.de/de/MI_2022_92751.htm

laikaaaaa schrieb:Aber warum genau da? Wenn sie geplant zu jemandem ins Auto steigen wollte, wäre das doch irgendwo gegangen. Wenn sie verschwinden wollte, dann hätte man das doch irgendwo machen können. Und warum an einem Tag, an dem sie später noch verabredet war? Würde doch viel mehr Sinn machen Zeit zu schinden. Wenn man zu einer Verabredung nicht erscheint, wird doch schneller nach einem gesucht. Zudem hat sie noch eine Einkaufsliste für IKEA geschrieben... warum, wenn sie verschwinden wollte? Warum auf den Ort des geplanten Verschwindens noch hinweisen?

Wie Karajana schrieb, um von einem freiwilligen Verschwinden abzulenken und ihr Umfeld in den Glauben zu versetzen, ihr wäre irgend etwas passiert. Der kleine Parkplatz dort an der Brücke über den Kanal ist nicht potentiell overcrowded, relativ abgelegen, aber in unmittelbarer Bundesstrassen- und Autobahn-Nähe und vor allem orientierungstechnisch durch die Nähe zur Brücke auch ohne Handy schnell zu finden, wenn man den Kanal entlang geht. Als Treffpunkt ist der Ort schon gut geeignet. Klar, das trifft auch für einige andere Orte in IKEA-Nähe zu. Schon der riesige Nova-Eventis/Hartmut-Weiske-Parkplatz neben dem IKEA gleich hinter der IKEA-Haltestelle der 131 ist immer weitestgehend menschenleer, aber wenn man das nicht weiß und wenig Risiko eingehen möchte, verabredet man sich dann eher woanders.

Ein Treffen auf dem Parkplatz muss übrigens nicht zwangsläufig damit geendet haben, dass Yolanda mit dem oder den Unbekannten wegfuhr. Vielleicht hat ihr ein Unterstützer (Scientology-Aussteiger statt -Kidnapper?) nur Geld und/oder ein Bahnticket übergeben. Sie ist dann weiter mit dem ÖPNV nach Merseburg und Halle, hinterlässt Spuren an den Haltestellen und am oder auf dem Campus und setzt dann ihren Weg von Halle aus in unbekannte Richtung fort.

lottilott schrieb:Die Spur in Halle ist - soweit ich weiß - ausermittelt.

Man sucht nach wie vor Zeugen, die Yolanda bei der Christo-Veranstaltung gesehen haben. Bisher hat sich nur ein einziger Besucher bei der Polizei gemeldet:

Konkrete Hinweise, die zur Burg Giebichenstein führen, gingen bei der Leipziger Polizei nicht ein. Trotz mehrfachen Zeugenaufrufes hat sich bisher nur ein Teilnehmer der damals stattfindenden Herbstsession, die die Studentin am Abend ihres Verschwindens besuchen wollte, gemeldet. Dieser konnte nicht bezeugen, dass Yolanda dort war.
...
Weiterhin suchen wir Teilnehmerinnen und Teilnehmer der damals stattfindenden Herbstsession 2019 auf der Burg Giebichenstein und Personen, die die Studentin dort oder auf dem Weg dahin gesehen haben.

Quelle: https://www.polizei.sachsen.de/de/MI_2022_92751.htm

An einer Bahnhaltestelle laufen Menschen zwangsläufig nebeneinander her. Dann hätte der Busfahrer denjenigen auch im Bus zum Ikea sehen müssen.

Nach dem jetzigen Beitrag glaube ich zu 100% das Yolanda freiwillig verschwunden ist & das wäre auch gut so denn jeder erwachsene Mensch darf seinen Lebensmittelpunkt selbst wählen.

laikaaaaa schrieb:Alles sehr seltsam. Bei diesem Fall scheint einfach nichts zusammenzupassen.

die Timeline passt jetzt um eine sinnvolle Theorie zu erstellen.

Ich glaube auch nach wie vor, dass sie freiwillig verschwunden ist, um den Fängen von Scientology zu entgehen. Dabei hat sie ein überraschendes Verschwinden vorgetäuscht. Nach wie vor glaube ich nicht, dass sie an der Burg Giebichenstein überhaupt angekommen ist.

Thl40 schrieb:Nach dem jetzigen Beitrag glaube ich zu 100% das Yolanda freiwillig verschwunden ist & das wäre auch gut so denn jeder erwachsene Mensch darf seinen Lebensmittelpunkt selbst wählen.

Aufgrund welcher Beweise schließt du ein anderes Szenario mit absoluter Sicherheit aus?

Beweise? Hab ich keine. Hat niemand hier egal was es betrifft.

Wenn der Zeuge wirklich echt ist und er sich nicht irrt was bleibt dann noch übrig? Wenn Yolanda sich mit jemandem verabredet hätte an diesem Punkt dann wäre es auf Ihrem Handy lt. Mobilfunkdaten nachvollziehbar. Freiwilliges Verschwinden macht jetzt am meisten Sinn alles andere weniger.

