Fünffachmord in Tirol

Nach jeder Tat muss nach der Ursache geforscht werden ,das der Täter in einer für sich angespannten Gefühlslage befand ist nachvollziehbar, das sich immer mehr an Druck sich in ihm an gestaut hat und letztendlich ist bei ihm das Fass übergelaufen ...Es heist "eine zeitliche Begrenzung bei Einstufung eines Todschlages " Bedeutet das jetzt eine Reflexhandlung innerhalb von Sekunden oder können das auch zwei Stunden sein ?

@Utelie
...warum nicht? Manche sehen ja sogar 2 Monate noch als gangbar an. *sarkasm off*

traces schrieb:weswegen es sich nicht um eine Impulshandlung gehandelt haben dürfte.

Sondern? Geplant aus Deiner Sicht? Nicht als Reaktion auf den Verlauf des Abends?

traces schrieb:Manche sehen ja sogar 2 Monate noch als gangbar an. *sarkasm off*

Im Juli bat sie um eine Auszeit, im August hat sie sich endgültig getrennt. Wann genau im August, kennst du das Datum, weil hier immer was von 2 Monaten geschrieben wird? Kann doch auch Ende August gewesen sein, dann waren es gut 1 Monat seit der Trennung. In dieser Zeit - so sagen es Leute aus dem Umfeld - hoffte er, sie wiederzugewinnen. Am Tatabend wurde ihm dann wohl klar, dass sie das nicht will.

Wäre der Streit in der Kneipe ,und die Feststellung das jetzt jemand anderes an der Seite seiner Ex ist ,das war nach meiner Meinung der Auslöser für die darauffolgenden Taten

puntanorte schrieb:Sondern? Geplant aus Deiner Sicht? Nicht als Reaktion auf den Verlauf des Abends?

Nein. Wäre die Tat eine Fortsetzung eines affektiven Ausnahmezustands nach dem Kneipenabend gewesen, hätte man chaotisches, irrationales Vorgehen sowie Irritationen im Tatablauf vorfinden müssen. Statt dessen Systematik, Kalkül, Hinweise auf Vorbereitung und Planung. Aus meiner Sicht gab es im Vorfeld womöglich bereits Vorstellungen, die der Täter gedanklich durchgespielt hat.

Utelie schrieb:Wäre der Streit in der Kneipe ,und die Feststellung das jetzt jemand anderes an der Seite seiner Ex ist ,das war nach meiner Meinung der Auslöser für die darauffolgenden Taten

Und wie erklärst du dir die „allgemein verständliche heftige Gefühlsregung“ in Bezug auf den erschossenen Vater, der ihn ja lediglich um 4 Uhr morgens heimgeschickt hat und in Bezug auf die Hinrichtung des Bruders und der Mutter in ihren Betten liegend?
Dürfte etwas schwierig werden.
Auch darf man allgemein nach einer Trennung annehmen, dass der Partner wieder jemand anderen findet, es kann ja hier nicht mit einem „Überraschungsmoment“ argumentiert werden.

Als Laie gestehe ich dem mutmaßlichen Täter einen Ausnahmezustand und eine heftige Gefühlregung zu. Der letzte Impuls dürfte die Abweisung vom Vater um 4 Uhr sein. Aber die Zeit bis 5.30 Uhr ist mMn. zu lange. Die Waffenauswahl, die Vorgehensweise während der Tat, die Selbstanzeige bei der Polizei spricht alles dagegen.
Das Gutachten wird sicher interessant.

@traces
Irgendwas muß der Verteidiger ja versuchen. Standard wäre wohl, das Geständnis widerrufen und schweigen. Macht aber hier wenig Sinn.

@Fritz_D1
Er wird die schwierige Trennungssituation ins Feld führen und Umstände, die uns derzeit noch unbekannt sind, um ein geringeres als vermutlich gefordertes Strafmaß zu erreichen. Er wird auf emotionale Gründe verweisen, so meine Vermutung. Aber okay. Interessant wirds eben, wenn das Gutachten zu einem Schluss käme, dass gerade auf Grund dieser eine besondere Gefährlichkeit des Täters bestehe. We'll see.