Ob das Handy nun ausgeschaltet wurde um 14:30 Uhr oder ob der Akku leer war, wissen wir ebenfalls nicht, selbst wenn es in dem TV-Beitrag gesagt wird.

Thl40 schrieb:Beweise? Hab ich keine. Hat niemand hier egal was es betrifft.

Wenn der Zeuge wirklich echt ist und er sich nicht irrt was bleibt dann noch übrig? Wenn Yolanda sich mit jemandem verabredet hätte an diesem Punkt dann wäre es auf Ihrem Handy lt. Mobilfunkdaten nachvollziehbar. Freiwilliges Verschwinden macht jetzt am meisten Sinn alles andere weniger.

Ob das Handy nun ausgeschaltet wurde um 14:30 Uhr oder ob der Akku leer war, wissen wir ebenfalls nicht, selbst wenn es in dem TV-Beitrag gesagt wird.

Ich bin da ganz bei Dir.
Merkwürdig, Tag vor ihrem Verschwinden, noch das Treffen mit ihrem Vater und seinen Arbeitskollegen.
Keiner weiß was da letztendlich ge- bzw. besprochen wurde.

Sie scheint sich ja für die Freikirche und nicht für die Sekte entschieden zu haben.
Das wird nicht auf wohlwollen gestoßen sein.

Ich denke manchmal, wäre es nicht besser, nicht mehr öffentlich nach ihr zu suchen.
Wenn sie wirklich abgetaucht ist, ihr Leben jetzt leben kann wie sie möchte, könnte ein Auffinden von ihr nicht gewollt sein.

skp schrieb:Wenn sie wirklich abgetaucht ist, ihr Leben jetzt leben kann wie sie möchte, könnte ein Auffinden von ihr nicht gewollt sein.

Wenn dem so ist, ja.
Die Polizei weiß aber wahrscheinlich einfach Dinge, die wir hier nicht wissen und deshalb auch nicht beurteilen können, warum diese an diesem Fall so dran ist.

Es gibt etliche Vermisstenfälle, bei denen die Ermittlungen eingestellt werden, weil die Ermittlungen darauf hindeuten, dass die Person sich einfach freiwillig abgesetzt hat.

Da müssen schon starke Indizien auf ein unfreiwilliges Verschwinden vorliegen, wenn die Polizei so dran bleibt.

Möglicherweise hatte sie auch ein freiwilliges Verschwinden geplant, und dann/dabei ist ihr etwas zugestoßen? Wäre das eine denkbare Variante?

Bei allem üblichen Scientology - Bashing, ich verstehe immer noch nicht, was sie denn konkret zu fürchten gehabt hätte, wenn ihre Eltern führende Positionen in der Organisation einnehmen.

Papaya64 schrieb:Bei allem üblichen Scientology - Bashing, ich verstehe immer noch nicht, was sie denn konkret zu fürchten gehabt hätte, wenn ihre Eltern führende Positionen in der Organisation einnehmen.

Sie wäre in einem rigiden System gefangen, dass ihr wenig bis keinen Spielraum für die eigene persönliche Entwicklung und den eigenen Glauben gelassen hätte. Möglicherweise hatte sie eigenständige Werte und einen eigenständigen Lebensentwurf entwickelt, der sich nicht denjenigen der Organisation vereinbaren ließen. Und ganz ehrlich, man muss doch nur mal kurz Berichte von Aussteigern lesen oder sehen... Darüberhinaus waren nicht nur ihre Eltern, sonder auch ihre (einzige) Schwester auf's Engste mit Scientology verbunden.

Calathea schrieb:Und ganz ehrlich, man muss doch nur mal kurz Berichte von Aussteigern lesen oder sehen

Das waren selten welche mit Connections zu den Fleischtöpfen. Frag doch mal Tom Cruise.

Papaya64 schrieb:Das waren selten welche mit Connections zu den Fleischtöpfen. Frag doch mal Tom Cruise.

Tut mir leid, ich verstehe nicht, was du sagen möchtest?

Wie in jeder Organisation lebt man gut, wenn man Beziehungen zu den Mächtigen hat und weniger gut als Underdog.

Mächtige steigen selten aus und verbreiten Insiderinfos.

Papaya64 schrieb:Mächtige steigen selten aus und verbreiten Insiderinfos.

Das würde ich schon anzweifeln, aber viel wichtiger: Was hat das nun mit dem Fall zu tun?

Papaya64 schrieb:Mächtige steigen selten aus und verbreiten Insiderinfos.

Yolanda ist ausgestiegen. Das scheint ja inzwischen klar zu sein. Ich weiß aber auch nicht so recht, worauf Du hinauswillst.