Fritz_D1 schrieb:Als Laie gestehe ich dem mutmaßlichen Täter einen Ausnahmezustand und eine heftige Gefühlregung zu.

Du wirst dich wundern - ich auch. Nur äußern sich psychische Krisen nicht immer gleich. Und manchmal kann man am Handlungsablauf ablesen, welcher Art ein Krisenzustand gewesen sein dürfte.

Vielleicht waren die Eltern und der Bruder als "Stellvertretend "für den Täter ,da er bis dahin sein "eigentliches "Opfer noch nicht angetroffen hatte ,und er vielleicht nicht wusste ob er sie auch töten wird ..Als sprich : "Wenn ich leiden muss ,wirst Du es auch "

@Utelie
...auch möglich, dass sie sich aus seiner Sicht genauso viel "Schuld" aufgeladen haben, wie seine Ex-Freundin

Utelie schrieb:Vielleicht waren die Eltern und der Bruder als "Stellvertretend "für den Täter ,da er bis dahin sein "eigentliches "Opfer noch nicht angetroffen hatte ,und er vielleicht nicht wusste ob er sie auch töten wird ..Als sprich : "Wenn ich leiden muss ,wirst Du es auch "

Naja, das ist aber jetzt etwas abwegig. Er wusste ja, wer aller zuhause war, schliesslich hatte er erst 1,5 Stunden vorher dort geklingelt. Er hatte auch Baseballschläger, Messer und Pistole dabei. Das Ziel ALLE zu töten und sich gegebenenfalls gewaltsam Zutritt zum Haus zu verschaffen, war damit ja schon klar. Schliesslich wurden die meisten auch noch in ihren Betten getötet und nicht etwa versehentlich, weil sie zufälligerweise im Gang den Weg blockierten.

Da kommt das "Warum?" Warum ist er beim zweiten Mal wieder an die Haustür ,vielleicht war noch irgendwo Licht an ,und der Täter vermutete vielleicht das seine Ex sich noch bei ihren Eltern aufhielt ...ansonsten hätte er doch grat über den Balkon ins Obergeschoss gelangen können ...Vielleicht hat er nicht nur Hass auf seine Ex gehabt ,sondern auf die ganze Familie ...

Utelie schrieb:Vielleicht hat er nicht nur Hass auf seine Ex gehabt ,sondern auf die ganze Familie ...

Genau das ist die Erklärung.
Aber eben nicht deshalb, weil sie ihm etwas getan haben, sondern deshalb, weil sie wie Nadine einst zu „seiner“ Welt gehörten und wenn diese Welt ihm nun nicht mehr gehören kann, wird diese Welt eben ausgelöscht, und zwar als Ganzes.

@Utelie

Die Verbindungstür zwischen Wohnhaus und Einliegerwohnung war versperrt.
Deshalb nahm er den Weg über den Balkon.

@emz
Das hab ich auch mit bekommen, es geht mir bei meiner Vermutung das er nicht nur seine Ex töten wollte ,sondern gezielt auch die ganze Familie, deswegen hat er nicht den direkten Weg über den Balkon ,den er ja dann nehmen musste weil die Zwischentür verschlossen war

Ja ganz sicher sogar, ich mein, hallo? Die haben ihn das komplette Haus Umbauen lassen und dann Tschüss. Schon krass, zumindest ausbezahlt hätte man ihn können so staute sich halt alles auf. Wahnsinn die Geschichte echt.

traces schrieb:.auch möglich, dass sie sich aus seiner Sicht genauso viel "Schuld" aufgeladen haben, wie seine Ex-Freundin

lightbride schrieb:Die haben ihn das komplette Haus Umbauen lassen und dann Tschüss. Schon krass, zumindest ausbezahlt hätte man ihn können so staute sich halt alles auf

Gibts dazu ne Quelle? Wer sagt, dass diese Einliegerwohnung das Eigentum dieser beiden hätte werden sollen oder nicht einfach ein abgetrennter Wohnbereich, damit die Kinder, deren Partner da sind, dort für sich sein können. Genauso wäre auch möglich, dass dies generell ein Gästebereich werden/ bleiben sollte , who knows? Wer weiß, ob er nicht einfach nur mithalf, bei dem Vorhaben, dass der Vater mit dem Ausbau umsetzen wollte?